Nachhaltiger Tourismus im Globalen Süden am Beispiel von Haiti


Research Paper (undergraduate), 2015

21 Pages, Grade: 1,7

Anonymous


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung – Problemstellung, Aufbau und Ziele der Arbeit

2 Nachhaltigkeit und Tourismus
2.1 Konzept und Grundannahmen des nachhaltigen Tourismus
2.2 Herausforderungen und Problemstellungen des nachhaltigen Tourismus

3 Tourismus in einem Entwicklungsland am Beispiel Haitis
3.1 Entwicklungsstand und geografische Einordnung Haitis
3.2 Besondere Problematik für den Tourismus in Haiti
3.2.1 Politische Unsicherheiten und Spannungen als Gefahrenpotential
3.2.2 Naturkatastrophen und deren Folgen für den Tourismus
3.2.3 Umweltspezifische Gegebenheiten Haitis

4 Möglichkeiten eines nachhaltigen Tourismus in Haiti
4.1 Herausforderungen und Problematiken Haitis
4.2 Aufstellung eines Vergleiches zwischen Haiti und der Dominikanischen Republik
4.3 Lösungsansätze für den nachhaltigen Tourismus in Haiti

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Internetquellen

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Dreieck der Nachhaltigkeit

Abbildung 2: Die Magische Fünfeck-Pyramide

Abbildung 3: Herausforderungen für den Tourismus in Haiti

Abbildung 4: Überblick über die Umweltproblematik Haitis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung – Problemstellung, Aufbau und Ziele der Arbeit

Durch die aktuellen Bilder in den Nachrichten zum Erdbeben in Nepal kommen bei vielen Menschen Erinnerungen an das verheerende Erdbeben in Haiti auf. Dieses liegt bereits fünf Jahre zurück. Es stellt sich die Frage, wie es dem Land mittlerweile geht, mit welchen Herausforderungen es zu kämpfen hat und wie sich seine Zukunftsaussichten gestalten. Das Interesse der Öffentlichkeit und die Präsenz in den Medien sind schon seit langer Zeit stark verringert, da in der globalisierten Welt ständig neue Katastrophenmeldungen Schlagzeilen machen.

In der vorliegenden Arbeit soll nun untersucht werden, in welcher Lage sich Haiti heute befindet und welche Möglichkeiten zur Bewältigung der zahlreichen Probleme bestehen. Dabei spielt das Bild, das die Welt vor dem Erdbeben von der Insel hatte, eine entscheidende Rolle. In der Vergangenheit verband man Haiti u.a. durch den hohen Bekanntheitsgrad der benachbarten Dominikanischen Republik mit wunderschönen Traumstränden, unberührter Natur und karibischer Lebensfreude. Haitis Image als Reiseziel hat durch das verheerende Erdbeben einen großen Rückschlag erlitten. Heute denken die Menschen bei Haiti häufig an Bilder der Verwüstung, an Krankheiten und an Armut, die mit hoher Kriminalität in Verbindung steht.

Im Kern der Arbeit wird betrachtet, ob und in welcher Form Tourismus in Haiti wieder eine größere Bedeutung einnehmen kann. Insbesondere wird auf den nachhaltigen Tourismus eingegangen und ob dieser eine echte Chance für Haiti darstellt oder sich als utopisch erweist.

Dazu werden im folgenden Kapitel die Begriffe Nachhaltigkeit und Tourismus vorgestellt und miteinander verbunden. Es wird darauf eingegangen, welche Aspekte der nachhaltige Tourismus, der durch diese Verbindung entsteht, beinhaltet. Zudem wird aufgezeigt, welche Ziele dabei verfolgt werden und welche Herausforderungen bei diesem Tourismuskonzept im Vordergrund stehen. Anschließend wird im dritten Kapitel Haiti näher betrachtet und in die Entwicklungsländer eingeordnet. Dieser Teil beschäftigt sich mit den spezifischen Problemstellungen und Hemmnissen des Landes, die den Aufbau einer Tourismusbranche behindern bzw. ausbremsen. Die Zusammenführung der beiden Themenblöcke greift im weiteren Verlauf die Anforderungen eines nachhaltigen Tourismus und die spezielle Situation Haitis auf und bietet mögliche Lösungsansätze zur Umsetzung eines solchen Tourismus auf der Insel. Hierbei wird u.a. der Vergleich zur Dominikanischen Republik gezogen und erläutert, ob Haiti aus dem dort vorherrschenden Tourismus Lehren ziehen kann. Im Fazit soll abschließend die Frage nach der Realisierbarkeit und nach der Zukunft eines nachhaltigen Tourismus in Haiti beantwortet werden.

2 Nachhaltigkeit und Tourismus

In der heutigen Zeit gewinnt das Konzept der Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. Dabei sollen Umwelt und Ressourcen verstärkt geschont werden, um zukünftigen Generationen eine intakte Umwelt als Lebensgrundlage zu hinterlassen. Dies gilt auch für den Tourismus – vorbei sind die Zeiten, in denen ohne Rücksicht Land verbaut, Energie verschwendet und auf Mülltrennung und Müllvermeidung keinen Wert gelegt wurde. Besonders für Tourismusunternehmen ist es inzwischen zu einem wichtigen Marketingfaktor geworden, umweltschonende und nachhaltige Prinzipien umzusetzen und mit ihnen zu werben.

