Bildung als zentraler Faktor für wirtschaftliche Entwicklung und Fortschritt – so kann vordergründig das wachsende Engagement der Europäischen Union im Bildungssektor betrachtet werden. Bestätigung erfährt diese Argumentation unter anderem durch den Lissabon-Prozess, mit dem die Gemeinschaft bis zum Jahr 2010 global zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum heranwachsen möchte. Die Voraussetzung für die Schaffung eines offenen und zugänglichen europäischen Arbeitsmarktes ist die Verbesserung der Bildung und Berufsbildung der Menschen, also die Steigerung ihres Humankapitals und in weiterer Folge ihrer Beschäftigungsfähigkeit.
Folglich sollen also in Zeiten der Verminderung von nationalen Budgets die Ausgaben für Bildung zum ökonomischen Wohle der Union beträchtlich angehoben und
nicht länger als Verbrauchsausgaben, sondern als zentrale Investitionen in Wissen angesehen werden.
Die Europäische Union gilt als relativer Neuling bei der Kreation von Bildungspolitiken, obwohl bereits die Gründungsverträge eine rechtliche Basis für die gemeinschaftliche Mitwirkung an der beruflich orientierten Bildung der Mitgliedstaaten enthalten. Das Widerstreben der Nationalstaaten, essenzielle Kompetenzen im Bildungsbereich an die gemeinschaftliche Ebene abzutreten, begleitet und charakterisiert die diversen EU-Bildungsinitiativen in ihrem aktuellen Kontext nach wie vor. Ausgehend vom ersten gemeinschaftlichen Aktionsprogramm für Berufsbildung aus dem Jahr 1976 entwickelten sich im Laufe der Zeit auch erste Maßnahmen im Allgemeinbildungssektor
(„Joint Study Programm“, „Erasmus“ etc.) und im Jugendbereich
(„Jugend für Europa“). Diese drei zentralen Bildungsstränge bilden noch immer die Eckpunkte der gemeinschaftlichen Bestrebungen im Bildungssektor.
Die Förderung der Mobilität erachtet die Europäische Union in ihren Bildungsinitiativen seit jeher als zentral, wobei hier besonders junge Leute dazu ermutigt werden, über einen Zeitraum von bis zu einem Jahr im europäischen Ausland zu studieren, zu lernen oder zu arbeiten. Die Unterstützungen aus den Mobilitätsinitiativen zielen dabei nicht nur auf die Entwicklung der persönlichen Ressourcen ab, sondern verfolgen weitere Ziele, die sich von einem transnationalen Verständnis, über die Entwicklung eines europäischen Bewusstseins bis zur Entstehung eines europäischen Bildungsraums erstrecken.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ÜBERSICHT ZENTRALER BEGRIFFE UND PROGRAMMENTWICKLUNG
- ENTWICKLUNGSSTUFEN DER EU-BILDUNGSPOLITIK BIS 1995
- DIE GESCHICHTE DER KOMPETENZAUSWEITUNG
- Erste Zuständigkeitsaneignungen
- Der Europäische Gerichtshof (EuGH) als Kompetenzausweitungsorgan
- Wirkung und Transformation dieser Programme
- Maastricht als Expansions- und Wendepunkt
- DIE GESCHICHTE DER KOMPETENZAUSWEITUNG
- PROGRAMMGENERATION 1995-1999
- AKTIONSPROGRAMM IN DER ALLGEMEINBILDUNG „SOKRATES" (1995-1999)
- Programmziele
- Teilaktionen
- AKTIONSPROGRAMM IN DER BERUFSBILDUNG „LEONARDO DA VINCI“ (1995-1999)
- Programmziele
- Teilaktionen
- AKTIONSPROGRAMM „,JUGEND FÜR EUROPA“ (1995-1999)
- Programmziele
- Teilaktionen
- AKTIONSPROGRAMM IN DER ALLGEMEINBILDUNG „SOKRATES" (1995-1999)
- PROGRAMM GENERATION 2000-2006
- AKTIONSPROGRAMM IN DER ALLGEMEINBILDUNG „SOKRATES" II (2000-2006)
- Neuerungen
- Finanzen
- AKTIONSPROGRAMM IN DER BERUFSBILDUNG „,LEONARDO DA VINCI“ II (2000-2006)
- Neuerungen
- Finanzen
- AKTIONSPROGRAMM „,JUGEND" (2000-2006)
- Aktionen
- Finanzen
- AKTIONSPROGRAMM IN DER ALLGEMEINBILDUNG „SOKRATES" II (2000-2006)
- PROGRAMMGENERATION 2007-2013
- THEORETISCHE PERSPEKTIVEN
- Konzepte und Theorien zum Lebenslangen Lernen
- AKTIONSPROGRAMM IM BEREICH „LEBENSLANGES LERNEN" 2007-2013
- Neuerungen
- Das Aktionsprogramm
- Durchführungsbestimmungen, Verwaltung und Kontrolle
- Finanzen
- AKTIONSPROGRAMM „,JUGEND IN AKTION" (2007-2013)
- Neuerungen
- Aktionslinien
- Finanzen
- WEITERE EUROPÄISIERUNGSENTWICKLUNGEN IM BILDUNGSBEREICH
- THEORETISCHE PERSPEKTIVEN
- LEISTUNGSFÄHIGKEIT DER EU-BILDUNGSPROGRAMME
- AUFBAU UND VERWALTUNG
- KONZEPTION UND AUFBAU DER PROGRAMME
- VERWALTUNG DER PROGRAMME
- Verfahren und Prozesse
