Mit Nietzsches Denken werden für gewöhnlich vier Etikette in Verbindung gebracht. In beliebiger Reihenfolge werden der „Tod Gottes“, der „Wille zur Macht“, der „Übermensch“ und die „ewige Wiederkunft“ als diejenigen Aspekte aufgezählt, ohne die über ihn nicht zu reden sei. Die Verkündung vom „Tod Gottes“ und die damit einhergehende Rede vom „Antichristen“ sind aufgrund ihrer provokanten Art zu Berühmtheit gelangt. Der „Übermensch“ und der „Wille zur Macht“ sind zwei Begriffe, die zu ideologischer Propaganda missbraucht wurden.
Die „ewige Wiederkunft“ dagegen hatte für Nietzsche selbst die größte Bedeutung. An diesem „Gedanken der Gedanken“1 hat er sich die letzten acht Jahre seines bewussten Lebens abgearbeitet. Er hat diesen Gedanken förmlich gelebt und gelitten. Zu großen Teilen bleibt das unter diesem Begriff Zusammengefasste eine Privatangelegenheit Nietzsches. In den Nachgelassenen Fragmenten seiner Werke finden sich etliche Passagen, die sich mit diesem Gedanken auseinandersetzen. Dort findet auch fast ausschließlich die Erörterung
des naturwissenschaftlichen Potentials des Gedankens statt, während in den Veröffentlichungen das existentiell Bedrohliche und das moralisch Entmutigende zur Sprache kommt. Das Ziel dieser Arbeit ist es, diese beiden sehr unterschiedlichen Aspekte des für Nietzsche so wichtigen Gedankens herauszustellen und zu erörtern. Zunächst wird der Gedanke in den literarischen
Veröffentlichungen gesucht und erklärt werden. Daraufhin werden die für diesen
Gedanken bedeutendsten Stellen des Nachlasses dazu verwendet, die mathematischnaturwissenschaftliche Dimension aufzuweisen. Es wird der Frage nach der Plausibilität der zu dem Gedanken gehörenden Argumente gestellt werden. Zusätzlich wird auf die Konsequenz für die Metaphysik und den Identitätsbegriff eingegangen. Zum Schluss der Arbeit wird schließlich das merkwürdige Nebeneinander von autorisierter Veröffentlichung und privatem
Nachlass diskutiert. Es wird nach Gründen gesucht werden, die diese Trennung im
Werk Nietzsches erzeugt haben könnten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Gedanke der ewigen Wiederkunft – Literarische Präsentation
- Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben
- Die fröhliche Wissenschaft
- Also sprach Zarathustra...
- Vom Gesicht und Räthsel...
- Der Genesende
- Die Lehre von der ewigen Wiederkunft – Wissenschaftliche Hintergedanken
- Naturwissenschaft
- Der Energieerhaltungssatz
- Finalität vs. Aeternität
- Konsequenzen dieser Weltkonzeption
- Exkurs: Eine neue Metaphysik des Werdens
- Ist die Lehre von der ewigen Wiederkehr beweisbar?
- Kritik der ewigen Wiederkunft
- Danto...
- Simmel
- Prinzip der Identität der Indiszernibilien...
- Naturwissenschaft
- Die ewige Wiederkehr der Differenz
- Identität und Differenz
- Existentielle Differenz...
- Schlussbetrachtung.……………………
- Literatur.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Gedanken der ewigen Wiederkunft bei Friedrich Nietzsche. Sie analysiert die literarische Präsentation des Gedankens in Nietzsches Werken und beleuchtet die naturwissenschaftlichen Hintergründe. Die Arbeit untersucht die Plausibilität der Argumente, die Konsequenzen für die Metaphysik und den Identitätsbegriff sowie die Trennung zwischen veröffentlichten Werken und privaten Nachlass.
- Literarische Präsentation des Gedankens der ewigen Wiederkunft
- Naturwissenschaftliche Hintergründe des Gedankens
- Plausibilität der Argumente
- Konsequenzen für die Metaphysik und den Identitätsbegriff
- Trennung zwischen veröffentlichten Werken und privaten Nachlass
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Gedanken der ewigen Wiederkunft als einen zentralen Aspekt von Nietzsches Philosophie vor und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie hebt die unterschiedlichen Aspekte des Gedankens hervor, die in den veröffentlichten Werken und im Nachlass behandelt werden.
Das Kapitel „Der Gedanke der ewigen Wiederkunft – Literarische Präsentation“ untersucht die ersten Erwähnungen des Gedankens in Nietzsches Werken. Es analysiert die Rolle des Gedankens in „Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben“ und „Die fröhliche Wissenschaft“. Dabei wird die Entwicklung des Gedankens von einer vagen Andeutung zu einer zentralen Aussage verfolgt.
Das Kapitel „Die Lehre von der ewigen Wiederkunft – Wissenschaftliche Hintergedanken“ beleuchtet die naturwissenschaftlichen Aspekte des Gedankens. Es untersucht den Zusammenhang mit dem Energieerhaltungssatz, die Konzeption einer neuen Metaphysik des Werdens und die Frage nach der Beweisbarkeit der Lehre. Außerdem werden kritische Positionen zu der Lehre von der ewigen Wiederkunft vorgestellt.
Das Kapitel „Die ewige Wiederkehr der Differenz“ beschäftigt sich mit der Bedeutung des Gedankens für die Konzepte von Identität und Differenz. Es analysiert die Rolle der Differenz in Nietzsches Philosophie und die Auswirkungen des Gedankens auf die existentielle Erfahrung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die ewige Wiederkunft, Friedrich Nietzsche, Philosophie, Literatur, Naturwissenschaft, Metaphysik, Identität, Differenz, Existenzialismus, Tod Gottes, Wille zur Macht, Übermensch, Nachlass, Veröffentlichung.
- Citation du texte
- Axel Schubert (Auteur), 2002, Nietzsches ewige Wiederkunft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114288