Diese Arbeit soll den aktuellen sowie den zukünftigen Pflegemarkt aufzeigen, welche Faktoren das Wachstum des deutschen Pflegemarktes beeinflusst und welche Faktoren diesen positiv beeinflussen können.
Kein Markt ist in Deutschland so aktuell und präsent wie der Pflegemarkt. Dieser wird nicht nur durch den demografischen Wandel, der seit Jahrzehnten vollkommen Einzug hält, sondern auch durch den Fachkräftemangel beeinflusst, weshalb immer neue Pflegekonzepte gebraucht werden, um den Bedürfnissen der zu Pflegenden gerecht zu werden.
Das zweite Kapitel der Arbeit setzt sich mit dem demografischen Wandel auseinander, um aufzuzeigen, an welchen Faktoren dieser geknüpft ist und warum er wichtig für den Pflegemarkt ist. Das dritte setzt sich mit den Einflussfaktoren, welche sich auf das Wachstum des deutschen Pflegemarktes auswirken, auseinander. Anschließend werden stärkende Gesetzgebungen näher betrachtet, um aufzuzeigen, welche Gesetze den Pflegemarkt maßgeblich beeinflussen werden. Danach werden einige politische Aussagen bezüglich des Pflegemarktes genannt, um einen Einblick in die politische Lage zu bekommen. Kapitel sechs thematisiert Angebotslücken im Pflegemarkt und deren Erfolgsfaktoren, damit der Pflegemarkt erfolgreich bestehen bleibt. Abschließend folgt ein Fazit sowie ein Ausblick bzgl. des künftigen Wachstums im deutschen Pflegemarkt.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Aufbau und Zielsetzung der Arbeit
2 Demografischer Wandel
3 Der Pflegemarkt in Deutschland
3.1 Der Aktuelle Pflegemarkt in Deutschland
3.2 Der Zukünftige Pflegemarkt in Deutschland
4 Stärkende Gesetzgebungen in der Pflege
5 Aussagen der Politik in Bezug auf den Pflegemarkt
6 Angebotslücken im Pflegemarkt
7 Zusammenfassung/Fazit
8 Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Pflegequote nach Altersgruppen 2019 (Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/Hintergruende-Auswirkungen/demografie-pflege.html)
Abbildung 2 Mehr Leistungen bei Pflege zu Hause Quelle: https://www.finanzen.de/news/pflegereform-2021-beitragserhoehung-eigenanteil-deckel)
1 Einleitung
Kein Markt ist in Deutschland so aktuell und präsent wie der Pflegemarkt. Dieser wird nicht nur durch den demografischen Wandel, der seit Jahrzenten vollkommen Einzug hält, sondern auch durch den Fachkräftemangel beeinflusst, weshalb immer neue Pflegekonzepte gebraucht werden, um den Bedürfnissen der zu Pflegenden gerecht zu werden. So stieg z.B. vom Jahr 1999 die Anzahl an Pflegebedürftigen innerhalb von zehn Jahren von 2,02 Millionen um etwa 16 Prozent auf 2,34 Millionen. Knapp 31 % davon wurden in Pflegeheimen gepflegt. Ende 2017 galten etwa 3,4 Millionen Menschen als pflegebedürftig.1
„Davon wurden vier von fünf Pflegebedürftigen (80 % beziehungsweise 3,31 Millionen) 2019 zu Hause versorgt. Davon wurden 2,33 Millionen Pflegebedürftige überwiegend durch Angehörige gepflegt. Weitere 0,98 Millionen Pflegebedürftige lebten ebenfalls in Privathaushalten, sie wurden jedoch zusammen mit oder vollständig durch ambulante Pflegedienste versorgt. Ein Fünftel (20 % oder 0,82 Millionen Pflegebedürftige) wurde in Pflegeheimen vollstationär betreut.“2
Die folgende Abbildung verschafft einen Überblick bzgl. der Anzahl und Entwicklung von pflegebedürftigen Menschen in Deutschland:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.1 Problemstellung
Daher wird der Pflegemarkt auch in den kommenden Jahrzenten immer mehr an Bedeutung gewinnen, da durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung und der daraus resultierenden höheren Pflegebedürftigkeit von alten Menschen der pflegerische Aufwand drastisch ansteigen wird. So geschieht dies unter der Betrachtung des demografischen Wandels in der Bevölkerung besonders im Bereich der ambulanten Versorgung.
