Die Grundgedanken der Montessori-Pädagogik


Trabajo de Seminario, 2004

24 Páginas, Calificación: 1,0


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Das Leben von Maria Montessori

2. Grundlagen der Montessori- Pädagogik
2.1 „Hilf mir, meine Arbeit selbst zu tun“
2.2 „Das Kind ist Baumeister seiner selbst.“
2.3 Die Polarisation der Aufmerksamkeit
2.4 der absorbierte Geist
2.5 Die Kosmische Erziehung
2.6 Die Freiheit
2.7 Das Prinzip der freien Wahl

3. die sensiblen Perioden

4. Die 3 Gegebenheiten
4.1 Die vorbereitete Umgebung
4.2 Der Erzieher
4.3 Das Material

5. Resümee

Literaturverzeichnis

Quellenverzeichnis

Beschäftigt man sich näher mit den Theorien sozialer Arbeit, speziell mit den Methoden der Erziehung, fällt einen auf, dass vor allem die Männer in den letzten Hundert Jahren sich mit der Erziehungsfrage beschäftigten. Neben einer Vielzahl von Männern gibt es jedoch eine Frau, deren Name nicht nur für eine Person steht, sondern für eine Idee einer Erziehung, die noch heute in vielen Ländern Anklang findet. Die Rede ist von Maria Montessori. Die Montessori-Pädagogik ist eine reformpädagogische Bewegung, dessen höchstes Ziel es war, sich am Kind und seinen individuellen Bedürfnissen zu orientieren. Schon zur Zeit Montessoris selbst war sie angesehen und wurde fast überall auf der Welt praktiziert. Und noch heute kann man einen Aufschwung ihrer Pädagogik erkennen. In der Montessori-Pädagogik wird das Kind als ganzheitliche, Persönlichkeit beachtet und nicht als Abbild seiner Eltern. Jedes Kind verfügt über einen eigenen inneren Bauplan der Seele, über schöpferische Energien, die es dem Kind ermöglichen, sich selbst zu formen, "indem es seine Umwelt absorbiert". Sie bezeichnet das Kind als den "Baumeister des Menschen". Um diesen inneren Bauplan, den "sensiblen Phasen", folgen zu können, benötigt das Kind die Hilfe des Erwachsenen. Er muss für die Gestaltung der Umgebung, sowie für die Bereitstellung der erforderlichen Materialien sorgen. Der Erzieher ist jedoch lediglich Helfer und Förderer dieses Bauplans, den nur das Kind selbst umsetzen kann. Die Kinder werden deshalb weniger geführt, sondern von den Pädagoginnen und Pädagogen darin unterstützt, aus der Kraft ihrer eigenen Potenziale in die Gesellschaft hineinzuwachsen, ihren eigenen Weg zu finden und intelligente, leistungsfähige sowie kooperations- und hilfsbereite Menschen mit sicherem Selbstbewusstsein zu werden. „Höchstes Ziel war für Maria Montessori, Kinder und Jugendliche heranwachsen zu sehen, die über alle ethnischen, nationalen und sozialen Grenzen hinweg Frieden in der Welt schaffen. Das war eine großartige Vision, die dennoch einen realistischen Kern hat: Jedes neugeborene Kind ist eine neue Chance zum Frieden.[1] Meine Hausarbeit beschäftigt sich mit eben diesen Grundlagen ihrer Pädagogik und greift die drei Gegebenheiten auf. Zunächst soll jedoch anhand einer Biographie wissenswertes über ihr Leben und zur Entwicklung ihres Schaffens aufgezeigt werden. Danach gehe ich auf ihre wichtigsten Theorien und Grundlagen für die Erziehung eines eigenständigen Kindes ein. Um die Bedeutung der drei Gegebenheiten deutlich zu machen, erfolgt zunächst eine kurze Beschreibung der sensiblen Phasen. Schließlich folgt die Darstellung der drei Gegebenheiten Umgebung, Erzieher und Materialien.

