Entwicklung eines Sichtschutzes aus einem Biokunststoff. Projekt zum Thema Ökodesign versus Greenwashing


Projektarbeit, 2021

22 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Datengrundlage / Untersuchungsgegenstand
2.1.1 Begriffsdefinition ÖKODESIGN
2.1.2 Begriffsdefinitionen Greenwashing/Bluewashing
2.1.3 Begriffsdefinitionen Designwissenschaft und Designtheorie
2.1.4 Begriffsdefinition Designforschung
2.1.5 Forschungsmethode Bildhermeneutik

3 Methodisches Vorgehen am konkreten Beispiel meines Forschungsprozesses: Produktentwicklung und Vermarktung nach Nachhaltigkeitskriterien
3.1.1 Einleitung
3.1.2 Fragestellung
3.1.3 Erkenntnisinteresse
3.1.4 Datengrundlage/Forschungsmethode

4 Selbstreflexion
4.1.1 Einleitung
4.1.2 Entwicklung der Fragestellungen
4.1.3 Wo stehe ich? Was hat gut funktioniert, was schlecht?
4.1.4 Was habe ich gelernt?
4.1.5 Ausblick

5 Literaturverzeichnis
5.1.1 Monographien
5.1.2 Sammelbände
5.1.3 Tagungsband
5.1.4 Zeitschriftenaufsatz
5.1.5 Quellen aus dem Internet
5.1.6 Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

Das Seminar „Ökodesign vs. Greenwashing“ befasste sich im weitesten Sinn mit den Auswirkungen des modernen gesellschaftlichen Lebens auf Klima, Umwelt, Mensch und Tier und zeigte auf, welche Rolle dabei Designwissenschaft im Geflecht von Natur-, Kultur-/Sozialwissenschaft oder Politik einnehmen kann. Das Themenspektrum gab den Rahmen des, individuell zu entwickelnden, Projekts vor und basierte zum einen auf gemeinsam erarbeiteten Begriffserklärungen zu den Themen Ökodesign, Greenwashing, Bluewashing, Designwissenschaft, Designtheorie/-forschung und Bildhermeneutik, zum anderen auf herausgearbeiteten Schwerpunkten einzelner Aspekte, die die Teilnehmer1 separat recherchierten und im Seminarkontext vorstellten.

Über die Online-Plattform Miro wurden die Rechercheergebnisse für alle zugänglich gemacht und gegliedert dargestellt, Wochenaufgaben konnten optional auch in Aufgabenordner hochgeladen werden. Das designwissenschaftliche Projekt selbst und damit die Aufgabenstellung konnten die Seminarteilnehmer aus dem Themengebiet frei wählen z.B. als Analyse und Bewertung eines als, ökologisch beworbenen, Produkts im Hinblick auf Greenwashing, unter Anwendung der Erkenntnisse der Bildhermeneutik oder, wie in vorliegender Arbeit, die Entwicklung eines ökologischen Produktdesigns, angefangen bei der Marktanalyse, über Materialrecherche und Ökodesignrichtlinien, bis zum Entwurf von Musterbeispielen.

Persönlich nutzte ich das Projekt, um „durchzuspielen“ wie eine Produktentwicklung aus der Kombination von Designforschung und Designmethoden mit Ökologie, Materialwissenschaft und Ökonomie möglich ist. Dabei stieß ich über Recherchen auf den Biokunststoff „Kasein“, der eine entsorgungsfreundliche Alternative zu herkömmlichen Kunststoffmüll darstellt. Ein marktreifes Produkt ist daraus nicht entstanden, dafür die Erkenntnis, das Ökodesign als gesellschaftliche Aufgabe gesehen werden und im besten Fall einen positiven Beitrag leisten kann.

