Psychologisches Gutachten zur Erfassung von chronischem Stress. Trierer Inventar (TICS)


Hausarbeit, 2016

18 Seiten, Note: 2,3

Anonym


Leseprobe


I. Inhaltsverzeichnis

I. Inhaltsverzeichnis

II. Abstract

1 Testrezension
1.1 Theoretischer Hintergrund
1.2 Gütekriterien
1.2.1 Objektivität
1.2.2 Reliabilität
1.2.3 Validität
1.2.4 Normierung
1.3 Fazit

2 Psychologisches Gutachten
2.1 Allgemeine Einleitung
2.1.1 Zielsetzung der Diagnostik / Psychologische Fragestellungen
2.1.2 Beschreibung der Anforderungen
2.1.3 Zuordnung von Anforderungen und Messeigenschaften der Messverfahren
2.1.4 Beschreibung der Testverfahren/Fragebogenverfahren/Methoden
2.1.5 Datum, Tag, Uhrzeit, Pausen der Diagnostik
2.1.6 Einzel- oder Gruppendiagnostik
2.1.7 Angaben zur Vorbereitung der Testperson
2.1.8 Ablauf und Durchführung
2.1.9 Besonderheiten vor, während oder nach der Durchführung
2.1.10 Angabe zum der Diagnostizierenden
2.2 Beschreibung der Testperson
2.3 Beschreibung der Ergebnisse
2.4 Interpretation der Ergebnisse
2.5 Stellungnahme / Urteilsbildung
2.6 Entscheidung und Handlungsempfehlung
2.7 Unterschrift

III. Literaturverzeichnis

IV. Abbildungsverzeichnis

V. Tabellenverzeichnis

II. Abstract

In der folgenden Hausarbeit wurde im ersten Teil eine Testrezension für die Erfassung von chronischem Stress mit dem Verfahren Trierer Inventar zum chronischen Stress (TICS) ausgearbeitet. Im zweiten Teil wurde TICS hat eine Testperson ein TICS Fragebogen aufgefüllt, dieser Fragebogen wurde ausgewertet. Mit den Ergebnissen wurde ein psychologisches Gutachten erstellt.

1 Testrezension

Im ersten Teil der Seminararbeit wird die Testrezension zum Testverfahren „Trierer Inventar zum chronischen Stress“ vorgestellt.

1.1 Theoretischer Hintergrund

In der heutigen Zeit scheint Stress schon fast zum Alltag dazuzugehören. Laut einer von der Techniker Krankenkasse in Auftrag gegebenen Studie (Testverfahren: TICS; n=5802) empfinden 8 von 10 Deutschen ihr Leben als stressbelastet, und jeder Dritte leidet unter „Dauerstress“. Und so dürfte wohl auch jeder Mensch irgendetwas mit dem Begriff „Stress“ verbinden. Während der eine Person eine bestimmte Situation im Sinne einer Herausforderung ansport, empfindet eine andere Person diesen Stress als belastend.

Stress entsteht bei einer Nichtanpassung von Anforderungen (Stressoren & Belastungen), die eine Person im Alltag zu bewältigen hat. Zu den Stressoren gehören Faktoren wie Zeitdruck, Überforderung, Bedürfnismangel, Leistungsdruck und Lärm- und Lichteinwirkung. Bei jeder Person kann Stress unterschiedlich wahrgenommen und bewältigt werden. Stress ist in seiner akuten, kurzfristigen Form eine natürliche körperliche und psychische Reaktion. Akuter Stress ist eine lebensnotwendige Antwort auf verschiedene Reize und Belastungen für den Organismus. Positiver Stress (Eustress) erhöht die Aufmerksamkeit und fördert die Leistungsfähigkeit unseres Körpers, ohne ihm zu schaden. Wenn aber der Stress negativ (Disstress) gewertet wird und dies langfristig als Belastung empfunden wird, entwickelt es sich zu chronischem Stress. Neben der Häufigkeit und Dauer von Anforderungen hängt die Entstehung von chronischen Stress vor allem auch von der Verfügbarkeit und Aktivierung von Stressbewältigungsmaßnahmen ab. Der Beginn kann schleichend, ohne erkennbaren Anfang sein, die Anforderungen sind meist von langer Dauer und haben oft kein erkennbares Ergebnis (vgl. Schulz, Schlotz & Becker, 2004, S. 11). Chronischer Stress kann darüber hinaus durch einen Mangel an Befriedigung relevanter Bedürfnisse (z.B. nach Anerkennung) entstehen. Die Vielzahl, Dauer und Intensität dieser Reize und hohen Anforderungen versetzen den Organismus in eine Art „Daueralarm-Zustand“. Dauerhafter Stress, der zwar nicht aus extremen Anforderungen resultiert, dafür aber lange anhält, kann ebenso über Jahre hinweg zu einer nachweislichen Gesundheitsbelastung werden. Chronischer Stress kann sich wie auf einer Spirale hochschaukeln. Man erlebt die eigenen Stress-Reaktionen, kann diese jedoch nicht beeinflussen oder die Stress-Faktoren, die so genannten Stressoren, abstellen. Dadurch führt der eigene Stress selbst wieder zu einer Stress-Belastung. Immer kleinere Reize genügen, um eine erneute Stressreaktion auszulösen. Die Folgen können zur Schwächung des Immunsystems, Muskelverspannungen, Müdigkeit, Burnout, Depressionen führen (Gukelberger-Felix, 2014).

