Durch die Bundestagswahl im September 2005 wurden ‚Wahlen ab 16 Jahren’ in der Hauptstadt Berlin zu einem aktuellen Thema. Die Diskussion über das Für und Wider der Kommunalwahlen ab 16 Jahren rief die grundlegende Frage in die kommunale Öffentlichkeit, ob Jugend und Politik miteinander vereinbar sind und ob jungen Menschen eine Mitsprache an Politik zusteht. Die Durchsetzung des Jugendkommunalwahlrechtes zeigt, wie wichtig Jugendpartizipation in der Gegenwart ist und in der Zukunft sein wird. Ich, als angehende Gymnasiallehrerin für das Fach Politik, begreife die Aktualität dieses Themas. Es stellt sich mir allerdings die Frage, ob Jugendliche diese Partizipationsmöglichkeit nutzen wollen. Reicht ihr politisches Interesse aus, um die Wahlkabine zu betreten?
‚Politisches Interesse und politische Partizipation auf kommunaler Ebene’ ist das Thema dieser Arbeit. Der direkte Zusammenhang wird hiermit erstmals in der Forschung bearbeitet. Die Frage nach dem politischen Interesse der Jugend stellt sich bereits in der Schule. Politikunterricht ist theoretisch vermittelte politische Bildung. Als diese stößt meiner Meinung nach der Unterricht bei den Jugendlichen auf Unmut und kann die junge Generation selten für Politik begeistern. „Demokratie [muss] weniger gelehrt als vielmehr gelebt werden.“ ‚Politik leben’ heißt ‚Politik erfahren’. Erfahrungen können durch praktische politische Bildung bzw. Beteiligung gemacht werden.
„Die Vertreter der politischen Bildung sind sich darüber einig, das[!] es nicht ausreichend ist, im Rahmen von meist schulischen Bildungsprozessen den Wert des Engagements rein kognitiv zu vermitteln, sondern es bedarf konkreter Gelegenheiten zum Handeln, um Beteiligung und Engagement zu erwerben.“
Durch praktische politische Bildung können Jugendliche lernen, sich für die eigenen Wünsche und Bedürfnisse einzusetzen. Die Wirkungsweise politischer Beteiligung ist eine der wichtigen Fragen dieser Arbeit. So könnte die Auseinandersetzung mit der politischen Welt sich folglich positiv auf den Politikunterricht auswirken, weil Jugendliche dann Politik als für ihre eigene Lebenswelt wichtig empfinden.[...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Thema, Forschungsstand und Fragestellung
1.2 Empirische Forschungsmethoden
1.2.1 Qualitative Methode: Experteninterview
1.2.2 Quantitative Methode: Schriftliche Befragung
1.3 Aufbau der Arbeit
2. Politisches Interesse Jugendlicher
2.1 Zum Begriff ‚Interesse’
2.2 Jugend und Politik - Ergebnisse der Shell-Studie von
2.3 Politikverdrossenheit - ein Problem für die politische Bildung
2.4 Einflussfaktoren auf das politische Interesse Jugendlicher
2.5 Zusammenfassung: Vom politischen Interesse zur Partizipation Jugendlicher
3. Politische Partizipation Jugendlicher auf kommunaler Ebene
3.1 Zu den Begriffen ‚Partizipation’, ‚Jugendliche’ und ‚Kommune’
3.2 Mitbestimmungsrechte - als Legitimationsbasis für Jugendbeteiligung
3.3 Partizipationsformen für Jugendliche auf kommunaler Ebene
3.3.1 Einordnung von Partizipationsformen
3.3.2 Konventionelle versus unkonventionelle Partizipationsformen für Jugendliche
3.3.2.1 Konventionelle Partizipationsformen für Jugendliche
3.3.2.2 Unkonventionelle Partizipationsformen für Jugendliche
3.3.3 Jugendnahe Partizipationsformen - Kriterien und Auswahl
3.4 Positive Einflussgrößen auf das Partizipationsverhalten am Wohnort aus der Sicht Jugendlicher
3.5 Zusammenfassung: Von der Partizipation Jugendlicher zum politischen Interesse
4. Empirische Datenerhebung und –auswertung der Experteninterviews und schriftlichen Befragung Jugendlicher
4.1 Experteninterviews
4.1.1 Konzeption der Interviews
4.1.2 Durchführung der Interviews
4.1.3 Auswertungsverfahren der Interviews: Qualitative Inhaltsanalyse
4.1.4 Ergebnisse der Auswertung der Interviews
4.2 Schriftliche Befragung
4.2.1 Konzeption des Fragebogens
4.2.2 Durchführung: Verteilung und Rücklauf der Fragebögen
4.2.3 Auswahl der Fragebögen
4.2.4 Ergebnisse der Auswertung ausgewählter Fragebögen
4.3 Verknüpfung der Ergebnisse aus Forschungsliteratur und Empirie
5. Fazit und Ausblick: Handlungsempfehlungen für politische Bildner
Quellen- und Literaturverzeichnis
Anhang (Fragebogen)
1. Einleitung
1.1 Thema, Forschungsstand und Fragestellung
Durch die Bundestagswahl im September 2005 wurden ‚Wahlen ab 16 Jahren’ in der Hauptstadt Berlin zu einem aktuellen Thema. Die Diskussion über das Für und Wider der Kommunalwahlen ab 16 Jahren rief die grundlegende Frage in die kommunale Öffentlichkeit, ob Jugend und Politik miteinander vereinbar sind und ob jungen Menschen eine Mitsprache an Politik zusteht.[1] Die Durchsetzung des Jugendkommunalwahlrechtes zeigt, wie wichtig Jugendpartizipation in der Gegenwart ist und in der Zukunft sein wird. Ich, als angehende Gymnasiallehrerin für das Fach Politik, begreife die Aktualität dieses Themas. Es stellt sich mir allerdings die Frage, ob Jugendliche diese Partizipa-tionsmöglichkeit nutzen wollen. Reicht ihr politisches Interesse aus, um die Wahlkabine zu betreten?
‚Politisches Interesse und politische Partizipation auf kommunaler Ebene’ ist das Thema dieser Arbeit. Der direkte Zusammenhang wird hiermit erstmals in der Forschung bearbeitet. Die Frage nach dem politischen Interesse der Jugend stellt sich bereits in der Schule. Politikunterricht ist theoretisch vermittelte politische Bildung. Als diese stößt meiner Meinung nach der Unterricht bei den Jugendlichen auf Unmut und kann die junge Generation selten für Politik begeistern. „Demokratie [muss] weniger gelehrt als vielmehr gelebt werden.“[2] ‚Politik leben’ heißt ‚Politik erfahren’. Erfahrungen können durch praktische politische Bildung bzw. Beteiligung gemacht werden.
