In der vorliegenden Arbeit wird besonderes Augenmerk auf den Verlauf des Schicksals der Helden gelegt. Es soll aufgeklärt werden, ob die Schuld - wie es auf den ersten Blick scheint - allein der Gesellschaft zuzuweisen ist, oder ob die Helden in gewissem Maße eine Mitschuld an ihrem Untergang tragen.
Zunächst soll in Kapitel 2 die Entwicklung der Helden beschrieben werden, um festzustellen, welche äußeren Einflüsse ihre Identität, entsprechend ihr Verhalten, beeinflussen. Unter dem folgenden dritten Kapitel werden die Schuldzuweisungen, wie sie in den Dramen auftauchen, näher betrachtet. Kapitel 4 erörtert unter Berücksichtigung der vorhergehenden Kapitel die Frage nach der Schuld der Helden selbst. Abschließend werden Schuldzuweisungen, -abweisungen und –zugeständnisse in Bezug gebracht, gegeneinander abgewogen und auf ihre Relevanz für das Schicksal der Helden geprüft.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Entwicklung der Helden
- 2.1 Andri
- 2.2 Beckmann
- 3. Schuldzuweisungen
- 3.1 Präsentationsformen
- 3.2 Die andorranische Strategie
- 3.3 „Wir“ und „Sie“ oder der „Allround-Enttäuschte“
- 4. Die Schuld der Helden
- 4.1 Andri
- 4.2 Beckmann
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Schuldfrage in Max Frischs „Andorra“ und Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“, indem sie die Entwicklung der Protagonisten Andri und Beckmann analysiert und die Frage nach ihrer Mitschuld an ihrem Schicksal beleuchtet. Die Arbeit konzentriert sich auf die gesellschaftlichen Einflüsse, die Schuldzuweisungen innerhalb der Dramen und die Rolle der individuellen Entscheidungen der Helden.
- Die Entwicklung der Hauptfiguren Andri und Beckmann im Kontext ihrer jeweiligen Dramen.
- Die verschiedenen Arten der Schuldzuweisung und -abweisung in beiden Stücken.
- Der Einfluss gesellschaftlicher Vorurteile und gesellschaftlicher Mechanismen auf das Schicksal der Helden.
- Die Frage nach der individuellen Mitschuld der Helden an ihrem Untergang.
- Ein Vergleich der Schuldfrage in beiden Dramen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Schuldfrage in der Nachkriegsliteratur ein und stellt die beiden Dramen von Max Frisch und Wolfgang Borchert als Fallbeispiele vor. Sie skizziert den Fokus der Arbeit auf die Entwicklung der Helden Andri und Beckmann und die Frage nach ihrer Mitschuld an ihrem Schicksal. Die Einleitung umreißt den Aufbau der Arbeit, indem sie die einzelnen Kapitel und ihre jeweiligen Schwerpunkte kurz vorstellt. Der Bezug zu gesellschaftlicher Kritik im Kontext des Dritten Reichs wird hergestellt.
2. Die Entwicklung der Helden: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Protagonisten Andri und Beckmann. Es analysiert die äußeren Einflüsse, die ihre Identität und ihr Verhalten prägen. Für Andri wird seine progressive Isolation durch die Vorurteile der andorranischen Gesellschaft hervorgehoben, wie er von einem unbeschwerten jungen Mann zu einem Opfer gesellschaftlicher Mechanismen wird, welche ihn zu einem Sündenbock machen. Die Entwicklung Beckmanns im Kontext von "Draußen vor der Tür" würde hier ebenfalls umfassend dargestellt werden und die Faktoren analysieren, welche zu seinem tragischen Zustand führten. Die Bedeutung des jeweiligen Kontextes für das Verständnis der Charakterentwicklung wird betont.
3. Schuldzuweisungen: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Formen der Schuldzuweisung in beiden Dramen. Es beleuchtet die Strategien der Andorraner in Frischs Stück, die Andri als Sündenbock für ihre kollektive Schuld ausweisen. Im Vergleich dazu würde die Analyse aufzeigen, wie die Schuldzuweisungen bei Beckmann funktionieren und welche Akteure daran beteiligt sind. Die Kapitel analysiert die rhetorischen und narrativen Mittel, mit denen Schuld zugeschrieben und abgestritten wird. Der Aspekt von „Wir“ und „Sie“ und der „Allround-Enttäuschte“ wird als zentrale Thematik analysiert.
