Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Wesen und Aufbau des
Kostenrechnungssystems der Plankostenrechnung (PKR) aus grundsätzlicher Sicht.
Nachdem einleitend auf die Entstehung der PKR eingegangen wird (Kapitel 2), werden
die Aufgaben (Kapitel 3) und der Aufbau (Kapitel 4) der PKR definiert (Kapitel 3). Im
Anschluss werden die einzelnen Formen der PKR - die starre und die flexible PKR –
erläutert (Kapitel 5). Insbesondere wird hier die Abweichungsanalyse erklärt. Zum
Abschluss dieser Arbeit befindet sich ein Fazit zum behandelten Thema (Kapitel 6).
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Formelverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Entstehung der Plankostenrechnung
3. Aufgaben der Plankostenrechnung
4. Aufbau der Plankostenrechnung
4.1. Definitionen
5. Entwicklungsformen der Plankostenrechnung
5.1. Die starre Plankostenrechnung
5.1.1. Abweichungsanalyse in der starren Plankostenrechnung
5.1.2. Bewertung der starren Plankostenrechnung
5.2. Die flexible Plankostenrechnung
5.2.1. Die flexible Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis
5.2.1.1. Abweichungsanalyse in der flexiblen Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis
5.2.1.2. Bewertung der flexiblen Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis
5.2.2. Die flexible Plankostenrechnung auf Teilkostenbasis
5.2.2.1. Abweichungsanalyse in der flexiblen Plankostenrechnung auf Teilkostenbasis
5.2.2.2. Bewertung der flexiblen Plankostenrechnung auf Teilkostenbasis
6. Fazit
Literaturverzeichnis
II. Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Kostenplanung
Abb. 2: Formen der Plankostenrechnung
Abb. 3: Abweichungsanalyse in der starren Plankostenrechnung
Abb. 4: Abweichungsanalyse in der flexiblen Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis
Abb.5:Abhängigkeit des Plankostenverrechnungssatzes von der Beschäftigung in der flexiblen Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis
Abb. 6 : Abweichungsanalyse in der flexiblen Plankostenrechnung auf Teilkostenbasis
III. Formelverzeichnis
Formel 1: Plankosten
Formel 2: Plankostenverrechnungssatz
Formel 3: Sollkosten
Formel 4: Kostenabweichung in der starren Plankostenrechnung
Formel 5: Gesamtabweichung der Kosten in der flexiblen PKR auf VK
Formel 6: Verbrauchsabweichung in der flexiblen PKR auf VK
Formel 7: Beschäftigungsabweichung in der flexiblen PKR auf VK
Formel 8: verrechnete Plankosten
Formel 9: Kostenfunktion des Plankostenverrechnungssatzes in Abhängigkeit der Beschäftigung
IV. Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Wesen und Aufbau des Kostenrechnungssystems der Plankostenrechnung (PKR) aus grundsätzlicher Sicht. Nachdem einleitend auf die Entstehung der PKR eingegangen wird (Kapitel 2), werden die Aufgaben (Kapitel 3) und der Aufbau (Kapitel 4) der PKR definiert (Kapitel 3). Im Anschluss werden die einzelnen Formen der PKR - die starre und die flexible PKR – erläutert (Kapitel 5). Insbesondere wird hier die Abweichungsanalyse erklärt. Zum Abschluss dieser Arbeit befindet sich ein Fazit zum behandelten Thema (Kapitel 6)
2. Entstehung der Plankostenrechnung
Erste Formen der PKR entstanden bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts in den USA und Großbritannien. In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg um 1920 vollzogen die Vertreter der "wissenschaftlichen Betriebsführung", insbesondere Taylor und Gilbreth, im Lohnwesen den Übergang vom Zeit- zum Leistungslohn. Um die Arbeitsleistung entsprechend bewerten zu können, war die Festlegung von Normen erforderlich. Es wurde erstmals der Standardbegriff in die Unternehmung eingeführt, und zwar in Form des Leistungs- bzw. Vorgabezeitstandards
Als später zusätzlich Verbrauchs-Standards für andere Produktionsfaktoren, so z.B. für Material, Energie etc., festgelegt wurden, entstand ein Verfahren der Kostenrechnung, das in der angelsächsischen Literatur bis heute als Standard Cost Accounting bezeichnet wird. In den zwanziger Jahren wurde dieses Verfahren in Deutschland und den übrigen europäischen Industrieländern bekannt1
Diese Weiterentwicklung der Kostenrechnung führte in vielen Betrieben zu der Loslösung von Normalkostenansätzen bei der Ermittlung von Istkosten