„Die Vertreter der politischen Bildung sind sich darüber einig, das[!] es nicht ausreichend ist, im Rahmen von meist schulischen Bildungsprozessen den Wert des Engagements rein kognitiv zu vermitteln, sondern es bedarf konkreter Gelegenheiten zum Handeln, um Beteiligung und Engagement zu erwerben.“[3]
Durch praktische politische Bildung können Jugendliche lernen, sich für die eigenen Wünsche und Bedürfnisse einzusetzen. Die Wirkungsweise politischer Beteiligung ist eine der wichtigen Fragen dieser Arbeit. So könnte die Auseinandersetzung mit der politischen Welt sich folglich positiv auf den Politikunterricht auswirken, weil Jugendliche dann Politik als für ihre eigene Lebenswelt wichtig empfinden.
Die Themen ‚Politisches Interesse von Jugendlichen’ oder ‚Partizipation von Jugendlichen auf kommunaler Ebene’ wurden und werden in der Forschung empirisch untersucht. Wichtige Daten liefert dafür die Jugendforschung. Zu nennen sind die Shell-Studien, der Jugendsurvey des Deutschen Jugendinstituts und die Kinder- und Jugendberichte der deutschen Bundesregierung. Neben den traditionellen Untersuchungen ist auf zwei aktuelle Studien zur Kinder- und Jugendpartizipation auf kommunaler Ebene zu verweisen. Zum einen ist die Studie des Deutschen Jugendinstituts[4] in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bedeutsam und zum anderen die aktuellste und laufende[5] empirische Untersuchung der Bertelsmann Stiftung.[6] Besondere Aufmerksamkeit gebührt der zuletzt genannten Studie, deren Ergebnisse eine gute Grundlage für diese Arbeit bildeten. In dieser Untersuchung wurden die Strukturdaten von 564 Kommunen erhoben, von denen sich 317 zu der Teilnahme an einer umfassenden Erhebung bereit erklärten. Daraus wurden 42 Kommunen für eine Stichprobe ausgewählt und für die Partizipation zuständige Verwaltungsmitarbeiter, Leiter von 422 Schulen, 631 Lehrer dieser Schulen sowie 14378 Jugendliche befragt.
„Damit ist diese Untersuchung nicht nur zahlenmäßig die größte, sondern durch die zusätzliche Einbeziehung der Schul- und Kommune-Ebene auch die umfassendste wissenschaftliche Studie, die bisher zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen durchgeführt worden ist.“[7]
Anknüpfend an diese empirischen Ergebnisse und weitere Literatur soll fortführend durch eine eigens durchgeführte mündliche Befragung von Experten sowie schriftliche Befragung von Jugendlichen in dieser Arbeit folgende Fragestellung beantwortet werden: Wie beeinflussen sich politisches Interesse und politische Partizipation von Jugendlichen auf kommunaler Ebene? Folgende Hypothesen werden dabei erkenntnisleitend sein:
I. Jugendliche kennen ihre Möglichkeiten der politischen Beteiligung nicht und sind deshalb politisch desinteressiert.
II. Würden Jugendliche ihre Partizipationsmöglichkeiten kennen und nutzen, würden sie sich mehr für Politik interessieren.
III. Eine Erhöhung des politischen Interesses bei Jugendlichen führt wiederum zu mehr politischer Jugendpartizipation.
Die Ergebnisse der mündlichen und schriftlichen Befragung sollen neben der genannten Literatur diese Annahmen modifizieren, erweitern, bestätigen oder widerlegen und damit zur Beantwortung der Fragestellung beitragen. Die anschließende Darstellung umfasst die Methoden, mit denen der empirische Teil dieser Arbeit operiert.
1.2 Empirische Forschungsmethoden
1.2.1 Qualitative Methode: Experteninterview
In den empirischen Sozialwissenschaften ist die Befragung die am häufigsten angewandte Methode.[8] Interviews (mündliche Befragungen) gehören, wie die schriftliche Befragung, zu den Befragungsmethoden. Für diese Arbeit habe ich mir konkret das ‚Experteninterview’ und die ‚schriftliche Befragung’ als empirische Forschungsmethoden ausgewählt.
Interviews sind gekennzeichnet durch eine möglichst gute Standardisierung der Begleitumstände der Befragung, wobei der eigentliche Interviewverlauf unvorhersagbar bleibt. Die Qualität eines Interviews wird besonders in der Offenheit der Befragung gesehen. Der Interviewer kann auf individuelle Verständnisfragen eingehen oder bei Themen, die dem Befragten als interessant erscheinen, länger verweilen.[9]
Es gibt viele Varianten von Interviews, die sich mithilfe von folgenden Kategorien darstellen lassen: das Ausmaß der Standardisierung, der Autoritätsanspruch des Interviewers, die Art des Kontaktes, die Anzahl der befragten Personen, die Anzahl der Interviewer, die Funktion des Interviews und des Einsatzbereiches.[10] Die zwei mündlichen Expertenbefragungen in dieser Arbeit haben nach diesem Kategoriensystem folgende Merkmale: sie sind halb standardisiert (Ausmaß der Standardisierung) und vom Interviewer mit einem weichen[11] Autoritätsanspruch (Autoritätsanspruch des Interviewers), direkt kontaktierend im Einzelinterview (Art des Kontaktes) sowie ermittelnd für die Forschung (Funktion und Einsatzbereich des Interviews) durchgeführt worden.
Halb standardisiert bedeutet dabei, dass für die Befragung ein Interview-Leitfaden vorliegt, der dem Fragenden mehr oder weniger verbindlich die Art und die Inhalte des Gespräches vorschreibt.[12] Halb standardisierte Interviews ermöglichen dem Interviewer, flexibel auf den Befragten einzugehen. Sie werden in der Regel mithilfe eines Diktiergerätes aufgezeichnet.[13]
Es gibt mehrere Arten von Interviews. In der Erhebung dieser Arbeit wurden ‚Experteninterviews’ durchgeführt. Signifikant für eine Expertenbefragung ist die Position des Befragten als Experten. Es werden dafür Personen ausgewählt, die über den Gegendstand bzw. das Thema besonders gut informiert sind.[14] Das schränkt die Bandbreite der relevanten Informationen stärker als bei anderen Interviewformen ein. Deshalb kommt dem Leitfaden eine größere Steuerungsfunktion zu. Unergiebige Themen sollen mit dessen Hilfe ausgeschlossen werden. Die Auswertung von Experteninterviews konzen-triert sich vor allem auf die Analyse und den Vergleich der Inhalte des Experten-wissens.[15]
Bei der Erschaffung einer praxisnahen Darstellung stütze ich mich auf die Erfahrungen der Experten, einem jahrelang partizipierenden Jugendlichen und einem hauptamtlichen Erwachsenvertreters für Jugendpartizipation. Experten sind durch ihre Erfahrungen in der Lage, die Probleme und Zukunft des Gegenstandes beurteilen zu können. Diese Erfahrungen halfen mir somit bei der Erschließung eines realitätsnahen Bildes zu dem Thema dieser Arbeit.
Die Ergebnisse aus den Experteninterviews werden mit den Ergebnissen aus der schriftlichen Befragung in der Auswertung verknüpft. Qualitative und quantitative Methoden werden somit verbunden. Nach Miles und Huberman[16] ist diese Forschungsweise das dritte Design von Kombinationsformen. Es beginnt mit einer qualitativen Erhebung, an die sich eine Fragebogenstudie als Zwischenschritt anschließt und letztlich die aus beiden Schritten vorliegenden Ergebnisse in einer zweiten qualitativen Phase vertieft und überprüft werden. Eine produktive Verknüpfung beider Methoden sehe ich in der Gewinnung von Hypothesen aus den Interviews, welche anschließend durch die Gegenüberstellung der Ergebnisse aus der schriftlichen Befragung überprüft werden.
