Durch die zunehmende Globalisierung und Liberalisierung sowie steigendem internationalen Wettbewerb ist es für Unternehmen immer wichtiger, eine stabile Marktposition zu sichern. Dies spiegelt sich an den nationalen und internationalen Kapital- und Finanzmärkten wider. Die Wachstumsfähigkeit nimmt eine zentrale Rolle ein und stellt deshalb kleine und mittelständige Unternehmen (KMU) vor eine neue Herausforderung. Aufgrund der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage der letzten Jahre, der schwachen konjunkturellen Entwicklung und der gestiegenen Unternehmensinsolvenzen wird der Mittelstand hinsichtlich der Kapitalbeschaffung durch die geänderte Richtlinie für die Eigenkapitalunterlegung von Krediten, kurz Basel II genannt, auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Diese veränderten Rahmenbedingungen zwingen Unter-nehmen und auch Kapitalgeber dazu, derzeitige Finanzierungsstrukturen zu überdenken und entsprechende Alternativen zu suchen.1 Die Kreditvergabe und die Kreditkonditionen werden von der Bonität des Kreditnehmers beeinflusst, was insbesondere für deutsche KMU den Zugang zu traditionellem Fremdkapital erschwert, da diese im internationalen Vergleich sehr geringe Eigenkapitalquoten aufweisen.2 Durch eine geschwächte Bonität und dem damit verbundenen schlechteren Rating wird die Kapitalbeschaffung für diese Unternehmen kostspieliger und erfordert die Suche nach möglichen alternativen Finanzierungsformen zum Bankkredit.3 Mezzanine-Kapital gewinnt somit verstärkt an Bedeutung, da es mittelständischen Unternehmen ermöglicht, wirtschaftliches Eigenkapital aufzunehmen, ohne dass die jeweiligen Eigenkapitalstrukturen beeinflusst werden und die unternehmerische Freiheit eingeschränkt wird.
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- TABELLENVERZEICHNIS
- 1 EINLEITUNG
- 1.1 Einführung
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2 GRUNDLAGEN DER MEZZANINE-FINANZIERUNG UND
DEREN BEDEUTUNG FÜR DEN DEUTSCHEN MITTELSTAND
- 2.1 Definition und Schlüsselzahlen des deutschen Mittelstands
- 2.2 Aktuelle wirtschaftliche Lage
- 2.3 Problematik der Eigenkapitalausstattung
- 2.4 Strukturwandel der Kreditwirtschaft durch die Einführung von Basel II
- 2.5 Finanzierungsgewohnheiten im Mittelstand
- 2.6 Grundlagen der Mezzanine-Finanzierung
- 2.6.1 Begriffsdefinition von Mezzanine
- 2.6.2 Mezzanine im engeren und im weiteren Sinne
- 2.6.3 Debt- und Equity-Mezzanine
- 2.6.4 Public- und Private-Mezzanine
- 2.6.5 Vergütungsstrukturen
- 2.6.6 Charakterisierung des Mezzanine-Kapitals
- 2.7 Anerkennung als wirtschaftliches Eigenkapital und wesentliche Auswirkungen
- 2.8 Vor- und Nachteile der Mezzanine-Finanzierung für mittelständische Unternehmen
- 3 FINANZIERUNGSINSTRUMENTE
- 3.1 Darlehen
- 3.1.1 Nachrangdarlehen
- 3.1.2 Partiarische Darlehen
- 3.1.3 Verkäuferdarlehen
- 3.2 Stille Beteiligung
- 3.2.1 Typisch stille Beteiligung
- 3.2.2 Atypisch stille Beteiligung
- 3.3 Wandel- und Optionsanleihe
- 3.4 Genussschein
- 3.1 Darlehen
- 4 ANWENDUNGSGEBIETE
- 4.1 Buy-Out-Finanzierungen
- 4.2 Brückenfinanzierungen
- 4.3 Wachstumsfinanzierungen
- 4.4 Gesellschafterwechsel
- 4.5 Projektfinanzierung
- 5 BILANZIERUNG NACH HGB UND IAS/IFRS
- 5.1 Voraussetzungen für bilanzielles Eigenkapital
- 5.1.1 Eigenkapitalbegriff nach HGB
- 5.1.2 Eigenkapitalbegriff nach IAS/IFRS
- 5.2 Bilanzierung und Bewertung der Finanzierungsinstrumente im
Vergleich
- 5.2.1 Nachrangdarlehen
- 5.2.2 Partiarische Darlehen
- 5.2.3 Verkäuferdarlehen
- 5.2.4 Stille Beteiligungen
- 5.2.5 Wandel- und Optionsanleihe
- 5.2.6 Genussscheine
