Diese Arbeit geht der Frage nach, ob es eine riskante Impfmüdigkeit der Deutschen gibt. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Brisanz des Themas, soll die Problematik untersucht werden, inwiefern die Impfmüdigkeit ein Risiko für die Bevölkerung darstellt, sofern von einer Impfmüdigkeit ausgegangen werden kann. Ziel hierbei ist es, unter Einbezug wissenschaftlicher Daten, eine abschließende Aussage treffen zu können, ob und wenn ja, in welchem Ausmaß von einer riskanten Impfmüdigkeit in der deutschen Bevölkerung gesprochen werden kann.
Im Zuge der allgegenwärtigen Coronakrise entzündet sich einmal mehr der Konflikt zwischen Impfbefürwortern und Impfgegnern. Zu oft wird dieser jedoch auf emotionaler Ebene ausgetragen. Wo sich die einen eine Impfpflicht wünschen, demonstrieren die anderen vehement gegen eine solche. Es entsteht der Eindruck, dass es bei der Diskussion manchmal an der evidenzbasierten Gesprächsgrundlage fehlt. Jeder beansprucht die Wahrheit und die Faktenlage für sich. Kritisch wird es dann, wenn aufgrund der politischen oder persönlichen Einstellung zum Thema Impfen zu einseitig berichtet wird. Wie bei vielen Bereichen gilt es, das Für und Wider auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen abzuwägen. Doch Impfgegner gibt es schon lange: Bereits 1890 haben sich diese schon in Form von sogenannten Impfgegner-Vereinen organisiert. In den letzten Monaten ist immer wieder der Begriff Impfmüdigkeit gefallen. Die WHO beschreibt Impfmüdigkeit als ein Phänomen, wenn Impfungen später als empfohlen oder nicht durchgeführt werden, trotz der Zugänglichkeit der Impfstoffe. 2019 nahm die WHO die Impfmüdigkeit in die Liste der 10 größten Bedrohungen für die globale Gesundheit auf. Impfungen sind eine der wichtigsten Entdeckungen der Medizin, die geimpfte Personen und bei ausreichend hoher Impfquote auch ungeimpfte Personen (neuerdings bezeichnet als Gemeinschaftsschutz) vor schwerwiegenden Infektionskrankheiten schützen können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Lage in Deutschland zum Thema Impfen
- Impfquoten in Deutschland
- Einstellung der Deutschen zum Thema Impfen
- Gründe, die Impfmüdigkeit fördern
- Maßnahmen zur Aufklärung
- Weitere Diskussionsgrundlagen zum Thema Impfen
- Die Rolle der Öffentlichen Hand
- Die Rolle der Wirtschaft
- Die Rolle des Volks
- Diskussion und Ergebnis
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Frage, ob in Deutschland eine riskante Impfmüdigkeit besteht. Sie analysiert den aktuellen Impfstatus in Deutschland, berücksichtigt verschiedene Meinungen und Perspektiven zum Thema Impfen und bewertet das Ausmaß der Impfmüdigkeit im Hinblick auf potenzielle Risiken für die Bevölkerung. Die Arbeit stützt sich auf wissenschaftliche Daten und Literatur.
- Impfquoten in Deutschland und deren Auswirkung auf den Gesundheitsschutz
- Analyse der Einstellungen der deutschen Bevölkerung zum Thema Impfen
- Faktoren, die zur Impfmüdigkeit beitragen (z.B. Informationsdefizite, Misstrauen in Institutionen)
- Rollen der öffentlichen Hand, Wirtschaft und Bevölkerung bei der Impfkampagne
- Maßnahmen zur Verbesserung der Impfaufklärung und -bereitschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Impfmüdigkeit im Kontext der Coronakrise ein und betont die Notwendigkeit einer evidenzbasierten Diskussion. Sie definiert den Begriff der Impfmüdigkeit nach WHO und formuliert die Forschungsfrage nach dem Vorliegen einer riskanten Impfmüdigkeit in Deutschland. Der methodische Ansatz der Literaturarbeit wird begründet, und die Schwierigkeit, objektive Informationen zum Thema zu finden, wird hervorgehoben.
