Die wirtschaftlichen Ziele, sowie die Art der Rechnungslegung, von öffentlichen Einrichtungen und erwerbswirtschaftlichen Unternehmen sind unterschiedlich. Ist in Unternehmen mit Gewinnmaximierungsabsicht die Wirtschaftlichkeit der Unternehmung seit jeher eine Maxime, so sah das bei staatlichen und kommunalen Einrichtungen eine lange Zeit anders aus. Die Befassung mit der Relevanz der Wirtschaftlichkeitsfrage in Recht und Politik bestätigt jedoch einen allgemeinen Befund: Die Ökonomisierung fast aller Lebensbereiche macht auch vor dem Öffentlichen Recht und der Politik nicht halt. Gerade im Angesicht von immer maroder werdender öffentlicher Haushalte und unter Berücksichtigung der grundgesetzlichen Maßgaben zur Schuldenbremse, gelten Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit im öffentlichen Sektor als geboten. Langfristig gesehen muss die Leistungsfähigkeit einer Kommune durch einen ausgeglichenen Haushalt erhalten werden. Um Überschüsse bzw. Defizite im Haushalt zu erkennen, ist es erforderlich, die finanzielle Lage einer Kommune korrekt einschätzen zu können. Öffentliche Körperschaften nutzen hierzu die kameralistische Buchführung.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die doppelte Buchführung der Kameralistik gegenüberzustellen und einzelne Aspekte der jeweiligen Systeme der Buchführung genauer zu betrachten.
In den letzten zwei Jahrhunderten hat sich Regensburg von einer Provinzstadt zum Zentrum des wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Lebens gewandelt. Die Stadt Regensburg ist eine Gebietskörperschaft des öffentlichen Rechts und Hauptstadt des Regierungsbezirkes Oberpfalz. Regenburg selbst gehört zu den UNESCO Kulturerbe Städten und präsentiert sich selbst als moderner Wirtschaftsstandort "an der Spitze der Donau". Die Arbeitslosenquote ist mit 3,2% niedrig und das Bruttoinlandsprodukt liegt bei 12,2 Mrd. €.
Mit 2.603 tarifvertraglich beschäftigten Mitarbeitern und 1.089 Beamten , aus 41 verschiedenen Nationen, ist die Stadt Regensburg ein attraktiver Arbeitgeber in der Region. Dem Wirtschaftsstandort, sowie der Kommune geht es finanziell gut. Eine sorgfältige Buchführung und ein strukturierter Haushaltsplan bilden hierzu die Basis.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die doppelte Buchführung
- Bücher der Doppik
- Kontenrahmen und Kontenplan
- Kameralistische Buchführung
- Einnahmen-Ausgaben-Rechnung
- Haushaltsplan
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit hat zum Ziel, die doppelte Buchführung (Doppik) mit der kameralistischen Buchführung zu vergleichen und einzelne Aspekte beider Systeme detailliert zu untersuchen. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der jeweiligen Funktionsweisen und der Unterschiede in der Anwendung, insbesondere im Kontext öffentlicher Einrichtungen.
- Vergleich der doppelten Buchführung (Doppik) und der kameralistischen Buchführung
- Analyse der Bücher der Doppik (Grundbuch, Hauptbuch, Neben- und Hilfsbücher)
- Untersuchung des Kontenrahmens und Kontenplans im Kontext der Doppik
- Beschreibung der kameralistischen Buchführung und ihrer Bestandteile (Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, Haushaltsplan)
- Relevanz der Wirtschaftlichkeit im öffentlichen Sektor
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt den Gegensatz zwischen den wirtschaftlichen Zielen und der Rechnungslegung in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen dar. Sie betont die zunehmende Bedeutung von Wirtschaftlichkeit im öffentlichen Sektor angesichts knapper Haushalte und der Schuldenbremse. Die Arbeit zielt darauf ab, die doppelte Buchführung und die kameralistische Buchführung gegenüberzustellen.
Die doppelte Buchführung: Dieses Kapitel beschreibt die doppelte Buchführung (Doppik), die auf Luca Pacioli zurückgeht. Es erläutert das geschlossene Kontensystem, die Führung von Grund-, Haupt-, Neben- und Hilfsbüchern sowie die doppelte Verbuchung auf Soll- und Habenkonten. Die Ermittlung des Geschäftserfolgs erfolgt durch den Abschluss von Erfolgs- und Bestandkonten. Das Kapitel beleuchtet auch die rechtlichen Grundlagen der Doppik im Handelsgesetzbuch (HGB) und argumentiert, dass der Gesetzgeber die Doppik als bevorzugtes System betrachtet.