1. Das Leben von Maria Montessori

Maria Montessori (siehe Abbildung 1.1) wurde am 31. August 1870, dem Jahr der Vereinigung Italiens, in Chiaravalle in der Provinz Ancona geboren. Sie war das einzige Kind von Alessandro Montessori (1832 - 1915), welcher von Beruf Finanzbeamter war und Renilde Montessori, geb. Stoppani (1840 - 1912) (s. Abb. 1.2 und 1.3), welche aus einer Gutsbesitzerfamilie stammte. Da Maria Montessori Einzelkind war, besaß sie die völlige Zuneigung ihrer Eltern. Mit fünf Jahren zog sie mit ihren Eltern nach Rom. Ein Jahr später besuchte die damals sechsjährige die Grundschule. Nach Abschluss der Grundschulzeit ging sie ab Herbst 1883 auf die naturwissenschaftlich - technische Sekundarschule Regia Scuola Tchnica Michelangelo Buonarotti. Der Abschluss an dieser Schule berechtigte sie zu einem Studium an einer Hochschule. Und obwohl die Eltern einen Lehrberuf als Ausbildungsziel für Maria Montessori vorsahen, schrieb sie sich, nach erfolgreichen Abschluss, im Herbst 1890 als Studentin der Mathematik, Physik und Naturwissenschaften an der Universität Rom ein und konzentrierte sich dort auf die vormedizinischen Fächer, da sie den Wunsch hatte, Medizin zu studieren. Im Frühjahr 1892 bestand sie mit sehr gutem Erfolg die Fächer Latein und Italienisch und erwarb damit die Berechtigung ein klinisches Studium der Medizin beginnen zu können. Während dem Studium wohnte Maria weiterhin bei ihren Eltern. Montessoris Energie und Willenskraft zeichnete sich durch Erfolg im Studium aus: 1894 gewann sie für ihre Leistungen in der Pathologie einen gefragten Preis mit dem ein Stipendium verbunden war, im darauf folgenden Jahr einen „Wettbewerb um eine begehrte Stellung als Assistentin im Krankenhaus“. Dieser Gewinn ermöglichte es ihr, bereits ein Jahr vor ihrem Studienabschluss, klinische Erfahrungen in diesen Bereich zu erwerben. In den Jahren 1895/96 arbeitete sie in einem Frauen- und einem Männerkrankenhaus als Hilfsassistenzärztin. Im Frühjahr 1896 legte Montessori ihre Doktorarbeit zum Thema „ Ein klinischer Beitrag zum Studium des Verfolgungswahn“ vor und am 10. Juli 1896 erhielt sie als erste Ärztin Italiens das Promotionsdiplom. Sie eröffnet schließlich eine Privatpraxis und wurde zudem am Krankenhaus Don Giovanni als Assistenzärztin, in der Abteilung Kinderpsychiatrie, angestellt. Durch dem Umgang mit behinderten Kindern kam sie zu der Überzeugung, dass "das Problem dieser Kinder ist in erster Linie ein pädagogisches, nicht ein medizinisches" sei. .Ende 1898 wurde Maria Montessori Mitglied in der Liga für die Erziehung behinderter Kinder. Von da an begann sie 1899, im Auftrag des italienischen Erziehungsministers, Vorträge über ihre Methode zur Erziehung zurückgebliebener Kinder am Lehrerbildungsinstitut des College Romano zu halten. Ebenfalls hielt sie Vorträge in Mailand, Padua, Venedig und Genua und wurde zur Repräsentantin der Liga auf dem Frauenkongress in Rom. Im Frühjahr des darauf folgenden Jahres wurde sie Direktorin des medizinischpädagogischen Instituts zur Ausbildung von Lehrern für die Betreuung und Erziehung geistig behinderter Kinder ebenfalls in Rom. Am 31.03.1898 wurde ihr Sohn Mario Montessori geboren (s. Abb. 1.4), der aus Montessoris Beziehung zu Dr. Guiseppe Montesano stammte. Da ein nicht-eheliches Kind zur damaligen Zeit das Karriere-Aus bedeutete hätte, hielt sie die Geburt geheim und gab Mario nach seiner Geburt in Pflege. Maria Montessori besuchte ihn zwar häufig, sie war ihm jedoch nicht als seine Mutter bekannt. 1990 gab sie ihre ärztliche Praxis auf und schrieb sich erneut an der Universität von Rom für die Fächer Anthropologie, Experimentalpsychologie und Erziehungsphilosophie ein. Im Jahr 1902 fasste Maria Montessori ihre auf dem Gebiet der Medizin und Pädagogik gewonnenen Kenntnisse über die besonderen Erziehungsmethoden auf dem 2. nationalen Pädagogenkongress in Neapel zusammen. Auch in den darauf folgenden Jahren hielt sie eine Reihe von Vorträgen und veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen, die vermehrt von sozialen als von physischen Problemen handelten. 