Das zunehmende Altern der Generationen führt dazu, dass Lebenssituationen entstehen können, die der Pflege bedürfen. Klienten, die über den Prozess der Alterung des menschlichen Körpers Bescheid wissen, können wahrscheinlich daraus resultierende Beeinträchtigungen leichter ertragen. Altern kann zum Bedarf von ganzheitlicher–professioneller Pflege führen. Menschen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, alternde Klienten zu begleiten, zu pflegen, sollten sich für deren Lebensspuren interessieren. So kann sich gegenseitiges Verständnis zwischen Klienten und Pflegenden einstellen.
Pflegende sollten daher das Erheben von Biografien zu ihrem Aufgabengebiet zählen. Ursachen auf derzeitige Verhaltensweisen von Klienten findet man meist in einem früher durchlebten Lebensabschnitt.
Das herrschende Gesellschaftssystem ist von Leitbildern geprägt wie Geschwindigkeit, Flexibilität und Aktivität. Kann der Alternde das Tempo nicht mehr mithalten, so wird er meist stigmatisiert.
Beruf, Erfolg und Verdienst sind der Maßstab für den gesellschaftlichen Stellenwert eines Menschen. Achtung, Respekt und Macht hängen davon ab. Verlust von Erwerbstätigkeit ist bei vielen Klienten verbunden mit zunehmendem Verlust von sozialen Kontakten. Zunehmende Isolierung, Abkapselung, und das Zurückziehen in sich selbst (innere Emigration) sind die Folgen. Das Gefühl des „Nicht mehr gebraucht werdens,“ nicht ernst genommen zu werden, kann zu den schlimmsten Erfahrungen gehören, die ein menschliches Individuum macht.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Einleitung
- Generationen, Lebensspuren und Pflege
- Begriffe, Synonymie von Biografien
- Meine persönliche Definition für ganzheitlich-professionelle Pflege
- Hauptteil
- Biografiearbeit und meine persönlichen Erfahrungen
- Geschlechtsspezifische Aspekte
- Begriff: Erinnerung
- Erinnerungsarbeit
- Zusammenhang zwischen Körpergedächtnis, Körpererinnerung, Biografiearbeit, und Pflegemaßnahme
- Biografiearbeit und die drei Zeitdimensionen
- Erinnerung und die Vergangenheit, das Bleibende im menschlichen Gedächtnis, „Lebensbilanz“
- Die Begleitung in der Gegenwart „Lebensbewältigung“
- Perspektive für die Zukunft „Lebensplanung“
- Ziele und Bedeutung der biografischen Arbeit
- Die Biografiearbeit als Maßnahme zur Reduktion von Kommunikationsschwierigkeiten und Kontaktarmut
- Biografiearbeit als Maßnahme zum besseren gegenseitigen Verständnis zwischen Klienten und Pflegenden
- Die Rekonstruktion der Lebensgeschichte
- Zeitgeschichtliche Relevanz, Zeittafel, war früher alles besser?
- Die Integration der Lebensgeschichte, Anregung der kognitiven Fähigkeiten und der Eigeninitiative
- Anreiz zum alternativen Denken
- Praxisbezogene Methoden der Biografiearbeit
- Individuelle Biografie
- Das Instrument der Biografiearbeit zur Durchführung einer patientenorientierten Pflegemaßnahme
- Lösungsstrategien für auftretende Konflikte bei Biografieerhebungen
- Anforderungen an Pflegende
- Konsequenz der Biografiearbeit
- Integration der Biografiearbeit in den Pflegeprozess, Lebensspuren entdecken und verstehen
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bedeutung der Biografiearbeit in der ganzheitlichen Pflege. Ziel ist es, die These zu bestätigen, dass ganzheitliche Pflege ohne Biografiearbeit nur schwer möglich ist. Dies wird durch Literaturrecherche, Praxisbeobachtungen und Interviews erreicht.
- Bedeutung der Biografiearbeit in der Altenpflege
- Zusammenhang zwischen Biografie, Erinnerung und ganzheitlicher Pflege
- Methoden der Biografiearbeit und deren praktische Anwendung
- Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Biografiearbeit
- Integration der Biografiearbeit in den Pflegeprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Abstract: Der Abstract fasst die Zielsetzung der Arbeit zusammen: die Bestätigung der These, dass ganzheitliche Pflege ohne Biografiearbeit schwierig ist. Die Methode beinhaltet Literaturrecherche, Praxisbeobachtungen und Interviews. Das Resultat bestätigt die These, wobei die Kenntnis der Lebensgeschichte Vorteile für Pflegende und Klienten bringt. Die Schlussfolgerung betont die Notwendigkeit der Integration von Biografiearbeit in den Pflegeprozess.
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein, indem sie den Zusammenhang zwischen dem zunehmenden Alter der Bevölkerung, dem Bedarf an Pflege und der Bedeutung der Lebensgeschichte der Klienten hervorhebt. Es wird auf die gesellschaftlichen Herausforderungen für ältere Menschen eingegangen und die Notwendigkeit der Biografiearbeit in der Pflege begründet. Die Bedeutung von gegenseitigem Verständnis zwischen Pflegenden und Klienten wird betont.
