In dieser Arbeit wird im ersten Schritt Doris Ungers These und der dazugehörige Argumentationsgang analysiert. Anschließend soll untersucht werden, welche Schwierigkeiten die Argumentation an sich mit sich bringt und an welchen Stellen sie Schwächen aufzeigt. Bevor es zu einem Fazit kommt, werden im letzten Abschnitt die Schwierigkeiten der These behandelt.
"Hate speech" oder zu Deutsch Hassrede ist ein Phänomen, das die liberalen Demokratien in der heutigen Zeit immer wieder vor große Probleme stellt. "Auf der einen Seite stellt die freie Meinungsäußerung ein Grundrecht dar, das nicht ohne weiteres eingeschränkt werden kann; auf der anderen Seite spricht "hate speech" Gruppen von Menschen kollektiv ihre Gleichwertigkeit ab", so schreibt Doris Unger. Doch welcher Aspekt ist wichtiger? Die freie Meinungsäußerung oder der Wert der Gleichheit in der Gesellschaft? Die Ansichten gehen stark auseinander und es scheint, als wären die beiden Extreme nicht miteinander vereinbar. Jedoch gibt es auch Positionen dazwischen, "die Möglichkeit einer sinnvollen Einschränkung bestimmter Unterkategorien von "hate speech" postulieren." Doris Unger versucht in ihrem Text "Kriterien zur Einschränkung von "hate speech": Inhalt, Kosten oder Wertigkeit von Äußerungen?" Kriterien zu definieren, die eine Regulierung rechtfertigen könnten und kommt dabei unter anderem zu dem Kriterium der Kosten. Sie stellt die These auf: Die Verursachung von Kosten ist eine notwendige, aber keine hin-reichende Bedingung für die Einschränkung der Meinungsfreiheit. Doch ist diese Aussage richtig oder sind die Kosten doch sowohl eine notwendige als auch eine hinreichende Bedingung?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kosten als Kriterium zur Einschränkung von Hassrede
- Doris Ungers These und ihre Argumente
- Schwierigkeiten der Argumentation
- Schwierigkeiten der These
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob Kosten als Kriterium für die Einschränkung von Hassrede dienen können. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der These von Doris Unger, die argumentiert, dass die Verursachung von Kosten eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für die Einschränkung der Meinungsfreiheit darstellt.
- Die Argumentation von Doris Unger zur Rolle von Kosten bei der Einschränkung von Hassrede
- Schwierigkeiten und Schwächen der Argumentationslinie
- Kritik an der These von Unger bezüglich der hinreichenden Bedingung von Kosten
- Die Bedeutung des Schadensprinzips in Bezug auf die Einschränkung der Meinungsfreiheit
- Die Herausforderungen bei der Definition und Messung von Kosten im Kontext von Hassrede
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema Hassrede und die Debatte um die Einschränkung der Meinungsfreiheit vor. Sie führt die These von Doris Unger ein, die in der Arbeit analysiert werden soll.
- Kosten als Kriterium zur Einschränkung von Hassrede: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der These von Doris Unger und ihrem Argumentationsgang. Es analysiert die Definition von Kosten und ihre Unterteilung in Kategorien, die Unger verwendet. Zudem wird Ungers Argumentation anhand des Schadensprinzips und des Modells von Joel Feinberg (offense principle) untersucht.
Schlüsselwörter
Hassrede, Meinungsfreiheit, Kosten, Schadensprinzip, offense principle, Doris Unger, John Stuart Mill, Regulierung, psychische Verletzungen, soziale Folgen, direkte Kosten, indirekte Kosten.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2020, Doris Ungers "Kriterien zur Einschränkung von hate speech: Inhalt, Kosten oder Wertigkeit von Äußerungen?" Kosten als Kriterium zur Einschränkung von Hassrede, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1147632