Unter Heinrich dem Löwen avancierte Braunschweig zu einem eigenständigen künstlerischen Zentrum. Der Herzog fungierte als Stifter, Auftraggeber, Kulturförderer und Mäzen. Unter ihm blühten Künste wie die Buchmalerei, die Goldschmiedekunst und der Bronzeguss auf. Heinrich profitierte durch sein Engagement, indem die durch ihn geförderte Kunst seine Herrschaft und Macht repräsentierte. Da die Entstehungsumstände des Braunschweiger Burglöwen – dem Bronzedenkmal eines überlebensgroßen Löwen – weitgehend unklar sind, wird dessen symbolischer Gehalt bis heute diskutiert. Der theologische Charakter aller uns überlieferten Zeugnisse von Heinrichs Herrschaft scheint unübersehbar, beim Burglöwen wird dieser in der Diskussion jedoch teilweise vernachlässigt. Im Folgenden soll der Frage nachgegangen werden, wie der Burglöwe in den Zusammenhang von Repräsentation durch Kulturförderung einzuordnen ist und inwiefern die theologische Ebene des Kunstwerks zwar in seiner Genese berücksichtigt wird, in seiner Symbolkraft oder inhaltlichen Bedeutung jedoch vernachlässigt oder unter sekundären Bedeutungsebenen subsumiert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Repräsentation und Kulturförderung einer fürstlichen Dynastie am Beispiel Heinrichs des Löwen
- Zur inhaltlichen Bedeutung des Braunschweiger Burglöwen
- Das genaue Herstellungsdatum des Braunschweiger Burglöwen
- Heinrich der Löwe versuchte sich durch Selbstinszenierung und Prachtbauten über seinen Stand zu erheben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Bedeutung des Braunschweiger Burglöwen im Kontext der Repräsentation und Kulturförderung der Dynastie Heinrichs des Löwen. Der Fokus liegt auf der Erforschung der symbolischen Bedeutung des Löwenstandbilds, insbesondere in Bezug auf seinen theologischen Gehalt.
- Die Rolle des Burglöwen als Symbol der Macht und Herrschaft Heinrichs des Löwen
- Die Bedeutung des Löwen als christliches Symbol und seine Relevanz für die Deutung des Burglöwens
- Der Einfluss von antiken und byzantinischen Kunsttraditionen auf die Gestaltung des Burglöwen
- Die Frage nach dem genauen Herstellungsdatum des Burglöwen und der Umstände seiner Errichtung
- Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Interpretationen des Burglöwen, insbesondere im Hinblick auf seine militärische und rechtssymbolische Bedeutung
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt in die Thematik des Burglöwens ein und stellt die historische Bedeutung Heinrichs des Löwen für die Stadt Braunschweig sowie seine kulturelle Förderung dar.
- Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem genauen Herstellungsdatum des Burglöwens und den möglichen Quellen der künstlerischen Inspiration.
- Das dritte Kapitel erörtert die Selbstdarstellung Heinrichs des Löwen und analysiert, wie der Burglöwe in dieses Gesamtbild der Repräsentation einzuordnen ist.
Schlüsselwörter
Heinrich der Löwe, Burglöwe, Braunschweig, Repräsentation, Kulturförderung, Kunstgeschichte, Symbol, Theologie, Mittelalter, Herrscherkult, Macht, Herrschaft, Kunst, Bronzeskulptur, Löwenfigur, christliche Symbolik, antike Kunst, byzantinische Kunst, Gerichtswahrzeichen, Rechtssymbol, Militär, Profanes Denkmal.
- Arbeit zitieren
- Andreas Raissle (Autor:in), 2021, Repräsentation und Kulturförderung einer fürstlichen Dynastie am Beispiel Heinrichs des Löwen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1153035