Nach wie vor beschäftigen sich die internationalen Finanzmärkte mit dem
Thema Subprime-Krise und ihren Auswirkungen. Noch immer kann nicht
genau ermittelt werden, welche Auswirkungen sie auf die US-Wirtschaft und
die Weltwirtschaft insgesamt haben wird. Eines ist aber schon sicher: Sie hat
zu starken Turbulenzen weltweit an den Finanzmärkten geführt. Am Anfang
waren die Befürchtungen noch relativ klein: Mitte Juli 2007 rechnete Fed-
Chairman Ben Bernanke mit Kreditverlusten von 50-100 Mrd. US-Dollar.1
In den darauf folgenden Wochen erreichten immer mehr negative Nachrichten
über mögliche Insolvenzen von Hypothekenanbietern in den USA die internationalen
Finanzmärkte. Sie ließen weltweit die Aktienkurse fallen und sorgten
für kräftige Turbulenzen an den Finanzmärkten. Der Dow Jones fiel von
seinem Höchststand von über 14.000 auf 12.600 Punkte und der Dax von
seinem Höchststand um die 8100 auf 7.250 Punkte im August 2007. Nicht nur
am Aktienmarkt führte die Subprime-Krise zu Unsicherheiten. Viele Währungen
wurden stark ab- bzw. aufgewertet. Der Japanische Yen beispielsweise
wertete in der Spitze gegenüber dem Euro innerhalb eines Monats um ca. 11%
auf. Auch der Wert der Neuen Türkischen Lira reagierte mit einer starken
Volatilität. In der Spitze wertete sie innerhalb eines Monats gegenüber dem
Euro um 12% ab, der Verlust zum Dollar war sogar noch größer. Auch bei den
Portfolioinvestitionen in die Türkei kam es zu starken Verzerrungen. Im Juli
2007 betrug der Kapitalzufluss durch Portfolioinvestitionen (netto) in die
Türkei noch 2,5 Mrd. USD2. Im darauf folgenden Monat wurde daraus ein
Kapitalabfluss bei den Portfolioinvestitionen in einer Höhe von 4,2 Mrd. USD.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Zahlungsbilanz
- Der Aufbau der Zahlungsbilanz in der Türkei
- Kapitalzuflüsse
- Das Problem der Kapitalzuflüsse
- Exzessive Kapitalzuflüsse
- Währungs-/Wirtschaftskrise im Jahr 2001
- Gründe für die Krise
- Maßnahmen und Reformen nach der Krise
- Geldpolitische Strategie der türkischen Zentralbank
- Währungsreform
- Geld- und Wechselkurspolitik der Zentralbank
- Zinspolitik der türkischen Zentralbank seit 2002
- Entwicklung der Währung, der Kapitalströme und der Leistungsbilanz nach der Krise im Jahr 2001
- Der Wechselkurs
- Die Kapitalströme
- Die Leistungsbilanz
- Wahrscheinlichkeit einer erneuten Krise
- Zukünftige Kapitalflüsse
- Mögliche Wechselkursabwertungen
- Der Bankensektor
- Öffentliche Finanzen und Unternehmen
- Schlussfolgerungen und Verbesserungsvorschläge
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Instabilität der internationalen Kapitalströme und deren Auswirkungen auf die Währungspolitik in der Türkei. Sie analysiert die Ursachen und Folgen von exogenen Schocks, insbesondere die Subprime-Krise, auf die türkische Wirtschaft und den Währungskurs. Die Arbeit untersucht die Zahlungsbilanz der Türkei, die Kapitalzuflüsse und deren Probleme, die Wirtschaftskrise von 2001 und die daraufhin eingeleiteten Reformen. Darüber hinaus werden die geldpolitische Strategie der türkischen Zentralbank, die Entwicklung des Wechselkurses, der Kapitalströme und der Leistungsbilanz seit 2001 sowie die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Krise analysiert.
- Instabilität der internationalen Kapitalströme
- Auswirkungen von exogenen Schocks auf die türkische Wirtschaft
- Währungspolitik in der Türkei
- Wirtschaftskrise von 2001 und die daraufhin eingeleiteten Reformen
- Wahrscheinlichkeit einer erneuten Krise
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Relevanz der Instabilität der internationalen Kapitalströme für die Türkei. Sie stellt die Subprime-Krise als Beispiel für einen exogenen Schock dar, der negative Auswirkungen auf die türkische Wirtschaft hatte. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Ursachen und Folgen solcher Schocks zu analysieren und die Währungspolitik der Türkei in diesem Kontext zu untersuchen.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Zahlungsbilanz der Türkei. Es erläutert den Aufbau der Zahlungsbilanz und die verschiedenen Arten von Kapitalzuflüssen. Darüber hinaus werden die Probleme der Kapitalzuflüsse, insbesondere die Gefahr von exzessiven Kapitalzuflüssen, diskutiert.
Das dritte Kapitel analysiert die Wirtschaftskrise von 2001 in der Türkei. Es werden die Ursachen der Krise, wie z. B. die hohe Staatsverschuldung, die expansive Geldpolitik und die mangelnde Regulierung des Finanzsektors, aufgezeigt. Außerdem werden die Maßnahmen und Reformen, die nach der Krise eingeleitet wurden, um die Wirtschaft zu stabilisieren, dargestellt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der geldpolitischen Strategie der türkischen Zentralbank seit der Krise von 2001. Es werden die Währungsreform, die Geld- und Wechselkurspolitik sowie die Zinspolitik der Zentralbank erläutert.
Das fünfte Kapitel analysiert die Entwicklung des Wechselkurses der Neuen Türkischen Lira, der Kapitalströme und der Leistungsbilanz seit 2001. Es zeigt die Auswirkungen der Wirtschaftskrise und der daraufhin eingeleiteten Reformen auf diese wichtigen makroökonomischen Kennzahlen.
Das sechste Kapitel untersucht die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Krise in der Türkei. Es analysiert die zukünftigen Kapitalflüsse, die möglichen Wechselkursabwertungen, die Risiken im Bankensektor sowie die Situation der öffentlichen Finanzen und Unternehmen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Instabilität der internationalen Kapitalströme, die Währungspolitik in der Türkei, die Zahlungsbilanz, Kapitalzuflüsse, exogene Schocks, die Wirtschaftskrise von 2001, die geldpolitische Strategie der türkischen Zentralbank, der Wechselkurs, die Kapitalströme, die Leistungsbilanz und die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Krise.
- Citation du texte
- Serkan Bügrü (Auteur), 2008, Instabilität der internationalen Kapitalströme und die Währungspolitik in der Türkei, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114178