Die Merkmale der ‚schriftlichen Befragung’ werden nachfolgend aufgezeigt.
1.2.2 Quantitative Methode: Schriftliche Befragung
Bei einer schriftlichen Befragung werden die gesuchten Informationen durch Personen gewonnen, die über jene Informationen verfügen. Der Fragebogen ist dabei das Instrument der Informationsgewinnung. Er enthält Nachfragen, die genauso gestellt werden müssen, dass mit den Antworten die Forschungsfrage geklärt werden kann. Das bedeutet, dass die Antworten ‚valide’[17] sein müssen. Dazu muss die Fragestellung in konkrete inhaltliche Fragen umgesetzt werden, die in einer genau durchdachten Reihenfolge aufgeführt und genau formuliert sind.[18]
Die vorgegebenen Antworten können angekreuzt, zusätzliche Angaben (z. B. Geschlecht) gemacht sowie offene Fragen mit einem selbstständigen Antworttext beantwortet werden. In diesem Sinne ersetzt der Fragebogen das voll strukturierte Interview, weil er ebenso aufgebaut ist, mit der Einschränkung, dass dort der Interviewer selbst die Antworten festhält.[19] Deshalb eignen sich schriftliche Befragungen sehr gut für Forschungszwecke, bei denen nicht viel Zeit für die Organisation und Durchführung von Interviews zur Verfügung steht. Das ist einer der Gründe, warum ich diese Methode gewählt habe. Ein anderer Aspekt ist, dass ich in der gleichen Zeit mehr Fragebögen bearbeiten lassen konnte als ich Interviews durchgeführt hätte. Da ich die Experteninterviews meiner Untersuchung für unumgänglich hielt, wurden auch diese durchgeführt. Eine mündliche Befragung von vier Jugendlichen hätte den Rahmen dieser Arbeit überschritten.
Vorteilig bei einer schriftlichen Befragung wirkt sich die Anonymität der Befragungs-situation aus. Es ist anzunehmen, dass die Befragten dadurch ehrlichere Antworten geben. Nachteilig kann die Ungewissheit darüber sein, ob die Befragten die Antworten in der vorgegebenen Reihenfolge bearbeiten.[20] Dem konnte durch die Anweisung eines Untersuchungsleiters, in meinem Fall ein Lehrer, entgegengewirkt werden. Durch die Vorgabe von Zeit und Raum wurden hier zusätzlich standardisierte Bedingungen geschaffen.
In dem Fall, indem es sich um eine hinsichtlich des Themas homogene Gruppe handelt, ist die schriftliche Befragung als Methode gut geeignet, vor allem wegen des sprachlichen Verständnisses der Fragen.[21] Meine Zielgruppe erfüllt dieses Kriterium, da Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahren eine relativ homogene Gruppe hinsichtlich der Sprache bilden. Da die Befragung an einer Schule stattfand, ist die Homogenität im Hinblick auf das Bildungsniveau zusätzlich gewährleistet.
Schriftliche Befragungen sind in höchstem Maße standardisiert; nur die Gestaltung der Befragungssituation und der Begleitumstände beim Ausfüllen des Fragebogens können in der Regel nicht vorbestimmt werden. Das ist ein entscheidender Unterschied zu der mündlichen Befragung, bei der die interviewte Person auf die Situation Einfluss nehmen kann. In meiner Erhebung ist die Differenz besonders inhaltlicher Art. Während bei den Interviews die Erfahrung der Befragten von Bedeutung war, waren es in der schriftlichen Befragung die Einstellungen der Jugendlichen zur Politik.
1.3 Aufbau der Arbeit
Während der empirische Bestandteil dieser Arbeit, für den die erläuterten Methoden grundlegend sind, das 4. Kapitel bestimmt, beziehen sich das 2. und 3. Kapitel auf die Forschungsliteratur. Aus diesem Grund spreche ich von einem ‚Literaturteil’ und einem ‚empirischen Teil’ der Arbeit.
Die Reihenfolge der Abschnitte folgt einer inhaltlichen Logik. Die Abhandlung über das ‚politische Interesse’ in Kapitel 2 steht vor der ‚politischen Partizipation auf kommunaler Ebene’ in Kapitel 3, weil davon auszugehen ist, dass das Interesse der aktiven Teilnahme an politischen Prozessen als Motivation vorausgeht. Im Abschnitt 2 wird zunächst der Begriff ‚politisches Interesse’ definiert. Daraufhin folgt die Illustration der Einstellungen Jugendlicher zur Politik. In diesem Zusammenhang schließt sich die Thematik der ‚Politikverdrossenheit’ unter Jugendlichen als besondere Erscheinungsform und gleichzeitiges Problem der politischen Bildung an. Daran anknüpfend sind die Einflussfaktoren auf das politische Interesse von Bedeutung, weil sie die Ambivalenz des Verhältnisses von Jugend und Politik verdeutlichen. Zudem weisen die Einflüsse auf das Interesse, wie beispielsweise das Bildungsniveau, darauf hin, welchen Herausforderungen die Verstärkung des politischen Interesses bei Jugendlichen unterliegt. Eine Zusammenfassung des 2. Kapitels geht auf die Relevanz der vorigen Ergebnisse für das Partizipationsverhalten ein.
Im Anschluss an diese Zusammenfassung thematisiert das 3. Kapitel vorerst die grundlegenden Begriffe und die rechtliche Basis der ‚politischen Partizipation Jugendlicher auf kommunaler Ebene’. Weiterhin stehen die Partizipationsformen im Vordergrund, welche anfänglich eingeordnet und anschließend ausführlich diskutiert werden, um Handlungsempfehlungen aus der derzeitigen Praxis von Partizipation abzuleiten. Deshalb folgt auf die Diskussion die Veranschaulichung der positiven Einflussgrößen auf Jugendbeteiligung. Hierbei wird gleichsam der Stellenwert politischen Interesses bei der Jugendpartizipation deutlich. Ein Resümee des 3. Kapitels veranschaulicht die mögliche Wirkungsweise der Partizipation auf das Interesse. Die Endergebnisse des Literaturteiles finden sich in Form nachweisbarer Thesen am Ende dieses Kapitels, welches zugleich die Analyse und Interpretation der Befunde aus der Forschungsliteratur abschließt.
Die stark unterschiedliche Gewichtung von Kapitel 2 und 3 ist der schlechten Literaturlage zum ‚politischen Interesse’ geschuldet. Lediglich die 14. Shell-Jugendstudie und die Abhandlung zum politischen Interesse Jugendlicher von Christine Schmid[22] beziehen sich monographisch auf dieses Thema. Demgegenüber ist eine Reihe einschlägiger Werke zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen zu finden, da dieser Forschungsgegenstand sehr aktuell ist. Einen Ausgleich zur differenzierten Gewichtung der Kapitel liefert die schriftliche Befragung in Kapitel 4, weil sie einen Schwerpunkt auf das ‚politische Interesse’ legt.
