Burnout bei Erwachsenen. Geeignete Präventionsmaßnahmen


Hausarbeit, 2021

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1 EINLEITUNG

2 Stress
2.1 Definition
2.2 Körperliche Auswirkungen von Stress

3 Burnout
3.1 Definition
3.2 Burnout-Kreislauf

4 Präventionsmaẞnahmen
4.1 Stressmanagement
4.2 Stressbewältigungstraining
4.3 Geeignete Stresstrainingsprogramme
4.4 Wirksamkeit von Stressbewältigungstrainings bei Erwachsenen

5 Zusammenfassung und Fazit

6 Literaturverzeichnis

1 EINLEITUNG

Stress ist in der heutigen Gesellschaft ein stets präsentes Thema, besonders am Arbeitsplatz tritt dieser häufig auf. So zeigen Umfragen, dass 66 Prozent der Beschäftigten im Urlaub Anrufe entgegennehmen, 58 Prozent auf Nachrichten antworten und 48 Prozent E-Mails lesen und beantworten. Ein weiteres Ergebnis ist, dass eine Mehrheit der Beschäftigten auch während des Urlaubs für den Arbeitgeber erreichbar ist. Ein Grund dafür kann die fehlende Einschätzung der eigenen Belastbarkeit sein (Kollak, 2016). Die Anzahl an Erkrankungen wegen psychischer Leiden und Verhaltensstörungen am Arbeitsplatz nahm in den letzten Jahren deutlich zu. Im Jahr 2007 lagen die Fehltage wegen seelischer Erkrankungen – insbesondere Burnout oder Depression – bei 48 Millionen, zehn Jahre später hatten sie sich mehr als verdoppelt und betrugen insgesamt 107 Millionen. Die seelische Erkrankung ist mittlerweile der zweithäufigste Grund, aus dem sich Beschäftigte krankschreiben lassen. Im Jahr 2018 wurden 71 300 Menschen wegen psychischer Probleme erwerbsunfähig gemeldet und somit frühverrentet. Diese Anzahl ist doppelt so hoch wie die Menge derer, die durch Tumore (21 600 Fälle) oder durch eine Erkrankung des Muskel-Skelett-Systems (21 400 Fälle) erwerbsunfähig wurden. Somit stellen die psychischen Probleme die häufigste Ursache für eine verminderte oder verlorene Erwerbsfähigkeit dar (Rusch, 2019, S. 1). Die AOK und die BKK konnten 2018 fast eine Verdreifachung der Burnout-Diagnosehäufigkeit in den vorhergehenden zehn Jahren verzeichnen (STATISTA, 2021a, 2021b). Die steigenden Zahlen sind alarmierend und zeigen auf, dass gezielt Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Burnout-Symptome getroffen werden sollten (Waadt & Acker, 2018, S. 9).

Die gesetzliche Verpflichtung zur betrieblichen Gesundheitsvorsorge nach § 20 und 20a SGB V kann zur Vorbeugung und Heilung von Burnout am Arbeitsplatz beitragen, vorausgesetzt es stehen passende Angebote zur Verfügung (Kollak, 2016, S. 35). Aufgrund der immer noch unterschätzten Erkrankung Burnout wird dieses Thema in der vorliegenden Hausarbeit näher untersucht und es wird der Fragestellung nachgegangen: Welche geeigneten Präventionsmaßnahmen können zur Vorbeugung gegen Burnout bei Berufstätigen genutzt werden? Hierfür wird der Fokus auf den GKV-Präventionsleitfaden gelegt, auf den in dieser Arbeit noch näher eingegangen wird.

Um die Krankheit Burnout besser zu verstehen, wird im ersten Teil der Arbeit das Thema Stress behandelt, da dieser eine bedeutende Rolle bei der Bildung von Burnout-Symptomen spielt. Anschließend wird auf die Begrifflichkeit des Burnouts sowie anhand des Burnout-Zyklus auf dessen Entstehung eingegangen. Im dritten Teil wird das Kernthema dieser Arbeit behandelt und es werden geeignete Präventionsmaßnahmen zur Vorbeugung gegen Burnout aufgezeigt.

