Die Holding als steueroptimierendes Instrument
Angesichts der zahlreichen aufsichtsrechtlichen Restriktionen, der fortschreitenden Globalisierung und der zunehmenden Komplexität von Unternehmen müssen Konzerne konsequenter als je zuvor Kosten minimieren und Liquiditätspotenziale ausschöpfen. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die Erträge nach Steuern zu optimieren, müssen auch steuerliche Gestaltungsspielräume innovativ genutzt werden. Der zunehmende Wandel des Wettbewerbs und Technologieumfeldes verstärkt immer mehr die Forderung nach flexiblen
Organisationsstrukturen. Als Antwort auf diese Herausforderungen führen immer mehr Unternehmen die Holding - Organisation ein.
Ziel dieser Arbeit ist, dem Leser zu verdeutlichen wie deutsche Unternehmen durch die Bildung von Holdingstrukturen steuerliche Gestaltung betreiben können und aus welchem Grund es vorteilhaft sein kann eine Holdingstruktur aufzubauen. Die Betrachtung erfolgt im speziellen aus nationaler und internationaler Sicht und unter Beachtung der Veränderungen, die sich durch das Steuersenkungsgesetz (StSenkG) für Holdinggesellschaften ergeben haben. Diese Reform der
Unternehmensbesteuerung hat tiefgreifende Veränderungen der steuerlichen Rahmenbedingungen hervorgerufen, so daß nahezu alle steuerbeeinflußten unternehmerischen Entscheidungen auf ihre steuerlichen Wirkungen hin überprüft werden müssen.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Die Holding als steueroptimierendes Instrument
- 2. Gründe und Strategiekenntnis als Voraussetzung für die Wahl einer Holdingstruktur
- 2.1 Gründe für die Wahl einer Holdingstruktur
- 2.2 Kenntnis der Zielsetzung für die steuerliche Gestaltungsstrategie und Standortwahl
- 3. Mögliche durch eine Holdingstruktur begünstigte Gestaltungsziele und deren Veränderung durch das StSenkG
- 3.1 Minderung der Regelbesteuerung durch Änderungen im Bereich der Körperschaftssteuer
- 3.2 Minderung der Steuer auf Veräußerungsgewinne
- 3.3 Steuerbefreiung von Beteiligungserträgen und damit einhergehende Erweiterung des Betriebsausgabenabzugsverbots
- 3.4 Ergebniskonsolidierung durch Organschaft
- 3.5 Beschränkung der Gesellschafter-Fremdfinanzierung von Kapitalgesellschaften (safe haven - Regelung)
- 3.6 Verschärfung der Hinzurechnungsbesteuerung
- 4. Schlußbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet die steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten deutscher Unternehmen durch die Bildung von Holdingstrukturen und die Vorteile eines solchen Aufbaus. Die Betrachtung erfolgt aus nationaler und internationaler Perspektive unter Berücksichtigung der durch das Steuersenkungsgesetz (StSenkG) entstandenen Veränderungen. Das StSenkG hat die steuerlichen Rahmenbedingungen grundlegend verändert, weshalb unternehmerische Entscheidungen neu bewertet werden müssen.
- Steueroptimierung durch Holdingstrukturen
- Einfluss des StSenkG auf Holdinggesellschaften
- Betriebswirtschaftliche und steuerliche Gründe für die Holdingbildung
- Optimierung der Besteuerung von Beteiligungserträgen und Veräußerungsgewinnen
- Standortwahl im Kontext der steuerlichen Gestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Die Holding als steueroptimierendes Instrument: Angesichts der globalen Herausforderungen und steigender Komplexität müssen Konzerne Kosten minimieren und Liquiditätspotenziale ausschöpfen. Steuerliche Gestaltungsspielräume gewinnen daher an Bedeutung. Die Holding-Organisation bietet flexible Strukturen als Antwort auf den Wandel des Wettbewerbs und Technologieumfeldes. Diese Arbeit untersucht, wie deutsche Unternehmen durch Holdingstrukturen steuerliche Gestaltung betreiben und welche Vorteile dies bietet, insbesondere im Hinblick auf nationale und internationale Aspekte und die Veränderungen durch das StSenkG. Die Analyse betrachtet die fünf klassischen Bestandteile der Bemessungsgrundlage für die Besteuerung einer Holdinggesellschaft: Dividenden, Aufwendungen, Verluste der Tochtergesellschaften und der Holding, Gewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen und die endgültige Besteuerung der Erträge beim Anteilseigner.
2. Gründe und Strategiekenntnis als Voraussetzung für die Wahl einer Holdingstruktur: Dieses Kapitel erörtert die betriebswirtschaftlichen und steuerlichen Motive für die Wahl einer Holdingstruktur. Betriebswirtschaftlich ist eine Holding sinnvoll bei heterogenen Geschäftsfeldern, um Aktivitäten gezielter auf Produkte und Kundengruppen auszurichten, die Motivation zu steigern und administrative Funktionen zu verteilen. Steuerlich bieten sich Möglichkeiten zur Thesaurierung von Ergebnissen und transparentere Unternehmensstrukturen. Die Wahl des Holdingstandorts ist entscheidend, da jedes Land unterschiedliche steuerliche Vor- und Nachteile aufweist. Die Kenntnis der individuellen Gestaltungsziele, Gestaltungsfaktoren und deren Verknüpfung ist für die optimale Standortwahl unerlässlich.