Im Kern dieser Problemstellung ist einerseits das mehr Pflegepersonal (Fachpersonal) gebraucht wird, andererseits aber immer weniger Pflegebedürftige zahlungskräftig sind.
Auf der einen sowie auf der anderen Seite werden immer mehr Präventionskonzepte erstellt, was dazu führt, dass weniger Bedarf an Pflege entsteht, bzw. erst später von Nöten ist.
1.2 Aufbau und Zielsetzung der Arbeit
Das zweite Kapitel der vorliegenden Arbeit setzt sich mit dem demografischen Wandel auseinander, um aufzuzeigen an welchen Faktoren dieser geknüpft ist und warum er wichtig für den Pflegemarkt ist.
Das dritte Kapitel der vorliegenden Arbeit setzt sich mit den Einflussfaktoren, welche sich auf das Wachstum des deutschen Pflegemarktes auswirken, auseinander.
In Kapitel vier werden stärkende Gesetzgebungen näher betrachtet, um aufzuzeigen welche Gesetze den Pflegemarkt maßgeblich beeinflussen werden.
In Kapitel fünf werden kurz einige politische Aussagen bezüglich des Pflegemarktes genannt, um einen Einblick in die politische Lage zu bekommen.
In Kapitel sechs Angebotslücken im Pflegemarkt und deren Erfolgsfaktoren, damit der Pflegemarkt erfolgreich bestehen bleibt. Abschließend folgt ein Fazit sowie ein Ausblick bzgl. des künftigen Wachstums im deutschen Pflegemarkt.
Diese Arbeit soll den aktuellen sowie den zukünftigen Pflegemarkt aufzeigen, welche Faktoren das Wachstum des deutschen Pflegemarktes beeinflusst und welche Faktoren diesen positiv beeinflussen können.
2 Demografischer Wandel
Die demografische Entwicklung ist die Ursache für den erhöhten pflegerischen Bedarf.
Die Bevölkerungszahlen sind zwar rückläufig, was bedeutet, dass weniger Kinder geboren werden, im Schnitt beträgt die Geburtenrate pro Frau 1,53 Kinder, jedoch führen die geburtenstarken Jahre wie 1970, wo knapp 2,5 Kinder pro Frau3 geboren wurden sowie die gestiegene Lebenserwartung zu einer ansteigenden Überalterung der Gesellschaft. Die Anzahl der über 85-Jährigen wird sich so um die ca. 3,9 Prozent erhöhen. Die Zuwanderung von meist jungen Menschen nach Deutschland ändert nichts daran, da durch diese Zuwanderung auch viele ihre Familien nachholen und daraus sich auch ältere Einwanderer ergeben, die evtl. auch schon im Rentenalter sind.
Die Proportion zwischen den Erwerbsfähigen und den Pflegebedürftigen sinkt zwar, aber dies ändert auch nichts an der Veränderung der Altersstruktur.
Daraus resultiert eine Zunahme von älteren Menschen bzw. Pflegebedürftigen, dennoch könnte es ebenfalls zu einem Rückgang der Pflegebedürftigen kommen. Dieser Umstand ist auf den medizinisch-technischen Fortschritt zurückzuführen sowie auf verstärkte Präventionsmaßnahmen durch die Krankenkassen etc. Daraus resultiert das Menschen zunehmend gesünder und mit weniger Einschränkungen im Leben ihren Alltag bewältigen können.
Es folgt eine Aufzählung von Faktoren, die auch einen Einfluss auf dem demografischen Wandel haben:
- weniger Kinder werden geboren
- Anhebung des Rentenalters
- später Eintritt in das Berufsleben durch Schule, Studium, etc.
- weniger Einzahlungen in die Rentenkassen resultierend aus den Erwerbstätigen
- Zuwanderung (Jung und Alt)
- höhere Lebenserwartung
Diese Aufzählung soll kurz und knapp noch zusätzliche Faktoren nennen, die den demografischen Wandel mit beeinflussen und in den Folgekapiteln ebenfalls mit bearbeitet werden.