- 5.3 Steuerliche Betrachtung der Finanzierungsinstrumente
- 5.1 Voraussetzungen für bilanzielles Eigenkapital
- 6 TYPISCHE ANFORDERUNGEN FÜR MEZZANINE-
FINANZIERUNG AN MITTELSTÄNDISCHE UNTERNEHMEN
- 6.1 Unternehmens- und Transaktionsgröße
- 6.2 Geschäftsmodell und Wachstum
- 6.3 Businessplan und Management
- 6.4 Cash Flow und Liquidität
- 6.5 Planungs- und Controllingsystem
- 6.6 Rating
- 6.7 Akzeptanz der besonderen Vertragsbedingungen
- 6.8 Anforderungen bei der laufenden Betreuung
- 7 FAZIT UND AUSBLICK
- ANHANG
- QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Mezzanine-Finanzierung als alternative Finanzierungsform für mittelständische Unternehmen. Ziel ist es, die Funktionsweise der Mezzanine-Finanzierung zu erläutern, ihre Bedeutung für den deutschen Mittelstand aufzuzeigen und die bilanziellen Auswirkungen nach HGB und IAS/IFRS zu analysieren.
- Definition und Charakteristika der Mezzanine-Finanzierung
- Relevanz der Mezzanine-Finanzierung für den Mittelstand
- Bilanzierung von Mezzanine-Finanzierungsinstrumenten nach HGB und IAS/IFRS
- Anforderungen an Unternehmen für Mezzanine-Finanzierungen
- Vor- und Nachteile der Mezzanine-Finanzierung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema Mezzanine-Finanzierung ein und erläutert den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen der Mezzanine-Finanzierung und deren Bedeutung für den deutschen Mittelstand. Es werden die Definition und Schlüsselzahlen des deutschen Mittelstands, die aktuelle wirtschaftliche Lage, die Problematik der Eigenkapitalausstattung und der Strukturwandel der Kreditwirtschaft durch die Einführung von Basel II behandelt. Zudem werden die Finanzierungsgewohnheiten im Mittelstand und die Grundlagen der Mezzanine-Finanzierung, einschließlich der Begriffsdefinition, der verschiedenen Arten von Mezzanine-Finanzierungen und der Vergütungsstrukturen, erläutert. Kapitel 3 stellt verschiedene Finanzierungsinstrumente vor, die im Rahmen der Mezzanine-Finanzierung eingesetzt werden, wie z.B. Nachrangdarlehen, stille Beteiligungen, Wandel- und Optionsanleihen sowie Genussscheine. Kapitel 4 behandelt die Anwendungsgebiete der Mezzanine-Finanzierung, darunter Buy-Out-Finanzierungen, Brückenfinanzierungen, Wachstumsfinanzierungen, Gesellschafterwechsel und Projektfinanzierungen. Kapitel 5 befasst sich mit der Bilanzierung von Mezzanine-Finanzierungsinstrumenten nach HGB und IAS/IFRS. Es werden die Voraussetzungen für bilanzielles Eigenkapital, die Bilanzierung und Bewertung der verschiedenen Finanzierungsinstrumente sowie die steuerliche Betrachtung der Finanzierungsinstrumente erläutert. Kapitel 6 beschreibt die typischen Anforderungen an mittelständische Unternehmen für Mezzanine-Finanzierungen, wie z.B. Unternehmens- und Transaktionsgröße, Geschäftsmodell und Wachstum, Businessplan und Management, Cash Flow und Liquidität, Planungs- und Controllingsystem, Rating, Akzeptanz der besonderen Vertragsbedingungen und Anforderungen bei der laufenden Betreuung. Das letzte Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen der Mezzanine-Finanzierung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Mezzanine-Finanzierung, Mittelstand, alternative Finanzierungsform, Eigenkapital, HGB, IAS/IFRS, Bilanzierung, Bewertung, Finanzierungsinstrumente, Anforderungen, Vor- und Nachteile.
- Citar trabajo
- Dana Wötzel (Autor), 2008, Mezzanine-Finanzierung als Möglichkeit der alternativen Finanzierungsform für mittelständische Unternehmen und deren Bilanzierung nach HGB und IAS/IFRS, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114376