Jährlich sterben in Deutschland etwa 74.000 Menschen durch riskanten Alkoholkonsum oder durch den kombinierten Konsum von Alkohol und Tabak. Reine tabakbedingte Erkrankungen stellten mit rund 127.000 Verstorbenen ungefähr 13,3 % aller Todesfälle im Jahr 2018 dar; 1.276 Todesfälle waren es in Folge illegalen Drogenkonsums. Im internationalen Vergleich weist Deutschland seit vielen Jahren einen sehr hohen Alkoholkonsum auf.
Im Jahre 2018 wurden rund 10,7 Liter pro Person im Alter ab 15 Jahren konsumiert. 3,1 % der deutschen Bevölkerung,
rund 1,6 Mio. Menschen, waren 2018 alkoholabhängig; eine Nikotinabhängigkeit wurde im selben Jahr bei 8,6 % (4,4 Mio.) der Deutschen nachgewiesen. Nach den Kriterien des DSM-IV weisen 0,6 % der Bevölkerung (309.000 Menschen) eine Abhängigkeit von Cannabis auf, 0,2 % (103.000 Menschen) eine Abhängigkeit von Amphetamin und 0,1 % (41.000 Menschen) von Kokain.
Im alltäglichen Leben ist Alkohol am geläufigsten. Für viele Menschen gehört das Glas Wein am Tisch oder das Bier nach Feierabend einfach dazu. Dies trägt zu einem hohen Abhängigkeitsrisiko bei; insbesondere im Freistaat Bayern, wo das Bier als Grundnahrungsmittel gilt. Auch das Zigarettenrauchen oder der Konsum illegaler Drogen wird noch heute von vielen Menschen banalisiert. Doch wie entsteht eine solche Abhängigkeit und welche Auswirkungen hat diese auf die Gesundheit und die Lebensqualität des Betroffenen? Inwiefern können ambulante Suchtberatungsstellen in Deutschland, die im internationalen Vergleich als vorbildlich gelten, Suchterkrankungen entgegenwirken? Sind sie ein effizientes
Mittel gegen Abhängigkeit?
Zuallererst werde ich die verschiedenen Begriffe, die eine wichtige Bedeutung in diesem Thema einnehmen, sowie den Prozess der Suchtentstehung im Gehirn erklären. Dann werde ich auf die Faktoren, die auf diese Entstehung Einfluss nehmen, eingehen, bevor ich die schädlichen Auswirkungen einer Abhängigkeit erläutere. Anschließend werde ich die
Methoden und Angebote der ambulanten Suchthilfe in Deutschland beschreiben und letztendlich versuchen, eine Antwort auf die Frage zu geben, ob und inwiefern das ambulante Suchthilfesystem wirksam ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmungen
- Sucht/Abhängigkeit
- Drogen
- Legale Drogen
- Illegale Drogen
- Disposition zur Sucht
- Folgen und Auswirkungen der Abhängigkeit
- Ambulante Beratung für Betroffene und ihre Angehörigen
- Zielhierarchie in der Suchthilfe
- Breitgefächerte Angebote und Methoden
- Effektivität der ambulanten Suchtberatung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Wirksamkeit ambulanter Suchtberatung in Deutschland im Kampf gegen Abhängigkeitserkrankungen. Sie analysiert den Entstehungsprozess von Sucht im Gehirn und beleuchtet die Faktoren, die zur Entwicklung einer Sucht beitragen. Des Weiteren werden die Folgen und Auswirkungen von Abhängigkeitserkrankungen auf die Gesundheit und Lebensqualität der Betroffenen näher betrachtet. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle der ambulanten Suchthilfe, ihren Methoden und der Effektivität ihrer Interventionen.
- Entstehungsprozess von Sucht im Gehirn
- Faktoren, die zur Entwicklung von Sucht beitragen
- Folgen und Auswirkungen von Abhängigkeitserkrankungen
- Methoden und Angebote der ambulanten Suchtberatung
- Effektivität der ambulanten Suchtberatung in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über die Bedeutung des Themas Sucht und Abhängigkeit in Deutschland. Sie präsentiert statistische Daten zum Alkoholkonsum und zur Verbreitung von Suchtproblemen. Im zweiten Kapitel werden die Begriffe Sucht und Abhängigkeit sowie der Prozess der Suchtentstehung im Gehirn erläutert. Es werden verschiedene Arten von Drogen vorgestellt, sowohl legale als auch illegale. Kapitel drei beschäftigt sich mit den Faktoren, die die Disposition zur Sucht beeinflussen, wie genetische Veranlagung und soziale Einflüsse. Kapitel vier untersucht die Folgen und Auswirkungen einer Abhängigkeitserkrankung auf die physische, psychische und soziale Gesundheit. Abschließend widmet sich Kapitel fünf der ambulanten Beratung für Betroffene und deren Angehörige. Dabei werden die Zielhierarchie in der Suchthilfe, verschiedene Angebote und Methoden sowie die Effektivität der ambulanten Suchtberatung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit behandelt das Thema Sucht und Abhängigkeit in Deutschland, fokussiert auf ambulante Suchtberatung. Die Arbeit beschäftigt sich mit Begriffen wie Suchtentstehung, genetische Anteile, soziale Faktoren, physische und psychische Abhängigkeit, sowie verschiedenen Drogenarten, wie Alkohol, Nikotin, Medikamente und illegale Drogen. Sie analysiert die Auswirkungen von Abhängigkeit auf die Gesundheit und Lebensqualität und untersucht die Effektivität von ambulanten Beratungsstellen in Deutschland.
- Citation du texte
- Cecilia von der Wehl (Auteur), 2021, Ambulante Suchtberatung in Deutschland. Ein effizientes Mittel gegen Abhängigkeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1154024