Das vorliegende Buch gibt einen kurzen Überblick über das Leben und Werk des Dichters Philipp Langmann und dokumentiert ausführlich die publizistische Rezeption seiner Werke. Philipp Langmann (1862 – 1931) ist ein mährisch-österreichischer Dichter, der zunächst mit im naturalistischen Stil gehaltenen Kurzgeschichten an die Öffentlichkeit trat. Zwischen 1898 und 1904 reüssierte er vor allem mit seinem sozialen Drama ‚Bartel Turaser‘ nach dessen Uraufführung zeitgleich in Wien und in Berlin auf fast allen deutschsprachigen Bühnen, was ihm das uneingeschränkte Lob der deutschsprachigen habsburgischen Presse als österreichischer Gerhart Hauptmann einbrachte. Von den Folgedramen wurden nur noch wenige aufgeführt; soziale Dramen fielen nach 1900 in Wien in Ungnade. Allerdings blieb ‚Bartel Turaser‘ bis in 1920-er Jahre als soziales Drama im kollektiven Gedächtnis der österreichischen Arbeiterbewegung verankert, wovon Aufführungen gewerkschaftlicher und sozialdemokratischer Laientheatergruppen zeugen.
Der 1904 erschienene Roman ‚Leben und Musik‘ war nur kurzfristig ein Bestseller. Schon vor 1910 wurde Langmann als Prosa- und Dramaautor in der Presse und auf der Bühne kaum mehr beachtet; entsprechend gering war sein vor allem aus einer Redakteurstätigkeit resultierendes Einkommen. In den 1920-er Jahren war er dann auf finanzielle Zuwendungen des Armenamtes der Stadt Wien angewiesen. 1931 starb Langmann nach einem langen Aufenthalt in einem Wiener Altenhaus völlig verarmt. Heute erinnert lediglich noch ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof und der in der Wiener Rathausbibliothek aufbewahrte Nachlass an den Dichter des ‚Bartel Turaser‘.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Kapitel 1: Philipp Langmann – eine kurze Darstellung von Leben und Werk
- 1.1 Biografische Eckdaten
- 1.2 Langmanns Nichtexistenz in der Literaturwissenschaft
- 1.3 Erste Werke – Kurzprosa
- 1.4 Bartel Turaser
- 1.5 Die Last des erfolgreichen Erstlings
- 1.6 Leben und Musik (1904)
- 1.7 Dichten für die Ablage
- Kapitel 2: Dokumentarischer Teil - Rezensionen zum Werk – Zeitungsmeldungen zum Leben des Dichters
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Leben und Werk des vergessenen österreichischen Dichters Philipp Langmann. Sie zielt darauf ab, Langmanns Beitrag zum Naturalismus aufzuzeigen und seine weitgehend unbekannte literarische Produktion zu dokumentieren. Die Arbeit analysiert die Rezeption seiner Werke und beleuchtet die Gründe für seine Vergessenheit.
- Der mährisch-österreichische Naturalismus und seine Abgrenzung zum Berliner Naturalismus
- Langmanns literarisches Schaffen: Dramen und Prosa
- Die Rezeption von Langmanns Werk in der zeitgenössischen Presse und Literaturwissenschaft
- Soziale und moralische Themen in Langmanns Werk
- Die Gründe für Langmanns Vergessenheit in der Literaturgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbemerkung: Die Vorbemerkung beschreibt die zufällige Entdeckung Langmanns und die anschließende Entscheidung, aus einer geplanten Fußnote ein eigenständiges Werk zu schaffen. Die Herausforderungen der Recherche, insbesondere durch die Corona-Pandemie, werden erläutert und die vorläufige Natur der vorliegenden Darstellung hervorgehoben.
Kapitel 1: Philipp Langmann – eine kurze Darstellung von Leben und Werk: Dieses Kapitel bietet eine knappe Biografie Langmanns, von seinen Anfängen als Chemiker und Versicherungsbeamter bis zu seinem Leben als freier Schriftsteller in Wien. Es beleuchtet seinen Werdegang als Autor, die unterschiedliche Rezeption seiner Werke (insbesondere von „Bartel Turaser“) und die Gründe für den Mangel an Anerkennung seiner späteren Werke. Die verschiedenen Phasen seines literarischen Schaffens werden skizziert, seine Beziehungen zur literarischen Szene nur angedeutet. Ein Vergleich mit Gerhart Hauptmann wird angestellt, um Langmanns spezifische Situation und seine Schwierigkeiten im literarischen Betrieb hervorzuheben.