Im 4. Abschnitt werden die Ergebnisse des Literaturteils in Form einer empirischen Untersuchung überprüft. Diese Untersuchung, bestehend aus einer mündlichen und schriftlichen Befragung, nimmt die Thesen des Literaturteils innerhalb der Auswertung der Befragungen überprüfend wieder auf. Diese werden mit den neuen Hypothesen aus der Datenauswertung in Beziehung gesetzt, sodass ein Fazit folgen kann.
Das 5. Kapitel beinhaltet das Fazit und einen Ausblick, der konkrete Handlungsempfehlungen für politische Bildner (z. B. Lehrer oder Jugendarbeiter) umfasst.
Nachfolgend wird die Analyse und Interpretation der Forschungsliteratur eingeleitet.
2. Politisches Interesse Jugendlicher
2.1 Zum Begriff ‚Interesse’
Im Allgemeinen bedeutet ‚politisches Interesse’ „Neugier, Zuwendung, Aufmerksamkeit und Wachheit gegenüber politischen Angelegenheiten“[23]. Die Übersetzung von dem lateinischen Wort ‚interesse’ heißt ‚an etwas teilnehmen/Anteilnahme’ und drückt somit im Zusammenspiel mit dem Politischen das Gleiche aus. In der Bundesrepublik Deutschland ist ein pluralistisches Staatssystem grundlegend. Deshalb möchte ich an dieser Stelle die Pluralismustheorie aufgreifen. Diese sieht in dem Nachgehen subjektiver Interessen einen essentiellen Bestandteil der menschlichen Natur und erkennt die gesellschaftliche Interessenvielfalt als Basis der Herrschaftslegitimierung an. Interessen in der pluralistischen Gesellschaft spiegeln kollektive Bedürfnisse wieder.[24] Deshalb ist es wichtig, die politischen Interessen Einzelner als Teil einer pluralistischen Gesellschaft in die Praxis umzusetzen. Das können auch die politischen Interessen einzelner Jugendlicher sein. Wie stark diese ausgeprägt sind, wird im nächsten Kapitel dargestellt.
2.2 Jugend und Politik - Ergebnisse der Shell-Studie von 2002
Die Shell-Studie ist eine traditionelle Studie der neueren Jugendforschung. Sie liefert in regelmäßigen Abständen aktuelle Ergebnisse zu den gesellschaftlich-politischen Einstellungen Jugendlicher. Die jüngste Untersuchung ist die 14. Shell-Studie von 2002. Sie liefert repräsentative Aussagen über die aktuellen Auffassungen der Jugendlichen zum politischen Interesse. Dafür wurden 2500 Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren im Frühjahr 2002 befragt.[25] Die Altersspanne ist dabei umfassender, als ich sie dieser Arbeit zugrunde gelegt habe. Die Diskrepanz ist an dieser Stelle aber nicht von Bedeutung, da das politische Interesse zunächst separat betrachtet werden soll. Die 11- bis 18-Jährigen sind in der Untersuchung zumindest einbegriffen.
Das politische Interesse hat seit 1984 (10. Shell-Studie) stetig abgenommen. Von den Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren sind nach der 14. Shell-Studie 4 % stark in-teressiert, 26 % interessiert, 40 % wenig interessiert und 30 % zeigen kein Interesse.[26] Bei den 12- bis 14-Jährigen gelten 11 % der Jugendlichen als interessiert. Bei den 22- bis 25-Jährigen sind es bereits 44 %. Es ist festzustellen, dass weniger als die Hälfte der Befragten ernsthaft (also nicht ‚wenig’) an Politik interessiert sind, wobei die älteren Jugendlichen mehr Interesse zeigen als die Jüngeren.[27]
Das Vertrauen in Institutionen erhalten lediglich die Gerichte und Polizei, welche als parteipolitisch unabhängig gelten. Ähnlich hoch ist das Vertrauen in nicht staatliche Institutionen wie beispielsweise Menschenrechts- und Umweltgruppen. Parteien, Kirchen und Unternehmerverbände werden hingegen negativ eingeschätzt.[28]
Seit den 80er Jahren hat sich die Mentalität der Jugend in ihrer Gesamtheit von einer gesellschaftskritischen Gruppe zur gesellschaftlichen Mitte verschoben. Trotzdem sind die Jugendlichen gesellschaftlich aktiv.[29] Die gesellschaftliche Aktivität findet in der Freizeit statt und ist auf soziale oder politische Ziele ausgerichtet. Dominant sind hierbei jugendbezogene Angelegenheiten, wofür etwa die Hälfte der Jugendlichen zumindest gelegentlich aktiv sind. Mit dem Alter nimmt bei Jugendlichen die Tätigkeit für übergreifende gesellschaftliche Angelegenheiten deutlich zu und die spezifisch jugendbezogene Tätigkeit ab.[30] Daraus lässt sich schließen, dass sich Jugendliche (vor allem die Jüngeren) für Politik interessieren, wenn es sie persönlich betrifft. Denn der Einsatz für eine sinnvolle Freizeitgestaltung ist der Einsatz für die eigenen Interessen bzw. die Interessen der Jugend. Was in der Shell-Studie als ‚gesellschaftliche Aktivität’ bezeichnet wird, ist nach meiner Definition bereits der Beginn von Partizipation. Nach der Deutschen Shell findet „gesellschaftliche Aktivität von Jugendlichen […] in der Freizeit statt, ist auf soziale oder politische Ziele ausgerichtet bzw. kommt anderen Menschen zugute“[31]. Sie darf trotzdem nicht mit politischem Engagement verwechselt werden.[32]
Die verbreitetsten Organisationsformen gesellschaftlicher Aktivität sind Vereine, Bildungseinrichtungen, Jugendorganisationen und Kirchen. Diese binden 76 % der nur gelegentlich aktiven Jugendlichen an sich und sogar 85 % der regelmäßig Aktiven. Dabei sind die Vereine und die Bildungseinrichtungen quantitativ am bedeutsamsten. Eine individuelle Betätigung außerhalb dieser Organisationsformen stellt für die Jugendlichen eine zusätzliche Option dar. Oft gehen die individuellen Aktivitäten mit Aktivitäten in selbst organisierten Gruppen und anderen Aktionsformen einher. Für Unternehmungen im klassischen Kontext von beispielsweise Gewerkschaften und Parteien sind Jugendliche weniger zu gewinnen, was in dem fehlenden Vertrauen in diese Organisationsformen begründet ist. Die Zugehörigkeiten zu den neueren aktiven Tätigkeiten in Bürgerinitiativen, Bürgervereinen oder Hilfsorganisationen (z. B. Greenpeace oder Amnesty International) sind in der Jugend weniger verbreitet.[33] Vermutlich sind diese Organisationen den Jugendlichen zu jugendfern bzw. inhaltlich zu weit von ihrem direkten Lebensumfeld entfernt. Themenbereiche politischen Interesses sind eher im unmittelbaren Lebensumfeld der Jugendlichen, der Kommune, zu finden. Verbesserungen im örtlichen Schwimmbad, mehr Veranstaltungen für Jugendliche, Schulhofverschönerungen, bessere Busverbindungen und mehr Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche sind Beispiele für gewünschte kommunale Veränderungen.[34]
2.3 Politikverdrossenheit - ein Problem für die politische Bildung
