Großstadterfahrungen im Spiegel der Werke von Walter Benjamin


Essay, 2001

17 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Universität Bielefeld

Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft

Promovend: Volker Beckmann

Rigorosum zum Thema: Großstadterfahrung im Spiegel des Werks von Walter Benjamin (Moskau, Berlin, Paris)

Thesenpapier: Großstadterfahrung im Spiegel des Werks von Walter Benjamin

Die Wahrnehmung, die Sprache und die Erinnerung eines Menschen hängen eng miteinander zusammen. Der Sozialpsychologe Maurice Halbwachs schlussfolgerte in seinem Buch „Les cadres sociaux de la mémoire“, dass es weder eine menschliche Wahrnehmung ohne Erinnerung, noch eine Erinnerung ohne Wahrnehmung geben könne. Da das Individuum ein gesellschaftliches Wesen ist und mindestens einer Gruppe, d.h. einer sozialen Klasse, einem Milieu und einer Familie angehört, wird es gezwungen, seinen Erinnerungen und Wahrnehmungen einen sozial verständlichen sprachlichen Ausdruck zu geben, wenn es Wert darauf legt, sie mitteilbar zu machen. „Es gibt keine Wahrnehmung, von der man sagen könnte, sie sei rein äußerlich, denn wenn ein Mitglied einer Gruppe ein Objekt wahrnimmt, gibt es ihm einen Namen und ordnet es einer Kategorie zu, d.h. es passt sich den Konventionen der Gruppe an, die sein Denken durchdringen, wie das der anderen. Wenn man sich eine intuitive Wahrnehmung vorstellt, ohne irgendeine Vermischung der Erinnerung beim isolierten Individuum, die keinen Teil irgendeiner Gesellschaft ausmachte und wäre, dann gibt es keine kollektive Wahrnehmung, die man begleiten kann, weil sie selbst sie möglich macht, die Erinnerung der Worte und Begriffe, die es den Menschen erlauben, sich über die Gegenstände zu verständigen. Im selben Moment, in dem man Dinge sieht, drückt man sich in einer solchen Weise aus, in der die anderen sie sehen können: wenn man aus sich herausgeht, dann nicht, um sich mit den Objekten zu vermischen, sondern um sie aus dem Blickwinkel der anderen zu betrachten, was nur möglich ist, wenn man sich an die Beziehungen erinnert, die man mit ihnen gehabt hat. Es gibt also keine Wahrnehmung ohne Erinnerung.“1

Sobald ein Individuum allerdings seine Erinnerungen und Wahrnehmungen in bewusster zeitlicher und philosophischer Distanz zu seinem Herkunftsmilieu versprachlicht, wird diese Haltung Konsequenzen sowohl hinsichtlich seiner Wahrnehmungen als auch hinsichtlich seiner Ausdrucksweise haben. Nachfolgend gehen wir der Frage nach, in welchen textuellen und sprachlichen Formen Walter Benjamin, der Literaturwissenschaftler und Philosoph jüdisch-bürgerlicher Herkunft, seine Großstadterfahrungen seit der Mitte der 1920er Jahre ausdrückte. Auf der persönlichen Ebene zeigten seine Liebe zu der kommunistischen Schauspielerin und Regisseurin Asja Lacis, seine lebenslange Freundschaft mit dem Kabbalaforscher Gershom Scholem, seine gemeinsame Übersetzungsarbeit mit Franz Hessel von zwei Büchern aus dem Romanzyklus „A la recherche du temps perdu“ von Marcel Proust und seine Freundschaft zu Bertolt Brecht die erstaunliche Breite seiner Toleranz und ideologischen Aufgeschlossenheit an.2

