In dieser Arbeit wird von einer Wahlniederlage der SPD gesprochen, da sie das von Martin Schulz formulierte Ziel, die Kanzlerschaft, klar nicht erreicht hat. Wie konnte es also dazu kommen, dass sich die zu Beginn des Wahljahres offenbar gute Ausgangslage nicht in einen Erfolg am Wahltag ummünzen ließ? Die vorliegende Arbeit will einen Beitrag zur Suche nach den Gründen für die Wahlniederlage der SPD leisten.
Auf die Frage nach den Gründen für die Niederlage der SPD 2017 bietet die Politikwissenschaft eine Reihe von Antworten. Sie alle zu diskutieren würde den Rahmen dieser Arbeit überschreiten.
Im ersten Teil dieser Arbeit werden die Beiträge von Wolfgang Merkel, Uwe Jun, Frank Decker und Oskar Niedermayer in Hinblick auf die Frage, warum die SPD die Bundestagswahl verlor, vorgestellt und anschließend zueinander in Relation gesetzt.
Im zweiten Teil dieser Arbeit wird die Analyse des SPD-Ergebnisses um eine weitere Perspektive ergänzt: Die Beobachtungen und Einschätzungen von Experten. In qualitativen Interviews wurden der SPD nahestehende Kampagnenplaner und Kommunikatoren leitfadengestützt befragt. Nachdem die wichtigsten Aussagen der jeweiligen Interviews vorgestellt wurden, sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Befragten herausgearbeitet werden. Abschließend werden die Ergebnisse aus den politikwissenschaftlichen Analysen und den Experteninterviews miteinander verglichen und etwaige Berührungspunkte, aber auch Differenzen mit Blick auf die Ausgangsfrage der Arbeit herausgearbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. POLITIKWISSENSCHAFTLICHE ERKLÄRUNGSANSÄTZE IN DER ÜBERSICHT UND IM VERGLEICH
- 2.1. WOLFGANG MERKEL
- 2.2. UWE JUN
- 2.3. FRANK DECKER
- 2.4. OSKAR NIEDERMAYER
- 2.5. ZUSAMMENFASSUNG UND DISKUSSION DER POLITIKWISSENSCHAFTLICHEN ANSÄTZE
- 3. QUALITATIVE EXPERTENINTERVIEWS: DIE PERSPEKTIVE DER PRAXIS
- 3.1. HORAND KNAUP
- 3.2. GEORG BROCKMEYER
- 3.3. MICHAEL RÜTER
- 3.4. LARS KÜHN
- 3.5. REFLEXION DER ZENTRALEN AUSSAGEN DER EXPERTENINTERVIEWS
- 4. DIE BEGRÜNDUNGSSTRUKTUREN VON WISSENSCHAFT UND POLITIK IM VERGLEICH
- 5. DIE BEGRÜNDUNGSSTRUKTUREN IN DER TABELLARISCHEN ÜBERSICHT
- 6. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert die Ursachen für die Niederlage der SPD bei der Bundestagswahl 2017 aus der Perspektive von Wissenschaft und Politik. Die Arbeit untersucht, inwieweit strukturelle, programmatische und personelle Faktoren zu dem schlechten Abschneiden der Partei beigetragen haben.
- Analyse der SPD-Wahlniederlage im Kontext des europäischen Parteienwandels
- Bewertung der Rolle von programmatischen Faktoren und der Positionierung der SPD zum Thema Soziale Gerechtigkeit
- Untersuchung des Einflusses des Kandidaten Martin Schulz auf das Wahlergebnis
- Vergleich verschiedener politikwissenschaftlicher Erklärungsansätze und Experteninterviews
- Identifizierung möglicher Berührungspunkte und Differenzen zwischen den Perspektiven von Wissenschaft und Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der SPD-Wahlniederlage 2017 beleuchtet und die zentralen Forschungsfragen der Arbeit darstellt. Anschließend werden verschiedene politikwissenschaftliche Erklärungsansätze zur Analyse des SPD-Ergebnisses vorgestellt und miteinander verglichen. Im Anschluss werden qualitative Experteninterviews mit Personen aus der Praxis, die der SPD nahestehen, analysiert. Die Arbeit gipfelt in einem Vergleich der wissenschaftlichen und politischen Perspektiven auf die Ursachen der Wahlniederlage.
Schlüsselwörter
Bundestagswahl 2017, SPD, Wahlniederlage, Politikwissenschaft, Experteninterviews, strukturelle Faktoren, programmatische Faktoren, personelle Faktoren, Soziale Gerechtigkeit, Martin Schulz, Europäischer Parteienwandel.
- Quote paper
- Jonas Rautenberg (Author), 2020, Warum hat die SPD die Bundestagswahl 2017 verloren? Eine Analyse der Erklärungsfaktoren aus Sicht von Wissenschaft und Politik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1146540