Das geringe politische Interesse und die gleichzeitige gesellschaftliche Aktivität sind insbesondere in einem Phänomen begründet: der ‚Politikverdrossenheit’. Die Shell-Studie 2002 bekräftigt einen Trend der so genannten ‚Politikverdrossenheit’ unter Jugendlichen, der sich fortsetzt und teils beschleunigt. Politikverdruss darf nicht mit politischem Desinteresse verwechselt werden. Gemeint ist vielmehr eine Politik(er[35] )- und Parteienverdrossenheit. Diese resultiert aus dem fehlenden Vertrauen in staatliche und parteipolitische Institutionen.[36]
Seit den 60er Jahren hat ein Wandel stattgefunden. Das Vertrauen in Politiker, Parteien und Institutionen ging zurück. Seitdem leiden neben Parteien auch Gewerkschaften, Kirchen und Jugendverbände unter Nachwuchsmangel. Meinungsumfragen ergeben regelmäßig, dass sich unter Jugendlichen nur ein geringer Anteil von Personen befindet, der sich fest an Parteien binden lässt.[37]
Das Beziehungsverhältnis Jugendlicher zu den Parteien in den letzten 25 Jahren lässt sich in der Folge von den drei Schritten: Hinwendung, Abwendung und Loslösung beschreiben. Zuerst trug die politische Mobilisierung die Jugendlichen in die Parteien hi-nein und anschließend von ihnen weg in die Richtung neuer sozialer Bewegungen. Nach deren Krise und einer gezielten Abgrenzung der Politik stagnierte das noch vorhandene Beteiligungspotenzial, bis sich in den 90er Jahren Jugend und Politik wechselseitig voneinander lösten. Letztlich ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts Vertrauen und Wohlwollen für die Parteien verloren gegangen. Diese Tatsache wurde von den Parteien sozusagen selbst verschuldet.[38] Mit dem Verlust an jungen Mitgliedern, ist in ihnen die junge Bevölkerung nicht mehr repräsentiert. Folglich fühlen sich junge Menschen von ihnen nicht angesprochen und vertreten. Das forciert den vorhandenen Politikverdruss. Politikverdrossenheit unter Jugendlichen entsteht demnach aus der „Jugendverdrossenheit der Politik“[39].
Auch wenn das Phänomen der ‚Politikverdrossenheit’ weit vorangeschritten ist, kann nicht von einer allgemeinen Politikverdrossenheit der Jugendlichen, zumindest der zwischen 10 und 16 Jahren, gesprochen werden. Hinzu kommt, dass die meisten Jugendlichen der Regierungsform und der Idee der Demokratie weitgehend zustimmen. Sie kritisieren lediglich das aktuelle Erscheinungsbild und die Umsetzung der repräsentativen Demokratie.[40]
Als Folge des Vertrauensverlustes in die Politiker werden die Partizipationsmöglichkeiten in der Kommune wenig genutzt. Gleichzeitig haben Jugendliche den Wunsch, mehr Mitsprache zu erhalten. Sie haben aber das Gefühl, dass ihre Meinung nicht gefragt ist. Durch die geringe Nutzung von Beteiligungsmöglichkeiten, fehlen Jugendlichen gute Erfahrungen mit politischer Partizipation im öffentlichen Raum, die der Politikverdrossenheit und dem geringen Interesse entgegen wirken könnten.[41] Beteiligungspotenziale werden nicht ausgeschöpft, und das, obwohl die Bedeutung von Politik für das persönliche Leben, wenn man tägliche Verhaltensweisen wie Gespräche über Politik oder ‚sich über Politik informieren’ mit einbezieht, beträchtlich ist.[42] Für das Ausmaß politischen Desinteresses gibt es viele Gründe, die des Weiteren erläutert werden.
2.4 Einflussfaktoren auf das politische Interesse Jugendlicher
Das politische Interesse ist bei Jugendlichen in der Regel niedriger als bei den Erwachsenen. Denn Politik ist generell ein peripherer Lebensbereich und dies gilt insbesondere für Jugendliche, deren politische Sozialisation noch nicht abgeschlossen ist.[43] Aber das Ausmaß politischen Interesses hängt neben dem Lebensalter von weiteren Faktoren ab.
Mit diesen Faktoren sind zum einen das Geschlecht und zum anderen das Bildungsniveau gemeint. Nach der Shell-Studie 2002 sind deutlich mehr männliche als weibliche Jugendliche an Politik interessiert. Zudem nimmt das politische Interesse mit steigendem Bildungsniveau zu, denn laut der Deutschen Shell gibt es ein niedriges Interesse bei Hauptschülern und ein deutlich höher ausgeprägtes Interesse bei den Gymnasiasten. Die Studierenden bilden beispielsweise einen Anteil von 64 % politisch Interessierten.[44]
Darüber hinaus müssen die Eltern als Einflussgröße genannt werden, denn deren politisches Interesse spiegelt sich nach der Deutschen Shell bei den Kindern wieder.[45] Schließlich darf ein Einflussfaktor nicht vergessen werden, der zunehmend das derzeitige politische Interesse der Jugendlichen bestimmt: die Zukunftsperspektiven. Jugendliche sorgen sich um fehlende Arbeitsplätze, verschlechterte Ausbildungschancen und um die zunehmende Zerstörung der natürlichen Umwelt und die damit verbundenen persönlichen Gesundheitsrisiken.[46] Sie interessieren sich für Politik, wenn diese an sie gerichtet ist. Und Jugendliche, besonders im Alter zwischen 16 und 18 Jahren, müssen sich zwangsläufig Gedanken über ihre Zukunft machen, da sie in der Regel entweder nach der 10., 12. (Fachabitur und Abitur nach zwölf Jahren) oder 13. Klasse die Schule verlassen und auf die Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz gehen. Dieser Existenzdruck wird durch die desolate Erwerbssituation vieler Eltern verstärkt.
2.5 Zusammenfassung: Vom politischen Interesse zur Partizipation Jugendlicher
Das politische Interesse ist nicht nur eine Voraussetzung für die kognitive Auseinandersetzung mit politischen Themen, sondern auch für die Bereitschaft zur politischen Beteiligung. Politische Beteiligung kann aber auch unabhängig von politischem Interesse stattfinden. Beispielsweise kann sie aufgrund der Zugehörigkeit zu einem bestimmten sozialen Zusammenhang oder aus einem konkreten Interesse heraus geschehen, ohne dass ein allgemeines Interesse an Politik vorhanden ist. Ein Exempel dafür wäre die Teilnahme an einem Streik zum Kampf gegen Atomkraftwerke. In diesem Fall kann die Partizipation an politischen Aktivitäten als Initialzündung eine politisierende Wirkung entfalten und zu einer fortführenden Beschäftigung mit politischen Sachverhalten führen.[47]
In der neueren Forschung wird dem politischen Interesse eine große Bedeutung im Hinblick auf die politische Beteiligung beigemessen.[48] Wolfgang Gaiser spricht in diesem Zusammenhang davon, dass politisches Interesse den „stärksten beteiligungsrelevanten Effekt“[49] hat. Auf der Grundlage dieser Behauptung sind im Folgenden die Auswirkungen des politischen Interesses auf die politische Partizipation von Relevanz.
