Vorteile emotionaler Intelligenz bei der Bewältigung von Stress am Beispiel von Studierenden


Dossier / Travail, 2021

14 Pages, Note: 1,0

Anonyme


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffserklärungen und Modelle
2.1 Emotionale Intelligenz
2.2 Stress und Stressbewältigung

3. Einfluss emotionaler Intelligenz auf Stress und Stressbewältigung

4. Diskussion

5. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Leben ist Alltag. Und Alltag ist häufig Stress. Für viele von uns.“ (Esch & Esch, 2020, S. 8)

Stress ist aus dem Leben vieler Studierenden nicht mehr wegzudenken. Jeder vierte Studierende gibt an, während des Studiums unter starkem Stress zu leiden, was wiederum gesundheitliche Risiken zur Folge haben kann. Im Vergleich zur gleichaltrigen, nicht studierenden Bevölkerung leiden Studierende häufiger unter physischen und psychischen Beschwerden. In einer repräsentativen Studie zeigen mehr als 20 % der weiblichen befragten Studierenden aufgrund von Stress Symptome einer generalisierten Angststörung (Grützmacher et al., 2018, S. 7-9).

Stressbewältigungsstrategien stellen eine Möglichkeit dar, mit dem wahrgenommenen Stress besser umzugehen, ein emotionales Gleichgewicht zu sichern und ein allgemeines Wohlbefinden zu ermöglichen (Rusch, 2019, S. 83). Dabei sind typische Stressbewältigungsstrategien beispielsweise Entspannungstechniken oder körperliche Aktivitäten, die helfen können Stress zu reduzieren (Heinrichs et al., 2015, S. 52 ff.). Es stellt sich jedoch die Frage inwieweit der Umgang mit Stress und die erfolgreiche Anwendung von Stressbewältigungsstrategien nicht nur von externen Techniken beeinflusst wird, sondern möglicherweise auch das psychologische Konstrukt der emotionalen Intelligenz Einfluss auf Stress und dessen Bewältigung hat und den Umgang mit Stress bei Studierenden beeinflusst.

Ziel dieser Hausarbeit ist es herauszufinden, welche Vorteile emotionale Intelligenz im Umgang mit Stress und dessen Bewältigung im Kontext von Studierenden bietet. Dafür soll dem Thema durch folgende Fragestellung nachgegangen werden:

„Inwiefern kann emotionale Intelligenz die Stressbewältigung bei Studierenden positiv beeinflussen?“

Dazu werden im Kapitel 2 die Begriffe emotionale Intelligenz und Stress mithilfe bestehender Modelle erläutert und die Messung der emotionalen Intelligenz beschrieben. Darauffolgend wird im Kapitel 3, mithilfe des aktuellen Forschungsstandes der Einfluss der emotionalen Intelligenz auf Stress und dessen Bewältigung bei Studierenden herausgearbeitet. Abschließend wird im Kapitel 4 innerhalb einer Diskussion dargestellt, wie die aktuelle Forschungslage zu bewerten ist, um dann ein abschließendes Fazit in Kapitel 5 ziehen zu können.

2. Begriffserklärungen und Modelle

Sowohl das psychologische Konstrukt der emotionalen Intelligenz als auch die Begriffe Stress und Stressbewältigung sollen im Folgenden anhand bestehender Definitionen und Modelle näher erläutert werden.

2.1 Emotionale Intelligenz

Der Begriff emotionale Intelligenz wurde erstmals 1990 eingeführt. Die Psychologen Peter Salovey und John Mayer definierten die emotionale Intelligenz als eine Fähigkeit, sowohl die eigenen Emotionen als auch die Emotionen von anderen zu beobachten, diese voneinander zu unterscheiden und die Emotionen dann zu nutzen, um das eigene Denken und die daraus folgenden Handlungen in eine bestimmte Richtung zu lenken (Salovey & Mayer, 1990, S. 189). Sie entwickelten aus ihren Überlegungen das Vier-Facetten-Modell der emotionalen Intelligenz. Nach diesem Modell besteht die emotionale Intelligenz aus den vier Fähigkeiten Emotionswahrnehmung, Emotionsnutzung, Emotionsverständnis und Emotionsregulation (Caruso, Mayer & Salovey, 2004, S. 199-200). Daraufhin beschäftigte sich auch Daniel Goleman mit dem Konstrukt der emotionalen Intelligenz und definierte diese als ein Bündel an Fähigkeiten die im Umgang mit Emotionen eingesetzt werden. Dazu gehören die Selbstwahrnehmung und das Managen der eigenen Emotionen aber auch die Emotionen von anderen zu erkennen und darauf reagieren zu können (Boyatzis, Goleman & Rhee, 1999, S. 3). Ein weiterer Versuch emotionale Intelligenz zu operationalisieren kam von Reuven Bar-On. Er definierte die emotionale Intelligenz als eine Reihe nicht kognitiver Fähigkeiten und Kompetenzen, die dazu führen, dass man mit Umweltanforderungen und Belastungen erfolgreich umgehen kann. Hierbei nennt er Fähigkeiten wie beispielsweise emotionale Selbsterkennung, Empathie in zwischenmenschlichen Beziehungen aber auch Stresstoleranz und die Fähigkeit sich anzupassen und Probleme erfolgreich zu lösen (Bar-On, 1997, S. 14). Anhand der Versuche, emotionale Intelligenz zu definieren und zu erklären, lässt sich erkennen, dass trotz einiger Unterschiede ein ähnliches Grundverständnis der emotionalen Intelligenz besteht. Sie stellt demnach eine Fähigkeit dar, die eigenen sowie die Emotionen anderer wahrzunehmen und diese regulieren zu können.