1904 wurde sie schließlich zur Professorin für Anthropologie an der Universität Rom ernannt. 1907 eröffnete sie die "Casa dei Bambini", ein Kinderhaus zur Betreuung von Vorschulkindern im Armenviertel Roms. Maria Montessori machte sich bei ihrer Arbeit die Erfahrung zu nutze, die sie vorher mit behinderten Kindern gemacht hatte und verwendete für ihre Arbeit mit den Kindern das Material, das sie aus der Experimentalpsychologie kannte und weiterentwickelt hatte. Sehr schnell sprach sich in Rom das Kinderhausmodell herum, da die Kinder nicht geahnte Fortschritte machten, die den "unterprivilegierten" Kindern vorher nicht zugetraut wurden. Mit der Veröffentlichung ihres ersten Buches Il metodo della Pedagogia Scientifica applicato all’educazione infantile nelle Case dei Bambini (Die Methode der wissenschaftlichen Pädagogik, angewandt auf die Kindererziehung in den Kinderhäusern), kurz Il metodo im Jahre 1909, welches in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurde, begann der Siegeszug ihrer Methode und damit auch die internationale Verbreitung von Kinderhäusern und Montessori-Schulen. Fortan war Montessori nicht mehr als erste Ärztin Italiens berühmt, sondern auch aufgrund der Entwicklung einer neuen Erziehungsmethode. Nach dem ersten Weltkrieg siedelte sie nach Amerika, Spanien und später nach England über. 1922 kehrte sie für einige Jahre nach Italien zurück. 1924 begegnete Montessori erstmals Benito Mussolini, der seit der Machtübernahme im Oktober 1922 Führer der italienischen Faschisten war. Ein gemeinsames Gespräch führte zur Einführung ihrer Methode in allen italienischen Schulen und zur Anerkennung ihrer Pädagogik als nationale Erziehungstheorie Italiens. Im Jahre 1929 fand in Kopenhagen der 1. internationale Montessori-Kongress statt, weitere acht, in regelmäßigen Abständen von einem Jahr, folgten. Auf dieser Veranstaltung gründete Montessori die Società Montessori Internazionale (SMI). Diese Gesellschaft sollte den Austausch unter den nationalen Montessori- Vereinigungen fördern und ihre Aktivitäten beaufsichtigen. Gleichzeitig sollten sie Ausbildungskurse organisieren und die Gedanken Montessoris weiter verbreiten. Während des 2. Weltkrieges zerstörten die Nazis die deutsche Montessori- Bewegung. Ihre Einrichtungen wurden geschlossen und ihre Bücher verbrannt. Maria Montessori kehrte deshalb Europa den Rücken zu und lebte von 1939 bis 1946 mit ihrem Sohn und dessen Familie in Adyar (Indien). Während dem siebenjährigen Aufenthalt in Indien bildete Montessori insgesamt mehr als 1000 indische Lehrer und Lehrerinnen nach ihrer Methode aus. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges lebte sie kurzzeitig in England, entschloss sich aber in Mai nach Amsterdam zu ziehen. 1947 kehrte sie für einige Wochen nach Italien zurück. Hier kam es zur Neugründung der italienischen Montessori-Gesellschaft (Opera Montessori) und 40 Jahre nach Gründung des "Casa dei Bambini" entstanden erste Pläne für den Aufbau einer Montessori-Universität in Madras. Obwohl sie bereits hochbetagt war, folgten Reisen nach Indien, Ceylon, Pakistan und die Rückübersiedlung nach Europa. 1950 reiste sie nach Norwegen und Schweden. Im selben Jahr feierte sie ihren 80. Geburtstag auf einer internationalen Konferenz in Amsterdam (s. Abb. 1.5). 1951 reiste Maria Montessori nach Tirol und hielt in Innsbruck ihren letzten Ausbildungskurs. Bis zu ihrem Lebensende wohnte sie dann in Nordwijk aan Zee in den Niederlanden. Dort starb sie nach einem erfüllten Leben, welches nahezu ausschließlich der Entwicklung ihrer pädagogischen Konzeption gewidmet war, am 6. Mai 1952. Auf ihrem Grabmal in Noordwijk, einer halbkreisförmigen Mauer aus unpoliertem Marmor, steht eine Inschrift in italienischer Sprache: „Io prego i cari bambini che possuno tutto di unirsi a me per la construzione della pace negli uomini nel mondo.“ Auf Deutsch: „Ich bitte die lieben Kinder, die alles vermögen, sich mit mir zu vereinigen, um den Frieden in den Menschen und in der Welt aufzubauen (s. Abb.1.6).“[2]

