Diese Arbeit soll an den Diskurs der Übergangszeit anknüpfen und versuchen anhand des Gesellschaftsmodells nach Pierre Bourdieu die verschiedenen Gesellschaftsschichten gemeinsam darzustellen, wie die früh-merowingische Gesellschaft als Ganzes aufgebaut war und vor allem die Frage klären, wie sie sich zwischen dem 5. und 7. Jhd. entwickelte. Da dies eine Fragestellung ist, die ganze Bücher füllen könnte, kann im Rahmen dieser Arbeit nicht spezifisch auf einzelne Quellen zurückgegriffen werden. Stattdessen wird methodisch quantitativ vorgegangen, um über die diversen Erkenntnisse, Funde und Ergebnisse der Forschung der letzten Jahre das Modell trotz der wenigen Seiten mit möglichst vielen Daten füllen zu können und so zu einem akzeptablen Ergebnis zu kommen. Daher sei dem Verfasser verziehen, wenn sich gelegentlich lediglich auf einen Literaturhinweis beschränkt wird.
Hierfür wird zuerst das Gesellschaftsmodell von Bourdieu in stark komprimierter Form erläutert. Im nächsten Schritt wird die merowingische Gesellschaft in dieses Modell integriert. Da schon dabei nicht vermieden werden kann von den Entwicklungen innerhalb der Gesellschaft zu sprechen, werden die wichtigsten Entwicklungen in dem darauffolgenden Kapitel gebündelt. Abschließend folgt ein Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Gesellschaftsmodell von Pierre Bourdieu
- 1. Kapitaltheorie
- 2. Habitus
- III. Die Gesellschaft der Merowinger
- 1. Säkulare Elite
- 2. Sakrale Elite
- 3. Die mittleren und unteren Gesellschaftsschichten
- 4. Frauen und Kinder
- IV. Wandel der Gesellschaft
- V. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beabsichtigt, anhand des Gesellschaftsmodells von Pierre Bourdieu die verschiedenen Gesellschaftsschichten der frühmerowingischen Zeit zu analysieren und ein Gesamtbild ihrer Struktur und Entwicklung vom 5. bis 7. Jahrhundert zu zeichnen. Dabei wird der Fokus auf die mittleren und unteren Gesellschaftsschichten gelegt, die in der Forschung oft vernachlässigt werden.
- Das Gesellschaftsmodell von Pierre Bourdieu als Analyseinstrument
- Die frühmerowingische Gesellschaft: Sozialstruktur und Gliederung
- Die Rolle von Kapitalformen (ökonomisches, kulturelles, soziales Kapital) in der Gesellschaft
- Entwicklungen und Wandel in der frühmerowingischen Gesellschaft zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert
- Die Bedeutung von Quellen und Forschungsstand für die Untersuchung der frühen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Problematik der fehlenden Quellenlage für die Untersuchung der mittleren und unteren Gesellschaftsschichten. Sie stellt die Zielsetzung der Arbeit vor, nämlich die frühmerowingische Gesellschaft anhand des Gesellschaftsmodells von Pierre Bourdieu zu analysieren.
Kapitel II widmet sich der Vorstellung des Gesellschaftsmodells von Pierre Bourdieu. Es erläutert die Kapitaltheorie und die verschiedenen Kapitalformen (ökonomisches, kulturelles, soziales Kapital), sowie die Rolle des Habitus als Vermittlungsmechanismus zwischen sozialer Stellung und individuellen Praktiken.
Kapitel III integriert das Gesellschaftsmodell in die frühmerowingische Gesellschaft und stellt die verschiedenen Gesellschaftsschichten (säkulare und sakrale Elite, mittlere und untere Schichten, Frauen und Kinder) vor. Es beleuchtet die Verteilung von Kapitalformen innerhalb der Gesellschaft und die daraus resultierenden Lebensbedingungen der verschiedenen Gruppen.
Kapitel IV analysiert den Wandel der Gesellschaft zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert. Es untersucht die Veränderungen in der Verteilung von Kapitalformen, die sich auf die soziale Struktur der Gesellschaft auswirkten.
Schlüsselwörter
Frühmittelalter, Merowinger, Gesellschaftsmodell, Pierre Bourdieu, Kapitaltheorie, Habitus, soziale Schichten, Elite, Mittelstand, Unterschicht, Quellenkritik, Wandel, Entwicklung
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- Pawel Bornstedt (Autor), 2021, Merowinger und Bourdieu. Die Gesellschaft der Merowinger im Kontext des Übergangs zwischen Spätantike und Frühmittelalter, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1139126