Nachfolgend wird der Frage nachgegangen, in welchen textuellen und sprachlichen Formen Walter Benjamin, der Literaturwissenschaftler und Philosoph jüdisch-bürgerlicher Herkunft, seine Großstadterfahrungen, die er in Moskau, Berlin und Paris sammelte, seit der Mitte der 1920er Jahre explizierte. Auf der persönlichen Ebene zeigten seine Liebe zu der kommunistischen Schauspielerin und Regisseurin Asja Lacis, seine lebenslange Freundschaft mit dem Kabbalaforscher Gershom Scholem, seine gemeinsame Übersetzungsarbeit mit Franz Hessel von zwei Büchern aus dem Romanzyklus „A la recherche du temps perdu“ von Marcel Proust und seine Freundschaft zu Bertolt Brecht die erstaunliche Breite seiner Toleranz und ideologischen Aufgeschlossenheit an.
Inhaltsverzeichnis
- Die ausgewählten Texte zum Thema Großstadterfahrung
- Das „Moskauer Tagebuch\" im Vergleich zu dem Städtebild „Moskau“
- Die Berliner Chronik\" im Vergleich zu „Berliner Kindheit um neunzehnhundert“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, wie Walter Benjamin, ein jüdisch-bürgerlicher Literaturwissenschaftler und Philosoph, seine Großstadterfahrungen in seinen Texten ab den 1920er Jahren verarbeitete. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Verwendung von Sprache und Textformen, um die Wahrnehmung, Erinnerung und Erfahrung des Stadtlebens auszudrücken.
- Die Verbindung zwischen Wahrnehmung, Erinnerung und Sprache
- Die Rolle sozialer und kultureller Kontexte in der Gestaltung von Wahrnehmung und Erinnerung
- Die sprachliche Darstellung von Großstadterfahrungen in Benjamins Texten
- Die Wechselwirkung zwischen Benjamins persönlichen Erlebnissen und seinen literarischen Werken
- Der Einfluss von Strömungen wie Surrealismus und kommunistische Ideologie auf Benjamins Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Das „Moskauer Tagebuch\" im Vergleich zu dem Städtebild „Moskau“
Dieser Abschnitt vergleicht Benjamins persönliches Tagebuch über seinen Moskau-Aufenthalt (1926/27) mit seinem Artikel „Moskau“, der in der Zeitschrift „Die Kreatur“ erschien. Während das Tagebuch eine intime und private Perspektive bietet, konzentriert sich der Artikel auf öffentliche Aspekte der Stadt und die politische Situation. Benjamins Schreiben verdeutlicht die Spannung zwischen seinen eigenen Beobachtungen und der „objektiven“ Darstellung der Stadt in der damaligen Zeit.
Die Berliner Chronik\" im Vergleich zu „Berliner Kindheit um neunzehnhundert“
Dieser Abschnitt betrachtet die Entstehung und den Stil von Benjamins „Berliner Chronik“ und seinem späteren Werk „Berliner Kindheit um neunzehnhundert“. Der Fokus liegt auf der Verwendung von epischen Elementen, Metaphern und Traumwelten, um Kindheitserinnerungen zu evozieren. Die Arbeit analysiert auch die Einflüsse von Strömungen wie Surrealismus auf Benjamins sprachliche Gestaltung.
Schlüsselwörter
Großstadterfahrung, Walter Benjamin, Erinnerung, Wahrnehmung, Sprache, Textform, Surrealismus, Moskau, Berlin, „Moskauer Tagebuch“, „Moskau“, „Berliner Chronik“, „Berliner Kindheit um neunzehnhundert“, Sozialpsychologie, Maurice Halbwachs, jüdische Kultur, Kommunismus, Literaturwissenschaft, Philosophie.
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- Dr. phil. Volker Beckmann (Author), 2001, Großstadterfahrungen im Spiegel der Werke von Walter Benjamin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1152950