3. Mögliche durch eine Holdingstruktur begünstigte Gestaltungsziele und deren Veränderung durch das StSenkG: Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen des StSenkG auf verschiedene Gestaltungsziele. Die Minderung der Regelbesteuerung durch die Einführung eines einheitlichen Körperschaftssteuersatzes von 25% wird ebenso behandelt wie die Auswirkungen auf die Besteuerung von Veräußerungsgewinnen. Die Steuerfreiheit von Veräußerungsgewinnen nach § 8b Abs. 2 KStG wird erläutert, sowie die Bedeutung der Einbringungsklausel zur Verhinderung von Missbrauch. Weitere Gestaltungsziele, wie die Steuerbefreiung von Beteiligungserträgen, Ergebniskonsolidierung durch Organschaft, Beschränkung der Gesellschafter-Fremdfinanzierung und die Verschärfung der Hinzurechnungsbesteuerung werden ebenfalls angesprochen.
Schlüsselwörter
Holdinggesellschaft, Steueroptimierung, Steuersenkungsgesetz (StSenkG), Körperschaftsteuer, Veräußerungsgewinne, Beteiligungserträge, Standortwahl, steuerliche Gestaltungsstrategie, Unternehmensbesteuerung, Organisationsstrukturen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ): Steueroptimierung durch Holdingstrukturen
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text befasst sich umfassend mit den steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten deutscher Unternehmen durch die Bildung von Holdingstrukturen. Er analysiert die Vorteile eines solchen Aufbaus aus nationaler und internationaler Perspektive, unter Berücksichtigung der durch das Steuersenkungsgesetz (StSenkG) entstandenen Veränderungen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Optimierung der Besteuerung von Beteiligungserträgen und Veräußerungsgewinnen sowie der optimalen Standortwahl.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt folgende Kernbereiche: Die Holding als steueroptimierendes Instrument; Gründe und strategische Kenntnisse für die Wahl einer Holdingstruktur (betriebswirtschaftliche und steuerliche Motive, Standortwahl); Gestaltungsziele, die durch eine Holdingstruktur begünstigt werden und deren Veränderung durch das StSenkG (Minderung der Regelbesteuerung, Veräußerungsgewinne, Beteiligungserträge, Organschaft, Gesellschafterfinanzierung, Hinzurechnungsbesteuerung).
Wie wirkt sich das Steuersenkungsgesetz (StSenkG) auf Holdingstrukturen aus?
Das StSenkG hat die steuerlichen Rahmenbedingungen grundlegend verändert. Der Text analysiert die Auswirkungen auf verschiedene Gestaltungsziele, beispielsweise die Minderung der Regelbesteuerung durch den einheitlichen Körperschaftssteuersatz, die Besteuerung von Veräußerungsgewinnen (inkl. § 8b Abs. 2 KStG und Einbringungsklausel), die Steuerbefreiung von Beteiligungserträgen und die Verschärfung der Hinzurechnungsbesteuerung. Unternehmerische Entscheidungen müssen aufgrund der Gesetzesänderungen neu bewertet werden.
Welche betriebswirtschaftlichen und steuerlichen Gründe sprechen für die Wahl einer Holdingstruktur?
Betriebswirtschaftlich bietet eine Holding Vorteile bei heterogenen Geschäftsfeldern durch gezieltere Ausrichtung auf Produkte und Kundengruppen, höhere Motivation und verteilte administrative Funktionen. Steuerlich ermöglicht sie die Thesaurierung von Ergebnissen und transparentere Unternehmensstrukturen. Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend, da jedes Land unterschiedliche steuerliche Vor- und Nachteile bietet.
Welche Gestaltungsziele können durch eine Holdingstruktur begünstigt werden?
Der Text nennt folgende Gestaltungsziele: Minderung der Regelbesteuerung durch Änderungen im Bereich der Körperschaftssteuer; Minderung der Steuer auf Veräußerungsgewinne; Steuerbefreiung von Beteiligungserträgen und damit einhergehende Erweiterung des Betriebsausgabenabzugsverbots; Ergebniskonsolidierung durch Organschaft; Beschränkung der Gesellschafter-Fremdfinanzierung von Kapitalgesellschaften (safe haven - Regelung); und Verschärfung der Hinzurechnungsbesteuerung.
Welche Schlüsselbegriffe sind im Zusammenhang mit dem Thema relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Holdinggesellschaft, Steueroptimierung, Steuersenkungsgesetz (StSenkG), Körperschaftsteuer, Veräußerungsgewinne, Beteiligungserträge, Standortwahl, steuerliche Gestaltungsstrategie, Unternehmensbesteuerung und Organisationsstrukturen.
Wie ist der Text aufgebaut?
Der Text enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Zielsetzung und der Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und eine Liste der Schlüsselwörter. Die einzelnen Kapitel beleuchten die oben genannten Themen detailliert.
- Arbeit zitieren
- Christoph Trixl (Autor:in), 2001, Holdinggesellschaften(-strukturen) als steuerliches Gestaltungsinstrument - insbesondere nach dem Steuersenkungsgesetz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1154