Für die Erfassung von chronischem Stress wurde im deutschsprachigem Raum der Trierer Inventar zum chronischen Stress (kurz: TICS) entwickelt, dass sich für die Gruppendiagnostik und die Einzeldiagnostik von chronischem Stresserleben eignet. Dieser wurde 1995 von Peter Schulz auf sechs Skalen mit 39 Items vorgelegt. Seitdem wurde der Fragebogen zweimal überarbeitet. Die Aktuelle Version des TICS (Schulz, 2004) wurde von Daten einer für Deutschland repräsentativ entwickelt.

Das TICS eignet sich besonders für den Einsatz in Forschung und Anwendung in folgenden Bereichen: Stressforschung, Medizinische Psychologie,

Gesundheitswissenschaften, Epidemiologie, Arbeitsmedizin, Klinische und Rehabilitationspsychologie, Psychobiologie, Arbeits- und Organisationspsychologie (Organisationsdiagnostik, -beratung und -entwicklung), Personalentwicklung und Berufsberatung. Die Ergebnisse des TICS können auch im Beratungskontext und Anti­Stress-Trainings genutzt werden, um zur Stressreduktion beizutragen. Er kann für Personen zwischen 16-70 Jahren mit unterschiedlichen Lebenssituationen angewendet werden. Der Einsatz erfolgt per Selbstbeurteilung des Testenden in Paper & Pencil oder Computerversion. Der Test ist mit 57 Items auf 9 Skalen verteilt. Die Bearbeitungszeit variiert zwischen 10 bis 15 Minuten. Es existiert allerdings keine Zeitbegrenzung. Die Testpersonen müssen die deutsche Sprache hinreichend gut beherrschen und über adäquate Lesefähigkeit verfügen.

Die aktuelle Version des TICS erfragt in neun Skalen mit 57 Items die Häufigkeit von Stresserfahrung der letzten drei Monate für die Testperson:

(1) Arbeitsüberlastung (UEBE; 8 Items):

Stress aufgrund langen und intensiven Auseinandersetzung mit Anforderungen an Alltags- und Berufsanforderungen. Itembeispiel: „Erfahrung, dass alles zu viel ist, was ich zu tun habe.“

(2) Soziale Überlastung (SOUE; 6 Items):

Stress aufgrund langen und intensiven Auseinandersetzungen mit Problemen anderer Menschen, dass mit zu viel Fürsorge und Verantwortung verbunden ist. Itembeispiel: „Ich muss mich zu viel mit Problemen anderer beschäftigen.“

(3) Erfolgsdruck (ERDR; 9 Items):

Die Person beansprucht in dem selbst- und fremdverursachten Druck, erfolgreich zu sein zu müssen, gute Leistung bringen zu müssen und Erwartungen erfüllen zu müssen. Itembeispiel: „Situation, in denen ich mich anstrengen muss, anderen zu gefallen.“

(4) Unzufriedenheit mit der Arbeit (UNZU; 8 Items):

Person muss Aufgaben erledigen, die innerlich abgelehnt oder ungern gemacht werden, die nicht den eigenen Interessen entsprechen. Itembeispiel: „Zeiten, in denen mir Aufgaben fehlen, die mir sinnvoll erscheinen.“

(5) Überforderung bei der Arbeit (UEFO; 6 Items):

Anforderungen sind komplex und schwer, sodass man oft bei Leistungserbringung scheitert. Itembeispiel: „Obwohl ich mich bemühe, erfülle ich meine Aufgaben nicht so, wie es sein sollte.“

(6) Mangel an sozialer Anerkennung (MANG; 4 Items):

Vergebliche Versuchung durch Leistung, Freundlichkeit oder Loyalität soziale Gratifikation wie Anerkennung, Respekt oder Lob zu erhalten. Itembeispiel: „Ich bekomme zu wenig Anerkennung für das, was ich leiste.“

