Diese Arbeit geht der Frage nach, warum Baden-Württemberg Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer einführte. Anhand des Multiple Streams Ansatzes und der Analyse der Kontextfaktoren wird deutlich, dass diese Gebühren eingeführt wurden, um den Hochschulen mehr finanzielle Mittel bereitzustellen und gleichzeitig Einnahmen für das Land zur Haushaltskonsolidierung zu generieren, da von den Einnahmen – 1500 Euro pro Semester – 20 Prozent der jeweiligen Hochschule und 80 Prozent dem Land zufließen. Hinzu kommen die vergleichsweise hohe Anzahl an Hochschulen in BW, das Ziel der Etablierung der Internationalisierung der Hochschulen, der erhöhte Betreuungsbedarf sowie die Senkung der Abbrecherquoten bei internationalen Studenten. Hier wird deutlich, dass die Existenz eines Policy-Fensters, die Aktivitäten des Policy-Entrepreneurs, wie auch die Reife der Ströme gegeben waren. Anhand eines MSCD mit Bayern geht hervor, dass BW einem größeren finanziellen Druck hinsichtlich des Bildungssystems und der Sanierung des Landeshaushaltes unterlag. Erschwerend kommen die Umstände des Parteienwettbewerbs in Bayern und die nichtvorhandene Empfänglichkeit von Vetospielern hinzu. Ferner ist auffällig, dass es weder in den jeweiligen Wahlprogrammen von CDU und Bündnis90/Die Grünen, noch im gemeinsamen Koalitionsvertrag, Ankündigungen in diese Richtung gab.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Wissenschaftliche Relevanz, Diskussion aktueller Forschungsstand, Vorstellung Thema & Forschungsfrage
- Operationalisierung Variablen, Methodik & Vorgehen
- Theorie
- Multiple Streams Ansatz
- Studiengebühren: Rechtliche Grundlage & vergangene und aktuelle Entwicklungen
- Empirie
- Vergleich Wahlprogramm der Landesverbände von Bündnis90/Die Grünen und CDU mit Koalitionsvertrag der Landesregierung
- Vergleich mit Koalitionsvertrag Vorgängerregierung
- Analyse
- Kontextfaktoren in Baden-Württemberg
- MSCD mit Bayern
- Anwendung Multiple Streams Ansatz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, warum Baden-Württemberg Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer eingeführt hat. Der Fokus liegt dabei auf der Anwendung des Multiple Streams Ansatzes, um die Kontextfaktoren und die Entstehung dieser Policy-Entscheidung zu analysieren.
- Die Einführung von Studiengebühren als Instrument der Haushaltskonsolidierung und zur Finanzierung der Hochschulen
- Die Rolle von Kontextfaktoren wie die Internationalisierung der Hochschulen, der erhöhte Betreuungsbedarf und die Senkung der Abbrecherquoten bei internationalen Studenten
- Der Einfluss von Policy-Entrepreneurs und die Reife der Policy-Ströme
- Ein Vergleich mit Bayern als Fallbeispiel für ein Bundesland mit vergleichbaren aber gleichzeitig abweichenden Kontextfaktoren
- Die Analyse der Wahlprogramme und Koalitionsverträge von Bündnis90/Die Grünen und der CDU im Hinblick auf die Studiengebührenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt das Thema und die Forschungsfrage vor und erläutert die wissenschaftliche Relevanz der Untersuchung. Es werden zudem die verwendeten Variablen, die Methodik und das Vorgehen der Arbeit dargelegt. Das zweite Kapitel behandelt den Multiple Streams Ansatz und die rechtlichen Grundlagen von Studiengebühren in Deutschland. Im dritten Kapitel erfolgt eine empirische Analyse der Wahlprogramme und Koalitionsverträge der relevanten Parteien in Baden-Württemberg. Das vierte Kapitel widmet sich der Analyse der Kontextfaktoren in Baden-Württemberg, einem MSCD mit Bayern sowie der Anwendung des Multiple Streams Ansatzes. Das fünfte Kapitel enthält das Fazit der Arbeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Einführung von Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer in Baden-Württemberg anhand des Multiple Streams Ansatzes. Wichtige Schlüsselwörter sind daher Studiengebühren, Nicht-EU-Ausländer, Hochschulf Finanzierung, Policy-Analyse, Multiple Streams Ansatz, Kontextfaktoren, Policy-Entrepreneurs, MSCD, Baden-Württemberg, Bayern, Vergleich, Wahlprogramme, Koalitionsverträge.
- Citar trabajo
- Christian Ramspeck (Autor), 2020, Die Einführung von Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer in Baden-Württemberg, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1150919