Die Shell-Studie 2002 hat in diesem Kontext Typen von Jugendlichen herausgefunden, die nach dem Faktor ‚Bildungsniveau’ kategorisiert wurden. Über die Hälfte der Jugendlichen können demnach zum einen zu den ‚selbstbewussten Macherinnen und Machern’ gezählt werden, da sie durch eine gute bis sehr gute Bildung, einen soliden sozialen Hintergrund, durch Ehrgeiz, Fleiß und Leistungsbereitschaft gekennzeichnet sind. Zum anderen gehören zu dieser Hälfte von Jugendlichen die ‚pragmatischen Idealistinnen und Idealisten’, bei denen das weibliche Geschlecht stärker vertreten ist. Sie entstammen meist dem klassischen Bürgertum, haben ihre Stärken in kreativen Bereichen und ihnen sind postmaterialistische Werte und soziales Engagement so wichtig wie Zielstrebigkeit und Karriereorientierung. Deren gute bis sehr gute Bildung sowie hohe Motivation wirken sich förderlich auf die Partizipationsbereitschaft aus.[50]
Dem gegenüber stehen Jugendliche, die desinteressiert sind und jegliche Art von En- gagement verweigern. Diese fühlen sich überfordert und gehören zu den Verlierern der Leistungsgesellschaft. Gemeint sind einerseits die ‚zögerlich Unauffälligen’ und andererseits die ‚robusten Materialisten’. Erstere zeichnen sich durch eine geringe Bildung und einen schwachen sozialen Hintergrund aus, gepaart mit einer niedrigen Leistungsbereitschaft, Resignation und kaum politischem Interesse oder sozialem Engagement. Die Gruppe der ‚zögerlich Unauffälligen’ kann als sehr passiv und schicksalsergeben bezeichnet werden. Die ‚robusten Materialisten’ sind vor allem junge Menschen der unteren sozialen Schichten und überdurchschnittlich häufig männlichen Geschlechtes. Die jungen Männer kommen mit den Anforderungen von außen kaum oder gar nicht zurecht, verlassen die Schule vielfach ohne Abschluss und damit scheint ihnen aufgrund ihrer Perspektivlosigkeit politisches Engagement meist sinnlos. Gerade diese Gruppe von Jugendlichen ist von der Politik enttäuscht und verschafft sich durch Gewalt Macht und Respekt.[51]
Eine wichtige Erkenntnis der vorgestellten Typisierung ist, dass ein hoher Bildungsgrad und ein solider sozialer Hintergrund[52] zu mehr Partizipationsbereitschaft führen. Weitere Schlussfolgerungen von dem politischen Interesse der Jugendlichen auf deren Partizipationsverhalten ergeben sich aus den Kapiteln 2.2 bis 2.4. Die Ergebnisse dieser Abschnitte weisen darauf hin, wie Partizipation gestaltet sein muss, damit Interesse gefördert wird. Jugendliche haben ein geringes politisches Interesse, sind aber nicht allgemein desinteressiert, sondern gesellschaftlich aktiv in ihrem Lebensbereich (vgl. 2.2). Dieses Beteiligungspotenzial gilt es zu nutzen. Partizipation sollte deshalb auf lokaler Ebene ansetzen, damit die Jugendlichen einen direkten Lebensweltbezug haben. Zudem sollte die Partizipationsform organisiert bzw. strukturell verankert und jugend- bzw. freizeitnah benannt sein, also ähnlich einem Sportverein. Verankerung meint hier auch Verstetigung.
„Ein grundlegendes Prinzip der Demokratie ist die Verstetigung von Beteiligung, eben nicht die bloße spontane, ein-Punkt-bezogene Einmischung zur Erreichung eines konkreten, oft emotional hochbesetzten[!] Ziels.“[53]
Darüber hinaus muss verhindert werden, dass politisches Desinteresse in Politikverdrossenheit umschlägt. Das kann durch Partizipationsformen erreicht werden, die wenig bis gar nicht an konventionelle Politik(er) erinnern und gleichzeitig junge Menschen ansprechen. Zudem kann Politikverdrossenheit durch Partizipationsformen verhindert werden, die den Jugendlichen in überschaubarer Zeit Erfolge liefern. Die Erfolge kehren sich wiederum in Motivation für weiteres Engagement um und wirken letztlich positiv auf das politische Interesse. Hierbei beeinflusst das politische Engagement das politische Interesse und nicht umgekehrt.
Die genaue Zielgruppe der Partizipationsförderung sollten dabei die jüngeren Jugendlichen sein, da diese weniger politisch interessiert sind als die Älteren. Weiterhin sollte sich die Förderung auf die weiblichen Jugendlichen konzentrieren, die besondere Aufmerksamkeit benötigen, da sich jugendliche Männer vergleichsweise mehr für Politik interessieren. Dabei muss berücksichtigt werden, dass männliche Jugendliche, die über ein niedriges Bildungsniveau verfügen (siehe ‚robuste Materialisten’), besondere Förderung nötig haben. Allgemein sollten alle Jugendlichen gefördert werden, die durch ein niedriges Bildungsniveau auch weniger Wissen über Politik haben und häufig vor der Politik kapitulieren. (vgl. 2.4)
Etwas schwieriger wird es, mit Hilfe von geeigneten Partizipationsformen auf die Einflussfaktoren ‚Elternhaus’ und ‚Zukunftsangst’ einzuwirken. (vgl. 2.4) Eltern haben ihre politische Sozialisation abgeschlossen. Bei ihnen kann nur eine Veränderung der Einstellung zur Politik hervorgerufen werden, indem ihre persönliche Lebenssituation, z. B. durch bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, verbessert wird. Das steigert ihr Vertrauen und die Hinwendung zur Politik. Gleiches gilt für den Faktor ‚Zukunftsangst’. Nur bei diesem Faktor besteht zudem die Möglichkeit, durch eine aktive politische Beteiligung den Jugendlichen das Gefühl zu vermitteln, ihre eigene Zukunft mitgestalten zu können.
An die Erläuterung des ambivalenten Verhältnisses von politischem Interesse und Beteiligung schließt sich die Klärung der Frage an, wie ‚politische Partizipation’ definiert ist und welche Formen diese umfasst.
