In dieser Arbeit soll es um Ricoeurs existentielle Konzeptionen von Hermeneutik gehen, die
in der Interpretation eine Möglichkeit der Aneignung des Selbst verortet. Ich werde im ersten
Kapitel einige frühere Gedanken des französischen Philosophen erläutern, die bereits die
Grundrichtung seines Denkens angeben und als Leitgedanke seiner weiteren Arbeit im
Hintergrund stehen. Jedoch geht es dabei noch nicht um Hermeneutik, sondern um die
Problematik der Positionsbestimmung des Subjekts, die ungerechtfertigte Hypostasierung eines Bewusstseins und dessen Distanzierung aus seiner Seinseingebundenheit. Diese
Schwierigkeit ist es, welche dem Subjekt keinen direkten Weg zu seinem Selbst ermöglicht
und den Ricoeur in seiner phänomenologischen Konzeption der Hermeneutik zu gehen sucht.
Diese ist Gegenstand des zweiten Kapitels, in der das Symbol als Gegenstand der
Hermeneutik ausgewiesen wird. Das dritte Kapitel schließlich behandelt Ricoeurs
modifizierte Theorie der Hermeneutik, die nun den Text als ihren ausgezeichneten Ort
zugewiesen bekommt.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- PAUL RICOEUR
- VORGEHENSWEISE
- DER ORT DES SELBST
- PHÄNOMENOLOGISCHE HERMENEUTIK DER SYMBOLE
- DAS SYMBOL ALS GEGENSTAND DER PHÄNOMENOLOGIE
- INTERPRETATION ALS VOLLZUG DER EXISTENZ
- TEXTHERMENEUTIK
- HINFÜHRUNG
- DER STRUKTURALISMUS ALS ERSTE STUFE EINER HERMENEUTIK
- INTERPRETATION ALS ZWEITE STUFE EINER TEXTHERMENEUTIK
- SCHLUSSWORT
- BIBLIOGRAPHIE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit Paul Ricoeurs existentieller Hermeneutik, die die Interpretation als einen Prozess der Selbstaneignung begreift. Die Arbeit analysiert Ricoeurs Konzeption der Hermeneutik, indem sie die Rolle des Symbols und des Textes in diesem Prozess beleuchtet. Sie untersucht, wie Ricoeur die Phänomenologie und den Strukturalismus in seine Hermeneutik integriert und wie er die Interpretation als einen existentiellen Akt der Reflexion versteht.
- Die Problematik der Positionsbestimmung des Subjekts
- Die Rolle des Symbols in der phänomenologischen Hermeneutik
- Die Interpretation als Vollzug der Existenz
- Die Textinterpretation als zentrale Aufgabe der Hermeneutik
- Die Integration von Phänomenologie und Strukturalismus in Ricoeurs Hermeneutik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Paul Ricoeur als einen bedeutenden Philosophen der Hermeneutik vor und erläutert seine methodische Vorgehensweise. Sie hebt die Komplexität seines Denkens hervor, das sich aus verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen speist. Die Einleitung führt auch in die Problematik der Positionsbestimmung des Subjekts ein, die Ricoeurs Hermeneutik als Ausgangspunkt nimmt.
Das zweite Kapitel behandelt die phänomenologische Hermeneutik der Symbole. Es wird erläutert, wie das Symbol als Gegenstand der Phänomenologie verstanden werden kann und wie die Interpretation als ein existentieller Akt der Selbstaneignung verstanden werden kann. Ricoeur argumentiert, dass die Interpretation des Symbols einen Prozess der Selbstfindung und Selbstverwirklichung darstellt.
Das dritte Kapitel behandelt Ricoeurs modifizierte Theorie der Hermeneutik, die den Text als ihren ausgezeichneten Ort zugewiesen bekommt. Es wird erläutert, wie der Strukturalismus als erste Stufe einer Hermeneutik verstanden werden kann und wie die Interpretation als zweite Stufe die Arbeit des Verstehens leistet. Ricoeur argumentiert, dass die Interpretation des Textes einen Prozess der Selbstreflexion und Selbstverwirklichung darstellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die existentielle Hermeneutik, die Interpretation, das Symbol, der Text, die Phänomenologie, der Strukturalismus, die Selbstaneignung, die Selbstfindung und die Selbstverwirklichung. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der Hermeneutik in der Selbstfindung und Selbstverwirklichung des Subjekts und analysiert, wie Ricoeur die Phänomenologie und den Strukturalismus in seine Hermeneutik integriert.
- Arbeit zitieren
- Mag Maximilian Lakitsch (Autor:in), 2006, Die existentielle Hermeneutik Paul Ricoeurs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114878