Hunde am Arbeitsplatz. Motivationssteigerung und präventive Maßnahme für psychische Belastungen am Arbeitsplatz


Hausarbeit, 2021

45 Seiten, Note: 11 Punkte

Anonym


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Status quo
1.2 Zielsetzung - „Dog-In statt Bum-Out“?

2 DieHund-Mensch-Beziehung
2.1 Population und Geschichte des „Besten Freundes“
2.2 Die Hund-Mensch-Interaktion
2.2.1 Physische und psychische Auswirkungen
2.2.2 Effekte auf Motivation und andere Vorteile
2.2.3 Negative Konsequenzen

3 Voraussetzungen für Hunde am Arbeitsplatz
3.1 Rechtliche Bedingungen
3.2 Kriterien bezüglich des Arbeitsplatzes
3.3 Geeignetheit des Hundes
3.4 Übertragung auf die Finanzverwaltung

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abb.1: Maslowsche Bedürfnispyramide

Abb.2: Zusammenhänge zwischen Arbeits-und Erholungszeit

1 Einleitung

1.1 Problemstellungund Statusquo

In der heutigen Arbeitswelt, insbesondere im öffentlichen Dienst, ist Arbeitsverdichtung aufgrund dünner Personaldecken, rückstän­diger Digitalisierung1 und zunehmender Relevanz von Controlling­Zahlen vermehrt Ursache von Arbeitsunzufriedenheit und psychi­schen Belastungen und Krankheiten.

Eine Untersuchung von PricewaterhouseCoopers GmbH, kurz PwC, aus dem Jahre 2017 zum Thema „Fachkräftemangel im öf­fentlichen Dienst“ offenbarte, dass es bis zum Jahr 2030 an 800.000 Fachkräften fehlen wird. Dieser Mangel wird zu 40% Akademiker betreffen. Zudem attestiert PwC dem öffentlichen Dienst ein ungünstiges Verwaltungsklima und Schwächen bei den persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten.2

Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung3 zu den Arbeitsbedingun­gen und Belastungen im öffentlichen Dienst konstatiert ähnliche Defizite. Attraktivitätsfaktoren, wie Arbeitsplatzsicherheit und fami­lienfreundliche Arbeitszeitmodelle, die dem öffentlichen Dienst zugeschrieben werden, scheinen immer öfter zu versagen. Es herrscht mehr und mehr ein Missverhältnis zwischen betrieblichen und/ oder selbst formulierten Anforderungen bzw. Leistungsver­ausgabung und (empfundenen) betrieblichen Gegenleistungen. Dieses Missverhältnis führt zu überhöhter Leistungsverausga­bung, zu Unzufriedenheit und Stressreaktionen. Insbesondere er­reichen Büroberufe, zu denen auch ein Großteil der Jobs in der Finanzverwaltung zählt, diesbezüglich erhöhte Werte.

Psychische Störungen sind seit Jahren kontinuierlich steigend und waren 2019 bereits prävalente Ursache für Arbeitsunfähigkeitsta­ge4. Der volkswirtschaftliche Schaden durch psychische und Ver­haltensstörungen wurde für 2008 auf 99,6 Mrd. Euro beziffert5.

Beamte sind überproportional häufig von o.g. Erkrankungen be­troffen6 und werden dabei gleichzeitig oft von dem „Beihilfe-PKV- System“ vernachlässigt oder sie müssen sehr lange auf die Be­handlung warten7. Dies zeigt sich auch darin, dass die Beihilfe­Ausgaben für die Behandlung von psychischen Erkrankungen tendenziell eher abnehmend sind8 trotz stetig steigender Arbeits­unfähigkeitsdauer aufgrund von psychischen Erkrankungen9.