3. Politische Partizipation Jugendlicher auf kommunaler Ebene
3.1 Zu den Begriffen ‚Partizipation’, ‚Jugendliche’ und ‚Kommune’ Partizipation
‚Partizipation’ ist die Folge von Interesse, denn ‚participare’ kann aus dem Lateinischen mit ‚an etwas teilhaben/jemanden an etwas teilnehmen lassen’ übersetzt werden. Diese aktive Teilnahme setzt die ‚mentale Anteilnahme’, das Interesse, voraus. ‚Politische Partizipation’ meint die Teilhabe am politischen Gestaltungsprozess. Historisch gesehen ist ‚politische Partizipation’ mit dem Entstehen des Rechts- und Verfassungsstaates verbunden, der seine Legitimität an die Zustimmung der Bürgerschaft bindet. Dafür müssen Verfahren eingerichtet werden, über die diese Zustimmung regelmäßig und nachvollziehbar eingeholt werden kann. Wahlen sind dafür beispielhaft. Daher war Partizipationsforschung lange Zeit ein Synonym für Wahlforschung.[54] Mit der Zeit gibt es allerdings eine Reihe anderer Partizipationsformen, die in dieser Arbeit auch thematisiert werden. Unterschiedlichen Demokratiemodellen bzw. Politikbegriffen zufolge, wird zwischen einem ‚instrumentellen’ und einem ‚normativen’ Verständnis politischer Partizipation unterschieden. Nach dem ‚instrumentellen’ Verständnis umfasst politische Partizipation Formen, die Bürger nach freiem Willen, individuell und/oder kollektiv im Verbund mit anderen unternehmen mit dem Ziel, politische Entscheidungen direkt oder indirekt zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Folgt man dem ‚normativen’ Verständnis, so ist Partizipation Ziel und Wert an sich, bei dem es um die Selbstverwirklichung im direkt-demokratischen Prozess und um politisch-soziale Teilhabe in möglichst vielen Bereichen der Gesellschaft geht.[55] Beide Verständnisse sind meines Erachtens von großer Bedeutung. Markus Ottersbach formulierte zudem eine für die die politische Bildung bedeutsame pädagogische Funktion:
„Partizipation ist […] in erster Linie eine politische Aufgabe, die dazu beitragen kann, Kinder und Jugendliche erfolgreich in demokratische Verfahren einzubinden. Sie ist auch eine sehr wichtige pädagogische Aufgabe, weil durch Partizipation nicht nur wichtige Lernziele der politischen Bildung (Mündigkeit, Emanzipation etc.) erreicht werden können, sondern dem Abgleiten in typische Desintegrationsprozesse vorgebeugt werden kann. Partizipation hat eine präventive Funktion, d. h. sie schafft eine neue, sogar freiwillig gewählte Solidarität, die - angesichts des Verlustes traditioneller Bindungen - einen außerordentlichen Beitrag zu einer erfolgreichen Inklusion von Kindern und Jugendlichen leisten kann.“[56]
Ab wann von ‚aktiver Teilhabe’ gesprochen werden kann, zeigen die aufeinander aufbauenden Begrifflichkeiten folgender beinahe unabhängiger Dimensionen:
[...]
[1] Fahrun, Joachim / Schulz, Stefan: Eklat bei der Abstimmung. Erst im zweiten Anlauf gibt es eine
Mehrheit für Absenkung des Wahlalters. In: Berliner Morgenpost (16. September 2005), S. 12.
[2] Bergmann, Christine: Eröffnung. In: Partizipation von Kindern und Jugendlichen als gesellschaftliche Utopie? Ideale - Erfahrungen - Perspektiven. Dokumentation des Bundeskongresses am 12./13. November 2001. Hg. vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Bonn: o. V. 2002, S. 13.
[3] Meinhold-Henschel, Sigrid: Kinder- und Jugendpartizipation in Kommunen - Ausgangssituation und Zielsetzungen der Initiative „mit Wirkung !“. Unter: URL:
http://www.mitwirkung.net/cps/rde/xbcr/SID-0A000F0A-765246E0/mitwirkung/
Kapitel_Meinhold-Henschel.pdf [Stand: 11.01.2006], S. 7.
[4] Anm.: Diese Untersuchung erfolgte über eine repräsentative Stichprobe von 1003 Gemeinden, von denen 400 geantwortet haben. Das entspricht einer Rücklaufquote von 40 %. (Vgl. Bruner, Claudia Franziska / Winkelhofer, Ursula / Zinser, Claudia: Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Kommune. Ergebnisse einer bundesweiten Erhebung. München: DJI 1999, S. 13ff.; Bruner, Claudia Franziska / Winkelhofer, Ursula / Zinser, Claudia: Partizipation - ein Kinderspiel? Beteiligungsmodelle in Kindertagesstätten, Schule, Kommunen und Verbänden. Berlin: o. V. 2001.)
[5] Anm.: Für das Projekt „mitWirkung!“ der Bertelsmann Stiftung sind drei Phasen geplant: Phase I: 1/2004 - 9/2005: Strukturdatenerhebung und Befragung in den Kommunen, Phase II: 9/2005 - 12/2007: Beteiligungsprojekt in ausgewählten Kommunen und Phase III: 1/2007 - 12/2007: Transfer und Beratung von Entscheidungsträgern.
[6] Vgl. Bertelsmann Stiftung (Hg.): Kinder- und Jugendpartizipation in Deutschland. Daten, Fakten, Perspektiven. o. O.: Bertelsmann 2005.
[7] Ebd., S. 10.
[8] Vgl. Bortz, Jürgen: Lehrbuch der empirischen Forschung. Für Sozialwissenschaftler. Heidelberg/
New York/Tokyo: Springer 1984, S. 163.
[9] Vgl. Bortz: Lehrbuch der empirischen Forschung, S. 164.
[10] Vgl. ebd., S. 165.
[11] Anm.: ‚Weich’ heißt hier: weniger stark vom Interviewer geleitete Befragung.
[12] Vgl. Bortz: Lehrbuch der empirischen Forschung, S. 166.
[13] Vgl. Patzelt, Werner: Einführung in die Politikwissenschaft. Grundriß des Faches und studiumbeglei-
tende Orientierung. 5., erneut überarbeitete und wesentlich erweiterte Auflage. Passau: WRR 2003, S.
156f.
[14] Vgl. ebd., S. 155.
[15] Vgl. Flick, Uwe: Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. 2., vollständig überarbeitete und er-
weiterte Auflage. Hamburg: Rowolth 2004, S. 139ff.
[16] Vgl. Miles, Matthew / Huberman, Michael: Qualitative Data Analysis: A sourcebook of new
methods. 2. Auflage. Newbury Park: Sage 1994, S. 41; zitiert nach Flick: Qualitative Sozialforschung, S. 383.
[17] Anm.: ‚Validität’ heißt, dass tatsächlich die gesuchten Daten aufgezeichnet werden. ‚Valide’ kann mit
‚gültig’ übersetzt werden.
[18] Vgl. Patzelt: Einführung in die Politikwissenschaft, S. 154ff.
[19] Vgl. ebd., S. 156f.
[20] Vgl. Bortz: Lehrbuch der empirischen Forschung, S. 164.
[21] Vgl. Friedrichs, Jürgen: Methoden empirischer Sozialforschung. 11. Auflage. Opladen: Westdeutscher
1980, S. 236f.
[22] Schmid, Christine: Politisches Interesse von Jugendlichen. Eine Längsschnittuntersuchung zum Ein-
fluss von Eltern, Gleichaltrigen, Massenmedien und Schulunterricht. Wiesbaden: DUV 2004.
