Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungen
Abstract
1. CSR-Themenfelder der Signa Real Estate
2. Weiterführende Wesentlichkeitsanalyse
3. Ausblick im Kontext der Immobilienbranche
Literaturverzeichnis
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1
Abkürzungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abstract
Seit Jahren ist eine stetige Zunahme des Stellenwertes von Corporate Social Responisibility (= CSR) innerhalb der deutschen Unternehmenspraxis zu beobachten. Die Anzahl von Unternehmen, welche sich gesellschaftlich engagieren und Verantwortung in ihren strategischen Entscheidungen, sowie den täglichen Handlungen übernehmen, hat sich dahingehend maßgeblich erhöht.1 Ein weiterer Indikator ist die allgemeine Unternehmenskommunikation, bzw. die damit einhergehende Menge an publizierten Nachhaltigkeitsberichten. Aufgrund der Tatsache, dass hinsichtlich der Definition von CSR keine literarische Einheitlichkeit besteht, liegt die Auslegung der Verantwortung und der damit verbundenen tiefergehenden Folgerichtigkeit im Ermessen der Unternehmen.2 Im Kontext des Klimawandels gilt besonders die Immobilienbranche aus ökologischer Sicht zunehmend als CSR-sensibel, da etwa 40% des weltweiten Energieverbrauchs und rund 20% der gesamten CO²-Emissionen durch bzw. innerhalb von Gebäuden verursacht werden.3
Der praxisorientierte Ansatz der vorliegenden Transferarbeit verfolgt dementsprechend das Ziel, anhand der Betrachtung eines Unternehmensbeispiels, bzw. mittels des veröffentlichten Nachhaltigkeitsberichtes der Signa Real Estate, Aufschluss über bestehende Themenfelder zu geben und darüber hinaus zukünftige Potenziale und Stellschrauben für eine nachhaltige und zukunftssichernde Entwicklung der Gesellschaft zu identifizieren.
Im Kontext der vorgenannten Zielsetzung wurde eine Online-Umfrage durchgeführt und anschließend die Beantwortung der teilgenommenen Personen, welche allesamt in der Bau- bzw. Immobilienbranche tätig sind und/ oder einer der Anspruchsgruppen der Signa Real Estate angehören, ausgewertet. Hierbei konnten zahlreiche ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Handlungsfelder in den Bereichen einer umweltbewussten Bauweise, der Senkung von Energie- und Emissionswerten, der Gesundheit und Sicherheit von Endnutzern, sowie der Förderung von regionaler Wertschöpfung und nachhaltigen Mobilitätslösungen festgestellt werden.
1. CSR-Themenfelder der Signa Real Estate
Die Strategiewahl von Unternehmen hinsichtlich ihrer CSR ist abhängig von der jeweiligen Branche, dem Herkunftsland in welchem sie ansässig sind und der grundsätzlichen Einstellung des Managements zu CSR. Da diese Faktoren variieren, unterscheiden sich dementsprechend auch die relevanten Handlungsfelder.4 Davon losgelöst, lässt sich jedoch feststellen, dass die Erreichung einer integrierten Steuerung von CSR in Unternehmen anhand der sog. „Tripple-Bottom-Line“ erfolgen sollte. Diese berücksichtigt wirtschaftliche, ökologische, sowie soziale Aspekte gleichermaßen.5 Die Prozesse der Planung, Implementierung und Kontrolle einer CSR-Strategie sind vergleichbar mit denen anderweitiger Unternehmensstrategien. Aufgrund der Tatsache, dass hinsichtlich CSR keine literarische Einheitlichkeit besteht, bzw. diese oftmals vage formuliert sind, orientieren sich die meisten Unternehmen an bestehenden Standards und Richtlinien, welche die Handhabung und die Implementierung von CSR maßgeblich vereinfachen. Zu den bekanntesten Standards gehören u.a. die ISO Norm 26000, OECD oder der UN Global Compact. Diese stellen beispielsweise Checklisten für die Beachtung von Menschenrechten, den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen oder schwierigen ethischen Fragen, sowie Rahmenwerke für Investoren zur Tätigung verantwortungsvoller Investitionen dar. All diese Punkte sollten innerhalb der CSR-Strategie verankert sein, sodass sie in die unternehmerischen Tätigkeiten integriert werden können.6
