Der Beruf der Notfallsanitäter_Innen ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einer Professionalisierung des Rettungsdienstes, welcher gleichzeitig mit einem großen Kompetenz- und Verantwortungsgewinn verbunden ist. In diesem Rahmen sind die Notfallsanitäter_Innen verpflichtet, eigenverantwortlich invasive Maßnahmen durchzuführen, wodurch auch die Gefahr aufkommen kann, die Patientensicherheit mit den neuen Möglichkeiten zu gefährden.
Durch diese Literaturarbeit möchte der Autor den Nutzen eines Critical Incident Reporting System identifizieren und eine Verbindung zur präklinischen Patientensicherheit bei der Behandlung durch Notfallsanitäter_Innen herstellen. Dabei steht der pädagogische Lernansatz mit einer offenen Fehlerkultur im Vordergrund.
Bei dieser integrativen Literaturarbeit ist eine Recherche internationaler Literatur durchgeführt worden. Der Ausschluss von Studien wird mittels Prisma Flow Diagramm dargestellt. Mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Elo und Kyngäs (2008) wurden die Studien offen kodiert, in Kategorien eingeteilt und induktiv abstrahiert. Abschließend wurde die Studienqualität anhand von Dixon-Woods (2006) auf ihre Güte hin beurteilt.
Es konnten 15 Publikationen identifiziert werden. Hier stellten 12 einen direkten Bezug zur präklinischen Versorgung dar. Die Studien legen nahe, dass das Personal in knapp ⅔ aller Fälle für vermeidbare, fehlerhafte Handlungen verantwortlich ist. Ein anonymes Critical Incident Reporting System hilft Fehlermuster und -ursachen aufzudecken, sowie organisatorische Sicherheitsrisiken festzustellen. Der Autor regt an, dass eine offene Fehlerkultur eingeführt und gelebt werden müsste, um Lern- und Lösungsansätze zu suchen und das „Name-Blame-Shame-Paradigma“ zu beenden.
Ein anonymes Fehlermeldesystem kann organisatorische Schwachstellen aufzeigen, woraus sich Chancen für ein bisher ungenutztes Verbesserungspotential ergeben. Kommunikation und Umgang mit Medikamenten sind Fehlerschwerpunkte, die sich mit Aus- und Fortbildung verhindern lassen. Ein offener Umgang mit Fehlern kann die Patientensicherheit steigern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Problemstellung
- Theoretischer Hintergrund und Bezugsrahmen
- Notfallsanitäter
- Rechtlicher Hintergrund
- Kompetenzen und Grenzen
- Patientensicherheit
- Definition von Patientensicherheit
- Gefährdung durch Fehler
- Critical Incident Reporting System
- CIRS als Instrument des Risikomanagements
- Chancen und Risiken
- Notfallsanitäter
- Ziele und Fragestellung
- Methodisches Vorgehen
- Datenbanken
- Suchbegriffe und Recherche
- Ein- und Ausschlusskriterien
- Bewertung der Studienqualität
- Vorgehen bei der Analyse
- Ergebnisse
- Eingeschlossene Studien bzw. Literatur
- Ergebnisse der Analyse
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Ergebnisse in zyklischem Bezug zu den Forschungsfragen
- Diskussion
- Diskussion der Ergebnisse
- Diskussion des methodischen Vorgehens
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht den Nutzen eines Critical Incident Reporting Systems (CIRS) für die Patientensicherheit in der präklinischen Versorgung durch Notfallsanitäter. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem pädagogischen Lernansatz mit einer offenen Fehlerkultur, um Fehlermuster zu identifizieren und organisatorische Schwachstellen aufzudecken.
- Patientensicherheit in der präklinischen Versorgung
- Critical Incident Reporting System (CIRS)
- Fehlerkultur und Lernansätze
- Risikomanagement und Verbesserungspotenziale
- Professionalisierung des Rettungsdienstes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung und Problemstellung, die den aktuellen Stand der Patientensicherheit im Rettungsdienst beleuchtet. Kapitel 2 beleuchtet den theoretischen Hintergrund mit Fokus auf die Aufgaben und Kompetenzen von Notfallsanitätern, die Bedeutung von Patientensicherheit und die Funktionsweise eines CIRS. In Kapitel 3 werden die Ziele und Fragestellungen der Arbeit definiert. Das methodische Vorgehen der integrativen Literaturarbeit wird in Kapitel 4 detailliert dargestellt, einschließlich der Suchstrategie, der Bewertung der Studienqualität und der Analyseverfahren. Die Ergebnisse der Literaturrecherche werden in Kapitel 5 präsentiert, wobei die relevanten Studien zusammengefasst und analysiert werden. Kapitel 6 befasst sich mit der Diskussion der Ergebnisse, insbesondere mit dem Potenzial von CIRS zur Verbesserung der Patientensicherheit und der Herausforderungen bei der Implementierung einer offenen Fehlerkultur.
Schlüsselwörter
Patientensicherheit, Notfallsanitäter, präklinische Versorgung, Critical Incident Reporting System (CIRS), Fehlerkultur, Risikomanagement, Professionalisierung, Lernen aus Fehlern, Verbesserungspotenziale.
- Quote paper
- B.A. Michael Jünger (Author), 2021, Patientensicherheit durch ein Critical Incident Reporting System für Notfallsanitäter in der präklinischen Versorgung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1150929