In dieser Arbeit soll das römische Bank- und Kreditwesen mit seinen spezifischen Akteuren kurz umrissen werden. Die Aktivitäten der römischen Oberschicht sollen hier nur im Rande behandelt werden. Die Untersuchung will vor allem die professionellen Bankiers in den Fokus stellen. Hierfür sollen die Überlieferungen des Bankhauses der Sulpizier sowie des Bankiers Lucius Caecilius Iucundus exemplarisch erläutert werden.
Doch zuerst muss geklärt werden, ob und wie umfassend ein Bankwesen im Römischen Reich beobachtbar ist. Es stellt sich in diesem Zusammenhang auch die Frage: Ist es zulässig Begriffe wie Bankgewerbe oder Bankier für die damalige Zeit zu benutzen? Diese Diskussion wurde vor allem durch die Analyse von Alfons Bürge befeuert, welcher zu dem Schluss kommt: „In Rom gab es keine Banken. Das römische Bankwesen ist eine moderne Fiktion“. Diese Einschätzung wird jedoch in dieser Deutlichkeit nicht von allen Forschern in diesem Bereich geteilt. Sie spiegelt auch eine generelle Diskussion in der Vorstellung der römischen Wirtschaft wider – zwischen den „primitivists“ und „modernists“. Die einen sehen eine prosperierende Wirtschaft in der römischen Antike, die anderen wiederum nur einen beinahe primitiven Warenaustauch.
Inhaltsverzeichnis
- Die beruflichen Tätigkeiten der Bankiers in der frühen Römischen Kaiserzeit
- 1 Einleitung: Das römische Bank- und Kreditwesen
- 2 Das Bankwesen im Römischen Reich
- 2.1 Die nummularii
- 2.2 Die argentarii
- 2.3 Die coactores argentarii
- 2.4 Feneratores, Ritter, Senatoren
- 3 Das Archiv der Sulpicii
- 3.1 Versuch einer Berufsbezeichnung
- 3.2 Die Mitglieder und deren soziale Stellung
- 3.3 Die Kreditvergabe im Römischen Reich
- 4 Versteigerungen im römischen Reich
- 4.1 Lucius Caecilius lucundus
- 4.2 Die pompejanischen Quittungstafeln des lucundus
- 4.3 Versteigerungen in der frühen Kaiserzeit
- 4.3.1 Versteigerungen des lucundus
- 4.3.2 Versteigerungen im Archiv der Sulpizier
- 4.4 Die Profitabilität der Geschäfte des lucundus
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der beruflichen Tätigkeit von Bankiers im Römischen Reich, insbesondere in der frühen Kaiserzeit. Sie soll die spezifischen Akteure des römischen Bank- und Kreditwesens näher beleuchten und die Aktivitäten der römischen Oberschicht nur am Rande behandeln. Der Fokus liegt dabei auf den professionellen Bankiers. Die Überlieferungen des Bankhauses der Sulpizier und des Bankiers Lucius Caecilius lucundus dienen als exemplarische Fallbeispiele.
- Das römische Bank- und Kreditwesen im Kontext der damaligen Zeit
- Die beruflichen Tätigkeiten von Bankiers im Römischen Reich
- Die Analyse des Archivs der Sulpicii
- Die Rolle von Versteigerungen im römischen Reich
- Die Profitabilität der Geschäfte von Bankiers
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über das römische Bank- und Kreditwesen und stellt die zentralen Akteure sowie die Forschungsfrage nach der Definition von "Bankwesen" in der römischen Antike in den Vordergrund.
- Das Bankwesen im Römischen Reich: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Arten von Bankiers im Römischen Reich, wie z.B. nummularii, argentarii und coactores argentarii, und verdeutlicht ihre Aufgabenbereiche. Es werden zudem die Rollen von Feneratores, Rittern und Senatoren in Bezug auf das Bankwesen erläutert.
- Das Archiv der Sulpicii: Dieses Kapitel untersucht die Überlieferungen des Bankhauses der Sulpicii und bietet Einblicke in die Kreditvergabe im Römischen Reich. Es analysiert die Mitglieder des Bankhauses und ihre soziale Stellung.
- Versteigerungen im römischen Reich: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Versteigerungen im römischen Reich, insbesondere mit den Geschäften des Lucius Caecilius lucundus. Die pompejanischen Quittungstafeln des lucundus dienen als wichtige Quellen für die Rekonstruktion dieser Geschäfte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt Schlüsselwörter wie Bankwesen, Kreditwesen, Bankiers, nummularii, argentarii, coactores argentarii, Feneratores, Archiv der Sulpicii, Lucius Caecilius lucundus, pompejanische Quittungstafeln, Versteigerungen, Profitabilität. Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themengebieten des römischen Bank- und Kreditwesens, der beruflichen Tätigkeit von Bankiers in der frühen Kaiserzeit, der Analyse von historischen Quellen und der Rekonstruktion von Wirtschaftstätigkeiten im römischen Reich.
- Citation du texte
- Tristan Simmet (Auteur), 2020, Die beruflichen Tätigkeiten der Bankiers in der frühen Römischen Kaiserzeit. Beispiel des Archivs der Sulpicii und der pompejanischen Quittungstafeln des Iucundus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1149033