2 Stress

2.1 Definition

‚Stress‘ bedeutet im englischen Druck, Anspannung und Kraft. Seinen Ursprung hat der Begriff in dem lateinischen Wort ‚strictus‘, das die Bedeutungen ‚eng‘, ‚straff‘ und ‚stramm‘ hat. ‚Stress‘ kann in ‚Eustress‘ und ‚Disstress‘ unterteilt werden. Unter Ersterem wird positiver Stress verstanden, dieser wird z. B. als hoch motivierend erfahren. Dagegen wird Disstress als negativ empfunden und z. B. als erschöpfend wahrgenommen (Rusch, 2019, S. 5f.). Stress entsteht, wenn eine Person ein Erlebnis oder eine Situation, die durch äußere und innere Reize hervorgerufen wurde, als herausfordernd, gefährlich oder bedrohlich einschätzt. Wird dieser Reiz vom Individuum als Gefahr wahrgenommen und stehen nach eigener (sekundärer) Bewertung nicht ausreichende Ressourcen zur Verfügung (Milek & Bodenmann, 2018, S. 558), erfolgt eine Stressbewältigungsstrategie mit anschließender Neubewertung (Rusch, 2019, S. 8). Das transaktionale Stressmodell nach Lazarus (Abb. 1.1) veranschaulicht diesen Stressreaktionsprozess und zeigt die Wechselwirkung zwischen der Wahrnehmung des Stressors und der subjektiven Bewertung der eigenen Handlungsfähigkeit auf (Schüler-Lubienetzki & Lubienetzki, 2020, S. 82).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1.1: Transaktionales Stressmodell nach Lazarus. Eigene Darstellung in Anlehnung an Waadt & Acker (2018) , Schüler-Lubienetzki & Lubienetzki, (2020) u. Schuster, Hammitt & Moore (2006)

Stressreaktionen werden in der Regel von Menschen nicht einfach passiv hingenommen, sondern es wird versucht, sie so gut wie möglich zu vermeiden, zu verändern, zu kontrollieren oder abzuschwächen. Dafür wird auf unterschiedliche Ressourcen und Strategien zurückgegriffen. Welche Ressourcen und Strategien genutzt werden, hat erheblichen Einfluss darauf, wie belastend die Situationen wahrgenommen werden und welche psychosozialen Belastungen sie auf die Gesundheit haben. Daher ist nicht unbedingt entscheidend, wie lange oder intensiv der Stress ist, sondern vielmehr die Art und Weise, wie der Mensch mit ihm umgeht und ihn bewältigt (Kaluza & Chevalier, 2016, S. 2).

2.2 Körperliche Auswirkungen von Stress

Der Organismus reagiert ständig auf interne und externe Reize. Hierdurch werden im Gehirn unterschiedliche biochemische Prozesse ausgelöst sowie verschiedene Hormone ausgeschüttet und der Körper in Alarmbereitschaft versetzt (Rusch, 2019, S. 6f.).

Chronischer Stress wirkt sich negativ auf den Körper aus und kann ihn krank machen. Es kann zu Konzentrationsstörung, Depression, Schlafproblemen und emotionaler Erschöpfung kommen. Tinnitus und Hörsturz können auftreten sowie erhöhter Blutdruck, Gefäßverkalkung, Herzinfarkt, Magen- und Darmgeschwüre, chronische Verspannungen, Muskelschmerzen und vermindertes Lustempfinden (Waadt & Acker, 2018, S. 26f.). Das Stresshormon Cortisol hat eine wichtige Aufgabe für unsere Gesundheit. Der Körper schüttet es über den Tag verteilt aus und stellt so dem Organismus Energie zu Verfügung. Des Weiteren hebt er den Blutzucker- und den Blutfettspiegel an und baut körpereigenes Eiweiß ab. Bei Dauerstress hingegen kommt es zu einem erhöhten durchschnittlichen Cortisolspiegel im Körper, daher kann die Gefahr einer Infektion steigen und die Blutfett- und Blutzuckerwerte können sich verschlechtern (Waadt & Acker, 2018, S. 27f.).

3 Burnout

3.1 Definition

Der Begriff ‚Burnout‘ kann übersetzt werden mit ‚Ausgebranntsein‘ (Rusch, 2019, S. 55) und wurde erstmals in den 1970er-Jahren in den Vereinigten Staaten von Amerika verwendet (Waadt & Acker, 2018, S. 17). Dieses Phänomen wurde ursprünglich in sozialen Berufen beobachtet, z. B. bei Krankenschwestern und -pflegern sowie ärztlichem und pädagogischem Personal (Rusch, 2019, S. 55). Das Burnout-Syndrom ist keine Krankheitsdiagnose im Sinne einer psychischen Erkrankung, sondern gilt nach der ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) als ein Problem in Bezug auf Schwierigkeiten der Lebensbewältigung und wird mit Z73.0 verschlüsselt. Es ist ein Zustand von körperlicher, emotionaler und mentaler Erschöpfung aufgrund einer beruflichen Überlastung (Helmreich & Lieb, 2015, S. 57; Rusch, 2019, S. 187). In der neu geplanten Version ICD-11, die im Jahr 2022 in Kraft treten soll, soll es eine eigenständige Diagnose für das Burnout-Symptom geben (STATISTA, 2021a).

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Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Burnout bei Erwachsenen. Geeignete Präventionsmaßnahmen
Hochschule
Hamburger Fern-Hochschule
Note
1,0
Autor
Jahr
2021
Seiten
17
Katalognummer
V1152711
ISBN (eBook)
9783346546838
ISBN (Buch)
9783346546845
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Burnout, Präventionsmaßnahmen, Stress, Stressmanagement, Stressbewältigungstraining, Gesundheitspsychologie
Arbeit zitieren
Aileen Pawlick (Autor:in), 2021, Burnout bei Erwachsenen. Geeignete Präventionsmaßnahmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1152711

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