So bemühte man sich Kostenvorgaben mit Hilfe von technischen Berechnungen, Verbrauchsstudien und Schätzungen festzulegen. Zugleich wurden die festen Verrechnungspreise für von außen bezogene Produktionsfaktoren zu Planpreisen weiterentwickelt. Es entstand eine neue Kategorie von Kosten, bei der sowohl das Mengen- oder Zeitgerüst als auch die Wertansätze geplante Größen sind2
Der Begriff „Plankosten“ wurde in der deutschen Literatur erstmals 1925 von
M. R. Lehmann verwandt, der zunächst von „planmäßigen Kosten“ sprach und später zur Bezeichnung „Plankosten“ überging. Seither hat sich der Plankostenbegriff in Deutschland weitgehend durchgesetzt. Von einer nennenswerten Verbreitung der PKR in der Praxis kann in Deutschland allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg gesprochen werden3
Das Standard Cost Accounting ist das Vorbild für die später in Deutschland entwickelten Formen der PKR. So breitete sich in Deutschland die PKR – als Begründer gelten vor allem Kilger und Plaut - erst Mitte der 50er Jahre in der Praxis aus. Die Gründe hierfür liegen in der historisch begründeten Befehlswirtschaft der Kriegsjahre. Während des Zweiten Weltkrieges war eine kostengünstige Produktion nicht im Mittelpunkt des Interesses. Vielmehr wurde Wert auf die Tatsache der Produktion selbst gelegt
Auch in den ersten Nachkriegsjahren spielte die Kontrollfunktion der Kostenrechnung in Deutschland eine eher zweitrangige Rolle. Der Nachholbedarf der Wirtschaft an wirtschaftlicher Leistungserbringung war nach Kriegsende so groß, dass der Preis für die angebotenen Güter nur von untergeordneter Bedeutung war. Da der Markt nicht annährend in der Lage war, allen Nachfragewünschen gerecht zu werden, konnten Kostensteigerungen von Unternehmen ohne große Widerstände an den Endverbraucher weitergegeben werden
Als Mitte der 50er Jahre der Nachholbedarf gesättigt war, rückte mit der Wende zur Marktwirtschaft auch der Zweck der Kostensenkung und -kontrolle immer mehr in den Vordergrund. Die Anbieter erkannten allmählich, dass sie nicht mehr alle Kostenveränderungen mühelos an die Abnehmer weitergeben konnten
Die Entwicklung des Marktes zu einem Nachfragermarkt machte eine frühzeitige Identifizierung von wirtschaftlichen Entwicklungen zwingend notwendig, um Marktrisiken zu minimieren. Als Folge intensivierte sich die Suche nach Kostensenkungspotentialen
Parallel entwickelte sich das Konzept der Budgetierung von finanziellen Mitteln zu einem zentralen Punkt, da eine betriebliche Planung nur wirksam sein konnte, wenn die Möglichkeit bestand das vorgegebene Budget der einzelnen Kostenstellen im Nachhinein mit den Istwerten zu vergleichen4
3. Aufgaben der Plankostenrechnung
Die PKR ist ein wichtiger Bestandteil des innerbetrieblichen Planungs- und Kontrollsystems. Eine Steuerung des Betriebsprozesses in Richtung Gewinnmaximierung ist ohne den Einsatz der PKR nicht möglich. Die PKR hat die Aufgabe, die Wirtschaftlichkeit eines Betriebes zu kontrollieren, Zahlenmaterial für dispositive Zwecke bereit zu stellen sowie die betriebliche Leistung zu kalkulieren
Das Bestreben nach einer wirksamen Kostenkontrolle, das zur Entwicklung der PKR geführt hat, steht auch heute noch im Mittelpunkt der praktischen Arbeit. So ist die PKR heute ein Kontrollinstrument in der Hand der Unternehmensführung.5
Da Plankosten auf der Basis eines optimalen Betriebsablaufes festgelegt werden, haben sie Vorgabecharakter. Als Ziel muss gelten, die angestrebten Kosten nicht zu überschreiten. Wurden die gesetzten Ziele nicht erreicht, lassen sich durch eine Analyse Fragen beantworten wie z.B. „Welche Unwirtschaftlichkeiten konnten aufgedeckt werden?“, „Welche Rationalisierungspotentiale ergeben sich?“ und „Welche
Kostensenkungspotentiale können ausgeschöpft werden?“6
Unwirtschaftlichkeiten können somit den Verantwortungsbereichen z.B. den entsprechenden Kostenstellenleitern zugeordnet werden. So entsteht die Möglichkeit Zielvereinbarung messbar zu machen und bei positiver Bewertung Boni auszuzahlen, aber auch bei Überschreitung der Vorgaben, Maßnahmen zur Verbesserung der Zielereichung zu ergreifen. Die PKR kann so auch als ein Instrument zur Stärkung des Kostenbewusstseins verwendet werden
Des Weiteren zeichnet sich auch eine Verwendung der PKR als Lenkungsinstrument ab. Die rasche Entwicklung neuer quantitativer Management-Techniken erfordert von der PKR in zunehmendem Maße die Bereitstellung von „relevanten Kosten“. So sollten auch die Angebotskalkulation und die Preisbildung auf der Grundlage von Plankosten erfolgen
4. Aufbau der Plankostenrechnung
Die PKR hat sich aus der Normalkostenrechnung (NKR) entwickelt. Die verschiedenen Kostenrechnungssysteme Istkosten-, Normalkosten- und Plankostenrechnung haben sich jedoch nicht ausschließlich aufeinander folgend entwickelt, sondern zu einem großen Teil nebeneinander
Die traditionelle Form der Kostenrechnung ist die Istkostenrechnung. Grundlage ist dabei, in vergangenen Perioden tatsächlich angefallene Kosten zu erfassen. Diese Kosten werden ohne Korrektur auf die hergestellten und verkauften Produkteinheiten der betreffenden Periode verrechnet. Die Ermittlung der effektiv angefallenen Kosten erfordert die Bearbeitung und Auswertung einer Vielzahl von betrieblichen Belegen und ist daher häufig nur für länger zurückliegende Perioden möglich7
Aus der Istkostenrechnung entwickelte sich die Normalkostenrechnung. Bei der Normalkostenrechnung wird auf die Dokumentation von Belegen als Basis der effektiv anfallenden Kosten verzichtet. Stattdessen wird mit Normalkosten gerechnet
Normalkosten sind aus den Istkosten abgeleitete Durchschnittswerte. Es lassen sich bescheidene Anfänge einer Kostenkontrolle durch die Analyse von Über- und Unterdeckungen, die sich als Differenz zwischen Normal- und Istkosten ergeben, durchführen. Eine wirksame Kostenkontrolle ist jedoch auch bei der Normalkostenrechnung nicht möglich. Erst eine PKR kann diese Mängel beseitigen8
Im Gegensatz zur vergangenheitsbezogenen Ist- und Normalkostenrechnung arbeitet die PKR mit zukunftsbezogenen Daten. Ausgangspunkt dieser Rechnung sind nicht die tatsächlich angefallen Mengen oder Preise, sondern vielmehr geplante Werte. Die Kosten werden hier nicht aus Vergangenheitswerten abgeleitet, sondern es werden Leistungs- und Kostenvorgaben als Vergleichsmaßstäbe für die Istkosten verwendet
Diese gehen aus einer betrieblichen Vorkalkulation hervor. Erst die PKR schafft somit die Grundlagen für die Steuerung des Betriebes und die Kontrolle der Wirtschaftlichkeit
Charakteristisch für die PKR ist die Unabhängigkeit der Istkosten vergangener Perioden. So werden für bestimmte Planungszeiträume sowohl für die Einzelkosten pro Kostenträger als auch für die über Kostenstellen verrechneten Gemeinkosten, geplante Kostenbeträge festgelegt
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1:Kostenplanung (eigene Darstellung)
in Anlehnung an Rüth, D., Weiß, B., (2006) Seite 4
Dabei ist die Gemeinkostenplanung häufig schwierig, da sich für manche Kostenstellen keine hinreichend verursachungsgerechten Bezugsgrößen finden lassen
4.1. Definitionen
Plankosten K p sind Kosten, bei denen sowohl die Menge als auch der Preis der Produktionsfaktoren, die für eine im Voraus festgelegte Planbeschäftigung benötigt werden, geplante Größen sind9
Formel 1: Plankosten
Kp= Bp * kp
Planbeschäftigung B p ist die erwartete durchschnittliche Beschäftigung gemessen in Mengeneinheiten, die sich auf den Input (z.B. Maschinenstunden) oder auf den Output (z.B. Stück, kg) beziehen können10
Die Planbeschäftigung als wesentlicher Maßstab der Kostenverursachung ist für jede einzelne Kostenstellen zu ermitteln
Darüber hinaus muss der Plankostenverrechnungssatz bestimmt werden. Er ergibt sich aus der Summe der für die Planbeschäftigung benötigten Planverbrauchsmengen bewertet zu Planpreisen
Formel 2: Plankostenverrechnugssatz k(Bp)p= ∑ rp * pp
[...]
1 Vgl. Kilger, W. : Flexible Plankostenrechnung und Deckungsbeitragsrechnung, 10. Auflage, Wiesbaden 1993 Seite
2 Vgl.: Haberstock L.: Grundzüge der Kosten- und Erfolgsrechnung, München 1975, Seite
3 Vgl.: Haberstock L.: Grundzüge der Kosten- und Erfolgsrechnung, München 1975, Seite
4 Vgl. Kilger, W. : Flexible Plankostenrechnung und Deckungsbeitragsrechnung, 10. Auflage, Wiesbaden 1993, Seite
5 Vgl. Haberstock L.: Grundzüge der Kosten- und Erfolgsrechnung, München 1975, Seite
6 Vgl. Rüth, D., Weiß, B., (2006)
7 Vgl. Haberstock L.: Grundzüge der Kosten- und Erfolgsrechnung, München 1975, Seite 57
8 Vgl. Haberstock L.: Grundzüge der Kosten- und Erfolgsrechnung, München 1975, Seite 58
9 Vgl. Haberstock L.: Grundzüge der Kosten- und Erfolgsrechnung, München 1975, Seite 115
10 Vgl. Reiss, H.-C.: Plankostenrechnungssysteme, (www.ifams.de/Dokumente/Studium/Kostenr/pdf_skript/einf_plankr.pdf , 01.03.2008)
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