Im Laufe der Jahre wurde das Konstrukt der emotionalen Intelligenz immer weiterentwickelt und operationalisiert, sodass man nach heutigem Forschungsstand zwei unterschiedliche Konstrukte der emotionalen Intelligenz unterscheidet. Zum einen besteht die Annahme, dass emotionale Intelligenz ein Merkmal der Persönlichkeit ist, das weiterentwickelt werden kann. Dabei spricht man auch von Trait- oder Merkmals-emotionale Intelligenz. Das andere Konstrukt beschreibt emotionale Intelligenz als bestehende grundlegende Fähigkeit und wird als Ability- bzw. Fähigkeits-emotionale Intelligenz bezeichnet. Die Merkmals-emotionale Intelligenz wird über Selbstberichtsverfahren erfasst. Dagegen wird die Fähigkeits-emotionale Intelligenz über Leistungstests gemessen. (Petrides, 2011, S. 656 ff.). Es gibt nach heutigem Forschungsstand einige Tests zu Messung der emotionalen Intelligenz (Zehetner, 2019, S. 60 ff.). Im Folgenden werden zwei unterschiedliche Testverfahren näher erläutert. Ein Testverfahren um die Merkmals-emotionale Intelligenz zu messen ist der Emotional Intelligence Inventory kurz ECI. In diesem Test werden 18 Kompetenzen die in die vier Fähigkeiten der emotionalen Intelligenz, in Selbstwahrnehmung, Selbstmanagement, soziales Bewusstsein und soziale Fähigkeiten nach Goleman unterteilt sind von den Testpersonen durch Selbsteinschätzung bewertet. (Boyatzis, Goleman & Rhee, 1999, S.3 ff.) Die Fähigkeits-emotionale Intelligenz kann beispielsweise mit dem Mayer-Salovey-Caruso Emotional Intelligence Test (MSCEIT) erfasst werden. Der Leistungstest setzt sich aus den Fähigkeiten des Vier-Facetten-Modells zusammen, sodass je zwei Aufgaben zu einer der vier Fähigkeiten bearbeitet werden (Salovey et al., 2003, S. 251 ff.). Es gibt demnach noch keinen allgemeinen Konsens in der Wissenschaft ob die emotionale Intelligenz ein Merkmal darstellt, das weiterentwickelt werden kann oder ob sie eine grundlegende Fähigkeit eines Menschen ist. Demnach unterscheiden sich die Testverfahren auch sehr stark, die dann wiederum zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.

2.2 Stress und Stressbewältigung

Der Begriff Stress kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Belastung oder Beanspruchung. Allgemein kann Stress definiert werden als eine subjektiv unangenehm wahrgenommene Situation, von der ein Mensch negativ beeinflusst wird (Schmidt, 2021, Abs. 1). Als Begründer der Stressforschung gilt Hans Seyle (Rusch, 2019, S. 13). Er definierte Stress als unspezifische physische Reaktion des Körpers auf jede Art von Anforderung. Seyle ging in seinem Modell, das auch als Allgemeines Anpassungssyndrom bezeichnet wird, davon aus, dass jeder Mensch unabhängig von den auslösenden Reizen in drei Phasen auf Stress reagiert. In der Alarmreaktion werden verschiedene Körperfunktionen aktiviert und mobilisiert. Darauf folgt die Widerstandsphase in der der Organismus die höchste Anpassung an die Situation erreicht hat, woraufhin dann die Erschöpfungsphase folgt, wenn die körperlichen Ressourcen aufgebraucht sind (Seyle, 1946, S. 119-122). Es wird deutlich, dass Seyle sich vor allem mit den physiologischen Reaktionen bei Stress beschäftigte.

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Fin de l'extrait de 14 pages

Résumé des informations

Titre
Vorteile emotionaler Intelligenz bei der Bewältigung von Stress am Beispiel von Studierenden
Université
University of Applied Sciences Hamburg
Note
1,0
Année
2021
Pages
14
N° de catalogue
V1149335
ISBN (ebook)
9783346532350
ISBN (Livre)
9783346532367
Langue
allemand
Mots clés
Stress, Stressbewältigung, Emotionale Intelligenz
Citation du texte
Anonyme, 2021, Vorteile emotionaler Intelligenz bei der Bewältigung von Stress am Beispiel von Studierenden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1149335

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