Längst ist die positive Wirkung von Haustieren, insbesondere von Hunden, auf uns Menschen bekannt10. Viele Unternehmen, darun­ter auch große wie Siemens AG, Telekom, Bosch, BMW Group, Amazon und Vodafone GmbH11, haben dies und den Aspekt, dass Hundefreundlichkeit als Attraktivitätsfaktor an Bedeutung gewinnt, erkannt und erlauben Hunde am Arbeitsplatz. Mithin liefert die deutschlandweite Suche nach Arbeitgebern mit dem Benefit „Hun­de geduldet“ auf dem Portal Kununu 41.110 Suchergebnisse1.

In der öffentlichen Verwaltung ist es weitestgehend Usus, keine Hunde am Arbeitsplatz zu gestatten. Es herrscht eine grundsätzli­che Skepsis diesem gegenüber und Ängstlichkeit, die Belegschaft zu spalten oder ein Ungerechtigkeitsgefühl zu erschaffen. Auch gibt es oft Bedenken bezüglich der Betreuungszeiten für den Hund und wie der Umgang mit Publikumsverkehr, mit Allergikern und mit Menschen, die unter Kynophobie leiden, gehandhabt werden soll. Auch wird ein langes und kompliziertes Antragsverfahren befürch­tet, verbunden mit einer überbordenden Bürokratie.

Es sind jedoch Bestrebungen erkennbar, einen ähnlichen Weg einzuschlagen wie viele Unternehmen in der Privatwirtschaft.

In der Bauverwaltung in Maisach gibt es seit 2012 eine Bürohün­din namens Paula12. Auch sind im Rathaus Berlin Steglitz- Zehlendorf und Berlin Spandau Pilotprojekte bezüglich „Bürohund“ geplant13.

1.2 Zielsetzung - „Dog-In statt Burn-Out“?

Das Motto „Dog-In statt Burn-Out“ hat sich der Vorsitzende des Bundesverbandes Bürohund e.V.; Markus Beyer, zum Ziel ge­setzt.14

Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, welcher Wahrheitsgehalt in diesem Zitat steckt - ob und wie Hunde einen positiven Effekt auf die Mitarbeiter haben, vor allem auf deren Gesundheit und Motivation, und ob darüber hinaus weitere positive Auswirkungen, auch auf die Arbeitgeber, möglich sind.

Dafür ist es notwendig, Stress und psychische Belastung näher zu betrachten - wie diese entstehen und welche Auswirkungen sie haben. Ebenso soll Motivation definiert werden und wie Motivation entsteht.

Zudem wird beleuchtet, welche negativen Folgen das Mitbringen von Hunden an den Arbeitsplatz haben kann. Speziell wird auf die Aspekte „Tierhaarallergie“ und „Kynophobie“ eingegangen und ob diese tatsächlich solch eine Relevanz entfalten, dass mehr gegen als für Hunde am Arbeitsplatz spricht. Ebenso wird auf mögliche Folgen für den Hund selbst im Kontext mit einer artgerechten Hal­tung eingegangen.

Zuletzt werden alle nötigen Voraussetzungen für das Mitbringen des „Besten Freundes“ erörtert und ob sich diese in der öffentli­chen Verwaltung, insbesondere in den Finanzämtern, erfüllen las­sen.

2 Die Hund-Mensch-Beziehung

2.1 Population und Geschichte des „Besten Freundes“

Der Hund ist 2019 in Deutschland mit 10,1 Mio. nach den Katzen das zweitbeliebteste Haustier und jeder fünfte Haushalt besitzt mindestens einen15. Laut einer Studie16, die anhand von 1.142 Haushalten in Großbritannien durchgeführt wurde, ist der häufigs­te Grund, warum Menschen auf einen Hund verzichten, der, dass sie den ganzen Tag arbeiten bzw. außer Haus sind - dies sagen 26% der befragten Haushalte. Mit 15% ist der zweithäufigste Grund Zeitmangel. Lediglich zehn Prozent gaben als Ursache an, sie würden keine Hunde mögen. Demzufolge ist davon auszuge­hen, dass weitaus mehr Leute gerne einen Hund besäßen, es aber primär aus Zeitgründen ablehnen.

