Der Bereich der Heimerziehung steht heute einer Vielzahl an Kriterien im Hinblick auf die Qualität gegenüber. Anspruch dieses Bereichs ist es, sich fortlaufend zu professionalisieren, sodass sich die hohen pädagogischen und finanziellen Aufwendungen lohnen. Laut Günder waren in den letzten 25 Jahren jeweils vier von 1000 Kindern und Jugendlichen im Alter von bis zu 20 Jahren bedürftig zur Heimerziehung. Grundlegend eröffnet sich im Heimbereich die Thematik der professionellen Beziehungsgestaltung. Bindungstheoretisches Wissen und die Fähigkeit professioneller Beziehungsgestaltung werden als elementare Kompetenzen einer Fachkraft in der Heimerziehung genannt. Herausgestellt wird dabei, dass, je vertrauensvoller sich die Beziehung zwischen Fachkraft und Innewohnenden darlegt, desto dauerhafter und intensiver nimmt die Heimerziehung Einfluss. Daraus lässt sich ableiten, welche enormes Gewicht die Beziehungsgestaltung im Bezug zum Erfolg einer derartigen Maßnahme einnimmt.
Zumeist ereignet sich eine Unterbringung in einer stationären Erziehungshilfe aufgrund fehlender erzieherischer Kompetenzen der Eltern. Damit einher geht des Öfteren eine mangelnde Versorgung und Förderung, sowie unmittelbare Gefährdungen des Kindeswohls. Explizit die Transition, und damit der Beginn, einer derartigen Unterbringung von Kindern und Jugendlichen gilt als Schlüsselsituation für den Erfolg eben dieser Maßnahme. Zusätzlich birgt der Misserfolg ein-hergehend mit einer vorzeitigen Beendigung der Maßnahme das Risiko, dass häufige Abbrüche und Wechsel der Unterbringung sich negativ auf den Entwicklungsverlauf der Kinder und Jugendlichen auswirken. Daher sollte es ein Anliegen der pädagogischen Fachkräfte sein, eine gelingende Transition in eine Maßnahme zu gewährleisten. Daraus ergibt sich der Anspruch, Wirkungsgefüge in diesem Prozess darzulegen und Chancen, aber auch Risiken zu erkennen.
In der Absicht diese beiden Faktoren der Heimerziehung in ein Verhältnis und eine Beziehung zu setzen, gliedern sich die folgenden Ausführungen an und nehmen Bezug zu der Fragestellung, welchen Einfluss die professionelle Beziehungsgestaltung auf die Transition in eine stationäre Unterbringung nimmt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Professionelle Beziehungsgestaltung in der Heimerziehung
- Begriffsklärung
- Theoretische Grundlagen
- Rechtlicher Rahmen
- Bindungstheorie
- Methoden
- Sensitive Responsivität
- Nähe-Distanz-Verhältnis
- Transition in eine stationäre Unterbringung
- Begriffsklärung
- Theoretische Grundlagen
- Ökologische Systemtheorie
- Transition als Entwicklungsaufgabe
- Methoden
- Handlungsstrategien
- Partizipation
- Hypothesengenerierung
- Zusammenfassung
- Analyse und Hypothesenformulierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss professioneller Beziehungsgestaltung auf die Transition in eine stationäre Unterbringung in der Heimerziehung. Sie setzt sich zum Ziel, die Relevanz von Bindungstheorie und sensibler Responsivität im Kontext des Übergangs in ein Heim für Kinder und Jugendliche aufzuzeigen. Die Arbeit analysiert dabei, wie die Gestaltung der Beziehung zwischen ErzieherInnen und Innewohnenden die Integration und Entwicklung der jungen Menschen beeinflusst.
- Professionelle Beziehungsgestaltung in der Heimerziehung
- Bindungstheorie und sensitive Responsivität
- Transition in eine stationäre Unterbringung
- Einflussfaktoren auf die Integration und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
- Herausforderungen und Chancen der Beziehungsarbeit in der Heimerziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Heimerziehung und der Bedeutung von professioneller Beziehungsgestaltung ein. Sie hebt die Herausforderungen und Chancen des Übergangs in ein Heim hervor.
Das zweite Kapitel widmet sich der professionellen Beziehungsgestaltung in der Heimerziehung. Es definiert den Begriff, erläutert die theoretischen Grundlagen und stellt wichtige Methoden wie sensitive Responsivität und das Nähe-Distanz-Verhältnis vor.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Transition in eine stationäre Unterbringung. Es definiert den Begriff, skizziert die theoretischen Grundlagen, insbesondere die ökologische Systemtheorie und die Bedeutung der Transition als Entwicklungsaufgabe, und beleuchtet verschiedene Handlungsstrategien und Partizipationsmöglichkeiten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Heimerziehung, professionelle Beziehungsgestaltung, Bindungstheorie, sensitive Responsivität, Transition, ökologische Systemtheorie, Integration, Entwicklung, Herausforderungen und Chancen.
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- Anonym (Autor), 2020, Transition und professionelle Beziehungsgestaltung in der stationären Heimerziehung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1151825