Im Folgenden werden die Aufteilung und das Ziel dieser Arbeit näher beschrieben. Nach einer Einführung in die kulturhistorischen wie theoretischen Hintergründe folgt ein anschließender Analyseteil, in dem drei Szenen analysiert und ihre jeweiligen Realisierungsformen (literarisch und filmisch) miteinander verglichen werden. Außerdem wird die wichtige metaphorische Bedeutung der Ballmaske herausgestellt werden. Ziel der Analyse wird es sein, die Frage zu klären, durch welche schriftsprachlichen und filmischen Mittel der Übergang zwischen Traum und Wirklichkeit dargestellt und welche Wirkung dadurch erzielt wird. Nach einer Zusammenfassung der Analyseergebnisse folgt ein kurzer Exkurs in die didaktische Bedeutung beider Werke unter dem Aspekt der Medienkompetenz im Schulunterricht. Abschließend wird ein Gesamtfazit gezogen und ein Ausblick gewagt.
"Und kein Traum […] ist völlig Traum." Dieses Zitat beschließt die „Traumnovelle“ von Arthur Schnitzler. Ein Werk, welches nicht nur zur Zeit seiner Veröffentlichung, sondern auch in der heutigen Zeit eine hochmoderne Thematik aufarbeitet – die Flucht aus dem tristen Alltag in die Welt unserer Träume und Sehnsüchte. Dass dieses Werk aus dem 19. Jahrhundert moderne Probleme aufweist, zeigt sich auch in der 1999 entstandenen Verfilmung „Eyes Wide Shut“ von Regisseur Stanley Kubrick. Mit Nicole Kidman und Tom Cruise wurde dieser Film darüber hinaus auch hochkarätig besetzt. Zwar ist auch dieser Film mittlerweile 20 Jahre alt, die Thematik ist jedoch noch immer aktuell. In Zeiten von Terror, Angst und wirtschaftlicher Unbeständigkeit ist die Flucht in die eigenen Träume und Sehnsüchte zentraler denn je.
Für mich, als Verehrer der Filmkunst von Stanley Kubrick war recht schnell klar, dass ich mich mit ihm und seinem Schaffen näher beschäftigen möchte. Bei der Suche nach einem geeigneten Thema rückte seine Verfilmung von Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“ schnell in den Fokus. Dadurch, dass die „Traumnovelle“ bereits mehrfach Verwendung im Zentralabitur NRW gefunden hat, ergab sich so für mich die Möglichkeit, meine Interessen in diesem Kontext weiterzuverfolgen und gleichzeitig einen didaktischen Bezug für meine spätere Berufsausübung im Lehramt herzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Motivation
- Kulturgeschichtlicher Hintergrund
- Schnitzler und die Psychoanalyse
- Freud und Kubrick
- Theoretischer Hintergrund
- Intermedialität
- Probleme der Intermedialität
- Hauptteil und Analyse
- Rhetorische Mittel
- Metaphorik
- Ekphrasis
- Einführung in die Literatur und Hinführung zur Szene
- Fridolins Odyssee durch das nächtliche Wien - Schnitzler
- Fridolins Odyssee durch das nächtliche New York - Kubrick
- Der geheime Maskenball - Schnitzler
- Der geheime Maskenball - Kubrick
- Die Ballmaske und die Auflösung des Konflikts - Schnitzler
- Die Ballmaske und die Auflösung des Konflikts – Kubrick
- Zusammenfassung der Analyseergebnisse und Interpretation
- Einbettung in den schulischen Kontext
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die schriftsprachlichen und filmischen Mittel, die Arthur Schnitzler in seiner „Traumnovelle“ und Stanley Kubrick in seiner Verfilmung „Eyes Wide Shut“ verwenden, um den Übergang zwischen Traum und Realität darzustellen. Dabei werden die jeweiligen Auswirkungen auf den Leser/Zuschauer untersucht.
- Der Einfluss von Sigmund Freuds Psychoanalyse auf die Darstellung von Träumen und Sehnsüchten
- Die Verwendung von Metaphern und Ekphrasis zur Schaffung einer verwirrenden und unwirklichen Atmosphäre
- Die Bedeutung der Maske als Symbol für Scham, Verhüllung und das Versteckspiel der eigenen Wünsche
- Der Kontrast zwischen Traum und Realität im Vergleich der beiden Medien: Sprache und Film
- Die didaktische Einsetzbarkeit von „Traumnovelle“ und „Eyes Wide Shut“ im Deutschunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung und Motivation stellen die literarische Vorlage und die filmische Adaption von Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“ vor. Der kulturhistorische Hintergrund beleuchtet das Wien des 19. Jahrhunderts und die Entstehung der Psychoanalyse durch Sigmund Freud sowie dessen Einfluss auf Schnitzlers Werk. Der theoretische Teil definiert den Begriff der Intermedialität und beschreibt die Besonderheiten einer Literaturverfilmung. Im Hauptteil werden verschiedene rhetorische Mittel wie Metaphorik und Ekphrasis erläutert und auf die Bedeutung der Maske als Symbol für Scham und Verhüllung eingegangen. Die Kapitel „Fridolins Odyssee durch das nächtliche Wien - Schnitzler“ und „Fridolins Odyssee durch das nächtliche New York - Kubrick“ analysieren die schriftsprachlichen und filmischen Mittel, mit denen der Übergang zwischen Traum und Realität dargestellt wird. Die Kapitel „Der geheime Maskenball - Schnitzler“ und „Der geheime Maskenball - Kubrick“ fokussieren sich auf die Darstellung der Ballmaske und die Auswirkungen der Maskerade auf den Protagonisten. Die Kapitel „Die Ballmaske und die Auflösung des Konflikts - Schnitzler“ und „Die Ballmaske und die Auflösung des Konflikts – Kubrick“ untersuchen, wie die Maske als Symbol für Scham und Verhüllung zum Wendepunkt in der Beziehung zwischen Fridolin und Albertine führt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen „Traum“, „Realität“, „Maskerade“, „Scham“, „Intermedialität“, „Psychoanalyse“, „Metapher“, „Ekphrasis“ und „Literaturverfilmung“ im Kontext von Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“ und Stanley Kubricks „Eyes Wide Shut“. Darüber hinaus wird die didaktische Einsetzbarkeit beider Medien im Deutschunterricht der Oberstufe beleuchtet.
- Citation du texte
- Sven Ottenstroer (Auteur), 2019, Die Grenze zu Traum und Wirklichkeit in Literatur und Film. Beispiel von Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“ und Stanley Kubricks „Eyes Wide Shut“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1139134