Zur Messung des Implementierungsgrades von CSR in der Unternehmenspraxis spielt die eingangs erwähnte Nachhaltigkeitsberichtserstattung eine zentrale Rolle. Diese ist das primäre Instrument zur erfolgreichen Kommunikation des gesellschaftlichen Engagements eines Unternehmens.7 Daher findet nachfolgend die Betrachtung der Signa Real Estate, ;anhand des im Jahr 2020 erstmalig veröffentlichten Nachhaltigkeitsberichts zur Identifizierung der CSR-relevanten Handlungsfelder innerhalb der Immobilienbranche statt. Die Signa Real Estate investiert in Immobilienentwicklungsprojekte in Innenstadtlagen und fokussiert dabei innerhalb ihres Bestandsportfolios die städtischen Ballungszentren in Deutschland, Österreich, Norditalien und der Schweiz. Die Wertschöpfungskette umfasst dabei sämtliche Stufen der Immobilienentwicklung, angefangen bei der Akquisition über die Konzeption, Planung und Errichtung bis hin zur Vermarktung. Die diesbezügliche Lieferkette erstreckt sich von multinationalen Bauunternehmen über Dienstleister sowie über vergleichsweise kleine regionale Handwerksbetriebe und Lieferanten.8 Im Rahmen des Nachhaltigkeitsberichtes bekennt die Signa Real Estate zunächst zu einer verantwortungsvollen und auf eine dauerhafte Wertschöpfung ausgerichteten Unternehmensführung. Neben den wirtschaftlichen Interessen sollen systematisch umweltbezogene, soziale und gesellschaftliche Aspekte in den unternehmerischen Entscheidungen und Prozessen Berücksichtigung finden.9 Neben den beschriebenen CSR-Standards bestehen diverse Initiativen, denen sich die Signa Real Estate im Rahmen ihrer CSR-Strategie verpflichtet hat. Dazu zählen die „Sustainable Development Goals (= SDGs) der UN, die „Global Reporting Initiative“ (= GRI) und die innerhalb der Immobilienbranche renommierten „Sustainable Best Practices Recommendations“ der European Public Real Estate Association.
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1 Vgl. PWC; Urban Land Institute; Emerging Trends in Real Estate-Climate of change, 2020, S. 3.
2 Vgl. Schneider, A., Reifegradmodell CSR - eine Begriffsklärung und -abgrenzung, 2012, S. 18. / Carroll, A.; Shabana, K. , The Business Case for Corporate Social Responsibility, 2010, S. 85. / Rosthorn, J. , Business Ethics Auditing, 2000, S. 17.
3 Vgl. World Economic Forum (2016): Shaping the Future of Construction: A Breakthrough in Mindset and Tech-nology, S. 9.
4 Vgl. Mahrer, H.; Mühlböck, M., Unternehmerische Freiheit und gesellschaftliche Verantwortung, 2012, S. 601 / Carroll, A., A History of Corporate Social Responsibility: Concepts and Practices, 2008, S. 41. / Galbreath, J., Corporate Social Responsibility Strategy: Strategic Options, Global Considerations. 2006, S. 176. / Adams, C., Internal Organisation Factors Influencing Corporate Social and Ethical Reporting- Beyond Current Theorising, 2002), S. 225 ff.
5 Vgl. Schulz, O., Nachhaltige ganzheitliche Wertschöpfungsketten, 2012, S. 271.
6 Vgl. Gilbert, D.; Rasche, A., Discourse Ethics and Social Accountability, 2007, S. 187.
7 Vgl. Lorentschitsch, B.; Walker, T ., Vom integrierten zum integrativen CSR-Managementansatz, 2012, S. 304 f.
8 Vgl. https://www.signa.at/de/realestate/ [Stand 01.03.21].
9 Vgl. Signa Real Estate, Nachhaltigkeitsbericht 2020, 2020, S. 2.