Die DRGs = Diagnosis Related Groups (diagnosebezogene Gruppen) bezeichnen ein Patientenklassifikations- und Krankenhausfinanzierungssystem, das alle bisherigen Finan-zierungssysteme ablöst. Sie sollen die Funktion haben, „(…) diejenigen Fälle im Krankenhaus zusammen zu fassen, die in Bezug auf den diagnostischen und versorgungstechnischen Aufwand von Beginn bis zum Ende des Krankenhausaufenthaltes einen ähnlichen Ressourcenverbrauch aufweisen und dadurch weitgehend kostenhomogen sind.“
Grundlage der Einführung dieses Abrechnungssystems DRG ist das Gesundheitsreformgesetz von 2000 (Vgl. Kerres und Hollick 2005).
Die Einführung der Abrechnung nach dem Fallpauschalensystem DRGs erfolgte ab 01.01.2003 nach § 17b Krankenhausgesetz, verpflichtend für alle ambulanten und stationären Pflegeein-richtungen aber erst ab 01.01.2004 (Vgl. Müller 2001)
Mithilfe dieser Fallpauschalen soll nicht länger die Verweildauer finanziert werden, sondern rein die erbrachte Leistung. Die Behandlung, ob ambulant oder stationär, erfolgt zu pauschalisierten Preisen. In besonderen Fällen können Erschwernis-/ Erleichterungsgründe, individuell auf den Patienten bezogen, zusätzlich berücksichtigt werden (Vgl. Kerres und Hollick 2005). Ausgenommen von der Finanzierung nach dem DRG System sind die Psychiatrie und psychosomatische Einrichtungen. Sie rechnen ihre Leistungen weiterhin mit den Pflegesätzen ab (Vgl. Waldheim 2005).
Die Krankenkassen erwarten sich durch die Einführung der DRGs keine Senkung der Kosten, sondern eine erhöhte Transparenz aufgrund eines einheitlichen Abrechnungssystems. Die Kassen wünschen sich damit eine größere Einflussnahme auf die Art der Behandlung (ambulant, stationär usw.) (Vgl. Kerres und Hollick 2005, S.9)...
Inhaltsverzeichnis
- Grundlagen und Definition
- Pflegepolitische Auswirkungen der DRGs
- Befürchtete Folgen aufgrund der Einführung von DRGs
- Einrichtungen, Betten und Patientenbewegung von Krankenhäusern
- Geschichte der DRGs
- Klassifizierung/ Erstellung von DRGs
- Codierung
- Abrechnung
- Abschließende Bemerkungen/ Diskussion
- Literaturangabe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit bietet eine Einführung in das DRG-System, ein Patientenklassifikations- und Krankenhausfinanzierungssystem, das in Deutschland seit 2003 eingeführt wurde. Die Arbeit beleuchtet die Grundlagen und Definition des DRG-Systems, analysiert die pflegepolitischen Auswirkungen der Einführung und geht auf die Geschichte der DRGs ein. Darüber hinaus werden die Klassifizierung und Erstellung von DRGs sowie die Codierung und Abrechnungsprozesse erläutert.
- Grundlagen und Definition des DRG-Systems
- Pflegepolitische Auswirkungen der DRGs
- Geschichte der DRGs
- Klassifizierung und Erstellung von DRGs
- Codierung und Abrechnungsprozesse
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit befasst sich mit den Grundlagen und der Definition des DRG-Systems. Es wird erläutert, dass die DRGs ein Patientenklassifikations- und Krankenhausfinanzierungssystem sind, das alle bisherigen Finanzierungssysteme ablöst. Die Einführung des DRG-Systems erfolgte ab 2003 und soll die Verweildauer im Krankenhaus nicht länger finanzieren, sondern die erbrachte Leistung. Die Behandlung erfolgt zu pauschalisierten Preisen, wobei Erschwernis- oder Erleichterungsgründe individuell auf den Patienten bezogen berücksichtigt werden können. Ausgenommen von der Finanzierung nach dem DRG-System sind die Psychiatrie und psychosomatische Einrichtungen.
Das zweite Kapitel analysiert die pflegepolitischen Auswirkungen der DRGs. Es werden die befürchteten Folgen der Einführung, wie z. B. Liegezeitverkürzung, Angst der Patienten vor unvollständigen Behandlungen und Einschnitte in der Personalausstattung, diskutiert. Darüber hinaus werden die Auswirkungen auf Einrichtungen, Betten und Patientenbewegung von Krankenhäusern untersucht. Es wird festgestellt, dass sich bisher keine markanten Veränderungen hinsichtlich der Bettenbelegung, der bereitgestellten Patientenbetten und der Verweildauer seit Einführung der DRGs ergeben haben.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Geschichte der DRGs. Es wird erläutert, dass die DRGs bereits in den 1960er Jahren an der Yale Universität entwickelt wurden, um Transparenz für die Kostenträger zu schaffen und Qualität, Kosten und Nutzen von Krankenhausleistungen in ein sinnvolles Verhältnis zu stellen. Die DRGs wurden zunächst für Versicherte über 65 Jahre und behinderte Menschen verwendet und führten zur Idee der pauschalisierten Vergütung. Seit Mitte der 1980er Jahre erfolgt in Australien, Kanada und Skandinavien die Abrechnung nach dem DRG-System.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die DRGs (Diagnosis Related Groups), Patientenklassifikation, Krankenhausfinanzierung, Pflegepolitik, Liegezeitverkürzung, Personalausstattung, Bettenbelegung, Verweildauer, Geschichte der DRGs, Codierung und Abrechnung.
- Citation du texte
- Franziska Misch (Auteur), 2006, DRGs - Eine Einführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114538