Der zugrunde liegende Sachverhalt dieser Analyse ist eine Entscheidung des Bundesfinanzgerichts (BFG) vom vierten September 2018. Gegenstand dieser ist die Gewährung eines Verlustabzugs im Zuge eines Mantelkaufs gemäß § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG. Basierend auf der BFG-Entscheidung sollen in einem ersten Schritt nachfolgend der Sachverhalt sowie die Entscheidungsgründe des BFG dargestellt werden.
Im Zusammenhang mit der Beurteilung der Änderung des Gesamtbilds der wirtschaftlichen Verhältnisse verweist das BFG in der vorliegenden Entscheidung auf mehrere UFS - und VwGH-Entscheidungen sowie Literaturmeinungen. Daher setzt sich Abschnitt 3 mit den nationalen Rechtsgrundlagen, der bisherigen Rechtsprechung und der herrschenden Lehre näher auseinander. In Abschnitt 4 wird auf die berücksichtigungsfähigen Verluste eingegangen bevor in Abschnitt 5 die Ergebnisse zusammengefasst werden. Abschließend wird ebenfalls beurteilt, ob die BFG-Entscheidung im Einklang mit der Rechtsprechung und der herrschenden Lehre steht oder davon abweicht.
Gemäß § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG erlischt das Verlustvortragsrecht bei Erfüllung des Tatbestands des Mantelkaufs. Im Rahmen eines entgeltlichen Erwerbs einer Körperschaft kommt es zu einer gesamthaften wesentlichen Änderung der organisatorischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen innerhalb kurzer Frist. Die Körperschaft bleibt dabei zivilrechtlich unverändert bestehen. Man spricht in Zusammenhang mit dem Tatbestand des Mantelkaufs auch von der entgeltlichen Übertragung von „leeren Hülsen, also insbesondere von Gesellschaftsanteilen an Kapitalgesellschaften, die ihre wirtschaftliche Tätigkeit eingestellt haben und von der nur mehr das Rechtskleid der juristischen Person samt Verlustvorträgen verblieben ist“.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Problemstellung
- 2. BFG vom 4.9.2018, RV/7101797/2013
- 2.1. Sachverhalt
- 2.2. Beschwerde und Gegenansicht der Beschwerdeführerin
- 2.3. Entscheidungsgründe des BFG
- 2.4. Conclusio
- 2.5. Revision
- 2.6. Zwischenfazit
- 3. Mantelkauf gem § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG
- 3.1. Vorbemerkungen
- 3.2. Änderung der organisatorischen Struktur
- 3.3. Änderung der wirtschaftlichen Struktur
- 3.4. Änderung der Gesellschafterstruktur
- 3.5. Gesamtbild der Verhältnisse
- 3.6. Wirkung
- 3.7. Ausnahmen
- 3.7.1. Mantelkauf zu Sanierungszwecken
- 3.7.2. Übertragung stiller Reserven
- 3.7.3. Mantelkauf iZm Rationalisierung und Synergieeffekten
- 4. Berücksichtigungsfähige Verluste
- 4.1. Schwebeverluste
- 4.2. Siebentelbeträge gem § 12 Abs 3 Z 2 KStG
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Entscheidung des Bundesfinanzgerichts (BFG) vom 4. September 2018 zum Thema Mantelkauf im Kontext des § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG. Ziel ist es, den Sachverhalt, die Entscheidungsgründe des BFG und die damit verbundenen Rechtsgrundlagen zu erläutern und im Hinblick auf bestehende Rechtsprechung und Literaturmeinungen zu bewerten. Die Arbeit untersucht, ob die BFG-Entscheidung im Einklang mit dem bestehenden Rechtsrahmen steht.
- Analyse der BFG-Entscheidung zum Mantelkauf
- Darlegung der Rechtsgrundlagen nach § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG
- Bewertung der Entscheidungsgründe des BFG im Kontext der Rechtsprechung und Literatur
- Untersuchung der berücksichtigungsfähigen Verluste im Zusammenhang mit einem Mantelkauf
- Zusammenfassende Beurteilung der Rechtslage
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Problemstellung: Diese Einleitung führt in die Thematik des Mantelkaufs im Steuerrecht ein und beschreibt den Kontext der Entscheidung des Bundesfinanzgerichts (BFG) vom 4. September 2018. Sie skizziert den Schwerpunkt der Arbeit, die Analyse dieser Entscheidung im Hinblick auf die Anwendung des § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG und die Berücksichtigung von Verlustvorträgen. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Vereinbarkeit der BFG-Entscheidung mit der bestehenden Rechtsprechung und Literatur dar und skizziert den Aufbau der Arbeit.
2. BFG vom 4.9.2018, RV/7101797/2013: Dieses Kapitel präsentiert den Sachverhalt der BFG-Entscheidung, die Beschwerde der Klägerin und die Gegenansicht, sowie die Entscheidungsgründe des Gerichts. Es analysiert die Argumentation des BFG und bewertet die konkrete Anwendung des § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG auf den vorliegenden Fall. Der Abschnitt beleuchtet die Schlussfolgerung des BFG und die Frage nach einer möglichen Revision. Das Zwischenfazit dieses Kapitels stellt die wichtigsten Ergebnisse der Analyse der BFG-Entscheidung dar.
