[...] Die folgende Seminararbeit widmet sich nach einer historischen Einleitung, die den Weg nach zu den Nürnberger Prozessen in groben Zügen nachzeichnen soll vor allem der in den Jahrzehnten nach den Prozessen nie zum Erliegen gekommen Diskussion nach den Rechtsproblemen der Prozesse. Auch wenn einzig der Hauptanklageprozesse vor einem Internationalen Gerichtshof stattfand, so ist für die Frage nach den Rechtsproblemen die Differenzierung zu den Militärgerichten der Nachfolgeprozesse nur von sekundärer Bedeutung für die Belange dieser Seminararbeit, da die Rechtsgrundlage der nachfolgenden Prozesse in Nürnberg, das Kontrollratsgesetz Nr. 10 sowie eine Militärverordnung, zum allergrößten Teil das Londoner Statut und die auf dieser Grundlage erlassenen Verfahrensordnung für den Internationalen Militärgerichtshof aufnehmen. Um die Darstellung nicht unnötig zu komplizieren, wird daher als Grundlage einzig das Statut verwendet, wobei das Gesagte auf die Nachfolgeprozesse bis auf wenige Ausnahmen übertragbar bleibt. Nach der historischen Einleitung soll der Frage nach den völkerrechtlichen Grundlagen nachgegangen und in einem zweiten Teil dann schließlich der Blick auf elementare Rechtsgrundsätze wie etwa das Gesetzlichkeitsprinzip gewendet werden.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung und Zielsetzung der Arbeit
- B. Der Weg nach Nürnberg. Die Nürnberger Prozesse und das Völkerrecht
- I. Die Legitimation der alliierten Gerichtsbarkeit
- a) Kompetenz nach dem Weltrechtsprinzip
- b) Kompetenz kraft Besatzungsrecht
- c) Kompetenz durch völkerrechtlichen Vertrag
- II. Individuelle Verantwortlichkeit im Völkerrecht
- III. Ausschluss des Rechtfertigungsgrundes, Handeln auf Befehl'
- C. Die Nürnberger Prozesse und Prinzipien des Rechts
- I. Der Grundsatz der Gewaltenteilung
- II. Der Grundsatz der Chancengleichheit
- III. 'nullum crimen, nulla poena sine lege'
- 1. Grundsatz und historische Einführung
- 2. Gesetzlichkeitsprinzip und Londoner Statut
- a) Verbrechen gegen den Frieden nach Art. 6 a)
- b) Kriegsverbrechen nach Art. 6 b)
- c) Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach Art. 6 c)
- IV. Ausschluss der Rechtsmittel
- D. Schlussbetrachtung
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Problematik der Siegertribunale am Beispiel der Nürnberger Prozesse. Ziel ist es, die Legitimität der alliierten Gerichtsbarkeit, die individuelle Verantwortlichkeit im Völkerrecht und die Anwendung von Rechtsprinzipien in den Nürnberger Prozessen zu analysieren.
- Legitimität der alliierten Gerichtsbarkeit
- Individuelle Verantwortlichkeit im Völkerrecht
- Anwendbarkeit von Rechtsprinzipien in den Nürnberger Prozessen
- Das Prinzip 'nullum crimen, nulla poena sine lege'
- Der Ausschluss des Rechtfertigungsgrundes 'Handeln auf Befehl'
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Siegertribunale dar und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel B beleuchtet die Entstehung der Nürnberger Prozesse und die Legitimation der alliierten Gerichtsbarkeit. Es werden die verschiedenen Kompetenzgrundlagen, wie das Weltrechtsprinzip, das Besatzungsrecht und völkerrechtliche Verträge, untersucht. Kapitel C befasst sich mit der individuellen Verantwortlichkeit im Völkerrecht und dem Ausschluss des Rechtfertigungsgrundes 'Handeln auf Befehl'. Kapitel D analysiert die Anwendung von Rechtsprinzipien in den Nürnberger Prozessen, insbesondere den Grundsatz der Gewaltenteilung, den Grundsatz der Chancengleichheit und das Prinzip 'nullum crimen, nulla poena sine lege'.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Nürnberger Prozesse, Siegertribunale, Völkerrecht, individuelle Verantwortlichkeit, Rechtsprinzipien, 'nullum crimen, nulla poena sine lege', Handeln auf Befehl, Legitimität der alliierten Gerichtsbarkeit, Weltrechtsprinzip, Besatzungsrecht, völkerrechtliche Verträge, Gewaltenteilung, Chancengleichheit.
- Arbeit zitieren
- Referendar jur. Alexander Krey (Autor:in), 2006, Die Problematik der Siegertribunale, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114322