Mensch und Hund verbindet eine lange Geschichte - inzwischen ist sich die Wissenschaft einig, dass die Domestikation des Hun­des vor 35.000 bis 40.000 Jahren begann, lange bevor der Mensch sesshaft wurde17. Im Zuge dessen entwickelte der Hund durch Selektion sogar die Fähigkeit, die inneren Augenbrauen für den typischen „Hundeblick“ hochzuziehen - dieses ist den nahen Verwandten der Hunde, den Wölfen, nicht möglich.3 Der Hund ist wahrscheinlich das Tier, welches am besten die menschliche Mi­mik und Gestik versteht, da er während der Domestikation viele sozial-kognitive Fähigkeiten des Menschen übernommen hatte.

Folglich ist es nicht überraschend, dass der Hund zum Haustier mit der wohl engsten Beziehung zum Menschen wurde und dieser zunehmend als Therapiehund oder Begleithund in Pflegeheimen, Kitas und Krankenhäusern eingesetzt wird.

2.2 Die Hund-Mensch-Interaktion

Nachfolgend wird erläutert, wie sich die Beziehung zwischen Mensch und Hund entwickelt hat und welche Auswirkungen die Interaktion zwischen ihnen hat, sowohl in positiver als auch nega­tiver Hinsicht.

2.2.1 Physische und psychische Auswirkungen

Wie in Kapitel 2.1 bereits erwähnt sind psychische Störungen mitt­lerweile eine der vorherrschenden Erkrankungen, insbesondere bei Beamten. Fraglich ist, was Ursache dieser Krankheiten ist und warum die bisherigen Maßnahmen, wie der seit 2007 im öffentli­chen Dienst etablierte präventive Gesundheitsschutz18, nicht den erhofften Erfolg zu erzielen scheinen.

Unter psychischen Störungen versteht die Weltgesundheitsorgani­sation Zustandsbilder, die sich durch eine Kombination von ab­normen Denkweisen, Emotionen, Verhaltensweisen und Bezie­hungen zu anderen ergeben19. Zu den häufigsten Erkrankungen zählen Reaktionen auf schwere Belastungen, Anpassungsstörun­gen, neurotische und Angststörungen; Platz eins belegen jedoch Depressionen. Auslöser für Depressionen wiederum ist häufig Stress20.

Fast alle reden über Stress, viele sind im Stress. Wer es nicht ist, setzt sich in unserer Leistungsgesellschaft schnell dem Verdacht aus, nicht ausreichend motiviert und engagiert bei der Arbeit zu sein. Stress ist jedoch ein abstrakter Begriff und die meisten Men­schen können dieses Phänomen nicht wirklich fassen oder definie­ren.

Ursprünglich kommt der Begriff „Stress“ aus der Materialforschung und bedeutet „Verbiegung, Anspannung, Belastung“.

Gegen 1950 übertrug der Pionier der Stressforschung, Hans Selye, den Begriff auf die Biologie - er bedeutet dort ebenfalls “Belastung, Anspannung“.

Ausgelöst wird Stress durch sogenannte Stressoren. Diese kön­nen physischer Art sein, beispielsweise Hitze oder Lärm, oder sie können aus der Arbeit selbst resultieren, in etwa durch Über- oder Unterforderung. Auch gibt es Stressoren, die durch zeitliche As­pekte bedingt sind wie Schichtarbeit. Außerdem resultieren Stres­soren oft aus sozialen oder organisationalen Aspekten, zum Bei­spiel Mobbing, Aggressionen, Konkurrenz oderTeamklima.21

Diese Stressoren wiederum bewirken diverse körperliche Reaktio­nen, welche in der Vorzeit dazu dienten, den Stressor, beispiels­weise ein drohendes Tier, bewältigen zu können, was meist durch Angriff oder Flucht geschah. Dafür stellte der Körper kurzfristig viel Energie zur Verfügung und bereitete sich auf erhöhte körperliche Aktivität vor, u.a. durch Erhöhung der Herzfrequenz, Erhöhung der Muskelspannung, Hemmung der Verdauung, erhöhte Aktivität, Erhöhung der Blutgerinnungsfähigkeit und Bereitstellen von Blut­fetten22. All diese Reaktionen dienten dem Überleben und die be­reitgestellte Energie wurde über entsprechende Handlungen, wie dem Weglaufen vor dem Tier oder dem Kampf, abgebaut.

