Sallust will in seinem Geschichtswerk den fortschreitenden Verfall der römischen Republik und ihrer Werte aufzeigen. Diesen macht er exemplarisch an drei Beispielen deutlich, die für ihn den Dekadenzprozess maßgeblich gefördert haben: dem Krieg gegen den Numiderkönig Jugurtha, der Zeit von Sullas Schreckensherrschaft und der catilinarischen Verschwörung. Alle drei Ereignisse sind Exempla für das Machtstreben beziehungsweise die Bestechlichkeit einzelner Personen. Das Gleichgewicht der Kräfte im Staat ist somit zerstört. Im Kampf um den größten Einfluss im Gemeinwesen stehen sich zwei politische Lager gegenüber: die Popularen und die Optimaten. Beide sind gleichermaßen wenig um die Belange des Volkes besorgt, auch wenn die Popularen vorgeben, die Interessen des Volkes zu vertreten. Im Rahmen dieses Ränkespiels bestimmen nach Sallust zwei Begriffe die politische Propaganda in besonderer Weise: pax und libertas.
Diese beiden Begriffe kann man als Schlüsselbegriffe in Sallusts Werk bezeichnen, da sie in den erhaltenen Reden und Briefen an zahlreichen Stellen auftauchen. Diese Termini werden inhaltlich von den verschiedenen politischen Parteiungen unterschiedlich gefasst. Die Reden und Briefe, die Sallust in sein Werk einflicht, sind entweder an das Volk oder an die politische Führungsschicht gerichtet. Sie sind allesamt von dem Historiker fingiert. Sallust gibt in ihnen die Sichtweisen unterschiedlicher Personen der beiden politischen Richtungen wieder. Das Gesamtwerk enthält aber auch längere narrative Passagen, in denen Sallust selbst die Darstellung und Bewertung der Ereignisse vornimmt. Da sie von jeglicher Propaganda frei sind, ist eine gesonderte Betrachtung dieser Stellen angebracht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sallusts Werke und ihr historischer Hintergrund
- Kurzer Abriss des historischen Hintergrunds von Sallusts Gesamtwerk
- Kurze Zusammenfassung der für pax und libertas einschlägigen Textpassagen in Sallusts Monographien und ihre Einordnung in den Kontext
- Libertas in den Monographien Sallusts
- Die Verwendung von libertas gegenüber dem Volk
- Die Verwendung von libertas gegenüber der politischen Führungsschicht
- Die Verwendung von libertas in den narrativen Passagen
- Pax in den Monographien Sallusts
- Die Verwendung von pax gegenüber der politischen Führungsschicht
- Die Verwendung von pax gegenüber dem Volk
- Die Verwendung von pax in den narrativen Passagen
- Pax und libertas in den Epistulae ad Caesarem senem de re publica und in der Invectiva in M. Tullium Ciceronem
- Epistula ad Caesarem senem de re publica II
- Epistula ad Caesarem senem de re publica I
- Invectiva in M. Tullium Ciceronem
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Hausarbeit im Fach Latein untersucht die Verwendung der Begriffe pax und libertas im Gesamtwerk des römischen Historikers Sallust. Das Ziel ist es, die Bedeutung dieser Schlüsselbegriffe für Sallusts Darstellung des Verfalls der römischen Republik aufzuzeigen und zu beleuchten, wie er sie für seine Argumentation instrumentalisiert.
- Die unterschiedliche Verwendung von libertas in den Monographien Sallusts
- Die Bedeutung von pax im Kontext der politischen Führungsschicht und des Volkes
- Die Rolle der narrativen Passagen in der Darstellung von pax und libertas
- Die Bedeutung der Briefe und Reden in Sallusts Werk und ihre Einordnung in den historischen Kontext
- Die Analyse der Epistulae ad Caesarem senem de re publica und der Invectiva in Ciceronem
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet eine Einführung in Sallusts Geschichtswerk und die zentralen Themen, die er behandelt. Sie beleuchtet insbesondere den Verfall der römischen Republik und die Rolle von pax und libertas als Schlüsselbegriffe in Sallusts Analyse.
Das Kapitel "Sallusts Werke und ihr historischer Hintergrund" gibt einen Überblick über Sallusts Gesamtwerk und seinen historischen Kontext. Es skizziert die drei Monographien (Catilina, Jugurtha, Historiae) und die beiden umstrittenen Werke (Epistulae ad Caesarem senem de re publica und Invectiva in Ciceronem).
Das Kapitel "Libertas in den Monographien Sallusts" analysiert die Verwendung des Begriffs libertas in Sallusts Monographien. Es untersucht die unterschiedlichen Bedeutungen des Begriffs in Bezug auf das Volk und die politische Führungsschicht sowie in den narrativen Passagen.
Das Kapitel "Pax in den Monographien Sallusts" widmet sich der Analyse des Begriffs pax in Sallusts Werken. Es betrachtet die unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten des Begriffs in Bezug auf die politische Führungsschicht und das Volk sowie in den narrativen Passagen.
Das Kapitel "Pax und libertas in den Epistulae ad Caesarem senem de re publica und in der Invectiva in M. Tullium Ciceronem" untersucht die beiden umstrittenen Werke, die Epistulae ad Caesarem senem de re publica und die Invectiva in Ciceronem, hinsichtlich der Verwendung der Begriffe pax und libertas.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen der Hausarbeit sind pax, libertas, Sallust, die römische Republik, politischer Verfall, politische Führungsschicht, Volk, Reden, Briefe, narrative Passagen, Catilina, Jugurtha, Historiae, Epistulae ad Caesarem senem de re publica, Invectiva in Ciceronem.
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- Wolfgang Kriz (Autor), 2001, Pax und libertas bei Sallust, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11403