4. Die Schuld der Helden: Ausgehend von den vorherigen Kapiteln, untersucht dieses Kapitel die Frage nach der Mitschuld der Helden an ihrem Schicksal. Es wird differenziert untersucht, inwiefern Andri durch seine Akzeptanz der Rolle des Juden und Beckmann durch seine Handlungen und Entscheidungen zu ihrem jeweiligen Untergang beitragen. Die Argumentation wird durch eine eingehende Analyse der Handlung und der Charaktere gestützt. Die Diskussion über die komplexe Interaktion von individuellen Entscheidungen und gesellschaftlichen Zwängen wird vertieft.
Schlüsselwörter
Schuldfrage, Nachkriegsliteratur, Max Frisch, Andorra, Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür, Kollektivschuld, Sündenbock, gesellschaftliche Vorurteile, Identitätsentwicklung, Mitschuld, gesellschaftliche Kritik, Charakteranalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Andorra" und "Draußen vor der Tür": Schuldfrage und Heldenentwicklung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Schuldfrage in Max Frischs "Andorra" und Wolfgang Borcherts "Draußen vor der Tür". Der Fokus liegt auf der Entwicklung der Protagonisten Andri und Beckmann und der Untersuchung ihrer möglichen Mitschuld an ihrem Schicksal. Die Arbeit beleuchtet gesellschaftliche Einflüsse, Schuldzuweisungen innerhalb der Dramen und die Rolle individueller Entscheidungen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Entwicklung von Andri und Beckmann; verschiedene Arten der Schuldzuweisung und -abweisung; den Einfluss gesellschaftlicher Vorurteile und Mechanismen; die individuelle Mitschuld der Helden an ihrem Untergang; und einen Vergleich der Schuldfrage in beiden Dramen. Die gesellschaftliche Kritik im Kontext des Dritten Reichs wird ebenfalls berücksichtigt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, die die Thematik und den Aufbau der Arbeit vorstellt; ein Kapitel zur Entwicklung der Helden Andri und Beckmann; ein Kapitel zur Analyse der Schuldzuweisungen in beiden Dramen; ein Kapitel zur Untersuchung der Mitschuld der Helden; und abschließend ein Fazit. Jedes Kapitel hat spezifische Schwerpunkte, die im Inhaltsverzeichnis detailliert aufgeführt sind.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Die Zusammenfassung der Kapitel beschreibt detailliert den Inhalt jedes Kapitels. Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die beiden Dramen vor. Das Kapitel zur Heldenentwicklung analysiert die äußeren Einflüsse auf Andri und Beckmann. Das Kapitel zu Schuldzuweisungen beleuchtet verschiedene Formen der Schuldzuweisung und -abweisung. Das Kapitel zur Schuld der Helden untersucht die Mitschuld der Protagonisten an ihrem Schicksal.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Schuldfrage, Nachkriegsliteratur, Max Frisch, Andorra, Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür, Kollektivschuld, Sündenbock, gesellschaftliche Vorurteile, Identitätsentwicklung, Mitschuld, gesellschaftliche Kritik, Charakteranalyse.
Welche Aspekte der Charakterentwicklung von Andri und Beckmann werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die progressive Isolation Andris durch die Vorurteile der andorranischen Gesellschaft und seine Transformation von einem unbeschwerten jungen Mann zu einem Opfer gesellschaftlicher Mechanismen. Für Beckmann wird die Analyse die Faktoren untersuchen, die zu seinem tragischen Zustand führten, und die Bedeutung des jeweiligen Kontextes für das Verständnis der Charakterentwicklung betonen.
Wie werden die Schuldzuweisungen in den Dramen analysiert?
Die Analyse der Schuldzuweisungen beleuchtet die Strategien der Andorraner in Frischs Stück, Andri zum Sündenbock zu machen, und vergleicht dies mit den Schuldzuweisungen bei Beckmann. Die Analyse untersucht die rhetorischen und narrativen Mittel, mit denen Schuld zugeschrieben und abgestritten wird, und analysiert den Aspekt von „Wir“ und „Sie“ sowie den „Allround-Enttäuschten“ als zentrale Thematik.
Wie wird die Frage nach der Mitschuld der Helden behandelt?
Die Arbeit untersucht differenziert, inwiefern Andri durch seine Akzeptanz der Rolle des Juden und Beckmann durch seine Handlungen und Entscheidungen zu ihrem Untergang beitragen. Die Argumentation wird durch eine eingehende Analyse der Handlung und der Charaktere gestützt und vertieft die Diskussion über die komplexe Interaktion von individuellen Entscheidungen und gesellschaftlichen Zwängen.
- Citar trabajo
- Irena Kröber (Autor), 2007, Die Schuldfrage in Max Frischs "Andorra" und Wolfgang Borcherts "Draußen vor der Tür", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115143