1. Die ausgewählten Texte zum Thema Großstadterfahrung

1.1 Das „Moskauer Tagebuch“ im Vergleich zu dem Städtebild „Moskau“

Das Tagebuch, das Benjamin über seinen Aufenthalt in Moskau vom 6. Dezember 1926 bis 1. Februar 1927 schrieb, unterschied sich von dem Artikel „Moskau“ in der Vierteljahreszeitschrift „Die Kreatur“ (1926-30), die gemeinschaftlich von dem jüdischen Philosophen Martin Buber, dem Katholiken Josef Wittig und dem Protestanten Victor von Weizsäcker auf Initiative des Verlegers Lambert Schneider herausgegeben wurde, inhaltlich dadurch, dass in letzterem die persönlichen Beziehungen konsequent ausgespart wurden.3

Nach seiner Rückkehr von Moskau nach Berlin charakterisierte Walter Benjamin den Tenor seines geplanten Artikels für die „Kreatur“, in dem er seine zeitkritischen Wahrnehmungen in der sowjetischen Hauptstadt darstellte, in seinem Brief an Martin Bubervom 23.2.1927 wie folgt:

,,[...] alle Theorie wird meiner Darstellung fernbleiben. Das Kreatürliche gerade dadurch sprechen zu lassen, wird mir, wie ich hoffe, gelingen: soweit mir eben gelungen ist, diese sehr neue, befremdende Sprache, die laut durch die Schallmaske einer ganz veränderten Umwelt ertönt, aufzufassen und festzuhalten. Ich will eine Darstellung der Stadt Moskau in diesem Augenblick geben, in der ,alles Faktische schon Theorie' ist und die sich damit aller deduktiven Abstraktion, aller Prognostik, ja in gewissen Grenzen auch allen Urteils enthält, welche sämtlich meiner unumstößlichen Überzeugung nach in diesem Fall durchaus nicht von .geistigen' Daten sondern allein von wirtschaftlichen Fakten aus gegeben werden können, über die selbst in Rußland nur die wenigsten einen genügend großen Überblick haben. Moskau, wie es jetzt, im Augenblick sich darstellt, läßt schematisch verkürzt alle Möglichkeiten erkennen: vor allem die des Scheiterns und des Gelingens der Revolution. In beiden Fällen aber wird es etwas Unabsehbares geben, dessen Bild von aller programmatischen Zukunftsmalerei weit unterschieden sein wird und das zeichnet sich heute in den Menschen und ihrer Umwelt hart und deutlich ab.“4

Benjamin kam zu einer Zeit in Moskau an, als der Machtkampf zwischen Stalin und Trotzkij nach Lenins Tod (1924) schon entschieden war. Benjamin hatte gehofft, als Korrespondent russischer Blätter für deutsche Literatur Verbindungen knüpfen zu können. Doch diese Pläne zerschlugen sich, und auch sein für die neue Große Sowjet-Enzyklopädie eingereichtes Exposé über „Goethe“ wurde abgelehnt. Seine Überlegungen, möglicherweise in die KPD einzutreten, entschied er negativ. Neben sozialen Vorteilen überwog seine Furcht vor einschneidenden Einschränkungen seiner privaten Unabhängigkeit und Reiselust. Allerdings nutzte Benjamin während seines Aufenthaltes in Moskau die Chance, die Bekanntschaft zahlreicher Funktionäre und Künstler zu machen, den Kreml, Museen, Kirchen, Theater und Kinos zu besuchen, einige verschneite Straßenzüge und Märkte bei eisiger Kälte zu Fuß, mit der Elektrischen oder mit dem Schlitten zu erkunden und für seinen Sohn Stefan typisch russisches Spielzeug zu kaufen.45

Gegenüber dem Feuilletonredakteur der „Frankfurter Zeitung“, Siegfried Kracauer, merkte Benjamin in einem Brief aus Paris vom 5.5.1927 zu selbstkritisch an, dass sein „Moskau“ Städtebild zwar methodisch gelungen, aber aufgrund seiner Unkenntnis der russischen Sprache „keine volle réussite“ sei.6 Tatsächlich bot sein Beitrag für die „Kreatur“ guten zeitkritischen Journalismus mit dem Blick für politische Institutionen, Arbeitsverhältnisse, Erziehungsmethoden, Architektur, Handel, Transportmittel und materielle Alltagskultur. Während der Beitrag für die „Kreatur“ in zwanzig thematisch gegliederte Teile geordnet und die Aufmerksamkeit des Berichterstatters ausschließlich auf die öffentliche Sphäre gerichtet ist, organisieren die Tagebucheintragungen aus einer textsortentypischen privaten Perspektive die Gesamtbreite der täglichen erschöpfenden Wahrnehmungen in der Großstadt Moskau, wobei die spannungsreichen Beziehungen zwischen Walter Benjamin, Asja Lacis und Bernhard Reich breiten Raum einnehmen.

