Der Sonderweg Malaysias in der Asienkrise


Seminararbeit, 2008

46 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1. Inhalt der Problemstellung

2. Malaysia vor der Krise
2.1. Geschichtliche Situation
2.2. Wirtschaftliche Situation
2.3. Politische Situation

3. Die Asienkrise im Kurzüberblick
3.1 Der Hintergrund der Asienkrise
3.2 Die Beteiligten der Asienkrise
3.3. Die Gründe der Asienkrise
3.4. Der Verlauf der Asienkrise

4. Die Asienkrise erreicht Malaysia
4.1. Der Ausbruch der Krise in Malaysia
4.2. Der Ablauf der Krise in Malaysia
4.2.1. Die einzelnen Beteiligten in Malaysia
4.2.2. Die Auslöser für das Hineinziehen Malaysias in die Krise
4.2.3. Der Verlauf und die Auswirkungen der Krise in Malaysia
4.2.4. Das Krisenmanagement der malaysischen Regierung
4.2.4.1. Kapitalverkehrskontrollen
4.2.4.2. Koppelung des Ringgit an den US-Dollar
4.2.4.3. Sonstige Maßnahmen

5. Mögliche Maßnahmen zur Vermeidung der Krise

6. Die Konsequenzen aus der Krise

7. Fazit
7.1. Die Bewertung in der Literatur
7.2. Die Bewertung der Verfasser

Literatur- und Quellenverzeichnis

Anhang

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Überblick Finanzkrisen

Abb. 2: Malaysische Flagge und Landkarte

Abb. 3: Bevölkerungsanteile

Abb. 4: Kuala Lumpur

Abb. 5: Von der Asienkrise besonders betroffene Länder

Abb. 6: Die Wechselkursentwicklung zw. 1997 und 1999

Abb. 7: Malaysias Premierminister Mahathir

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Die Entwicklung von ausgewählten Währungen in Asien 1997- 1998

Tab. 2: Wachstum des BIP 1965-1995

Tab. 3: Daten zur makroökonomischen Entwicklung

Tab. 4: Kennzahlen der Außenverschuldung der asiatischen Krisenländer

Tab. 5: jährliche Wachstumsraten des realen BIP

„If we are not careful we will be recolonized.“

Mohamad Mahathir, 1998

Premierminister von Malaysia (1981-2003)

1. Inhalt der Problemstellung

Seit Ende der 1990er Jahre sind internationale Unternehmen fortlaufend gefordert, Finanzkrisen zu verhindern.

Eine zunehmende Anfälligkeit für Finanzkrisen ist seit Ende der 1970er Jahre als Begleiterscheinung von Wachstum, Globalisierung und wachsender Liberalisierung der Finanzmärkte zu beobachten. Finanzkrisen äußern sich als Bank-, Börsen- und als Währungskrisen. Die meisten fanden in den Staaten statt, die sich wirtschaftlich entwickeln, insbesondere in den Schwellenländern. Häufig als Währungskrisen, in deren Verlauf die festen Wechselkurse zusammenbrachen und massiver Abfluss von Kapital stattfand. Jedoch auch in wirtschaftlich entwickelten Staaten wie Italien, Schweden, Dänemark, und Japan gab es in den 1990er Jahren schädliche Finanzkrisen. Eine Übersicht der Weltbankgruppe zeigt auf, dass seit Beginn der 1980er Jahre 166 Finanzkrisen gezählt werden können, von denen 119 einen „systemischen“ Charakter haben. Diese haben weit reichende Folgen, die über den Bankensektor hinausgehen. Von einem Übergangsphänomen kann hier auch nicht gesprochen werden, da die Häufigkeit der Krisen in den 1990er Jahren nicht abgenommen, sondern sogar zugenommen hat. 25 % der schwereren Krisen (insgesamt: 84) begannen in den 1980er und 42 % in den 1990er Jahren.

Ein Versuch, Finanzkrisen zu bekämpfen, ist das seit 2007 in Kraft getretene Regelwerk Basel II, das eine bessere Risikokontrolle von Bankkrediten vorsieht. Andere Vorschläge verfolgen die Eindämmung kurzfristiger internationaler Kapitalflüsse durch die Tobinsteuer (Devisentransaktionssteuer) und die vorsichtigere Liberalisierung des Kapitalverkehrs der sich entwickelnden Staaten (sog. Sequencing). Auch die (relative) Stabilisierung von Wechselkursen durch die Einführung von Zielzonen, die in internationaler Kooperation geführt werden, sind weitere Vorschläge[1].

Überblick über größere Finanzkrisen seit 1970

nach Kreditausfallraten in % aller Kredite

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Überblick Finanzkrisen

Wir werden uns nun im Folgenden mit der Asienkrise und besonders dem „Sonderweg“, den Malaysia in dieser Krise einschlug, befassen.

2. Malaysia vor der Krise

Malaysia ist der wohlhabendste und Indonesien der bevölkerungsreichste Staat der muslimischen Welt. Im Frühjahr 2004 wurden in beiden Ländern neue Parlamente demokratisch gewählt. Südostasien war bis zur Asienkrise vor allem durch die enorme wirtschaftliche Leistungskraft der "Tigerstaaten", weniger durch demokratische Entwicklungen geprägt[2].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.2: Malaysische Flagge und Landkarte

2.1. Geschichtliche Situation

Die ersten malaiischen Königreiche entstanden durch Häfen, die im 10. Jahrhundert gegründet worden waren. Die malaiische Halbinsel war durch den Handel zwischen Indien und China zu einem großen Handelszentrum in Südostasien geworden. Der Islam kam im 14. Jahrhundert nach Malaysia und im frühen 15. Jahrhundert wurde das Sultanat von Malakka gegründet. Der Hafen wurde zum Zentrum der Kolonialisierung durch die Niederländer und die Briten.

