In dieser Arbeit soll die Perikope Lk 1,26-38 im Mittelpunkt stehen. Aufgrund ihrer reichhaltigen Aussagen über Maria ist sie immer wieder Forschungsgegenstand der Exegeten. Das zugrunde liegende Problem, dass sich beim Lesen dieser Stelle auftut, ist das angemessene Textverständnis. Da die Bibeltexte nahezu 2000 Jahre alt sind und auf uns unbekannten Traditionen beruhen, müssen diese in angemessener Weise interpretiert werden. Hier können Exegeten nun auf die historisch-kritische Methode zurückgreifen, deren Ursprung im 18. Jahrhundert liegt. Die vernunftgeleitete Weltanschauung der Aufklärer führte dazu, dass die Aussagen der Bibel nach und nach kritisch hinterfragt wurden. So ist man bis heute bemüht, nach der Bedeutung der Schriften zu suchen, unabhängig von heutigen Traditionen und Bekenntnissen. Es geht darum, die ursprüngliche Aussage des Autors zu erfassen.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem Arbeitsfeld der historisch-kritischen Methode: der Traditionskritik. Diese Methode wird unter Punkt 2 vorgestellt. Die Vorstellung der Methode beruht auf den Ausführungen des Buches „Exegese des neuen Testaments“ von Martin Ebner und Bernhard Heininger. Ergänzt wird diese durch Aspekte aus Wolfgang Fenskes „Arbeitsbuch zur Exegese des neuen Testaments“.
Darauffolgend wird unter Punkt 3 die Perikope auf traditionelle Formen und Begriffe hin untersucht. Sowohl das entdeckte Verkündigungsschema, als auch Grußformeln und einzelne Begriffe sollen näher erläutert werden. Dies geschieht unter Einbeziehung der Literatur verschiedener Exegeten, die sich mit Lk 1,26-38 näher befasst haben. Diese legen ihre Schwerpunkte recht unterschiedlich, worauf im Folgenden kurz hingewiesen werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Traditionskritik - Vorstellung der Methode
- Zur Perikope Lk 1,26-38
- Das Verkündigungsschema
- traditionelle Motive in der Perikope Lk 1,26-38
- Der Gruß des Engels
- Die Jungfrauengeburt
- Die geistgewirkte Empfängnis
- Der Stamm Davids
- ,,Ich bin die Magd des Herrn"
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der traditionsgeschichtlichen Analyse der Perikope Lk 1,26-38, die die Verkündigung der Geburt Jesu an Maria beschreibt. Ziel ist es, die traditionsgeschichtliche Methode anzuwenden, um die Entstehung und Entwicklung der Verkündigungsgeschichte in der frühen christlichen Tradition zu untersuchen. Die Arbeit analysiert die Perikope unter Berücksichtigung der traditionellen Motive und Begriffe, die in ihr enthalten sind, und untersucht, wie diese Motive in der Geschichte der christlichen Interpretationen verwendet wurden.
- Die traditionsgeschichtliche Methode
- Die Verkündigungsgeschichte in Lk 1,26-38
- Traditionelle Motive in der Perikope
- Die Bedeutung der Perikope für die Mariologie
- Die historische und theologische Bedeutung der Perikope
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und erläutert die Relevanz der Perikope Lk 1,26-38 für die mariologische Debatte zwischen evangelischen und katholischen Christen. Sie stellt die traditionsgeschichtliche Methode als ein wichtiges Werkzeug der biblischen Exegese vor und erläutert die Bedeutung der historischen und theologischen Analyse der Perikope.
Das zweite Kapitel widmet sich der Vorstellung der traditionsgeschichtlichen Methode. Es beschreibt die Entstehung und Entwicklung der Methode sowie ihre Anwendung in der biblischen Exegese. Die Methode wird anhand von Beispielen aus der Forschung erläutert und ihre Bedeutung für die Interpretation der Perikope Lk 1,26-38 hervorgehoben.
Das dritte Kapitel analysiert die Perikope Lk 1,26-38 unter Berücksichtigung der traditionellen Motive und Begriffe, die in ihr enthalten sind. Es untersucht das Verkündigungsschema, den Gruß des Engels, die Jungfrauengeburt, die geistgewirkte Empfängnis, den Stamm Davids und Marias Aussage „Ich bin die Magd des Herrn“. Die Analyse bezieht sich auf die Forschungsergebnisse verschiedener Exegeten, die sich mit der Perikope auseinandergesetzt haben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die traditionsgeschichtliche Methode, die Perikope Lk 1,26-38, die Verkündigungsgeschichte, die Jungfrauengeburt, die geistgewirkte Empfängnis, der Stamm Davids, Marias Aussage „Ich bin die Magd des Herrn“, die Mariologie und die historische und theologische Bedeutung der Perikope.
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- Stefan Jost (Autor), 2007, Exegese zu Lk 1,26-38, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115158