1.2 Die „Berliner Chronik“ im Vergleich zu „Berliner Kindheit um neunzehnhundert“

Die Niederschrift des Textes „Berliner Chronik“ geht auf einen Vertrag zurück, den Benjamin am 1.10.1931 mit der „Literarischen Welt“ abschloss. Danach verpflichtete er sich, eine Folge von Glossen über tägliche Berliner Ereignisse zu verfassen und „bis März 1932 im Zeitraum je eines Vierteljahres viermal eine Berliner Chronik von je 200 bis 300 Zeilen zu liefern.“7 Aus nicht genau bekannten Gründen kam die Erfüllung des Vertrages nicht zustande. Stattdessen entschied sich Benjamin, autobiographische Erinnerungen an seine Kindheit in Berlin zu verfassen. Den Hauptteil des Textes schrieb er während eines Aufenthaltes auf Ibiza im Frühjahr 1932.

Benjamins Verfahrensweise bei der Rekonstruktion seiner Kindheitserinnerungen ist nicht fließend erzählend, sondern episch, d.h. dichterisch im dem Sinne, dass er die Bilder, Träume und Erlebnisse seiner Kindheit aus den verschütteten Schichten seiner Erinnerung auf metaphorische Weise evoziert.8 Hannah Arendt wies darauf hin, dass Benjamin „ohne ein Dichter zu sein, dichterisch dachte, und daß die Metapher daher für ihn das größte und geheimnisvollste Geschenk der Sprache sein mußte, weil sie in der .Übertragung' es möglich macht, das Unsichtbare zu versinnlichen...“9

Benjamin evoziert Schauplätze und Momentaufnahmen, schattenhafte Geister aus der Traumwelt seiner erwachsenen Erinnerung. Sie sind von der Art, wie sie Prospero, der rechtmäßige Herzog von Mailand in Shakespeares Stück „Der Sturm“ beschreibt: ,We are such stuff dreams are made on, and our little life is rounded with a sleep.' (Act IV, Scenel, II. 156-158)

Tatsächlich verwendet Benjamin eine Fülle von Metaphern aus der griechischen Mythologie, dazu Similes, Wortspiele, Wortneuschöpfungen, paradoxe Bewertungen und zitiert ein kindlich umgewandeltes Sprichwort. Der Tiergarten, wo Walter, das Kind, seine erste Liebe als Ariadne findet, erscheint als labyrinthischer Ort (465f); Huren hingegen werden als „Laren dieses Kultes des Nichts“ charakterisiert (472); Tante Lehmann sitzt wie ein Stieglitz in ihrem Erkerzimmer an der Steglitzer Straße (472); das Schulzimmer, in dem der „kalte Stumpfsinn“ herrschte, wird mit einem „gegitterten Stundenkäfig“ verglichen (473); „das Alleinsein [wird] als der einzig menschenwürdige Zustand“ begriffen (473); das Kaiser Friedrich Gymnasium erscheint schon rein äußerlich als zweideutiger Ort: „Die Schule, die äußerlich gut instand war, gehörte durch Architektur und Lage zu den trostlosesten.“ (473) Der Ausspruch eines Mitschülers wurde in Erinnerung behalten, weil er im Gegensatz zum „überstürzten militärischen Gehabe“ des Ankleidens nach dem Turnunterricht stand: ,Eile nie und haste nie/dann haste nie/Neurasthenie“.10 (475) Marktfrauen werden als „Priesterinnen der käuflichen Ceres“ charakterisiert. (489)