Heutzutage ist es jedoch oft nicht so einfach, aus einem stressi­gen Streitgespräch mit dem Chef zu flüchten oder einen Kampf zu starten. So fehlt die Möglichkeit, die Energie und Spannung abzu­bauen. Diese Reaktionen des Körpers, welche kurzfristig hilfreich waren, führen langfristig zu körperlichen und seelischen Erkran­kungen. Dazu zählen u.a. viele Volkskrankheiten wie Diabetes, Magen-/Darmbeschwerden, Verspannungen, Bluthochdruck, ko­ronare Erkrankungen, Schlafstörungen, Depressionen und die Schwächung des Immunsystems.23

Dieser langfristige, schädliche Stress wird Disstress genannt - dieser ist abzugrenzen vom Eustress, dem positiven Stress, der von positiven Stressoren ausgelöst wird, beispielsweise die Vor­freude auf eine anstehende Party oder das Gefühl einer bewältig­ten Herausforderung.24 Eustress wirkt anspornend, stärkt die Resi- lienz und sorgt dafür, dass Menschen nicht in den Zustand der Unterforderung geraten, was wiederum Disstress bedeutete.25 Auch ist es von der individuellen Verfassung und der Persönlich­keit abhängig, ob die betreffende Person einen Stressor als positiv oder negativ empfindet - so löst die baldige Vorführung auf einer Bühne bei einem euphorische Vorfreude aus, während es bei ei­ner anderen Personen zu Panikattacken führt.

Welche positiven Auswirkungen die Interaktion mit Hunden haben kann, insbesondere als Antagonist von Disstress, wird im Folgen­dem dargestellt.

So zeigte eine Studie26, dass selbst eine kurzzeitige Interaktion mit einem Hund, in Form von Berührungen oder verbaler Kommunika­tion, die Ausschüttung von Oxytocin bewirkt und die Herzrate sig­nifikant senkte. Ein ähnlicher Effekt bei einer Kontrollgruppe bei sonst gleichen Bedingungen, nur ohne Hund, konnte nicht festge­stellt werden.

Auch in anderen Versuchen27 konnte man feststellen, dass Hunde durch ihre bloße Anwesenheit die Stressreaktionen geringer aus­fallen lassen. Es wurden Probanden mit Elektroden und Blut­druckmessgeräten ausgestattet und unter Stress gesetzt, indem sie schnell in Dreierschritten rückwärts zählen sollten. Die Mes­sungen zeigten z.B. bei den Probanden, bei denen ein Hund an­wesend war, deutlich geringere Blutdruckspitzen. Ebenfalls wurde in einer Untersuchung mit Herzinfarktpatienten festgestellt, dass jene Patienten, welche einen Hund besaßen, eine 8,6fach höhere Chance hatten, ein Jahr nach dem Herzinfarkt noch am Leben zu sein als Patienten ohne Hund.28

Oxytocin wiederum, welches Ratten verabreicht wurde, hatte di­verse psychische und physische positive Auswirkungen.

Der Spiegel des Stresshormons Cortisol sank und es konnte ein wundheilungsbeschleunigender und antiinflammatorischer Effekt nachgewiesen werden.