Die Lage in Deutschland zum Thema Impfen: Dieses Kapitel analysiert den Impfstatus in Deutschland anhand von Impfquoten. Es vergleicht die erreichten Quoten mit den von der WHO empfohlenen 95% für die Eradikation von Infektionskrankheiten und stellt fest, dass dieses Ziel in Deutschland für wichtige Krankheiten nicht erreicht wird. Die Bundesländerzuständigkeit für Impfungen und die Rolle der STIKO werden erläutert. Das Kapitel betont die Komplexität des Themas und benennt verschiedene Einflussfaktoren wie Vertrauen in Impfungen und praktische Barrieren. Es wird auf die unzureichenden Daten zum Impf- und Immunstatus in Deutschland hingewiesen und verschiedene Begriffe wie Impfmüdigkeit, Impfgegner und Impfskeptiker abgegrenzt. Die Herausforderungen, die durch die "Holschuld" (Informationsbeschaffung) entstehen, werden ebenfalls angesprochen.
Schlüsselwörter
Impfmüdigkeit, Impfquoten, Deutschland, Impfverhalten, Impfaufklärung, Gesundheitsschutz, Risikobewertung, öffentliche Hand, Wirtschaft, Bevölkerung, Impfgegner, Impfskeptiker, STIKO, WHO.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Impfmüdigkeit in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht, ob in Deutschland eine riskante Impfmüdigkeit besteht. Sie analysiert den aktuellen Impfstatus, verschiedene Meinungen und Perspektiven zum Thema Impfen und bewertet das Ausmaß der Impfmüdigkeit hinsichtlich potenzieller Risiken für die Bevölkerung. Die Arbeit basiert auf wissenschaftlichen Daten und Literatur.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Impfquoten in Deutschland und deren Auswirkungen auf den Gesundheitsschutz; Analyse der Einstellungen der deutschen Bevölkerung zum Impfen; Faktoren, die zur Impfmüdigkeit beitragen (z.B. Informationsdefizite, Misstrauen in Institutionen); die Rollen der öffentlichen Hand, Wirtschaft und Bevölkerung bei Impfkampagnen; und Maßnahmen zur Verbesserung der Impfaufklärung und -bereitschaft.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Lage in Deutschland zum Thema Impfen, ein Kapitel zu weiteren Diskussionsgrundlagen, eine Diskussion mit Ergebnissen und einen Ausblick. Das Kapitel zur Lage in Deutschland analysiert den Impfstatus anhand von Impfquoten, vergleicht diese mit WHO-Empfehlungen und untersucht Einflussfaktoren wie Vertrauen und praktische Barrieren. Weitere Diskussionsgrundlagen beinhalten die Rolle der öffentlichen Hand, der Wirtschaft und der Bevölkerung.
Welche konkreten Fragen werden in der Arbeit untersucht?
Die zentrale Frage ist, ob eine riskante Impfmüdigkeit in Deutschland vorliegt. Die Arbeit analysiert dazu den aktuellen Impfstatus, berücksichtigt verschiedene Meinungen und Perspektiven und bewertet das Ausmaß der Impfmüdigkeit im Hinblick auf potenzielle Risiken für die Bevölkerung.
Welche Datenquellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf wissenschaftliche Daten und Literatur. Es wird jedoch auf die Schwierigkeit hingewiesen, objektive Informationen zum Thema zu finden, und auf unzureichende Daten zum Impf- und Immunstatus in Deutschland.
Welche Begriffe werden in der Arbeit definiert und abgegrenzt?
Die Arbeit grenzt verschiedene Begriffe wie Impfmüdigkeit, Impfgegner und Impfskeptiker voneinander ab. Der Begriff der Impfmüdigkeit wird nach WHO-Definition erläutert.
Welche Rolle spielen die öffentliche Hand, die Wirtschaft und die Bevölkerung?
Die Arbeit untersucht die Rolle der öffentlichen Hand, der Wirtschaft und der Bevölkerung bei Impfkampagnen und der Bewältigung von Impfmüdigkeit. Die Bundesländerzuständigkeit für Impfungen und die Rolle der STIKO werden erläutert.
Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Impfaufklärung werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert Maßnahmen zur Verbesserung der Impfaufklärung und -bereitschaft. Die Herausforderungen durch die "Holschuld" (Informationsbeschaffung) werden ebenfalls angesprochen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Impfmüdigkeit, Impfquoten, Deutschland, Impfverhalten, Impfaufklärung, Gesundheitsschutz, Risikobewertung, öffentliche Hand, Wirtschaft, Bevölkerung, Impfgegner, Impfskeptiker, STIKO, WHO.
- Citation du texte
- Benjamin Engelhardt (Auteur), 2021, Ist Deutschland impfmüde? Eine Evaluation der gegenwärtigen Situation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1141500