2. Grundlagen der Montessori- Pädagogik

2.1 „Hilf mir, meine Arbeit selbst zu tun“

„Hilf mir, meine Arbeit selbst zu tun[3] “, ist zu einem Leitwort der Montessori-Pädagogik geworden. Dieser Satz bezeichnet die beiden Komponenten von Erziehung, wie Montessori

sie sieht: Die Erwachsenen sollen die Bedingungen schaffen, die das Kind braucht, damit es durch das Sammeln eigener Erfahrungen sein Bildungsprozess vorantreiben kann.

„Das ganze unbewusste Streben des Kindes geht dahin, sich durch die Loslösung vom Erwachsenen und durch Selbstständigkeit zur freien Persönlichkeit zu entwickeln. Unsere Erziehung trägt diesem Streben des Kindes in allem Rechnung; und unser Bemühen ist es den Kind zu helfen, selbstständig zu werden.[4]

Es gilt also, dass Kind soll Selbstständiger werden, in dem es Selbstständig ist. Denn dann entsteht in jedem normalen Kind, soziale Haltung, freiwillige Disziplin, Gehorsam und Willensstärke. Aus diesem Grund stellt Montessori zwei Forderungen an die Erziehung des Kindes. Zum einen, eine Haltungsänderung des Erwachsenen dem Kind gegenüber. Denn nach Maria Montessori ist das Kind „kein leeres Wesen“, das von einem Erwachsenen „gefüllt“ werden muss. Zum anderen soll ein Erwachsener den Charakter eines Kindes nicht formen, sondern den Kindern helfen eine eigenständige Persönlichkeit zu werden. Denn

„das Kind trägt nicht die verkleinerten Merkmale des Erwachsenen in sich, sondern in ihm wächst sein eigenes Leben, das seinen Sinn in sich selber hat.[5]

Das Kind muss deshalb geachtet und unterstützt werden. Montessori geht davon aus, dass das Kind mit dem Drang zu lernen und zu wachsen geboren wird. Durch sein spontanes Bedürfnis Dinge zu erkunden, indem es zum Beispiel alles anfässt oder in den Mund steckt, führt zu Erkenntnisprozessen, die letztendlich seine Persönlichkeit bilden.

[...]


[1] Zitat: http://www.montessori-vereinigung.de/html/body_profil.html

[2] Biographie basiert auf:

Quelle und Meyer (Hg): Maria Montessori. Grundlagen meiner Pädagogik. Wiesbaden, 1996

Montessori, Maria Grundgedanken der Montessori- Pädagogik, Freiburg 1967

[3] Vgl.: www.montessori-vereinigung.de

[4] Zitat: Quelle und Meyer (Hg): Maria Montessori. Grundlagen meiner Pädagogik. Wiesbaden, 1996 S. 11

[5] Zitat: Quelle und Meyer (Hg): Maria Montessori. Grundlagen meiner Pädagogik. Wiesbaden, 1996 S. 9

Final del extracto de 24 páginas

Detalles

Título
Die Grundgedanken der Montessori-Pädagogik
Universidad
University of Applied Sciences Nordhausen
Curso
Pädagogik
Calificación
1,0
Autor
Año
2004
Páginas
24
No. de catálogo
V115258
ISBN (Ebook)
9783640168156
ISBN (Libro)
9783640168262
Tamaño de fichero
487 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Grundgedanken, Montessori-Pädagogik, Pädagogik
Citar trabajo
Madeleine Hoppe (Autor), 2004, Die Grundgedanken der Montessori-Pädagogik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115258

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