1826 wurde die britische Kronkolonie Straits Settlements gegründet und England übernahm die Kontrolle über den Rest der Halbinsel. Zu den Straits Settlements gehörten Penang, Singapur und Malakka. Penang diente als Militär- und Handelsbasis. Malakka war nach dem englisch-niederländischen Vertrag von 1824 endgültig in britischem Besitz. Die Kolonie wurde durch die Britische Ost-Indien-Kompanie regiert.

Ca. 1870 wurde die britische Politik gegenüber den malaiischen Staaten immer aggressiver. Innerhalb weniger Jahre kamen mehrere malaiische Staaten an der Westküste der Halbinsel unter britische Kontrolle. Die Regierung mischte sich in die Angelegenheiten der zinnproduzierenden Staaten ein, was von den Händlern, die in den Kronkolonien saßen, sehr unterstützt wurde. Gleichzeitig hatte die britische Kolonialmacht Bürgerkriege und Störungen durch chinesische Geheimgesellschaften zu befrieden. Es wurde eine friedliche Lösung (durch die Militärmacht der Briten) herbeigeführt. Mit dem Vertrag von Pangkor im Jahre 1874 wurde der Weg frei für die britische Herrschaft. Die vier Sultanate Pahang, Selangor, Perak und Negeri Sembilan wurden 1896 zu den Föderierten Malaiischen Staaten zusammengefasst. Diese unterstanden dem Kommissar von Singapur (gleichzeitig der Gouverneur der Straits Settlements) und war dem Kolonialamt in London untergeordnet. Die Sultane der anderen Staaten der Halbinsel hatten britische Berater an ihrem Hof. Bis 1909 befanden sich die nördlichen Staaten Perlis, Kedah, Kelantan und Terengganu unter der Kontrolle Thailands. Das Gebiet des heutigen Staates Sabah war eine Kolonie, die ursprünglich dem Sultan von Sulu gehört hatte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das heutige Malaysia durch Japan besetzt. Die Unabhängigkeit des Landes wurde zu diesem Zeitpunkt von der europäischen Kolonialmacht unterstützt.

Die meisten Malaien lehnten den englischen Plan eine malaiische Union zu gründen, ab. Es wurde ein System verlangt, das die Wünsche und Bedürfnisse der Malaien stärker berücksichtigte, Singapur ausschloss und für die Immigranten nur eine Staatsbürgerschaft vorsah. Die Unabhängigkeit wurde im Jahre 1957 erlangt, unter dem Namen Föderation Malaya. (Singapur war darin nicht enthalten). Unabhängigkeitstag (= Feiertag) ist deshalb der 31. August (1957).

Am 16. September 1963 wurde Malaysia gegründet (als eine neue Föderation). Dazu zählten die Föderation Malaya sowie die britischen Kronkolonien Singapur, Nordborneo (heute Sabah und Sarawak). Die frühen Jahre waren durch territoriale Ansprüche der Nachbarn bestimmt, sowie durch das Ausscheiden Singapurs aus der Föderation im Jahre 1965.

Die ehemalige britische Kolonie ist geprägt von einem ungewöhnlichen und charakteristischen Bevölkerungs-Mix: In Malaysia leben ca. 65 % Malaien, 26 % Chinesen, 8 % Inder und Pakistani[3].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Bevölkerungsanteile 1999

Die Anwerbung von "Gastarbeitern" im 19. Jahrhundert ist verantwortlich für den hohen Anteil an chinesischen und indischen Einwanderern. Die Briten beeinflussten diese Zuwanderung durch Landvergabe und Vergabe von Arbeitsplätzen. Mischehen sind äußerst selten. Der Presse kann man öfters entnehmen, dass ethnische Spannungen und Konflikte im öffentlichen Leben an der Tagesordnung sind. Die Regierung wird permanent vor neue Herausforderungen gestellt, damit es zwischen den drei Ethnien zu keinen Eskalationen kommt. Die Regierung nutzt dazu öffentliche Appelle. Die Verbesserung der Lebensverhältnisse durch das Wirtschaftswachstum verstärkt im Moment dieses Bestreben.

2.2. Wirtschaftliche Situation

Die größte und wichtigste Stadt Malaysias ist die Hauptstadt Kuala Lumpur, in welcher sich das Parlament und das Handels- und Finanzzentrum des Landes befinden.

[...]


[1]Gerard Caprio, Daniela Klingebiel, Luc Laeven and Guillermo

Noguera: Banking Crises Database, in: Patrick Honohan

[2]Hans-Georg Golz in Das Parlament, Beilage zur Wochenzeitung, 17. Mai 2004

[3]Vgl. Fischer Weltalmanach 2007, S. 325

Ende der Leseprobe aus 46 Seiten

Details

Titel
Der Sonderweg Malaysias in der Asienkrise
Hochschule
Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg
Veranstaltung
VWL-Seminar
Note
2,0
Autoren
Jahr
2008
Seiten
46
Katalognummer
V115056
ISBN (eBook)
9783640163267
ISBN (Buch)
9783640164882
Dateigröße
776 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sonderweg, Malaysias, Asienkrise, VWL-Seminar
Arbeit zitieren
Christiane Jaud (Autor:in)Manuela Arps (Autor:in), 2008, Der Sonderweg Malaysias in der Asienkrise, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115056

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Der Sonderweg Malaysias in der Asienkrise



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden