In der vorliegenden Arbeit soll anhand konkreter Textaspekte und -stellen untersucht werden, welche Erzählintention Anna Seghers mit dem Schreiben dieser Novelle verfolgte. Dabei unterscheide ich eine Autorbezogene Funktion, d.h. welche Ziele die Autorin für sich persönlich mit dem Schreiben verfolgte, und eine Leserbezogene Funktion, d.h. welche Botschaft dem Leser übermittelt werden soll. In einem ersten Kapitel sollen zunächst beide Begrifflichkeiten – die Autorbezogene und die Leserbezogene Funktion - näher erläutert werden. Im Hauptteil dieser Arbeit soll dann diese Dualität der Erzählfunktion konkret am Text bzw. an Textaspekten erarbeitet werden. Dabei lege ich den Schwerpunkt auf die Erzähl- und Zeitstruktur des Textes, die autobiographischen Elemente und die Figuren- und Landschaftsdarstellungen. Abschließend behandle ich in einem letzten Kapitel das Motiv des Erinnerns, da es in der Funktion des Erzählens, sowie innerhalb des fiktionalen Geschehens selbst eine Schlüsselfunktion hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Leserbezogene Funktion und Autorbezogene Funktion - Begriffsklärung
- Erzähltechnik und Zeitstruktur in „Der Ausflug der toten Mädchen"
- Schreiben wider das Vergessen - Autobiographische Aspekte
- Landschaftsdarstellungen
- Beitrag zur Frage nach der deutschen Schuld - die Figuren
- „Die befohlene Aufgabe machen“
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Erzählintention von Anna Seghers in ihrer Novelle „Der Ausflug der toten Mädchen“. Sie untersucht, welche Ziele die Autorin mit dem Schreiben verfolgte (Autorbezogene Funktion) und welche Botschaft sie dem Leser vermitteln wollte (Leserbezogene Funktion).
- Analyse der Erzähl- und Zeitstruktur
- Identifizierung autobiographischer Elemente
- Untersuchung der Figuren- und Landschaftsdarstellungen
- Bedeutung des Motivs des Erinnerns
- Die Rolle der Erzählung in der Vergangenheitsbewältigung und der Identitätssuche
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Frage der Arbeit vor: Welche Erzählintention verfolgte Anna Seghers mit dem Schreiben von „Der Ausflug der toten Mädchen“? Sie führt in die Thematik der Exilliteratur und die Bedeutung des Erzählens in der Zeit des Nationalsozialismus ein.
Das zweite Kapitel erläutert die Begriffe „Leserbezogene Funktion“ und „Autorbezogene Funktion“ und zeigt auf, wie diese beiden Funktionen in der Erzählung miteinander verwoben sind.
Das dritte Kapitel analysiert die Erzähltechnik und die Zeitstruktur der Novelle. Es untersucht, wie Seghers die Geschichte erzählt und welche Zeitstrukturen sie verwendet, um die Ereignisse des Dritten Reichs darzustellen.
Das vierte Kapitel beleuchtet die autobiographischen Aspekte der Erzählung. Es zeigt auf, wie Seghers eigene Erfahrungen im Exil und ihre Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in die Geschichte einfließen.
Das fünfte Kapitel analysiert die Landschaftsdarstellungen in der Novelle. Es untersucht, wie Seghers die Landschaft als Symbol für die politische und gesellschaftliche Situation in Deutschland verwendet.
Das sechste Kapitel befasst sich mit der Frage nach der deutschen Schuld und der Rolle der Figuren in der Novelle. Es untersucht, wie Seghers die moralische Verfassung der Menschen im Dritten Reich darstellt.
Das siebte Kapitel behandelt das Motiv des Erinnerns. Es zeigt auf, wie das Erinnern in der Funktion des Erzählens und innerhalb des fiktionalen Geschehens selbst eine Schlüsselfunktion hat.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Exilliteratur, die Erzählfunktion, die Autorbezogene Funktion, die Leserbezogene Funktion, die Zeitstruktur, die autobiographischen Elemente, die Landschaftsdarstellungen, die deutsche Schuld, die Figuren, das Motiv des Erinnerns und die Vergangenheitsbewältigung. Die Arbeit analysiert die Novelle „Der Ausflug der toten Mädchen“ von Anna Seghers und untersucht, wie die Autorin die Geschehnisse im Dritten Reich verarbeitet und welche Botschaft sie dem Leser übermitteln möchte.
- Arbeit zitieren
- Christina Baumann (Autor:in), 2006, Die Funktionen des Erzählens in Anna Seghers "Der Ausflug der toten Mädchen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115431