Unter dem Einfluss des Surrealismus, der das Unterbewusstsein als Quelle der künstlerischen Eingebung entdeckte und im Traum- und Rauscherlebnis suchte, machte Benjamin zum teil ärztlich kontrollierte Experimente beim Haschischrauchen, um die Wirkung der Droge auf seine Imagination und deren sprachliche Konsequenzen zu untersuchen. Als Resultat dieser Selbstversuche versprachlichte Benjamin phantastische Kollokationen in freier Assoziation wie z.B. das Motto: „0 braungebackene Siegessäule/Mit Kinderzucker aus den Wintertagen.“(VI, 488; VII, 385), das sich auf die Siegessäule bezieht. Auch im Blick der französischen Surrealisten verwandelte sich die städtische und industrielle Kultur in ein Ensemble traumhafter Projektionen.11

Benjamin war viel zu frankophil eingestellt, um - auch unter Drogeneinfluss - etwa in chauvinistisch-militärische Extasen zu verfallen. So blitzt sein kosmopolitischer Sarkasmus auf, wenn er zu Beginn seines Bildes „Die Siegessäule“ in „Berliner Kindheit um neunzehnhundert“ festhält: „Sie stand auf dem weiten Platz wie das rote Datum auf dem Abreißkalender. Mit dem letzten Sedantag hätte man sie abreißen sollen.“ (VII, 398)

Bei den 32 Bildern des Textes „Berliner Kindheit um neunzehnhundert“ handelt es sich um eine literarische Umarbeitung des Textes „Berliner Chronik“. Die ersten Notizen wurden von Benjamin im Frühjahr 1932 auf Ibiza in dem Bewusstsein abgefasst, dass er bald auf Dauer ins Exil gehen müsse. Nach seiner Rückkehr nach Berlin im Herbst 1932 arbeitete er sie in die ersten definitiven Bilder aus, eine weitere Bearbeitung folgte im Sommer 1933 wieder auf Ibiza. Alle biographischen und politischen Bezüge wurden in dem literarisch umgearbeiteten Text ausgespart. Benjamin beabsichtigte, Bilder einer bürgerlichen Großstadtkindheit mit dichterischen Mitteln darzustellen.12 Auch dieser Text ist voller Metaphern aus der griechischen Mythologie, Similes und Wortspiele. Wie in seinen Notizen zum Passagen-Werk betont Benjamin auch in dem Text „Berliner Kindheit um neunzehnhundert“ eine Sehweise der Nähe, die eine konkrete materialistische Reflexion erlaubt. Optische, olifaktorische, haptische und akustische Sinneseindrücke aus der Kindheit treiben die literarischen Erinnerungen in den einzelnen Bildern voran. Der biographische Erzähler erinnert an winterliche Einkäufe mit der Mutter bei zwielichtigem Gaslicht (414); ein typischer Geruch markiert einen städtischen Lesesaal, der vom kindlichen Leser als Jagdrevier aufgefasst wird (415); Zwirn- und Garnrollen werden von den Kinderhänden betastet und begriffen, um die Etiketten („Oblaten“) einzulochen (425f); waren es in der „Berliner Chronik“ noch die resoluten Schläge des väterlichen Auktionshammers, die sich ins kindliche Gedächtnis eingruben (VI, 497), so sind es solche akustischen Erinnerungen wie „das kurze Rasseln des Anthrazits“ vor dem Fall in den Ofen, das „Scheppern des Schlüsselkorbs“ oder der Knall der Gasflamme, die in der „Berliner Kindheit um neunzehnhundert“ in das Bild eingebaut werden. (VII, 417)