Eine prosoziale Auswirkung äußerte sich darin, dass die Ängst­lichkeit gegenüber der Umwelt und Artgenossen abnahm, auch waren die Ratten weniger aggressiv und deren soziale Kontakte erhöhten sich. Ähnliche Effekte des Kuschelhormons zeigten sich ebenfalls bei Untersuchungen mit menschlichen Probanden.29 Oxy­tocin erhöht die Empathie, lässt Menschen großzügiger werden und erhöht deren Vertrauen in andere.30

2.2.2 Effekte auf Motivation und andere Vorteile

Im Folgendem wird der Begriffe „Motivation“ definiert und der Zu­sammenhang mit dem Thema Hundehaltung im psychosozialen Kontext eruiert. Außerdem soll herausgefunden werden, welche anderen Vorteile ein Hund am Arbeitsplatz mit sich bringen könn­te, sowohl für die Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber.

Warum wir tun, was wir tun, wird maßgeblich von der Motivation beeinflusst. Der Begriff stammt vom lateinischen Wort „movere“, was „sich oder etwas bewegen“ bedeutet.31 Unsere Motivation wirkt energetisierend und aktiviert dadurch Verhaltensweisen, bei­spielsweise veranlasst uns der Wunsch nach einem durchtrainier­ten Körper morgens aufzustehen und joggen zu gehen. Auch wirkt Motivation direktiv - sie steuert unser Verhalten auf bestimmte Ziele oder Bedürfnisse. Hunger motiviert zum Essen, Ehrgeiz mo­tiviert zum Lernen und Müdigkeit motiviert zum Schlafengehen. Um Ziele zu erreichen, müssen wir oft in einem Verhalten persis­tieren - diesbezüglich unterstützt uns unsere Motivation und sorgt dafür, dass wir beispielsweise so lange üben, die Dartscheibe zu treffen, bis der Dartpfeil im roten Kreis steckt und wir nicht nach dem ersten Wurf aufgeben. Die meisten Motivationstheorien sind sich einig, dass Motive, abhängig von inneren und äußeren Kräf­ten, in ihrer Stärke variieren. Zusammenfassend kann Motivation als ein Prozess bezeichnet werden, der das Verhalten in Richtung auf ein Ziel energetisiert, leitet und aufrechterhält32

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen intrinsischer und extrinsi- scher Motivation.

Extrinsische Motivation ist die Motivation, welche von externen, also von außen kommenden, Anreizen beeinflusst wird. Dabei handelt es sich meist um Belohnungen, wie die Besoldung für Be­amte oder eine Süßigkeit für Kinder, oder um Bestrafungen, etwa dem Motivationserlass für unzureichende Leistungen. In diversen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass die Belohnung weitaus besser wirkt als die Bestrafung.33

Bei der intrinsischen Motivation hingegen wird eine Tätigkeit um ihrer selbst willen ausgeführt. Das bedeutet, dass ein in der Per- son liegendes Interesse oder Neugier sie dazu bewegt, etwas zu tun. Äußere Steuerungsinstrumente sind nicht nötig. Diese durch Eigenmotivation veranlassten Aktivitäten empfinden wir als ange­nehm, beispielsweise ein gutes Buch lesen oder ein impressionis­tisches Bild malen. Ein offenkundiger Zweck ist meist nicht ersicht­lich, sondern diese Tätigkeiten bringen einfach Freude.34

Ein bedeutsamer Unterschied zwischen der intrinsischen und extrinsischen Motivation ist der, dass die Eigenmotivation wesent­lich stärker und langfristiger wirkt als die von außen aktivierte Mo­tivation. Verheerend ist, dass intrinsische Motivation durch externe Anreize verdrängt werden kann. Dies zeigte u.a. ein Malexperi­ment mit Kindern. Jene Kinder, welchen eine Belohnung für ihre Malaktivität in Aussicht gestellt wurde und diese auch erhielten, zeigten in der darauffolgenden Zeit weniger Interesse am Malen und sie malten auch weniger als die Kinder, die keine Belohnung erhielten oder welche nicht wussten, dass sie eine Belohnung er­halten würden.35 Darüber hinaus ist extrinsisch motiviertes Verhal­ten nicht nachhaltig und erlischt, sobald die Steuerungselemente, Belohnung oder Bestrafung, wegfallen.36

Olafsen veröffentlichte 2015 eine Untersuchung37, in der der Zu­sammenhang zwischen Entgelthöhe sowie dessen Verteilungsge­rechtigkeit und der innerbetrieblichen Bedürfnisbefriedigung im Kontext mit intrinsischerArbeitsmotivation untersucht wurde.