2 Datengrundlage / Untersuchungsgegenstand

Da das Projekt designwissenschaftlich erarbeitet werden sollte, bildeten theoretische Begriffe und Methoden die Arbeitsgrundlage. So wurden Begriffsdefinitionen zusammengetragen und um Wissen über ökologische Entwicklungen und deren Auswirkungen ergänzt:

2.1.1 Begriffsdefinition ÖKODESIGN

Das Umweltbundesamt definiert Ökodesign als systematischen, umfassenden Gestaltungsansatz, um durch verbessertes Produktdesign Umweltbelastungen über den gesamten Lebensweg zu mindern. In der Produktplanungs- und -designphase könnten Produzenten Einfluss auf jede Phase der Wertschöpfung und des stofflichen Lebensweges nehmen und ökologische Innovationen voranbringen https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/produkte/oekodesign. Von einem nachhaltigen Produkt wird gesprochen, wenn der Produktentwicklungsprozess neben Funktionalität, Sicherheit, Ergonomie und Preis/Leistungsverhältnis um Umweltfreundlichkeit ergänzt wird.

2.1.2 Begriffsdefinitionen Greenwashing/Bluewashing

Als Greenwashing gelten nach Lin-Hi https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/greenwashing-51592/version-274753 Marketing- und PR-Maßnahmen, die darauf abzielen, einem Unternehmen ein „grünes Image“ zu verleihen, was sich aber nicht im gesamten Produktzyklus widerspiegelt. Einzelne ökologische Aspekte werden beim Greenwashing besonders betont und zuwiderlaufende Handlungen werden möglichst verschwiegen. Bluewashing ersetzt das vorgebliche „grüne“, umweltfreundliche Handeln, was z.B. mit Greenpeace assoziiert wird, durch die blaue Farbe der UN, um an deren Ansprüche an Menschenrechte und Wirtschaftsethik zu erinnern, vgl. http://www.responsibility-research.de/resources/WP_4_Greenwash_Bluewash.pdf.

2.1.3 Begriffsdefinitionen Designwissenschaft und Designtheorie

Ein Zitat von Wolfgang Jonas in seinem Beitrag „Designwissenschaft als Netz von Theorien und Akteuren“ in „Positionen zur Designwissenschaft“ (Deutsche Gesellschaft für Design-Theorie und -Forschung, 2010) verdeutlicht die Komplexität der Designwissenschaft, weshalb sich der Begriff nur schwer fassen lässt:

„Designwissenschaft reflektiert sich selbst. Im Unterschied zu etablierten Wissenschaften, die ihre Gegenstände deutlicher und dauerhafter fixieren können, bleiben die Gegenstände von Designwissenschaft unscharf. Sie umfassen das Verstehen der Artefakte (Ästhetik), des Designprozesses (Logik) und der menschlichen Erfahrung (Ethik) sowie das Verbessern des Prozesses.“

Designtheorie ermöglicht über Empirie und Methodologie systematisch geordnete, rationale Aussagen über Gesetzmäßigkeiten der Visualisierung zu treffen (Schneider, 2005). Mithilfe der Designtheorie werden Prozesse analysiert, abstrahiert und weiterentwickelt, sodass die zitierte „Unschärfe“ der komplexen Vielfalt, durch präzise Benennung und Eingrenzung Struktur erfährt. Variation und Wiederholungen der Untersuchungen machen aus einer einmaligen Momentaufnahme eine valide Datengrundlage, was sich Iteration nennt.

2.1.4 Begriffsdefinition Designforschung

Designforschung kann nach Schneider (Schneider, 2005) hauptsächlich in zwei Disziplinen unterteilt werden: Erstens die Forschung über Design (engl.: research into design) und zweitens die Forschung durch Design (engl.: research through design). Damit ist Designforschung als Entwurfstätigkeit des Designs bzw. Entwicklung des Designs gemeint. Da ich mich für die Entwicklung eines Designs entschieden hatte, beschäftige ich mich mit den Kennzeichen, Merkmalen, Phasen und Methoden der Forschung durch Design:

KENNZEICHNENDE MERKMALE, PHASEN UND METHODEN DER FORSCHUNG DURCH DESIGN (ebd.)