2.1 Konzept und Grundannahmen des nachhaltigen Tourismus

Der Begriff der Nachhaltigkeit ist auf den Freiberger Berghauptmann Carl von Carlowitz zurückzuführen, der 1713 zu einer nachhaltenden Nutzung des Waldes aufrief. Es sollte an die Vernunft und den Menschenverstand appelliert werden, nur so viel Wald abzuholzen, wie auch nachwachsen kann. Erst bei der Rio Konferenz 1992 wurde von den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (Umwelt, Wirtschaft und Soziales) in gleichberechtigter Weise gesprochen.1 1998 wurde Nachhaltigkeit von der Enquete-Kommission Schutz des Menschen und der Umwelt des Deutschen Bundestags als „die Konzeption einer dauerhaft zukunftsfähigen Entwicklung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension menschlicher Existenz“ definiert. Daraus ergibt sich das „Dreieck der Nachhaltigkeit“. Alle drei Dimensionen müssen im Gleichgewicht sein, um eine gerechte, lebensfähige und lebenswerte Zukunft zu schaffen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Dreieck der Nachhaltigkeit

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an http://www.agenda21-treffpunkt.de/info/nachhalt.htm#Mag3eck, Seite „Agenda 21 Treffpunkt“ (Stand: 20.07.07 , Abfrage: 04.06.15).

In den verschiedenen Fachbüchern finden sich, genau wie für den Begriff der Nachhaltigkeit, einige Definitionsversuche für den Begriff „Tourismus“. Kasper definiert den Tourismus als „die Gesamtheit der Beziehungen und Erscheinungen, die sich aus dem Reisen und dem Aufenthalt von Personen ergeben, für die der Aufenthaltsort weder hauptsächlicher und dauernder Wohnsitz noch Arbeitsort ist."2

Die Abgrenzung der UNWTO gilt heute als grundlegend.3 Diese definierte 1993 Tourismus als „die Aktivitäten von Personen, die an Orte außerhalb ihrer gewohnten Umgebung reisen und sich dort zu Freizeit-, Geschäfts-, oder bestimmten anderen Zwecken nicht länger als ein Jahr ohne Unterbrechung aufhalten."4

Nachdem nun die Begriffe Nachhaltigkeit und Tourismus definiert wurden, können sie zum Begriff des nachhaltigen Tourismus zusammen geführt werden.

Die UNWTO definiert den nachhaltigen Tourismus 1992 so: „Sustainable tourism development meets the needs of present tourists and host regions while protecting and enhancing opportunities for the future.”5 Die kulturelle Integrität, wesentliche ökologische Prozesse, die biologische Artenvielfalt und lebenswichtige Systeme bleiben erhalten, indem die Ressourcen so genutzt werden, dass ökonomische, soziale und ästhetische Bedürfnisse befriedigt werden.6

Somit spielt auch hier das Dreieck der Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Die drei Dimensionen (Ökologie, Ökonomie und Soziologie) müssen im Einklang stehen, um einen nachhaltigen Tourismus zu gewährleisten. Die Erweiterung hiervon ist die Magische Fünfeck-Pyramide, die bei der nachhaltigen touristischen Entwicklung im Mittelpunkt steht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Die Magische Fünfeck-Pyramide

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Müller, Nachhaltigkeit im Tourismus, 1993, S.13.

Bei diesem Zielsystem geht es um die Entstehung einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung sowie die Förderung des Wohlbefindens der Einheimischen, z.B. durch die Wohlfahrtswirkungen des Tourismus. Außerdem müssen die ökologischen Belastungen, die durch Tourismusaktivitäten entstehen, verringert werden und Kulturgüter sollen erhalten bleiben. Ein weiteres Ziel ist eine optimale Kundenorientierung, d.h. die Befriedigung individueller Gästeerwartungen. Insgesamt geht es um die gerechte Verteilung der Lebenschancen, damit den zukünftigen Generationen Entwicklungsperspektiven erhalten bleiben.7 Nur wenn die Entwicklungsprozesse längerfristig sind und es zu mehr Umweltverantwortlichkeit, Sozialverträglichkeit und wirtschaftlicher Ergiebigkeit kommt, kann man von Nachhaltigkeit im Tourismus sprechen.8

[...]


1 Vgl. Sietz, et.al, Nachhaltigkeit, 2008, S.7.

2 Kaspar, Tourismuslehre, 1996, S.18.

3 Vgl. Freyer, Fremdenverkehrsökonomie, 2005, S.21.

4 UNWTO (1993) zitiert in Freyer, Fremdenverkehrsökonomie, 2015, S.22.

5 UNEP, Agenda 21, 2003, S.9, übersetzt nach Rein, et.al, Nachhaltiger Tourismus, 2015, S.279, "Nachhaltiger Tourismus erfüllt die Ansprüche sowohl von Touristen als auch der lokalen Bevölkerung der Zielgebiete, wobei außerdem zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten gesichert und verbessert werden.“.

6 Vgl. Rein, et.al, Nachhaltiger Tourismus, 2015, S.279.

7 Vgl. Horbach, et.al, Traumziel Nachhaltigkeit, 2009, S.28.

8 Vgl. Müller, Tourismus und Ökologie, 2007, S.28.

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Details

Title
Nachhaltiger Tourismus im Globalen Süden am Beispiel von Haiti
College
University of Applied Sciences Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth
Grade
1,7
Year
2015
Pages
21
Catalog Number
V1145677
ISBN (eBook)
9783346528537
ISBN (Book)
9783346528544
Language
German
Keywords
Tourismus, Nachhaltigkeit, Haiti, Lösungsansätze, Entwicklungsländer
Quote paper
Anonymous, 2015, Nachhaltiger Tourismus im Globalen Süden am Beispiel von Haiti, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1145677

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