(7) Soziale Spannungen (SOZS; 6 Items):

Konflikte und Spannungen mit Bezugspersonen. Itembeispiel: „Ich habe Streit mit anderen, weil diese etwas anderes wollen als ich.“

(8) Soziale Isolation (SOZI; 6 Items):

Stress durch einen erlebten Mangel an sozialen Kontakten, durch den wichtige soziale Ressourcen aus Sicht der Testperson nicht oder nur unzureichend verfügbar sind. Itembeispiel: „Zeiten in denen ich zu wenig Kontakte zu anderen Personen habe.“

(9) Chronische Besorgnis (SORG; 4 Items):

Sorgen über möglicherweise in der Zukunft eintretende Ereignisse. Besorgnis kann einerseits als "Neigung zu erhöhter Besorgnis" im Sinne einer Persönlichkeitsdisposition verstanden werden, d.h. hohe Ausprägungen von Besorgnis gehen damit einher, dass bei der betreffenden Person bereits geringe Belastungen Stress erzeugen. Andererseits kann sie als Reaktion auf ausgeprägte Belastungen begriffen werden, welche die Bewältigungsfähigkeiten der Person subjektiv zu übersteigen drohen, und kann so stressverstärkend wirken. Da Personen mit hoher chronischer Besorgnis dazu neigen, später erfragte Stressepisoden intensiver, länger und aversiver erleben, kann die Besorgnis-Skala verwendet werden, um Verzerrungstendenzen bei Selbstauskünften über Stress- und Gesundheitsindikatoren zu kontrollieren (Schulz, P., Schlotz, W. & Becker, P., 2004). Itembeispiel: „Zeiten, in denen ich mir viele Sorgen mache und nicht damit aufhören kann.“

Zusätzlich liegt eine Screening-Skala (SSCS) vor, welche ein globales und unspezifisches Maß der chronischen Stressbelastung liefert. Dieser enthält 12 Items zu Stressarten, wie Besorgnis, Arbeitsüberlastung, soziale Überlastung, Überforderung und Mangel an sozialer Anerkennung.

Es wurden die 12 Items mit den höchsten Ladungen auf der ersten Hauptkomponente ausgewählt. Die verwendete Screening-Version (SSCS) deckt dabei 5 miteinander in Beziehung stehende Dimensionen von chronischem Stress ab.

Die weiteren Leitideen, an denen sich die Konstruktion des TICS orientierte, fassen die Autoren wie folgt zusammen (Schulz, P., Schlotz, W. & Becker, P., 2004, S. 25 f.):

(1) Subjektivität: Chronischer Stress wird als subjektive Erfahrung erfasst.
(2) Chronizität: Da chronischer Stress sich auf die Häufigkeit von Belastungen zurückführen lässt, wird er durch eine Häufigkeitsskalierung abgebildet.
(3) Unspezifität: Chronischer Stress wird anforderungs- und situationsunspezifisch (d.h. nicht bezogen auf konkrete situative Bedingungen) erfragt; auf diese Weise wird zugleich gewährleistet, dass der Fragebogen von Personen in unterschiedlichsten Lebenssituationen bearbeitet werden kann.
(4) Transparenz: Es werden nur diejenigen chronischen Stressarten abgebildet, welche der Person bewusst sind oder bewusst gemacht werden können.
(5) Komplexität: Durch die Wahl eines breiten Zeitfensters von drei Monaten gehen prinzipiell sehr viele Erfahrungen in die Beurteilung ein, was einen komplexen Prozess des Erinnerns und Auswählens relevanter Belastungserfahrungen, deren Aggregation über einen dreimonatigen Zeitraum und ihre "Übersetzung" in das Antwortformat erfordert.

1.2 Gütekriterien

Die Gütekriterien des TICS wurde durch die Informationen im Testmanual überprüft. Nebengütekriterien werden in dem Manual nicht genannt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Psychologisches Gutachten zur Erfassung von chronischem Stress. Trierer Inventar (TICS)
Hochschule
FOM Essen, Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulleitung Essen früher Fachhochschule
Note
2,3
Jahr
2016
Seiten
18
Katalognummer
V1151641
ISBN (eBook)
9783346541901
ISBN (Buch)
9783346541918
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Trierer Inventar chronischen Stress TICS psychologisches Gutachten chronischem Stress
Arbeit zitieren
Anonym, 2016, Psychologisches Gutachten zur Erfassung von chronischem Stress. Trierer Inventar (TICS), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1151641

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Psychologisches Gutachten zur Erfassung von chronischem Stress. Trierer Inventar (TICS)



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden