Die Arbeit soll die Zusammenhänge und Spannungsfelder zwischen Heilpädagogik und Ethik darstellen. Eine Herausforderung, der sich die Heilpädagogik ebenfalls stellen muss, entsteht aus dem bio-ethischen Bereich mit den Entwicklungen pränataler Diagnoseverfahren, die mit dem Wert des Lebens kollidieren. Insbesondere die Bluttests zur Feststellung einer Trisomie 21, 18 und 13 müssen sich dem Vorwurf der Eugenik stellen, da positive Testergebnisse zu 90 % in Schwangerschaftsabbrüchen resultieren.
Die vorgelegte Ausarbeitung beleuchtet die Aspekte dieses Verfahrens auf ethischer, rechtlicher, medizinischer sowie politischer Ebene. Darüber hinaus sollen die erarbeiteten Aspekte aus der Sicht Betroffener sowohl von Eltern, die die Bluttests durchführen lassen, als auch von Menschen, die mit einer Trisomie leben, betrachtet werden. Anhand dieser Erkenntnisse werden als Fazit die möglichen Auswirkungen auf das heilpädagogische Selbstverständnis erörtert sowie das berufliche Handeln von Heilpädagoginnen und Heilpädagogen mit der in der Arbeit vorgestellten ethischen Gesichtspunkten in Verbindung gebracht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zusammenhänge zwischen Heilpädagogik und Ethik
- Ethiken
- Aristoteles
- Pflichtethik und kategorischer Imperativ nach Kant
- Utilitarismus
- Aktuelle ethische Herausforderung an die Heilpädagogik
- Ethiken
- Pränatale Bluttests auf Trisomie 21, 18 und 13
- Rechtliche Grundlagen
- Schwangerschaftskonfliktgesetz
- Gesetze zum Schwangerschaftsabbruch
- Bluttests als Kassenleistung
- Bundestagsdebatte
- Stellungnahme der Behindertenverbände
- Aktueller Stand
- Thematik aus der Perspektive der Betroffenen
- Menschen, die mit Trisomie 21 leben
- Eltern, die den Bluttest durchführen
- Fazit für die Heilpädagogik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Spannungsfelder zwischen Heilpädagogik und Ethik am Beispiel vorgeburtlicher Bluttests auf Trisomien zu beleuchten. Sie untersucht, wie ethische Prinzipien auf das Lebensrecht von Menschen mit Trisomie 21, 18 und 13 wirken und welche Herausforderungen diese Entwicklungen für die Heilpädagogik darstellen.
- Der Wert des Lebens und die Frage nach einem „guten Leben“
- Die ethische Bewertung von pränataler Diagnostik und die Folgen für die Heilpädagogik
- Die Rolle der Heilpädagogik in der Inklusion und die Auseinandersetzung mit dem Lebensrecht von Menschen mit Behinderung
- Die Bedeutung des bioethischen Diskurses im Kontext von pränataler Diagnostik
- Die Perspektiven von Eltern, die den Bluttest durchführen, und von Menschen mit Trisomie 21
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Zusammenhang zwischen Ethik und Heilpädagogik dar und führt in das Thema der vorgeburtlichen Bluttests auf Trisomien ein. Kapitel 2 beleuchtet verschiedene ethische Perspektiven, darunter die Tugendethik, die Pflichtethik und den Utilitarismus, und stellt die aktuelle ethische Herausforderung für die Heilpädagogik im Kontext der pränatalen Diagnostik dar.
Kapitel 3 widmet sich den pränatalen Bluttests auf Trisomien, ihrer Funktionsweise und ihren Auswirkungen. Kapitel 4 untersucht die rechtlichen Grundlagen des Schwangerschaftskonfliktgesetzes und der Gesetze zum Schwangerschaftsabbruch sowie die Debatte um die Kassenleistung von Bluttests.
Kapitel 5 betrachtet das Thema aus der Sicht der Betroffenen, sowohl von Eltern, die den Bluttest durchführen, als auch von Menschen, die mit Trisomie 21 leben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Ethik, Heilpädagogik, pränatale Diagnostik, Trisomie 21, 18 und 13, Lebensrecht, Inklusion, Bioethik, Eugenik, Schwangerschaftskonfliktgesetz, Bundestagsdebatte, Behindertenverbände und Betroffenenperspektiven.
- Quote paper
- Christina Bonfig (Author), 2021, Spannungsfelder zwischen Heilpädagogik und Ethik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1140831