Anhand meiner Hausarbeit möchte ich herausfinden, ob eine Verbindung zwischen dem Verlust des Elternteils in der Kindheit und späteren Bindungsproblemen besteht. Spezifisch werde ich mich auf das späte Kindesalter von 9 bis 11 Jahren konzentrieren. Nach Auffassung einiger Therapeuten ist dies das Alter, in dem es Kinder besonders schwer haben, mit dem Verlust eines Elternteils durch den Tod umzugehen.
Jeder hofft, dass das eigene Kind davon verschont bleibt und behütet aufwachsen kann. Aber es kommt häufiger vor als gedacht: Der Verlust eines Elternteils im Kindesalter. Dieser ist nicht nur mit akuter Trauer verbunden, sondern kann die Entwicklung des Kindes bis ins Erwachsenenalter beeinflussen. Wie mit der Trauer umgegangen wird, hängt von den kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten und somit von der Entwicklungsphase des jeweiligen Kindes ab. Aber auch der hinterbliebene Elternteil spielt hierbei eine wichtige Rolle. Oft werden Probleme, die mit dem Verlust einhergehen, in jungen Jahren noch nicht erkannt. In der Pubertät verstärkt sich der Vergleich mit anderen. Veränderungen sind normal und anders sein gehört zum Entwicklungsprozess. Spätesten im Erwachsenenalter kommen Fragen auf, ob das „anders sein“ einen anderen Ursprung, als die normale Entwicklung hat. Es gibt Menschen, die in ihren Beziehungen von der Angst, von Ihrem Partner verlassen zu werden, nicht loskommen. Es fällt ihnen schwer, Bindungen einzugehen oder vorhandene Beziehungen zu genießen. Das Misstrauen und die Angst, verlassen zu werden, schwingen wie ein dunkler Schatten mit. Oder es wird einer Partnerschaft komplett aus dem Weg gegangen. Die Autarkie wird einer verbindlichen Beziehung vorgezogen. Und obwohl sich nach Nähe gesehnt wird, ist zu viel davon schnell unangenehm.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung und Trauer in der späten Kindheit
- Individuelle Veranlagung
- Frühe Bindungsmuster
- Bindungstyp B - der sichere Bindungstyp
- Bindungstyp A - der unsicher-vermeidende Bindungstyp
- Bindungstyp C – der unsicher-ambivalente Beziehungstyp
- Bindungstyp D - der unsicher desorganisierte Bindungstyp
- Rolle des Hinterbliebenen Elternteils
- ,,Alles in Ordnung“ Elternteil
- Hilfloser Elternteil
- Ferner Elternteil
- Heroischer Elternteil
- Partnerschaften im Erwachsenenalter
- Ängstlich-ambivalenter Beziehungstyp
- Vermeidender Beziehungstyp
- Sicherer Beziehungstyp
- Fazit und persönliche Stellungnahme
- Referenzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen dem Verlust eines Elternteils in der späten Kindheit (9-11 Jahre) und späteren Bindungsproblemen im Erwachsenenalter. Die Arbeit konzentriert sich auf die spezifische Herausforderung dieser Altersgruppe, mit dem Verlust eines Elternteils durch den Tod umzugehen, sowie die verschiedenen Bindungstypen und ihre Auswirkungen auf die Verarbeitung von Trauer und die Entwicklung von Bindungsstrategien im Erwachsenenalter.
- Die emotionale und kognitive Entwicklung des Kindes im Alter von 9-11 Jahren
- Die verschiedenen Bindungstypen und ihre Auswirkungen auf den Umgang mit Trauer
- Die Rolle des hinterbliebenen Elternteils in der Bewältigung des Verlustes
- Die Entwicklung von Bindungsstrategien und -problemen im Erwachsenenalter
- Die Auswirkungen von frühen Bindungserfahrungen auf spätere Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung erläutert die Relevanz des Themas, indem sie den Verlust eines Elternteils im Kindesalter als eine oft unterschätzte Belastung darstellt, die Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes bis ins Erwachsenenalter haben kann.
- Entwicklung und Trauer in der späten Kindheit: Dieses Kapitel beleuchtet die kognitive und emotionale Entwicklung des Kindes im Alter von 9-11 Jahren und wie sie den Umgang mit dem Verlust eines Elternteils beeinflusst.
- Frühe Bindungsmuster: In diesem Abschnitt wird die Bindungstheorie von John Bowlby und Mary Ainsworth vorgestellt, mit Fokus auf die verschiedenen Bindungstypen (sicher, unsicher-vermeidend, unsicher-ambivalent, unsicher-desorganisiert) und ihre Auswirkungen auf die Reaktion auf den Verlust eines Elternteils.
- Rolle des Hinterbliebenen Elternteils: Hier werden die verschiedenen Verhaltensmuster des hinterbliebenen Elternteils im Umgang mit der eigenen Trauer und dem Verlust betrachtet, sowie die Auswirkungen dieser Muster auf das Kind.
- Partnerschaften im Erwachsenenalter: Dieses Kapitel erforscht die möglichen Auswirkungen von frühen Bindungsmustern auf die Entwicklung von Bindungsstrategien und -problemen im Erwachsenenalter, insbesondere in Partnerschaften.
Schlüsselwörter
Die Hauptaugenmerke der Hausarbeit liegen auf dem Verlust eines Elternteils in der späten Kindheit, der Entwicklung des Kindes in dieser Altersgruppe, den verschiedenen Bindungstypen und ihren Auswirkungen auf die Verarbeitung von Trauer und die Entwicklung von Bindungsstrategien im Erwachsenenalter. Darüber hinaus werden Themen wie die Rolle des hinterbliebenen Elternteils, die Entstehung von Bindungsstörungen und die Bewältigung von Trauer im Kontext von Verlusten untersucht.
- Citar trabajo
- Carolin Bertram (Autor), 2021, Verlust eines Elternteils in der späten Kindheit. Auswirkung auf das Bindungsverhalten im Erwachsenenalter, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1149206