1. Entwurfs- bzw. Entwicklungsdisziplin, auch Handlungsforschung (engl.: action research) genannt.
2. Entwicklung im Allgemeinen > Erstmalige oder mindest. kontextuell neuartige Kombination vorhandenen Wissens, mit dem Ziel Neues zu schaffen (Prozess- und Produktinnovation).
3. Entwicklung durch Design im Besonderen > Neu- und Weiterentwicklung von Visualisierungen
a. von Handlungsprozessen und Botschaften verschiedener gesellschaftlicher Akteure.
b. von Funktionen von Gebrauchsgegenständen und deren Ausrichtung auf die Bedürfnisse oder die Wirkung auf die Benutzer.

Das Ergebnis der Entwicklung durch Design sind materielle und immaterielle Produkte (Konzepte usw.).

4. Beobachtet Gegenstand aus Perspektive der Entwerfbarkeit. Kommt damit zu neuen, auch grundlagenorientierten Erkenntnissen.
5. Neues (auch Bild-) Wissen ist wissenschaftlich, wenn Entwicklungsprozess und Resultate sowie Erkenntnisse in einem Bericht nachprüfbar formuliert, visualisiert und öffentlich gemacht werden.
6. Phasen

- Informationsphase und Recherche
- Analytische Phase
- Entwurfsphase
- Entscheidungsphase
- Verwirklichungsphase

7. Methoden

- Lassen sich rational beschreiben, entsprechen allgemein verbindlichen Forschungsstandards. Ausnahme ist Entwurfsphase (wg. Intuition, Kreativität).
- In jeder Phase fließt Wissen verschiedener Wissensgebiete ein z.B. der Natur-, Sozialwissenschaften, kognitiven Psychologie, Naturwissenschaften etc. bedingt durch komplexe Entwurfsprobleme.
- Meistens interdisziplinär.
- Wenn die Methoden, die in der Forschung durch Design zur Anwendung kommen, reflektiert, beschrieben, weiterentwickelt werden, spricht man von Forschung über Design. Auch wenn dabei allgemeine Theorie entsteht.

2.1.5 Forschungsmethode Bildhermeneutik

Bildhermeneutik ist eine visuelle Methode zur qualitativen Designforschung bei der über sprachliche Mittel visuelle Kommunikation erfasst werden kann (Moser, 2004). Bei einer Bildanalyse, die sich der Hermeneutik bedient, werden Daten zum Bild erfasst und Lesarten, d.h. mögliche Bedeutungen entwickelt, Strukturen und Kontexte aufgezeigt. Als Übung innerhalb des Seminars beschäftigte ich mich mit dem konkreten Beispiel der Analyse einer Vilsa-Werbung.

3 Methodisches Vorgehen am konkreten Beispiel meines Forschungsprozesses: Produktentwicklung und Vermarktung nach Nachhaltigkeitskriterien

3.1.1 Einleitung

Im Rahmen des Seminars zum Thema Ökodesign vs. Greenwashing entstand durch ein kaputtes Plissee die Idee, einen Fenstersichtschutz und dessen Vermarktung nach Nachhaltigkeitskriterien zu entwickeln.

3.1.2 Fragestellung

Aus der erfolglosen Suche nach einem ökologischen Fenstersichtschutz entwickelten sich mehrere Fragen:

[...]


1 das generische Maskulinum wird hier ausschließlich grammatikalisch benutzt und bezieht sich nicht auf Genderfragen

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Entwicklung eines Sichtschutzes aus einem Biokunststoff. Projekt zum Thema Ökodesign versus Greenwashing
Hochschule
Universität Vechta; früher Hochschule Vechta  (Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften)
Veranstaltung
DPB907.2 PROJEKT
Note
1,0
Autor
Jahr
2021
Seiten
22
Katalognummer
V1150723
ISBN (eBook)
9783346615367
ISBN (Buch)
9783346615374
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ökodesign, Designwissenschaft, Produktentwicklung, Nachhaltigkeit, Plastikmüll, Kasein
Arbeit zitieren
Mandy Garthoff (Autor:in), 2021, Entwicklung eines Sichtschutzes aus einem Biokunststoff. Projekt zum Thema Ökodesign versus Greenwashing, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1150723

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