Bereits seit über 20 Jahren ist man sich einig, dass die digitale Wirtschaft einen elementaren Einfluss auf die Entwicklung der Wirtschaft und Wirtschaftssysteme hat. Durch den Wandel der digitalen Wirtschaft veränderte sich über die Jahre hinweg das Kaufverhalten der Konsumenten sowie die Art und Weise, wie Unternehmen mit den Abnehmern in Kontakt treten und kommunizieren.
Heutzutage schreitet die Digitalisierung immer schneller voran und der Konsum verschiebt sich immer mehr in das Internet. Globalisierung und Digitalisierung machen sich somit auch in steuerlichen Angelegenheiten immer mehr bemerkbar und bringen neue Schwierigkeiten mit sich. Neue Geschäftsmodelle sind entstanden, welche Fragen im steuerlichen Kontext aufkommen lassen. Das nationale deutsche Steuerrecht kann diese neuen (digitalen) Geschäftsmodelle nicht immer erfassen. Steuerrechtssysteme von verschiedenen Ländern sind, besonders im Zeitalter der Digitalisierung und Globalisierung, nur unzureichend aneinander angepasst. Auch Staaten, die sich mit einem unfairen Steuerwettbewerb beteiligen, führen zu Steuerschlupflöcher, die Unternehmen nutzen und hierdurch einen fairen Wettbewerb ausschließen könnten. Internationalen Unternehmen ist es durch diese Schlupflöcher möglich ihre Gewinne stark zu drücken und dadurch kleine und mittelständische Unternehmen in ihrer Teilnahme am Wettbewerb stark einzuschränken. Das Steueraufkommen wird hierdurch nicht nur innerhalb Deutschlands geschmälert, sondern weltweit. Bekannte Unternehmen wie Google, Amazon oder Apple nutzen das aus und verschieben durch aggressive Steuergestaltung ihre Gewinne in Niedrigsteuerländer oder auch sogenannte Steueroasen. Im Jahr 2015 legt aus diesem Grund die OECD einen Vorschlag für einen einheitlichen Ansatz vor. Dieser soll dazu führen, dass die Besteuerung internationaler Umsätze modernisiert und vereinheitlicht wird.
Im Rahmen dieser Seminararbeit nahm ich es mir zur Aufgabe den Besteuerungsproblemen von Unternehmen im internationalen Zusammenhang genauer auf den Grund zu gehen, sowie die Lösungsansätze, die aus der Kooperation zwischen OECD und G20 aktuell hervorgehen, zusammengefasst wiederzugeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen in Bezug auf die Thematik
- Digitalwirtschaft
- Organization for Economic Co-operation and Development – OECD
- Die Betriebsstätte sowohl im nationalen als auch internationalen Kontext
- Besteuerungsprobleme digitaler Unternehmen
- Gewinnzuordnung nach internationalen Regelungen
- Mögliche Vorgehensweisen bei der Gewinnverschiebung in der digitalen Wirtschaft und multinationalen Unternehmen
- Unterkapitalisierung bei multinationalen Unternehmen
- Fehlende Betriebsstätte als Problem der Besteuerungsrechts
- Konzerninterne Verrechnungspreise
- Auswirkungen
- Lösungsansätze aus der EU und der OECD/G20
- BEPS Base Erosion and Profit Shifting
- Verrechnungspreismethoden
- Preisvergleichsmethode
- Wiederverkaufspreismethode
- Kostenaufschlagsmethode
- Pillar 1 and Pillar 2
- Pillar 1
- Pillar 2
- Würdigung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit den Besteuerungsproblemen multinationaler Unternehmen in der digitalen Wirtschaft und analysiert Lösungsansätze der OECD und G20. Sie untersucht die Herausforderungen, die sich aus der Digitalisierung und Globalisierung für die Steuerpolitik ergeben, und beleuchtet die Notwendigkeit einer modernen und einheitlichen Besteuerung internationaler Umsätze.
- Die Auswirkungen der digitalen Wirtschaft auf die Besteuerung multinationaler Unternehmen
- Die Herausforderungen bei der Gewinnzuordnung und Gewinnverschiebung in der digitalen Wirtschaft
- Die Lösungsansätze der OECD und G20 zur Bekämpfung von Steuerflucht und -vermeidung
- Die Rolle von BEPS, Verrechnungspreismethoden und Pillar 1 & 2 in der Steuerreform
- Die Bedeutung einer internationalen Zusammenarbeit für eine gerechtere Besteuerung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz der Thematik im Kontext der Digitalisierung und Globalisierung heraus und beschreibt die Bedeutung der Steuergerechtigkeit in einem globalisierten Wirtschaftssystem.
- Grundlagen in Bezug auf die Thematik: Dieses Kapitel definiert die Digitalwirtschaft und die OECD, und erklärt das Konzept der Betriebsstätte im nationalen und internationalen Kontext.
- Besteuerungsprobleme digitaler Unternehmen: Dieses Kapitel beleuchtet die Schwierigkeiten bei der Gewinnzuordnung nach internationalen Regelungen und beschreibt verschiedene Methoden der Gewinnverschiebung durch multinationale Unternehmen. Es beleuchtet die Auswirkungen dieser Praktiken auf die Steuergerechtigkeit und den Wettbewerb.
- Lösungsansätze aus der EU und der OECD/G20: Dieses Kapitel präsentiert die Initiativen der OECD und G20 zur Bekämpfung von Steuerflucht und -vermeidung, insbesondere im Kontext von BEPS, Verrechnungspreismethoden und den Säulen 1 und 2.
Schlüsselwörter
Digitale Wirtschaft, multinationale Unternehmen, Besteuerungsprobleme, Gewinnverschiebung, OECD, G20, BEPS, Verrechnungspreise, Pillar 1, Pillar 2, Steuergerechtigkeit, internationale Zusammenarbeit.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2021, Digitale Wirtschaft. Besteuerungsprobleme multinationaler Unternehmen und Lösungsansätze der OECD/G20, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1140057