3 Der Pflegemarkt in Deutschland
3.1 Der Aktuelle Pflegemarkt in Deutschland
Derzeit werden um die 4,1 Millionen Pflegebedürftige in ihren eigenen vier Wänden von Angehörigen oder in Pflegeheimen versorgt4. Davon sind allein ca. 3,31 Millionen Pflegebedürftige, die zu Hause gepflegt werden5. Allerdings werden sich in Zukunft viele Angehörige dies unter Umständen nicht mehr leisten können, da durch die steigenden Pflegekosten, die im Schnitt ca. 2000 Euro betragen, eine Zahlbarkeit kaum auf Dauer möglich sein wird6. Somit kann man davon ausgehen, dass die Pflege vermehrt von Pflegefachkräften übernommen werden muss. Daraus resultiert die Entstehung einer weiteren Professionalisierung der Pflege.
Begründen lässt sich dies anhand von drei Aspekten: Die Berufstätigkeit von den pflegenden Familienangehörigen nimmt immer weiter zu. Es sinkt die Bereitschaft, aufgrund von beruflichen Möglichkeiten, für einen längeren Zeitraum zu Hause zu bleiben.
Oft haben die Familienangehörigen nicht die räumliche Möglichkeit zur Heimpflege.
Ein weiterer Punkt ist, dass ca. 40 Prozent der Menschen über 65 Jahre heutzutage allein leben, d. h. es existiert eine Steigerung bzgl. der Anzahl von Singlehaushalten. Des Weiteren leben Familienangehörige immer seltener in der direkten Umgebung und aufgrund dessen können pflegerische Leistungen von diesen nicht übernommen werden.
Die dritte Ursache liegt darin, dass der Anteil der Pflegebedürftigen mit kognitiven Einschränkungen stetig zunimmt. Beispielsweise beträgt nach aktuellen Schätzungen im Jahr 2020 die Anzahl der Demenzkranken 1,6 Millionen und dadurch ist davon auszugehen, dass wenn pro Tag 900 Neuerkrankungen dazu kommen, sich die Zahlen im Jahr auf ca. 300000 belaufen7, was bis 2030 ein Anstieg auf ca. 2,2 Millionen und 2050 über ca. 2,4 – 2,8 Millionen schließen lässt.
Die häusliche Pflege schafft zwar bessere finanzielle Voraussetzungen, jedoch sind viele Angehörige von Pflegebedürftigen oft überfordert und auf den Support von Pflegekräften angewiesen.
Weiterhin nimmt die Anzahl an zahlungskräftigen Pflegebedürftigen ab. Heutzutage gibt es immer mehr Angehörige bzw. Familien, die sich die zunehmenden Kosten für Pflege, unabhängig ob diese ambulant oder stationär erfolgt, nicht mehr leisten können.
Mittlerweile übernehmen bereits viele Sozialhilfeträger die Pflegekosten von einer Vielzahl von Patienten in stationären Pflegeeinrichtungen. Betrachtet man die Anzahl der ambulanten Pflegeleistungen wurden im Jahr 2021 nun mehr Leistungen für die häusliche Pflege bewilligt, die sich wie folgt äußern.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 Mehr Leistungen bei Pflege zu Hause Quelle: https://www.finanzen.de/news/pflegereform-2021-beitragserhoehung-eigenanteil-deckel)
Wie aus der Abbildung 2 ersichtlich, steigen die Unterstützungsbeiträge leicht an, was zu einer minimalen Entlastung der Kosten führt.
3.2 Der Zukünftige Pflegemarkt in Deutschland
Der zukünftige Pflegemarkt in Deutschland wird sich über eine teilstationäre bzw. ambulante Versorgung definieren, da dies durch die neuen Gesetzgebungen unterstützt wird.
Nach einer Studie der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) mbH gemeinsam mit der 2hm & Associates GmbH (2hm) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, wurde die wettbewerbliche Entwicklung in den folgenden Jahren im Pflegemarkt bis zum Jahr 2030 untersucht mit der Frage, welche Strukturen der Pflegemarkt im Bezug auf den demografischen Wandel unterliegt und wie er diesem gerecht werden kann8. Diese Studie kam zum Schluss, dass sich der Pflegemarkt einer Anpassung unterziehen wird, in dem sich die Pflegeheime untereinander in Größe und Zahl immer ähnlicher werden. So soll es auch im Punkt der Kosten zu einer Optimierung kommen, um die Pflege auch weiterhin bezahlbar zu halten. Ein anderer Punkt wird es sein, dass die Pflegeheime insgesamt kleiner werden bzw. besteht eine Tendenz dorthin, daher wird es immer weniger freie Pflegeplätze geben. So konzentrieren sich die Pflegeheime zunehmend auf immer weniger Akteure im Gesundheitsbereich und so steigt auch hier eine Tendenz zu einer Marktkonzentration im Pflegemarkt an.
