Das Risiko beeinflusst das Verhalten jedes einzelnen Individuums und spielt eine bedeutende Rolle in fast allen ökonomischen und alltäglichen Entscheidungen. So hat die Risikobereitschaft weitreichende Auswirkungen – von der Auswahl des beruflichen Werdegangs bis hin zur Bereitschaft, gesundheitsschädliches Verhalten an den Tag zu legen, wie zum Beispiel der Konsum von Alkohol oder Drogen. In der klassischen Entscheidungstheorie ist eine Entscheidung mit Risiko verbunden, wenn der Nutzen des Endresultats mit einer gewissen Unsicherheit verbunden ist. Im Allgemeinen verhalten sich Individuen risikoavers. Das bedeutet, sie bevorzugen eine sichere Variante gegenüber einem Wagnis, welches denselben erwarteten Nutzen erbringen würde. Die Bereitschaft, mehr Risiken einzugehen, wird jedoch oft mit persönlichem und wirtschaftlichem Erfolg assoziiert.
Die Divergenz der Risikobereitschaft von Frauen und Männern ist ein Thema, das in vielen akademischen Bereichen untersucht und mit Experimenten erforscht wurde. In einer Analyse der psychologischen und ökonomischen Literatur untersuchten Byrnes et al. (1999) 150 Studien mit dem Ziel, Geschlechterunterschiede in der Risikobereitschaft aufzudecken. Dabei zeigte sich, dass Frauen durchschnittlich in allen untersuchten Bereichen weniger bereit waren, Risiken einzugehen.
Im Folgenden werden verschiedene Aspekte der Geschlechterunterschiede in der Risikobereitschaft analysiert. Es wird auf die Unterschiede in den Risikopräferenzen und dem Bestehen von Stereotypen eingegangen. Die Beeinflussung durch Umweltbedingungen im Kindesalter gibt Einsicht in die Entwicklung der Risikopräferenzen. Weiterhin wird der Einfluss von Verhaltensökonomischen Phänomenen, wie die Selbstüberschätzung von Individuen und ihre Wettkampfbereitschaft auf die Risikobereitschaft untersucht. Zuletzt werden die Ergebnisse in der Risikobereitschaft einer Nicht-Managementpopulation denen einer Managementpopulation gegenübergestellt um die Risikobereitschaft von professionellen Risikoträgern aufzudecken. Im Zuge dessen werden Experimente der Psychologie und Ökonomie dargestellt und analysiert. Implikationen über den Einfluss von Geschlechterunterschieden auf die Entscheidungen von Frauen in der Wahl ihrer Berufe sowie der Besetzung von Führungspositionen werde
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschlechterunterschiede in den Risikopräferenzen
- Der Einfluss von Umweltfaktoren auf die Entwicklung der Risikopräferenzen
- Verhaltensökonomische Phänomene mit Einfluss auf das Risikoverhalten
- Geschlechterunterschiede in der Wettkampfbereitschaft
- Geschlechterunterschiede in der Selbstüberschätzung
- Geschlechterunterschiede in der Risikobereitschaft von professionellen Risikoträgern
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Unterschiede im Risikoverhalten von Frauen und Männern. Dabei werden verschiedene Faktoren analysiert, die zu diesen Unterschieden beitragen, wie z.B. Risikopräferenzen, Umweltfaktoren, verhaltensökonomische Phänomene und die Risikobereitschaft von professionellen Risikoträgern.
- Unterschiede in den Risikopräferenzen von Frauen und Männern
- Der Einfluss von Umweltfaktoren auf die Entwicklung der Risikobereitschaft
- Verhaltensökonomische Phänomene wie Wettkampfbereitschaft und Selbstüberschätzung
- Die Risikobereitschaft von professionellen Risikoträgern im Vergleich zu einer Nicht-Managementpopulation
- Implikationen für die Berufswahl und Führungspositionen von Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Risikobereitschaft und die Relevanz von Geschlechterunterschieden im Kontext ökonomischer und alltäglicher Entscheidungen dar. Sie führt in die Problematik ein und präsentiert die Forschungsfragen der Arbeit.
Das Kapitel „Geschlechterunterschiede in den Risikopräferenzen" beleuchtet die unterschiedlichen Risikopräferenzen von Frauen und Männern in verschiedenen Lebensbereichen, insbesondere im Gesundheits-, Finanz-, Glücksspiel- und Berufsleben. Es analysiert die Ergebnisse von Studien und Experimenten, die belegen, dass Frauen im Allgemeinen risikoscheuer sind als Männer.
Das Kapitel „Der Einfluss von Umweltfaktoren auf die Entwicklung der Risikopräferenzen" untersucht, wie Umweltbedingungen im Kindesalter die Risikobereitschaft von Frauen und Männern beeinflussen. Es geht auf die Rolle von Sozialisation, Erziehung und kulturellen Faktoren ein und zeigt, wie diese die Entwicklung der Risikopräferenzen prägen können.
Das Kapitel „Verhaltensökonomische Phänomene mit Einfluss auf das Risikoverhalten" analysiert die Rolle von verhaltensökonomischen Phänomenen wie Wettkampfbereitschaft und Selbstüberschätzung im Zusammenhang mit der Risikobereitschaft. Es untersucht, ob und wie diese Phänomene zu Geschlechterunterschieden im Risikoverhalten beitragen.
Schlüsselwörter
Risikobereitschaft, Geschlechterunterschiede, Risikopräferenzen, Umweltfaktoren, Verhaltensökonomik, Wettkampfbereitschaft, Selbstüberschätzung, professionelle Risikoträger, Berufswahl, Führungspositionen.
- Quote paper
- Rudolf Knoll (Author), 2017, Geschlechterunterschiede im Risikoverhalten. Beiträge der experimentellen Ökonomik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1152359