Nach 1925 wurde die Suche von Benjamin nach dem „wahren Gesicht der Stadt“ ein zentrales Motiv in seinem Werk.13 Die mythologische Chiffre oder Figur für die Stadt war für ihn das Labyrinth, und sich in einer Großstadt wie Berlin, Moskau oder Paris zu verirren, war für ihn eine „Kunst“, die gelernt werden musste, und ein „Traum“, der in Erfüllung ging.14 Das Bild des Labyrinths wird von Benjamin auch als Metonym seines biographischen Schemas elaboriert, für die aus kindlicher Perspektive unübersichtlichen Wege des Berliner Tiergartens und für die aus der Sicht des erwachsenen Flaneurs wahrgenommen Pariser Straßenzüge, Metrolinien und insbesondere die Passagen des 19. Jahrhunderts.15 In den Bildern der „Berliner Kindheit um neunzehnhundert“ ist die Figur des Labyrinths nicht nur „Gegenstand der Darstellung, sondern beschreibt zugleich den Weg seiner Darstellung.“16

Anna Stüssi charakterisiert jedes Bild des Textes „Berliner Kindheit um neunzehnhundert“ als labyrinthische Figur und den ganzen Text als „Kollektion von Fragmenten“:

„‘Berliner Kindheit' is not an autobiography which shows life as significant continuity, as a .progress'. It is a collection offragments, which should all end in the same entity. Each chapterof,Berliner Kindheit' is a labyrinthian figure: there is no development, the goal remains hidden. Memory is the recollection of unfinished movements. What is remembered is broken bythe forgotten future.“17

Im Bild „Tiergarten“ werden aus der Erinnerung zwei Wahrnehmungsweisen entwickelt. Aus der Sicht des Kindes erscheint der „schlafende“ Park als mythisches Labyrinth und die Spielgefährtin als „Ariadne“. Die sagenhafte Welt erscheint aus der Erinnerung des Erwachsenen als entrückt und weit entfernt, während aus der kindlichen Perspektive die erhoffte Zuneigung der Spielgefährtin durch den „Schatten“ des Kinderfräuleins zunichte gemacht wird. Der orientierende Faden einer möglicherweise ebenso verliebten anonymen „Ariadne“ konnte sich also gar nicht in die vergangene Zukunft hinein entwickeln.

[...]


1 Halbwachs, Maurice: Les cadres sociaux de la mémoire. Paris 1952, 2. Aufl., S. 274f, übersetzt vom Verfasser.

2 Vgl. Scholem, Gershom: Walter Benjamin - die Geschichte einer Freundschaft. Frankfurt a.M. 1975

3 Vgl. Smith, Gary (Hg.): Walter Benjamin. Moskauer Tagebuch. Mit einem Vorwort von Gershom Scholem. Frankfurt a.M. 1980; Städtebilder: Moskau, in: Walter Benjamin. Angelus Novus. Ausgewählte Schriften 2. Frankfurt a.M. 1988, S. 103-136 (Die Kreatur 2, 1927, S. 71-101). Zum interkonfessionellen Charakter der Zeitschrift „Die Kreatur“, die im Sinne der dialogischen Philosophie Martin Bubers eine publizistische Brücke zwischen Judentum und Christentum bilden sollte und auf eine Initiative des Juristen und Pfarrers Florens Christian Rang zurückging, siehe: Barkai, Avraham; Mendes-Flohr, Paul; Lowenstein, Steven M.: Deutsch-Jüdische Geschichte in der Neuzeit. Bd. IV. Aufbruch und Zerstörung. 1918-1945. München 1997, S. 159f. Die drei Herausgeber beabsichtigten, ihre Sorge um die Schöpfung in dieser Zeitschrift Ausdruck geben zu können: ,Es gibt ein Zusammengehen ohne Zusammenkommen. Es gibt ein Zusammenwirken ohne Zusammenleben. Es gibt eine Einung der Gebete ohne Einung der Beter... Was uns drei Herausgeber verbündet, ist ein Ja der Verbundenheit der geschöpflichen Welt, der Welt als Kreatur.'