- Exkurs Österreich: Verhältnis Europäische Kommission - Nationalagenturen - Regionalstellen - Mittlerstellen
- Evaluierung und Kontrolle
- Verbreitung der Ergebnisse
- Synergien und Komplementarität
- FINANZIELLE AUSSTATTUNG DER PROGRAMME
- LEISTUNGSFÄHIGKEIT DER BILDUNGSPROGRAMME HINSICHTLICH MOBILITÄT
- DISKURSE ZU MOBILITÄT
- AUSWIRKUNGEN DER MOBILITÄT AUF TEILNEHMER
- Teilnehmerzahlen
- Motivation und Motive für Mobilität
- Erlangte Fähigkeiten und Kenntnisse
- Auswirkungen auf Karriere und Beruf
- AUSWIRKUNGEN DER MOBILITÄT AUF ANDERE AKTEURE
- Jugendorganisationen
- Unternehmen
- Hochschulen
- Exkurs: Europäisches Bewusstsein und Europäische Bürgerschaft
- MOBILITÄTSHINDERNISSE UND KÜNFTIGE HERAUSFORDERUNGEN
- Repräsentativität der Maßnahmen
- Rahmenbedingungen während und nach dem Mobilitätsaufenthalt
- Sonstige Befunde, bereits getroffene Maßnahmen und weitere Empfehlungen
- ABSCHLUSSBETRACHTUNGEN UND AUSBLICK
- ERGEBNISSE
- AUSBLICK
- LITERATURVERZEICHNIS
- INTERVIEWVERZEICHNIS
- ANHANG STATISTIK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit „Ausbildungsplatz Europa“ analysiert die Bildungsprogramme der Europäischen Union und untersucht deren Entwicklung, Struktur und Effizienz. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit die EU-Bildungsprogramme zur Förderung von Mobilität, Kompetenzerwerb und europäischer Integration beitragen.
- Entwicklung der EU-Bildungspolitik
- Analyse der verschiedenen Programmgenerationen
- Bewertung der Effizienz der Programme
- Mobilität als zentrales Element der EU-Bildungsprogramme
- Herausforderungen und Perspektiven der EU-Bildungspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der EU-Bildungsprogramme ein und stellt die Relevanz der Arbeit dar. Sie definiert zentrale Begriffe und skizziert die Entwicklung der EU-Bildungspolitik.
Das Kapitel „Entwicklungsstufen der EU-Bildungspolitik bis 1995“ beleuchtet die historische Entwicklung der EU-Bildungspolitik und die Ausweitung der Kompetenzen der Europäischen Union in diesem Bereich. Es werden die ersten Zuständigkeitsaneignungen, die Rolle des Europäischen Gerichtshofs und die Wirkung der frühen Programme analysiert.
Das Kapitel „Programmgeneration 1995-1999“ stellt die Programme „Sokrates“, „Leonardo da Vinci“ und „Jugend für Europa“ vor. Es werden die Programmziele, Teilaktionen und die wichtigsten Neuerungen dieser Programme erläutert.
Das Kapitel „Programm Generation 2000-2006“ analysiert die zweite Generation der Programme „Sokrates“, „Leonardo da Vinci“ und „Jugend“. Es werden die Neuerungen, die Finanzierung und die wichtigsten Aktionen dieser Programme dargestellt.
Das Kapitel „Programmgeneration 2007-2013“ befasst sich mit dem Aktionsprogramm „Lebenslanges Lernen“ und dem Programm „Jugend in Aktion“. Es werden die theoretischen Perspektiven des Lebenslangen Lernens, die Neuerungen der Programme, die Durchführungsbestimmungen, die Verwaltung und die Finanzierung erläutert.
Das Kapitel „Leistungfähigkeit der EU-Bildungsprogramme: Aufbau und Verwaltung“ analysiert die Konzeption und den Aufbau der Programme sowie die Verwaltungsprozesse. Es werden die Verfahren und Prozesse, die Rolle der Nationalagenturen, die Evaluierung und Kontrolle sowie die Verbreitung der Ergebnisse untersucht.
Das Kapitel „Leistungfähigkeit der Bildungsprogramme hinsichtlich Mobilität“ befasst sich mit den Auswirkungen der Mobilität auf die Teilnehmer und andere Akteure. Es werden die Teilnehmerzahlen, die Motivation und die Motive für Mobilität, die erlangten Fähigkeiten und Kenntnisse sowie die Auswirkungen auf Karriere und Beruf analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die EU-Bildungspolitik, die Bildungsprogramme der Europäischen Union, Mobilität, Kompetenzerwerb, europäische Integration, Lebenslanges Lernen, Programmgenerationen, Evaluierung, Verwaltung, Finanzierung, Auswirkungen auf Teilnehmer und andere Akteure, Herausforderungen und Perspektiven.
- AUFBAU UND VERWALTUNG
- Citation du texte
- Mag Stefan Fersterer (Auteur), 2007, Ausbildungsplatz Europa - Die Bildungsprogramme der Europäischen Union auf dem Prüfstand, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114620