Kapitel 2: Dokumentarischer Teil - Rezensionen zum Werk – Zeitungsmeldungen zum Leben des Dichters: Dieses Kapitel enthält eine Auswahl an zeitgenössischen Rezensionen und Zeitungsberichten, die Langmanns Leben und Werk behandeln. Es zeigt die unterschiedlichen Perspektiven auf sein Schaffen, die Bandbreite an Reaktionen von Euphorie über Skepsis bis hin zu Ablehnung, und illustriert den Wandel seiner literarischen Rezeption. Das Kapitel gliedert sich in Unterkapitel zu seinen frühen Prosawerken, "Bartel Turaser" (einschliesslich Aufführungen), weiteren Dramen und seinem Roman "Leben und Musik". Es werden auch Meldungen und Nachrufe zu seinem Tod sowie seine späte, kaum beachtete Rezeption berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Philipp Langmann, österreichischer Naturalismus, mährische Literatur, Bartel Turaser, Arbeiterdrama, soziale Tragödie, Vergessenheit, Rezeption, Zeitgenössische Literatur, Proletarierliteratur, Gerhart Hauptmann, Moderne, Realismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Philipp Langmann: Leben und Werk eines vergessenen österreichischen Dichters
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Leben und Werk des vergessenen österreichischen Dichters Philipp Langmann. Sie beleuchtet seinen Beitrag zum Naturalismus, dokumentiert seine literarische Produktion, analysiert die Rezeption seiner Werke und untersucht die Gründe für seine Vergessenheit. Die Arbeit beinhaltet eine Biografie, Kapitel zu seinen Werken (insbesondere "Bartel Turaser"), einen dokumentarischen Teil mit zeitgenössischen Rezensionen und Zeitungsberichten, sowie eine Zusammenfassung der wichtigsten Themen und Ergebnisse.
Wer war Philipp Langmann?
Philipp Langmann war ein vergessener österreichischer Dichter, der in dieser Arbeit erstmals umfassender untersucht wird. Die Arbeit rekonstruiert sein Leben, von seinen Anfängen als Chemiker und Versicherungsbeamter bis zu seinem Leben als freier Schriftsteller in Wien. Sie beschreibt seinen Werdegang als Autor und die unterschiedliche Rezeption seiner Werke.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den mährisch-österreichischen Naturalismus und seine Abgrenzung zum Berliner Naturalismus; Langmanns literarisches Schaffen (Dramen und Prosa); die Rezeption seines Werks in der zeitgenössischen Presse und Literaturwissenschaft; soziale und moralische Themen in Langmanns Werk; und die Gründe für Langmanns Vergessenheit in der Literaturgeschichte.
Welche Werke von Philipp Langmann werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Werke Langmanns, darunter seine Kurzprosa, das bedeutendste Werk "Bartel Turaser", weitere Dramen und seinen Roman "Leben und Musik". Die Analyse konzentriert sich auf die Rezeption und die spezifischen Herausforderungen, die Langmann im literarischen Betrieb seiner Zeit begegnete. Ein Vergleich mit Gerhart Hauptmann wird gezogen, um seine Situation und Schwierigkeiten hervorzuheben.
Was ist der dokumentarische Teil der Arbeit?
Der dokumentarische Teil umfasst eine Auswahl an zeitgenössischen Rezensionen und Zeitungsberichten über Langmanns Leben und Werk. Dies bietet Einblicke in die unterschiedlichen Perspektiven auf sein Schaffen und illustriert den Wandel seiner literarischen Rezeption, von Euphorie über Skepsis bis hin zu Ablehnung. Dieser Teil umfasst Berichte zu seinen frühen Prosawerken, "Bartel Turaser" (inkl. Aufführungen), weiteren Dramen, "Leben und Musik", Nachrufe und seine späte Rezeption.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter zur Beschreibung der Arbeit sind: Philipp Langmann, österreichischer Naturalismus, mährische Literatur, Bartel Turaser, Arbeiterdrama, soziale Tragödie, Vergessenheit, Rezeption, Zeitgenössische Literatur, Proletarierliteratur, Gerhart Hauptmann, Moderne, Realismus.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit beginnt mit einer Vorbemerkung, die die zufällige Entdeckung Langmanns und die Herausforderungen der Recherche beschreibt. Danach folgt ein Kapitel über Langmanns Leben und Werk, gefolgt von einem dokumentarischen Teil mit Rezensionen und Zeitungsmeldungen. Die Arbeit enthält außerdem eine Zusammenfassung der Kapitel, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten und eine Liste der Schlüsselwörter.
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- Hans Michel (Author), 2021, Philipp Langmann (1862 - 1931). Ein vergessener österreichischer Dichter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1142289