Warum Kant transzendentale Schlüsse zieht

Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten mit Blick auf das Kausalitätsprinzip und Humes Kausalschluss


Seminar Paper, 2008

11 Pages, Grade: Sehr gut


Abstract or Introduction

Der erste Teil der PS-Arbeit ist mit Hume vor dem Problem gelandet, dass Erfahrungen und Erkenntnissen ihre objektive Gültigkeit und Notwendigkeit eingebüßt haben, was an der Kritik des Kausalschlusses und am Induktionsproblem sichtbar wurde. Dass sich der Induktionsschluss rein logisch nicht begründen lässt, weil aus zwei Prämissen ein Schluss gezogen wird, der nicht in den Prämissen enthalten ist, wurde an einem einfachen Beispiel (A ist sterblich, B ist sterblich > C wird auch sterblich sein) deutlich. Dieser induktive Schluss ist insofern unlogisch und falsch gezogen, als C in den Aussagen A und B nicht beinhaltet ist. Der Schluss ist zwar ein (unlogischer, nicht analytischer) Erweiterungsschluss, aber als solcher eben nicht wahrheitskonservierend. Die Induktion wird aber nicht nur im Bereich der Logik, sondern auch im Bereich der Empirie zum Problem. So wird der Kausalschluss bei Hume psychologisch entlarvt als subjektive Nötigung aus Gewohnheit. Hume hat aufgezeigt, dass sich rein logisch eine Wirkung nie notwendig aus einer Ursache begründen und sich eine Wirkung nie mit Sicherheit aus einer Ursache herleiten lässt, sondern wir immer nur von Wahrscheinlichkeiten sprechen können; und in ganz ähnlicher Weise wird auch der induktive Schluss psychologisch entlarvt, weil er so in den menschlichen Alltag integriert ist und uns die Schwäche des Induktionsschlusses wenig bewusst ist, dass dieser nämlich eine Prämisse voraussetzt (die, dass auch in Zukunft alles sein wird wie bisher) welche sich selber nicht wieder allein aus der Erfahrung begründen lässt. Hume spricht also einerseits von logischen, analytischen (rein formalen) Schlüssen und andererseits von Erweiterungsschlüsse aus der Empirie, die aber nicht mit Sicherheit, sondern mit bloßer Wahrscheinlichkeit gelten.

Details

Title
Warum Kant transzendentale Schlüsse zieht
Subtitle
Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten mit Blick auf das Kausalitätsprinzip und Humes Kausalschluss
College
University of Vienna  (Philosophie)
Course
Lektüre Proseminar zu Hume und kant
Grade
Sehr gut
Author
Year
2008
Pages
11
Catalog Number
V115137
ISBN (eBook)
9783640165520
ISBN (Book)
9783640389018
File size
455 KB
Language
German
Keywords
Warum, Kant, Schlüsse, Lektüre, Proseminar, Hume
Quote paper
Renate Enderlin (Author), 2008, Warum Kant transzendentale Schlüsse zieht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115137

Comments

  • No comments yet.
Look inside the ebook
Title: Warum Kant transzendentale Schlüsse zieht



Upload papers

Your term paper / thesis:

- Publication as eBook and book
- High royalties for the sales
- Completely free - with ISBN
- It only takes five minutes
- Every paper finds readers

Publish now - it's free