3. Mantelkauf gem § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG: Dieses Kapitel behandelt umfassend den Mantelkauf nach § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG. Es analysiert die Voraussetzungen eines Mantelkaufs, unterscheidet zwischen Änderungen der organisatorischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen. Die Analyse beleuchtet den Einfluss dieser Änderungen auf das Gesamtbild der Verhältnisse und die daraus resultierenden steuerlichen Konsequenzen. Es werden Ausnahmen vom Verlustvortragsrecht, wie etwa Mantelkäufe zu Sanierungszwecken oder im Zusammenhang mit Rationalisierung und Synergieeffekten, im Detail diskutiert.
4. Berücksichtigungsfähige Verluste: Dieses Kapitel befasst sich mit den Verlusten, die im Zusammenhang mit einem Mantelkauf berücksichtigt werden können. Es unterscheidet zwischen Schwebeverlusten und Siebentelbeträgen gemäß § 12 Abs 3 Z 2 KStG. Die Analyse beleuchtet die Kriterien für die Berücksichtigung dieser Verluste und deren Relevanz im Kontext der BFG-Entscheidung. Die Diskussion der verschiedenen Verlustarten und deren steuerlicher Behandlung bildet den Kern dieses Kapitels.
Schlüsselwörter
Mantelkauf, § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG, Körperschaftsteuergesetz, Verlustvortrag, Bundesfinanzgericht (BFG), Rechtsprechung, Literatur, wirtschaftliche Struktur, organisatorische Struktur, Gesellschafterstruktur, Sanierung, Rationalisierung, Synergieeffekte, Schwebeverluste, Siebentelbeträge.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Mantelkauf im Kontext des § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert eine Entscheidung des Bundesfinanzgerichts (BFG) vom 4. September 2018 zum Thema Mantelkauf im Kontext des § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG. Sie untersucht den Sachverhalt, die Entscheidungsgründe des BFG und die damit verbundenen Rechtsgrundlagen. Ein zentrales Thema ist die Bewertung der BFG-Entscheidung im Hinblick auf bestehende Rechtsprechung und Literaturmeinungen.
Welche Aspekte des Mantelkaufs werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich umfassend mit dem Mantelkauf gemäß § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG. Es werden die Voraussetzungen eines Mantelkaufs analysiert, unterschiede zwischen Änderungen der organisatorischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen beleuchtet und der Einfluss dieser Änderungen auf das Gesamtbild der Verhältnisse und die steuerlichen Konsequenzen untersucht. Ausnahmen vom Verlustvortragsrecht, wie Mantelkäufe zu Sanierungszwecken oder im Zusammenhang mit Rationalisierung und Synergieeffekten, werden detailliert diskutiert.
Welche Rolle spielt die BFG-Entscheidung vom 4. September 2018?
Die BFG-Entscheidung (RV/7101797/2013) bildet den zentralen Fall der Analyse. Die Arbeit beschreibt den Sachverhalt, die Beschwerde der Klägerin, die Gegenansicht und die Entscheidungsgründe des Gerichts. Sie analysiert die Argumentation des BFG und bewertet die Anwendung des § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG auf den konkreten Fall. Die Frage nach einer möglichen Revision wird ebenfalls behandelt.
Welche Arten von Verlusten werden betrachtet?
Die Arbeit untersucht die im Zusammenhang mit einem Mantelkauf berücksichtigungsfähigen Verluste. Es wird zwischen Schwebeverlusten und Siebentelbeträgen gemäß § 12 Abs 3 Z 2 KStG unterschieden. Die Analyse beleuchtet die Kriterien für die Berücksichtigung dieser Verluste und deren Relevanz im Kontext der BFG-Entscheidung.
Welche Forschungsfrage wird untersucht?
Die zentrale Forschungsfrage ist, ob die BFG-Entscheidung im Einklang mit dem bestehenden Rechtsrahmen (Rechtsprechung und Literatur) steht. Die Arbeit bewertet die Entscheidungsgründe des BFG vor diesem Hintergrund.
Welche Kapitel enthält die Seminararbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung und Problemstellung, BFG-Entscheidung vom 4.9.2018, Mantelkauf gem. § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG, Berücksichtigungsfähige Verluste und Resümee. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse der jeweiligen Thematik.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Mantelkauf, § 8 Abs 4 Z 2 lit c KStG, Körperschaftsteuergesetz, Verlustvortrag, Bundesfinanzgericht (BFG), Rechtsprechung, Literatur, wirtschaftliche Struktur, organisatorische Struktur, Gesellschafterstruktur, Sanierung, Rationalisierung, Synergieeffekte, Schwebeverluste, Siebentelbeträge.
- Arbeit zitieren
- Elisabeth Klemens (Autor:in), 2019, Das Bundesfinanzgericht zum Mantelkauf. Analyse der Entscheidung vom 4.9.2018, RV/7101797/2013, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1152496