[23] Schmid: Politisches Interesse von Jugendlichen, S. 14.
[24] Vgl. Detjen, Joachim: Interesse. In: Politik-Lexikon. Hg. von Everhard Holtmann. 3., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. München/Wien: Oldenbourg 2000, S. 271ff.
[25] Vgl. Albert, Mathias / Gensicke, Thomas / Hurrelmann, Klaus u. a.: Jugend 2002. 14. Shell Jugendstudie. Zusammenfassung und Hauptergebnisse. Unter: URL:
http://www. Shell.com/static/de-de/downloads/2002/Jugendstudie2002/pdf/hauptergebnisse_2002.pdf [Stand: 11.01.2006], S. 13.
[26] Vgl. Schneekloth, Ulrich: Demokratie ja - Politik, nein? Einstellungen Jugendlicher zur Politik. In: Jugend 2002. Zwischen pragmatischem Idealismus und robustem Materialismus. Hg. von der Deutschen Shell. Frankfurt/M.: Fischer 2002, S. 92.
[27] Vgl. ebd., S. 94.
[28] Vgl. ebd., S. 105.
[29] Vgl. Albert: Jugend 2002, S. 3.
[30] Vgl. ebd., S. 10f.
[31] Albert: Jugend 2002, S. 10.
[32] Vgl. ebd., S. 3 f.
[33] Vgl. Albert: Jugend 2002, S. 3f.
[34] Vgl. Burdewick, Ingrid: Jugend - Politik - Anerkennung. Eine qualitative empirische Studie zur politischen Partizipation 11- bis 18-Jähriger. Opladen: Leske+Budrich 2003, S. 115f.
[35] Anm.: Zur Vereinfachung ist in dieser Arbeit stets die männliche Form angegeben. Die weibliche
Variante ist an gegebener Stelle auch gemeint.
[36] Vgl. Albert, Mathias / Lissen, Ruth / Hurrelmann, Klaus: Jugend und Politik. Politisches Interesse und Engagement Jugendlicher im Lichte der 14. Shell Jugendstudie. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament (07. April 2003). Hg. von der Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn: o. V. 2003, S. 3.
[37] Vgl. Hoffmann-Lange, Ursula: Jugend zwischen politischer Teilnahmebereitschaft und Politikver-drossenheit. In: Jugend und Politik. Ein Handbuch für Forschung, Lehre und Praxis. Hg. von Christian Palentien und Klaus Hurrelmann. 2., durchgesehene Auflage. Neuwied/Kriftel/Berlin: Luchterhand 1998, S. 178ff.
[38] Vgl. Wiesendahl, Elmar: Keine Lust mehr auf Parteien. Zur Abwendung Jugendlicher von den Parteien. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament (02. März 2001). Hg. von der Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn: o. V. 2001, S. 19.
[39] Burdewick: Jugend - Politik - Anerkennung, S. 24.
[40] Vgl. Herdegen, Peter: Politikunterricht in der Sekundarstufe I allgemeinbildender Schulen. In: Handbuch politische Bildung. Hg. von Wolfgang Sander. Bonn: Wochenschau 2005, S. 201.
[41] Vgl. Bertelsmann: Kinder- und Jugendpartizipation in Deutschland, S. 5ff.
[42] Vgl. Gaiser, Wolfgang / Gille, Martina / Krüger, Winfried u. a.: Politikverdrossenheit in Ost und West? Einstellungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament (05. Mai 2000). Hg. von der Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn: o. V. 2000, S. 15.
[43] Vgl. Hoffmann-Lange, Ursula: Jugend und Politik. In: Handwörterbuch des politischen Systems. Hg. von Uwe Andersen und Wichard Woyke. 5., aktualisierte Auflage. Opladen: Leske+Budrich 2003, S. 263.
[44] Anm.: Dies sei an dieser Stelle nur genannt, um das Ausmaß des Bildungsgrades zu verdeutlichen. Als Altersgruppe spielen die Studenten, die in der Regel das 18. Lebensjahr überschritten haben, keine Rolle.
[45] Vgl. Schneekloth: Demokratie ja - Politik nein?, S. 94.
[46] Vgl. Palentien, Christian / Hurrelmann, Klaus: Veränderte Jugend - veränderte Formen der Beteiligung Jugendlicher? In: Jugend und Politik. Ein Handbuch für Forschung, Lehre und Praxis. Hg. von dies., 2., durchgesehene Auflage. Neuwied/Kriftel/Berlin: Luchterhand 1998 , S. 17.
[47] Vgl. Schmid: Politisches Interesse von Jugendlichen, S. 16f.
[48] Vgl. Gille, Martina / Krüger, Winfried / Rijke, Johann de u. a.: Politische Orientierungen, Werthaltungen und die Partizipation Jugendlicher: Veränderungen und Trends in den 90er Jahren. In: Jugend und Politik. Ein Handbuch für Forschung, Lehre und Praxis. Hg. von Christian Palentien und Klaus Hurrelmann. 2., durchgesehene Auflage. Neuwied/Kriftel/Berlin: Luchterhand 1998, S. 171.; Gaiser, Wolfgang / Rijke, Johann de: Gesellschaftliche Beteiligung der Jugend. Handlungsfelder, Entwicklungstendenzen, Hintergründe. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament (26. Oktober 2001). Hg. von der Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn: o. V. 2001, S. 14.
[49] Gaiser: Gesellschaftliche Beteiligung der Jugend, S. 14.
[50] Vgl. Albert: Jugend und Politik, S. 4.
[51] Vgl. Albert: Jugend und Politik, S. 4..
[52] Anm.: Der ‚soziale Hintergrund’ wurde bei den Einflussfaktoren (2.4) nicht erwähnt, da er eng mit dem Elternhaus und Bildungsgrad verbunden ist. Entstammt beispielsweise ein Jugendlicher einem Elternhaus, indem beide Elternteile Akademiker sind, so sind die Bildungschancen und der soziale Hintergrund des Jugendlichen in der Regel auch besser als dies in einer Arbeiterfamilie der Fall wäre.
[53] Schorlemmer, Friedrich: Partizipation von Kindern und Jugendlichen als gesellschaftliche Utopie? In: Partizipation von Kindern und Jugendlichen als gesellschaftliche Utopie? Ideale - Erfahrungen - Perspektiven. Dokumentation des Bundeskongresses am 12./13. November 2001. Hg. vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Bonn: o. V. 2002, S. 53f.
[54] Vgl. Kaase, Max: Partizipation. In: Politik-Lexikon. Hg. von Everhard Holtmann. 3., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. München/Wien: Oldenbourg 2000, S. 467.
[55] Vgl. Schultze, Rainer-Olaf: Partizipation. In: Kleines Lexikon der Politik. Hg. von Dieter Nohlen. München: Beck 2001, S. 363.
[56] Ottersbach, Markus: Kinder- und Jugendforen als Beispiel neuer Formen der politischen Öffentlichkeit. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament (26. Oktober 2001). Hg. von der Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn: o. V. 2001, S. 22.
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