Hauptteil: Dieser Abschnitt befasst sich ausführlich mit der Biografiearbeit und den persönlichen Erfahrungen der Autorin. Es werden geschlechtsspezifische Aspekte betrachtet, der Begriff „Erinnerung“ analysiert und der Zusammenhang zwischen Körpergedächtnis, Körpererinnerung, Biografiearbeit und Pflegemaßnahme erörtert. Die drei Zeitdimensionen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Kontext der Biografiearbeit werden beleuchtet und ihre Relevanz für die Pflegepraxis verdeutlicht.
Ziele und Bedeutung der biografischen Arbeit: Dieses Kapitel erläutert die Ziele und die Bedeutung der Biografiearbeit im Detail. Es wird untersucht, wie die Biografiearbeit zur Reduktion von Kommunikationsschwierigkeiten und Kontaktarmut beiträgt und das gegenseitige Verständnis zwischen Klienten und Pflegenden verbessert. Die Rekonstruktion der Lebensgeschichte und deren Integration zur Anregung kognitiver Fähigkeiten und Eigeninitiative werden als zentrale Aspekte hervorgehoben.
Praxisbezogene Methoden der Biografiearbeit: Dieser Abschnitt befasst sich mit praxisbezogenen Methoden der Biografiearbeit, insbesondere der individuellen Biografie. Es wird das Instrument der Biografiearbeit als patientenorientierte Pflegemaßnahme erläutert und Lösungsstrategien für auftretende Konflikte bei Biografieerhebungen vorgestellt. Der Fokus liegt auf der praktischen Umsetzung der theoretischen Konzepte.
Anforderungen an Pflegende: Dieses Kapitel beschreibt die Anforderungen an Pflegende, die Biografiearbeit in ihrer Praxis einsetzen. Es wird die Bedeutung der Konsequenz der Biografiearbeit und deren Integration in den Pflegeprozess betont, um die Lebensspuren der Klienten zu entdecken und zu verstehen. Das Kapitel unterstreicht die Notwendigkeit einer ganzheitlichen und patientenzentrierten Pflege.
Schlüsselwörter
Biografiearbeit, ganzheitliche Pflege, Altenpflege, Erinnerung, Lebensgeschichte, Kommunikation, gegenseitiges Verständnis, individuelle Biografie, Pflegeprozess, patientenzentrierte Pflege.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Biografiearbeit in der Ganzheitlichen Pflege
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung der Biografiearbeit in der ganzheitlichen Pflege und bestätigt die These, dass ganzheitliche Pflege ohne Biografiearbeit nur schwer möglich ist. Sie stützt sich auf Literaturrecherche, Praxisbeobachtungen und Interviews.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie die Bedeutung der Biografiearbeit in der Altenpflege, den Zusammenhang zwischen Biografie, Erinnerung und ganzheitlicher Pflege, Methoden der Biografiearbeit und deren praktische Anwendung, Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Biografiearbeit sowie die Integration der Biografiearbeit in den Pflegeprozess. Geschlechtsspezifische Aspekte werden ebenfalls berücksichtigt.
Welche Methoden wurden in der Arbeit angewendet?
Die angewendeten Methoden umfassen Literaturrecherche, Praxisbeobachtungen und Interviews. Im praktischen Teil werden konkrete Methoden der Biografiearbeit, insbesondere die individuelle Biografie, vorgestellt und Lösungsstrategien für auftretende Konflikte bei Biografieerhebungen beschrieben.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Abstract, Einleitung, Hauptteil (mit Unterkapiteln zu Biografiearbeit und persönlichen Erfahrungen, Erinnerung, den drei Zeitdimensionen), Ziele und Bedeutung der biografischen Arbeit, Praxisbezogene Methoden der Biografiearbeit, Anforderungen an Pflegende und Resümee. Jedes Kapitel fasst seine Kernaussagen zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Biografiearbeit, ganzheitliche Pflege, Altenpflege, Erinnerung, Lebensgeschichte, Kommunikation, gegenseitiges Verständnis, individuelle Biografie, Pflegeprozess, patientenzentrierte Pflege.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass die Kenntnis der Lebensgeschichte Vorteile für Pflegende und Klienten bringt und die Integration der Biografiearbeit in den Pflegeprozess notwendig ist, um eine ganzheitliche und patientenzentrierte Pflege zu gewährleisten.
Wie wird der Zusammenhang zwischen Biografiearbeit und ganzheitlicher Pflege dargestellt?
Die Arbeit argumentiert, dass die Biografiearbeit ein integraler Bestandteil ganzheitlicher Pflege ist, da sie zum besseren Verständnis zwischen Pflegenden und Klienten beiträgt, Kommunikationsschwierigkeiten reduziert und die kognitive Aktivierung sowie Eigeninitiative fördert.
Welche Herausforderungen werden im Zusammenhang mit der Biografiearbeit angesprochen?
Die Arbeit thematisiert Herausforderungen wie mögliche Konflikte bei der Biografieerhebung und die Notwendigkeit einer konsequenten Integration der Biografiearbeit in den gesamten Pflegeprozess.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Pflegende in der Altenpflege, Auszubildende im Pflegebereich, Dozenten in der Pflegeausbildung und alle, die sich für ganzheitliche Pflege und die Bedeutung der Lebensgeschichte älterer Menschen interessieren.
Wo finde ich mehr Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Das Inhaltsverzeichnis bietet eine detaillierte Übersicht der einzelnen Kapitel und Unterkapitel der Arbeit, welche die einzelnen Themen im Detail behandeln.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Ludwig Steinwender (Autor:in), 2007, Die biografische Arbeit als Pflegemaßnahme. Lebensspuren entdecken und verstehen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114134