[...]


1 Koch, Neuerer, „Das Ende der Papier-Ära": Wie die Bundesregierung den digitalen Aufbruch schaffen will, https://www.handelsblatt.com/

2 PwC, 2017, S.8f.,S.4O, S.66

3 Brandl, Stelz, Arbeitspapier 290, S.92

4 TK Gesundheitsreport2020, S.23f.; Marschall, Hildebrandt, Kleinlercher, 2020, S. 16 f.

5 Antwort der Bundesregierung auf kleine Anfrage, Drucksache17/9478, 2012

6 Quadbeck, „Beamte leiden häufiger an psychischen Erkrankungen", RP-Online.de/

7 Dowideit, Badde, „Deutschland vernachlässigt psychisch kranke Beamte"; Welt, https://www.welt.de/

8 Antwort der Bundesregierung auf kleine Anfrage, Drucksache 18/3040, 2015

9 Statista, „Psychische Erkrankungen - Durchschnittliche Arbeitsunfähigkeitsdauer bis 2019"; https://de.statista.com/

10 Wgl.u.a. Wells, 2007, S.145ff.

11 Kununu, deutschlandweite Suche nach Arbeitgebern, bei denen Hunde erlaubt sind, https://www.kununu.com/de/

12 Einhaus, „Wauwau-wow!", Verwaltung der Zukunft, https://www.verwaltung-der- zukunft.org/

13 Kiefert, „Auf den Hund gekommen", Berliner Woche - Spandauer Volksblatt, https://www.berliner-woche.de/; P. Hartmann „Liebling der Schüler", Märkische Oderzei­tung Fürstenwalde, https://www.pressreader.com/

14 Hoffmann, „Bürohunde helfen gegen Burn-out", Spiegel, https://www.spiegel.de/

15 1VH, „Heimtierhaltung 2019: Der Trend zum Tier hält weiter an", https://www.ivh- online.de/

16 Westgarth, 2007, o.S.

17 Bräuer, Kaminski, 2020, S.13, S.22 f.

18 PwC, 2017, S.60

19 Gazzaniga et al., 2017, S.803

20 Hillert, Koch, Lehr, 2018, S.14

21 Hofman, 2015, S.31

22 Hofman, 2015, S.32 f.

23 Bernatzeder, 2018, S.22

24 Gazzaniga et al., 2017, S.640

25 Reif, Spieß, Stadler, 2018, S.10

26 Handlin et al., 2011, o.S.

27 Homans, 2014, S.43

28 Wells, 2007, S.146

29 Handlin, 2010, S.19f.,22

30 Baumgartner, 2012, S.40 f.

31 Brandstätter et al., 2018, S.113

32 Gazzaniga et al., 2017, S.581 f.

33 Gorr, Bauer, 2018, S.3

34 Gazzaniga et al., 2017, S.586

35 Gorr, Bauer, 2018, S.1 ff.

36 Brandstätter et al., 2018, S.113

37 Olafsen et al., 2015, o.S.

Ende der Leseprobe aus 45 Seiten

Details

Titel
Hunde am Arbeitsplatz. Motivationssteigerung und präventive Maßnahme für psychische Belastungen am Arbeitsplatz
Hochschule
Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Schleswig-Holstein
Note
11 Punkte
Jahr
2021
Seiten
45
Katalognummer
V1150716
ISBN (eBook)
9783346537720
ISBN (Buch)
9783346537737
Sprache
Deutsch
Schlagworte
hunde, arbeitsplatz, motivationssteigerung, maßnahme, belastungen
Arbeit zitieren
Anonym, 2021, Hunde am Arbeitsplatz. Motivationssteigerung und präventive Maßnahme für psychische Belastungen am Arbeitsplatz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1150716

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