„Beobachtungsmäßig, historisch und statistisch nachweisbar zeigt sich im Staate eine deutliche Tendenz zur Ausdehnung der öffentlichen bzw. Staatstätigkeiten mit dem Fortschritt der Volkswirtschaft und Kultur auf den Gebieten der beiden organischen Staatszwecke“ (Kohl 1987: 26). Spätestens seit diesem „Gesetz der zunehmenden Staatstätigkeit“ ist diese im Blickfeld der Wissenschaften. Dabei stellt sich auch die Frage, was die Ursachen für die zunehmende Staatstätigkeit sind.
Die Erklärungen zur Entwicklung der Staatstätigkeit lassen sich drei Theoriesträngen zuordnen: der sozio‐ökonomischen Ebene, der ideologisch‐kognitiven Ebene und – der hier näher zu betrachtenden – politisch‐institutionellen Ebene, wobei einige Punkte und Argumente in einer Grauzone zwischen den Ebenen liegen und sich zu beiden zuordnen lassen.
Ich werde im Folgenden die politisch‐institutionellen Einflussfaktoren auf die
Staatstätigkeit näher betrachten. Dabei werde ich zunächst institutionelle Theorien im Bezug auf das Wahlsystem betrachten, gefolgt von der Tsebelis’schen
Vetospielertheorie. Im weiteren werden sowohl die Parteiendifferenz‐ als auch
Parteienkonvergenzthese diskutiert, bevor alle Theorien empirischen Studien
unterzogen werden.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Politisch-institutionelle Theorien zur Staatstätigkeit
- Institutionelle Ansätze
- Wahlsystem
- Vetospieler
- Parteien(system) und Regierungen
- Parteiendifferenzthese
- Parteienkonvergenzthese
- Institutionelle Ansätze
- Empirische Ergebnisse
- Zu den institutionellen Ansätzen
- Zur Parteienkonvergenz- und Parteiendifferenzthese
- Schlussbemerkungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des öffentlichen Sektors und analysiert die politisch-institutionellen Determinanten dieser Entwicklung. Sie untersucht verschiedene Theorien, die den Einfluss von Wahlsystemen, Vetospielern, Parteien und Regierungssystemen auf die Staatstätigkeit beleuchten.
- Einfluss von Wahlsystemen auf die Staatstätigkeit
- Die Rolle von Vetospielern in der Politikgestaltung
- Die Bedeutung von Parteiendifferenz und -konvergenz für die Staatstätigkeit
- Empirische Überprüfung der Theorien
- Zusammenhang zwischen politisch-institutionellen Faktoren und der Entwicklung des öffentlichen Sektors
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Entwicklung des öffentlichen Sektors ein und stellt die Relevanz der politisch-institutionellen Ebene für die Erklärung dieser Entwicklung heraus. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die zu behandelnden Theorien.
Das zweite Kapitel widmet sich den politisch-institutionellen Theorien zur Staatstätigkeit. Es werden zunächst institutionelle Ansätze wie das Wahlsystem und die Vetospielertheorie vorgestellt. Im Anschluss werden die Parteiendifferenz- und Parteienkonvergenzthese diskutiert.
Das dritte Kapitel präsentiert empirische Ergebnisse, die die in Kapitel zwei vorgestellten Theorien überprüfen. Es werden sowohl die institutionellen Ansätze als auch die Parteiendifferenz- und Parteienkonvergenzthese empirisch untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Entwicklung des öffentlichen Sektors, die Staatstätigkeit, politisch-institutionelle Faktoren, Wahlsysteme, Vetospieler, Parteiendifferenz, Parteienkonvergenz, empirische Forschung und die Analyse von Theorien.
- Quote paper
- Christian Spernbauer (Author), 2007, Determinanten der Entwicklung des öffentlichen Sektors, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114874