Die Bachelorarbeit betrachtet die Beziehung zwischen Mentalisierung und Bindung in gemeinsamen Wohnformen für Mütter/Väter und Kinder entlang der Fragestellung:
"Inwieweit wirken sich Mentalisierungsstörungen auf die Eltern-Kind Bindung aus und welche Möglichkeiten zur Intervention gibt es in diesem Kontext?"
Die Arbeit zeigt auf, dass eine sichere Bindung eine Schutzfunktion für die gesunde psychische Entwicklung darstellt. Wichtige Erkenntnisse der Bindungstheorie werden in das Verhältnis mit Mentalisierungsfähigkeit sowie Störungen derselben und der Mutter-Kind-Bindung gesetzt. Der Transfer der Theorien wird mit Beispielen aus der Praxis durchgeführt.
In der Praxis gibt es Mütter, die ihre Schwangerschaft nicht mit einem festen Partner planen konnten, die noch sehr jung, wenn nicht sogar minderjährig sind und aufgrund ihrer Biographie und Herkunft, nicht über die besten Voraussetzungen für eine Mutterschaft verfügen.
Die vorliegende Bachelorarbeit soll sich daher, mit eben diesen Müttern, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, beschäftigen. Der Impuls, mich diesen Frauen zu widmen und mich intensiv damit auseinanderzusetzen, entstand während meiner Tätigkeit in einem Mutter-Kind-Haus. Hier arbeite ich tagtäglich mit jungen Frauen, die einerseits ungewollt schwanger werden, keine Möglichkeiten bekommen haben auf Ressourcen aus ihrer Herkunftsfamilie zurückzugreifen oder sich andererseits mit der Mutterschaft eine eigene kleine Familie schaffen möchten. Auffällig ist hierbei, dass diese Frauen selbst häufig in dysfunktionalen Systemen aufgewachsen sind, in denen die Bezugspersonen häufig wechselten. Zum einen, weil ihre eigenen Mütter in ständig wechselnden und instabilen Partnerschaften lebten, zum anderen, weil sie selbst in der Kindheit und Adoleszenz im Kontext der vollstationären Jugendhilfe untergebracht waren. Dadurch haben sie Bindungsmuster entwickelt oder auch von ihren Müttern übernommen, die nun durch die transgenerationale Weiter-gabe, auf das eigene Kind übertragen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung – Oder warum schreibe ich über dieses Thema?
- Gemeinsame Wohnformen für Mütter, Väter und Kinder...
- Rechtliche Grundlagen......
- Arbeitsansatz in einem Mutter/Vater-Kind-Haus
- Was macht Bindungen so wichtig?
- Bindungstypen
- Sichere Bindung
- Unsicher-vermeidende Bindung....
- Die Reflexionsfunktion und die reflexive Kompetenz
- Mentalisierung – Die Fähigkeit mich und andere zu verstehen.
- Entwicklung der Mentalisierungsfähigkeit
- Der Einfluss von Mentalisierung auf die Mutter-Kind-Bindung
- Störung der Mentalisierungsfähigkeit und psychische Erkrankung
- Möglichkeiten zur Erhöhung der Mentalisierungsfähigkeit ..........\n
- Fallbeispiele aus der Praxis Vorstellung, Auswertung und Zusammenhänge ...
- Janine und Mirko…......
- Catharina und Jolina
- Jana und Timothey....
- Alemee und Saba...\n
- Schlussbetrachtung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Mentalisierung und Bindung in gemeinsamen Wohnformen für Mütter/Väter und Kinder. Sie untersucht, inwiefern Mentalisierungsstörungen die Eltern-Kind-Bindung beeinflussen und welche Interventionsmöglichkeiten in diesem Kontext bestehen.
- Die Bedeutung von Bindung für die gesunde psychische Entwicklung von Kindern.
- Die Verbindung zwischen Bindungstheorie, Mentalisierungsfähigkeit und Störungen derselben im Kontext der Mutter-Kind-Bindung.
- Die Herausforderungen für professionelle Akteure in der Sozialen Arbeit, um bindungs- und mentalisierungsbasiertes Arbeiten zu ermöglichen.
- Die Analyse von Fallbeispielen aus der Praxis, um die Zusammenhänge zwischen Mentalisierungsstörungen und der Eltern-Kind-Bindung zu verdeutlichen.
- Die Präsentation von Interventionsmöglichkeiten zur Förderung der Mentalisierungsfähigkeit und der sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit verdeutlicht die Relevanz des Themas, indem sie sich mit der Situation von Müttern auseinandersetzt, die in schwierigen Lebensumständen ihre Kinder großziehen.
Kapitel II. beleuchtet rechtliche Grundlagen und den Arbeitsansatz in Mutter/Vater-Kind-Häusern.
Kapitel III. thematisiert die Bedeutung von Bindung für die kindliche Entwicklung, wobei verschiedene Bindungstypen und die Reflexionsfunktion im Fokus stehen.
Kapitel IV. beschäftigt sich mit Mentalisierung, ihrer Entwicklung, dem Einfluss auf die Mutter-Kind-Bindung und den Folgen von Störungen der Mentalisierungsfähigkeit.
Kapitel V. präsentiert Fallbeispiele aus der Praxis, die die Zusammenhänge zwischen Mentalisierungsstörungen und der Eltern-Kind-Bindung veranschaulichen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die zentralen Themen Mentalisierung, Bindung, Eltern-Kind-Bindung, gemeinsame Wohnformen, Mutter/Vater-Kind-Haus, Interventionsmöglichkeiten, psychische Entwicklung, Bindungsstörungen, Mentalisierungsstörungen, transgenerationale Weitergabe, Fallbeispiele, Praxisbezug.
- Citation du texte
- Steffi Gesser (Auteur), 2021, Mentalisierungsstörungen und Eltern-Kind-Bindung. Gemeinsame Wohnformen für Mütter/Väter und Kinder, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1138902