Intermedialität ist in den verschiedensten Wissenschaftsbereichen unterschiedlich definiert. Die interdisziplinäre Forschung ist sich jedoch in der Tatsache einig, dass dieser Begriff, aufgrund der stark zunehmenden Medialisierung aller Lebensbereiche, in wissenschaftlichen Diskursen mehr berücksichtigt werden muss. Intermedialität hat folglich ebenfalls eine literaturwissenschaftliche Relevanz. Es ist davon auszugehen, dass Adoleszenzromane im einundzwanzigsten Jahrhundert diese Medialisierung in der gegenwärtigen Kultur und Lebenswelt von Jugendlichen in ästhetischer oder funktionaler Hinsicht aufgreifen und thematisieren. Aus diesem Grund untersucht die Arbeit das Zusammenspiel von verschiedenen Medien in Wolfgang Herrndorfs Roman "Tschick", welcher 2010 veröffentlicht wurde. Für diesen Zweck wird in einem ersten Schritt Intermedialität definiert. Dabei wird ferner aufgezeigt, wie die Phänomene Medienkombination, Medienwechsel und intermediale Bezüge, welche die drei hauptsächlichen Untersuchungsgegenstände der Intermedialitätsforschung sind, auf den zu untersuchenden Roman zutreffen. Bevor die Bedeutung und Funktion von Intermedialität in Herrndorfs Adoleszenzroman näher beleuchtet werden kann, ist es notwendig, vorher den modernen Adoleszenzroman zu definieren und "Tschick" als solchen gattungstypologisch einzuordnen. Die intermediale Untersuchung des Romans berücksichtigt folgende Medienträger: Buch, Film, Videospiel und Tonträger. Die textnahe Analyse und Interpretation stellt exemplarisch heraus, welche Rolle Intermedialität im modernen Adoleszenzroman spielt und stellt dabei die Thesen auf, dass "Tschick" von einer digitalen Medienkritik geprägt ist und dass der große vorhandene intermediale Referenzbereich zur Mehrfachadressierung des Romans beiträgt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Intermedialität: Definition und literaturwissenschaftliche Relevanz
- Der Adoleszenzroman als literarische Gattung
- Der moderne Adoleszenzroman
- Tschick als moderner Adoleszenzroman
- Intermedialität in Tschick
- Intertextualität
- Film, Fernsehen und Videospiele
- Musik
- Medienkritik
- Fazit: Intermedialität im modernen Adoleszenzroman
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Zusammenspiel von verschiedenen Medien in Wolfgang Herrndorfs Roman Tschick (2010) und beleuchtet die Rolle der Intermedialität im modernen Adoleszenzroman.
- Definition des Begriffs "Intermedialität" und seine Relevanz in der Literaturwissenschaft
- Charakterisierung des modernen Adoleszenzromans und Einordnung von Tschick in diese Gattung
- Analyse der verschiedenen Formen von Intermedialität in Tschick, insbesondere der Bezugnahme auf Film, Fernsehen, Videospiele und Musik
- Bewertung des Einflusses von Intermedialität auf die Darstellung der Adoleszenz im modernen Roman
- Bedeutung von Intermedialität für die ästhetische und narrative Gestaltung des modernen Adoleszenzromans
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel führt den Leser in die Thematik der Arbeit ein und erläutert den Zusammenhang zwischen Medien und Adoleszenz in der heutigen Gesellschaft. Die Bedeutung von Intermedialität für die Analyse von Adoleszenzromanen im 21. Jahrhundert wird hervorgehoben.
Kapitel 2: Intermedialität: Definition und literaturwissenschaftliche Relevanz
Das zweite Kapitel bietet eine umfassende Definition von Intermedialität und beleuchtet die Relevanz dieses Begriffs für die Literaturwissenschaft. Es werden verschiedene Ansätze zur Definition von Intermedialität vorgestellt, wobei der Fokus auf der intendierten, referentiellen Beziehung zwischen zwei unterschiedlichen Mediensystemen liegt.
Kapitel 3: Der Adoleszenzroman als literarische Gattung
Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des Adoleszenzromans als literarische Gattung. Es werden die Besonderheiten des modernen Adoleszenzromans im Vergleich zum klassischen und postmodernen Adoleszenzroman herausgestellt. Die Bedeutung von Modernisierungsprozessen und die zunehmende Bedeutung von Medien für die Entwicklung des Adoleszenzromans werden betont.
Kapitel 4: Intermedialität in Tschick
Kapitel 4 widmet sich der Analyse der Intermedialität in Wolfgang Herrndorfs Roman Tschick. Es werden verschiedene Formen von Intermedialität in Tschick untersucht, darunter Intertextualität, Bezugnahme auf Film, Fernsehen, Videospiele und Musik. Die Bedeutung dieser intermedialen Bezüge für die Gestaltung des Romans und die Darstellung der Adoleszenz wird beleuchtet.
Kapitel 5: Fazit: Intermedialität im modernen Adoleszenzroman
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Rolle der Intermedialität im modernen Adoleszenzroman. Es werden Schlussfolgerungen gezogen über den Einfluss von Intermedialität auf die Darstellung der Adoleszenz und die ästhetische Gestaltung des Romans.
Schlüsselwörter
Intermedialität, Adoleszenzroman, moderner Adoleszenzroman, Tschick, Wolfgang Herrndorf, Medien, Medienkultur, Intertextualität, Film, Fernsehen, Videospiele, Musik, Medienkritik, ästhetische Gestaltung, narrative Gestaltung.
- Citar trabajo
- Jella Delzer (Autor), 2020, Intermedialität im modernen Adoleszenzroman am Beispiel von "Tschick", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1139396