4 Scholem, Gershom; Adorno, Theodor (Hg.): Walter Benjamin. Briefe. Bd. 1. Frankfurt a.M. 1966, Brief161,S. 442f.

5 Vgl. den Aufsatz „Russische Spielsachen“ mit den dazugehörigen Fotos in: Walter Benjamin. Aussichten. Illustrierte Aufsätze mit zahlreichen Abbildungen. Frankfurt a.M. 1992, S. 29-39. Die Fotos, die sich Benjamin in einem Moskauer Spielzeugmuseum hatte anfertigen lassen, sandte er Kracauer zur Vermittlung an das „Illustrierte Blatt“ zu. Vgl. Walter Benjamin. Briefe an Siegfried Kracauer. Mit vier Briefen von Siegfried Kracauer an Walter Benjamin. Hg. v. Theodor W. Adorno Archiv. Marbach 1987, S. 38, Brief vom23.2.1927 aus Berlin und Moskauer Tagebuch, S. 174.

6 Vgl. Walter Benjamin. Briefe an Siegfried Kracauer, S. 43.

7 Walter Benjamin. Gesammelte Schriften. Bd. VI. Hg. v. Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser. Frankfurt a.M. 1985, S. 475f; 799.

8 Vgl. ebd., S. 486-489.

9 Arendt, Hannah: WalterBenjamin. Bertolt Brecht. Zwei Essays. München 1971, S. 22.

10 Vgl. Radkau, Joachim: Das Zeitalter der Nervosität. Deutschland zwischen Bismarck und Hitler. München 2000. Die Angaben in Klammern beziehen sich auf die Seitenzahlen des Bandes VI. der Gesammelten Schriften. Hg. von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser. Frankfurt a.M. 1985

11 Vgl. Artikel „Surrealismus“, in: Darmstaedter, Robert: Künstlerlexikon. Über 4400 Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Stuttgart 1979, S. 690f; Walter Benjamin. Gesammelte Schriften, Bd. VI, S. 798; McCole, John: Walter Benjamin and the Antinomies of Tradition. Ithaca/London 1993, S. 208f.

12 Vgl. Walter Benjamin. Gesammelte Schriften. Hg. v. Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser. Bd. VII, Teil 1. F.a.M. 1989, S. 385. Vgl. Stüssi, Anna: Erinnerung an die Zukunft. Walter Benjamins „Berliner Kindheit um Neunzehnhundert“. Göttingen 1977, S. 34.

13 Vgl. Der Sürrealismus. Die letzte Momentaufnahme der europäischen Intelligenz, in: Walter Benjamin. Angelus Novus. Ausgewählte Schriften 2. Frankfurt a.M. 1988, S. 205f, wo es heißt: „Und kein Gesicht ist in dem Grade sürrealistisch wie das wahre Gesicht einer Stadt.“

14 Vgl. Gesammelte Schriften, Bd. VI, S. 469; Bd. VII, S. 393; Moskauer Tagebuch, S. 36f.

15 Vgl. Gesammelte Schriften, Bd. V, S. 1007, Bd. VI, S. 469, 491; Bd. VII, S. 393.

16 Stüssi, s. 44.

17 Stüssi, Anna: Erinnerung an die Zukunft. Walter Benjamins „Berliner Kindheit um Neunzehnhundert“. Göttingen 1977, Summary, S. 245.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Großstadterfahrungen im Spiegel der Werke von Walter Benjamin
Hochschule
Universität Bielefeld  (Fakultät für Linguistik/Literaturwissenschaft)
Veranstaltung
Rigorosum
Note
2,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
17
Katalognummer
V1152950
ISBN (eBook)
9783346542755
ISBN (Buch)
9783346542762
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Labyrinth, Schwelle, Flaneur, Sammler, Passagen, Panoramen, Weltausstellungen, kopernikanische Wendung, Faschismuskritik, Boulevards, Phantasmagorien, Vergegenwärtigung, Historismuskritik, dialektische Bilder, Angelus novus
Arbeit zitieren
Dr. phil. Volker Beckmann (Autor:in), 2001, Großstadterfahrungen im Spiegel der Werke von Walter Benjamin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1152950

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