Kameralistische Buchführung: Dieses Kapitel behandelt die kameralistische Buchführung, die von öffentlichen Körperschaften zur Einschätzung ihrer finanziellen Lage verwendet wird. Es beschreibt die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung und den Haushaltsplan als zentrale Bestandteile dieses Systems. Der Abschnitt vertieft die Unterschiede zur Doppik und hebt die spezifischen Anforderungen der kameralistischen Buchführung im öffentlichen Sektor hervor.
Schlüsselwörter
Doppelte Buchführung, Doppik, Kameralistische Buchführung, Kontenrahmen, Kontenplan, Haushaltsplan, Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, Wirtschaftlichkeit, Öffentlicher Sektor, Rechnungslegung, HGB.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Vergleich der doppelten und kameralistischen Buchführung
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die doppelte Buchführung (Doppik) mit der kameralistischen Buchführung. Sie untersucht detailliert die Funktionsweisen beider Systeme und ihre Unterschiede, insbesondere im öffentlichen Sektor. Der Inhalt umfasst eine Einleitung, Kapitel zur doppelten Buchführung und zur kameralistischen Buchführung sowie eine Zusammenfassung und Schlüsselbegriffe.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Vergleich von Doppik und kameralistischer Buchführung; Analyse der Bücher der Doppik (Grundbuch, Hauptbuch, Neben- und Hilfsbücher); Untersuchung des Kontenrahmens und Kontenplans in der Doppik; Beschreibung der kameralistischen Buchführung (Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, Haushaltsplan); und die Relevanz der Wirtschaftlichkeit im öffentlichen Sektor.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der doppelten und der kameralistischen Buchführung zu vermitteln und die Unterschiede zwischen beiden Systemen aufzuzeigen. Der Fokus liegt auf der Funktionsweise und der Anwendung im Kontext öffentlicher Einrichtungen.
Welche Buchführungssysteme werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die doppelte Buchführung (Doppik), ein auf Luca Pacioli zurückgehendes System mit einem geschlossenen Kontensystem, und die kameralistische Buchführung, die von öffentlichen Körperschaften zur Beurteilung ihrer finanziellen Lage eingesetzt wird.
Was sind die zentralen Bestandteile der doppelten Buchführung (Doppik)?
Die Doppik umfasst die Führung von Grund-, Haupt-, Neben- und Hilfsbüchern, die doppelte Verbuchung auf Soll- und Habenkonten und die Ermittlung des Geschäftserfolgs durch den Abschluss von Erfolgs- und Bestandkonten. Der rechtliche Rahmen wird durch das Handelsgesetzbuch (HGB) vorgegeben.
Was sind die zentralen Bestandteile der kameralistischen Buchführung?
Die kameralistische Buchführung verwendet die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung und den Haushaltsplan als zentrale Bestandteile zur Einschätzung der finanziellen Lage öffentlicher Körperschaften. Sie unterscheidet sich deutlich von der Doppik in ihrer Methodik und ihren Zielen.
Welche Rolle spielt die Wirtschaftlichkeit im öffentlichen Sektor?
Die Arbeit betont die zunehmende Bedeutung von Wirtschaftlichkeit im öffentlichen Sektor aufgrund knapper Haushalte und der Schuldenbremse. Dies beeinflusst die Wahl und Anwendung der Buchführungssysteme.
Welche Schlüsselbegriffe werden in der Arbeit verwendet?
Schlüsselbegriffe sind: Doppelte Buchführung, Doppik, Kameralistische Buchführung, Kontenrahmen, Kontenplan, Haushaltsplan, Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, Wirtschaftlichkeit, Öffentlicher Sektor, Rechnungslegung, HGB.
Wo finde ich eine Zusammenfassung der Kapitel?
Die Arbeit beinhaltet eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel: Einleitung, Doppelte Buchführung und Kameralistische Buchführung. Diese Zusammenfassungen bieten einen Überblick über die wichtigsten Inhalte der jeweiligen Kapitel.
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- Quirin Anton Wanninger (Author), 2020, Kammerale Buchführung bei kommunalen Bildungseinrichtungen. Am Beispiel der Stadt Regensburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1142528