Ziel dieser Arbeit ist es zu ergründen, inwiefern und warum Jeanne d’Arc sich in das
vorherrschende zeitgenössische Gesellschafts- und Frauenbild des Mittelalters integriert beziehungsweise sich davon abhebt.
Keine andere Person des Mittelalters, ob männlich oder weiblich, war bisher Gegenstand so zahlreicher Studien, wie Jeanne d’Arc. Sie wurde als Heilige, Heldin, religiöse Idealistin, Weissagerin, wahnsinniger Teenager, Feministin, Retterin Frankreichs, Dreh-und-Angelpunkt des Hundertjährigen Krieges und sogar als marxistische Befreierin porträtiert.
Zweifelsohne hat jede dieser Zuschreibungen seinen Teil zu dem Bild beigetragen, das den Mythos der Jeanne d’Arc heute ausmacht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- Teil A
- 2. Das Leben der Jeanne d'Arc
- 2.1 Kindheit
- 2.2 Militärische Laufbahn
- 2.3 Der Inquisitionsprozess von Rouen
- 3. Das Frauenbild des Spätmittelalters
- 4. Jeanne d'Arc im Vergleich mit dem Frauenbild des Spätmittelalters
- 5. Fazit
- Teil B
- 6. Einordnung der Thematik in den Kernlehrplan
- 7. Entwicklung des Themas und einer relevanten Fragestellung im Geschichtsunterricht
- 8. Der Entwurf des Lernarrangements
- 8.1 Geschichtsdidaktischer Zugriff durch die Verwendung von Textquellen im Unterricht
- 8.2 Das Lernarrangement
- 8.2.1 Voraussetzungen
- 8.2.2 Material
- 8.2.3 Lernpotenziale
- 9. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der historischen Figur der Jeanne d'Arc und analysiert ihre Positionierung im spätmittelalterlichen Frauenbild. Ziel ist es zu untersuchen, wie sich Jeanne d'Arc in das vorherrschende Gesellschafts- und Frauenbild der Zeit einfügte oder davon abhob. Dabei wird besonders auf ihre eigene Wahrnehmung und Intention sowie auf die Bedingungen, die sie zu dieser einflussreichen Persönlichkeit machten, eingegangen.
- Die Biographie Jeanne d'Arcs und die Entstehung ihres eigenen Frauenbilds
- Das typische Frauenbild im 14. und 15. Jahrhundert, inklusive sozialer Stellung, Arbeitsleben und Kleidung
- Der Vergleich von Jeanne d'Arc mit dem zeitgenössischen Idealbild der Frau anhand des Inquisitionsprozesses
- Die didaktische Aufarbeitung der Thematik im Geschichtsunterricht, speziell im Rahmen eines Lernarrangements für die sechste Klasse
- Die Einordnung der Thematik in den Kernlehrplan und die Entwicklung einer leitenden Fragestellung für das Lernarrangement
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die vielfältigen Interpretationen der Figur Jeanne d'Arc beleuchtet und die Zielsetzung der Arbeit definiert. Teil A befasst sich mit dem Leben der Jeanne d'Arc, inklusive ihrer Kindheit, ihrer militärischen Laufbahn und dem Inquisitionsprozess von Rouen. Anschliessend wird das Frauenbild des Spätmittelalters dargestellt, wobei die geschlechtsspezifische Rollenverteilung in Kirche und Gesellschaft beleuchtet wird. Im Anschluss daran werden die Anklageartikel aus dem Inquisitionsprozess gegen Jeanne d'Arc analysiert, um ihre Person mit dem Idealbild der Frau zu vergleichen.
Teil B widmet sich der didaktischen Aufarbeitung der Thematik im Geschichtsunterricht. Hier wird zunächst die Einordnung der Thematik in den Kernlehrplan und die Entwicklung einer Fragestellung für ein Lernarrangement für die sechste Klasse erläutert. Anschliessend werden die Anklageartikel aus dem Prozess gegen Jeanne d'Arc als Quelle für die Schülerarbeit vorgestellt und das Lernarrangement mit seinen Voraussetzungen, Materialien und Lernpotenzialen detailliert dargestellt.
Schlüsselwörter
Jeanne d'Arc, Frauenbild, Spätmittelalter, Inquisitionsprozess, Geschichtsunterricht, Lernarrangement, Quellenarbeit, Anklageartikel, Kernlehrplan, Geschlechterrollen, mittelalterliche Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2021, Jeanne d‘Arc als Antitypus des spätmittelalterlichen Frauenbilds. Die Didaktisierung im Geschichtsunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1150262