Aus der Studie wird außerdem deutlich, dass sich so eine Angebotslücke im Pflegemarkt entwickeln wird, da die angebotenen Pflegeheimplätze nicht ausreichen werden, um den Bedarf an Pflegebedürftigen zu decken. Auch der Zukünftige Bedarf an Pflegekräften stellt nach der Studie den zukünftigen Pflegemarkt vor eine Herausforderung. Diese Entwicklung ist auf der einen Seite der Alterung der Bevölkerung zu Grunde zu legen und andererseits der Veränderung der Strukturen in der Pflege.
So muss der zukünftige Pflegemarkt die Wandlung von übermäßigem Bedarf an Pflegeheimen zu einem Konstrukt der teilstationären bzw. ambulanten Behandlung schaffen, um nicht nur die Bedürfnisse der zu Pflegenden zu decken, sondern auch so mit dem demografischen Wandel fertig zu werden.
4 Stärkende Gesetzgebungen in der Pflege
„Mit den Pflegestärkungsgesetzen I und II erhielten in erster Linie Menschen mit Demenz schrittweise seit Anfang 2017 die gleichen Leistungen aus der sozialen Pflegeversicherung wie dauerhaft körperlich Kranke. Die bisher größte Pflegereform, das zweite Pflegestärkungsgesetz (PSG II), hat vieles erneuert: den Pflegebedürftigkeitsbegriff, die Begutachtungsmethode durch den MDK sowie die Einstufung in fünf Pflegegrade statt der bisherigen Pflegestufen. Demenzerkrankte, dauerhaft psychisch kranke oder geistig behinderte Menschen erhalten dadurch seit Januar 2017 alle Pflegeleistungen, die körperlich Kranken schon lange zustehen“.9
Seit Anfang 2015 bewirkte schon das I Pflegestärkungsgesetz, dass Mehrausgaben der Pflegeversicherung für alle Leistungsempfänger mit anerkannter Pflegebedürftigkeit nicht nur eine Förderung bei der Tages- und Nachtpflege erhalten, sondern auch den Ausbau der Betreuung in Alten- und Pflegeheimen.
So stieg bei anerkannter Pflegestufe der Leistungssatz um 4%.10
Dies bedeutete einen höheren Zuschuss für Demenzkranke in der Betreuung, sodass die Angehörigen durch diesen Zuschuss auch entlastet werden. Die Höhe des Zuschusses betrug im Jahr 2015 zwischen 104 und 208 €, wodurch dadurch sich Angehörige entlastende Leistungen wie z.B. eine Haushaltshilfe oder Einkaufshilfe etc. finanzieren konnten11 und Pflegebedürftige eine bessere Betreuung erfahren.
Außerdem bietet das I Pflegestärkungsgesetz auch die Möglichkeit nach einem Krankenhausaufenthalt Kurzzeitpflege in Anspruch zu nehmen sowie professionelle Tages- und Nachtpflege zur Entlastung der häuslich Pflegenden zu beanspruchen.
So wird auch ein wichtiger Grundsatz des I Pflegestärkungsgesetz umgesetzt, indem es heißt „ambulant vor stationär“.
[...]
1 vgl. (Bundesamt, 2021)
2 (Bundesamt, 2021)
3 vgl. (Zusammengefasste Geburtenziffer nach Kalenderjahren, 2021)
4 vgl. (Pflege, 2021)
5 vgl. (Zahl der Pflegebedürftigen steigt kräftig, 2020)
6 vgl. (Allgemeine, 2020)
7 vgl. (e.V., 2020)
8 vgl. (GmbH, 2016)
9 (Lötzerich, 2019)
10 vgl. (Lötzerich, 2019)
11 vgl. (Lötzerich, 2019)
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